Hallo,
ich werde mein Tagebuch wohl nun etwas regelmäßiger belasten müssen.
Ich schlafe wieder schlecht, werde immer wieder wach, dann steigt in mir eine Panik hoch bei dem Gefühl "das war es jetzt". Das kenne ich - damals war es viel schlimmter - aus Anfang 2016. Diese Annäherung an die traurige Erkenntnis, das fühlt sich so trostlos an.
Das ist die eine Seite. Dann habe ich tagsüber immer starke Phasen, da denke ich,
es wird schon so laufen, wie es sein soll für mich. Da kann ich mich dem Fluss hingeben.
Un dann habe ich auch das Gefühl, stark zu sein, diese Krise meistern zu können.
Dann fühlt es sich so an, wie wenn ich hier schon noch was mit zu entscheiden hätte.
Nicht im Sinne von ausdiskutieren, sondern im Sinne von Leben und handeln.
Heute morgen hatte ich das Gefühl, das ist alles ein großer Shit-Test von S.
Ob sie das so sieht oder völlig "natürlich" aus ihr raus kommt, weiß ich nicht.
S. hat ja - wie meine Ex ja auch - die Seite, dass ihre deutlichen Angriffe sie als
Versuch sieht, mich zum reagieren und zum zur männlichen Härte und Aggression
zeigen bringen möchte... soweit sidn wir ja schon gekommen und das hatte ich
bisher auch immer gemeistert, hier habe ich schon dazu gelernt, mich auch weiter
entwickelt, würde ich sagen. Aber ich bin kein völlig anderer geworden,
das gebe ich auch zu. Na egal, der Prozess läuft ja in die richtige Richtung.
Auf beruflichen Ebenen kann ich das schon, hier zeigt es ja auch - was schon gut ist -
auch eine sehr gute Wirkung in die richtige Richtung von mehr Verantwortung, mehr Entscheidungsgewalt, mehr Einfluss, mehr Gewicht meiner Meinung usw.
Privat und im Umgang mit Frauen, aktuell mit S. könnte es noch besser sein.
Ich denke, so ein Schlag, ein Treffer, der den Namen "ich liebe Dich nicht mehr"
haut mich noch immer sehr stark aus den Latschen. Das ist ein Shit-Test mit Bums.
Ob S. das aufgrund ihrer "Geschichte" macht, weiß ich nicht.
Aber hier habe ich das Gefühl, ich muss hier auf eine Weise kämpfen und Stärke zeigen,
anders als ich es vor 25 Jahre getan habe und anders als ich es bei meiner Ex-Frau getan hatte. Hier habe ich ja im Grunde gar nicht um sie gekämpft.
Um S. will ich aber - auf die richtige Weise - kämpfen.
Die kommenden zwei Wochen werden hier wohl dazu dienen,
mich auf das nächste Aufeinandertreffen vorzubereiten.
Ein weiterer Punkt, der mir durch den Kopf geht, ist dass S. ja in Therapie ist
wegen ihrer "Geschichte", das ja schon seit 25 Jahren. Immer mal wieder.
Mit deppressiven Phasen und Hungerphasen die an Magersucht grenzen und allem PiePaPo... Sie hat das ja wieder aufgenommen, als wir zusammen gekommen sind.
Sie hat mich hier als Anlass genommen, hier dran zu bleiben oder durch mich
die nächsten Schritte gehen können, weil ich ihr damals so tief nahe ging.
Ich habe das Gefühl, ihre Therapeutin redet hier gerade auch mit.
Ich will das nicht bewerten, aber mein Gefühl äussern.
Vielleicht steht sie an einem Knackpunkt und das hat auch was damit zu tun,
warum ich so angegriffen werde. S. sagte ja ich sei ihre größte Liebe und
gleichzeitig die größte Bedrohung weil ich der Mensch bin,
der ihr so nahe geht wie kein anderer.
Ihr seht, ich will S. nicht aufgeben, Ich will hier nicht zum Alltag übergehen,
sehen, ob nicht eine andere Frau besser passt. Ich will hier noch weiter gehen.
Wie ich das angehe, dass S. sich wieder an ihre Gefühle zu mir rantraut ?
Kann ich hier überhaupt was machen ? Ausser eine aufrechte Haltung zeigen ?
Wie kann ich ihr spüren lassen, dass ich sie weiter liebe ohne das als
Schwäche dastehen zu lassen ? Denn das ist - oder war - immer das, was bisher
die Phasen des Hin und her überwunden hatte. Wenn ich sie trotz ihrer
Angriffe nicht fallen gelassen habe. Das hat ihr immer aus den Tiefs geholfen.
Ich weiß, ich muss hier Stärke zeigen, mit betteln "lass uns weitermachen" komme ich nicht weiter. Dieses Verlangen zum Weitermachen muss aus ihr kommen...
Leute, ich denke manchmal, ich bin zu alt für diesen Scheiß.
Vielleicht sollte ich einfach alleine leben.
Oder mit einer Frau, die mich nicht so fordert.
Aber ich denke, das hat schon seinen Sinn. Wenn ich das schlau und als Chance
sehe, werde ich weiter kommen. So oder so.
Ist dieses Hin und her in mir zwischen "Trostlos, alles verloren" und "Ich bin stark, ich
schaffe das, dass wir unsere Liebe wieder finden" nur die Phase der Verdrängung und der Hoffnung bei einer Trennung ? Oder könnte das doch noch was werden ?
Wisst ihr, ich hätte hier wirklich Lust drauf, weiter zu machen und weiter zu kämpfen.
Wenn eine Frau mal an den Punkt kommt und sich so zurückzieht, ist dann
eh schon alles beschlossene Sache, dass es aus ist ?
Oder steckt S. in einer Krise, die - auch, oder vielleicht in erster Linie - mit ihr zu tun hat ? Ich bin hier gerade echt etwas betriebsblind... Mann o Mann...
Vielleicht sollte ich Wolfgang mal anrufen, der hat mir hier immer zu einer etwas größeren Klarheit verholfen, damals zumindest...
Zumindest bin ich nicht in einer Schockstarre wie damals, ich fühle mich
gut handlungsfähig. Und habe das Gefühl ich kämpfe mittlerweile anders als vor drei Jahren. Das auch Dank des Forums hier und dem was ich hier gelernt habe an Zusammenhängen...
Viele Grüße, bis bald...
M.Caine