Liebe Melope,
Ich fühle mich Hundeelend. Es schmerzt einfach alles. Am meisten belastet mich dieses beklemmende Gefühl in der Brustgegend.

Ich weiß genau, welches Gefühl du meinst. So ein ekliges Gefühl...
Es gibt auch keine wirklichen Worte, die einen das nehmen. Es wird auch noch leider echt lange andauern...
Ich versuche aber auch fest daran zu glauben, dass
wenn er es nicht war, dann ist es jemand anderes. Gebe den Glauben daran nicht auf, okay?

Ich versuche es auch nicht. Denn egal wie, der Vertrauensbruch ist da.
Ich fühle mich einsam, obwohl ich nicht allein bin.
Unser Körper ist es ja auch gewohnt, dass da jemand ist. Das ist jetzt auch der kalte Entzug und das ist so hart, so verdammt hart...
Mein Papa meinte da mal zu mir, „immerhin weißt du, wie sich Liebe anfühlt und bist dazu fähig.".
In dem Moment fand ich das nicht so tröstend, aber es ist wahr. Du bist zum Lieben fähig, eine richtige Beziehung einzugehen fähig. Nun hast du hier auch noch so viel gelernt. Du bist damit so viel weiter als so viele andere Menschen. Bitte lass dir das durch deinen Exi nicht nehmen. Gib nicht auf an die Liebe zu glauben.
Ich denke iwann werde ich drüberstehen können aber mich immer erinnern, an diese Zeit, Enttäuschung und den Schmerz.
Das wird wohl leider noch lange, lange so sein. Ich wünsche dir vom Herzen, dass du das irgendwann wirklich hinter dich lassen kannst und in den Armen mit deinem geliebten Partner liegen kannst. Er ist da draußen.
Während ich abends allein im Bett liege und mir die Augen ausheule, liegt er in den Armen der Anderen und lässt es sich gutgehen. Er ist unbeschadet von der Sache rausgekommen, während ich sicherlich diese Last mit in meine nächste Beziehung mitnehmen darf.
Weißt du, wenn er nie reflektieren kann, immer gleich einfach zur nächsten geht...der schlägt irgendwann auf. Ganz sicher, da bist du schon viel weiter.
Leider steht da jetzt ganz viel Selbstheilung an. Es muss nicht heißen, dass du in deiner nächsten Beziehung voller Misstrauen sein musst. Geb dir die Zeit.
Ich rede hier von locker 6 Monaten, wo ich es ihm nicht einfach gemacht habe. Streits, Diskussion, Jammer, wenig Leidenschaft, Alltag…
Wir sind Menschen. Wir müssen auch herausfinden, wo unsere Grenzen sind. Diesselben Vorwürfe hab ich mir auch gemacht. Nur jetzt denke ich mir, „hey, mir hat nieman beigebracht, ab wann ich lieber Pause machen sollte. Wo meine Grenzen sind, wie ich mich um mich und meine mentale Gesundheit kümmer. Ich habe mein bestes gegeben. Ich habe Fehler gemacht - und das ist okay.". Nochmal würde ich mich sicher nicht mehr in diese Situation hineinmanövrieren. Du auch nicht. Wie sollen wir denn anders das lernen? Da ist schon auch ein gehöriger Anteil bei ihm.
Mach dich da bitte nicht alleine verantwortlich. Du hast so viel geschafft. Es ist eben anstrengend, man kann da nicht immer ausgeglichen sein und Krisen sollte man zusammen durchstehen und er ist weggebrochen. Er war der schwache Part.
Unser Kapitel ist einfach zu Ende. Keine Hoffnung. Kein Kopfkino. Keine 2.Chance. Alles vorbei und was bleibt ist die Erinnerung. Die Gute und die Schlechte.

Ich sende dir echt nen großen Drücker.
