Jonny
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Hallo zusammen, ich versuche es mal hintereinander zu bekommen:
Ich(36) lernte Sie(30) im September 2016 über eine Dating Plattform kennen. Wir schrieben Anfangs viel und tauschten uns schnell über sehr persönliche Dinge aus. Es kam zum ersten Treffen und wir waren direkt beide voneinander angetan.
Bei unserem zweiten Treffen landeten wir in der Kiste und ab da waren wir fast jeden Tag zusammen.
Wir hatten zu Beginn klar unsere Ansichten offengelegt, da wir beide nicht die typische Beziehung suchten. Wir sind beide sehr freiheitsliebende Menschen. Sie braucht viel Zeit für sich, ist durch Arbeit und Hobbys stark ausgelastet und muss fast jeden Samstag arbeiten. Mir geht es ähnlich.
Sie hat Anfangs geäußert, dass sie eigentlich nicht der Mensch für eine Beziehung sei und bisher eher schlechte Erfahrungen gemacht hätte. Wir haben uns daher zu Beginn eher unverbindlich aufeinander eingelassen.
Es war dann aber relativ schnell so, dass Sie gesagt hat, dass sie sehr glücklich mit mir sei und sowas zuvor noch nicht erlebt hätte. Sie wollte dann wirklich gern die Beziehung mit mir eingehen und mir ging es genauso. Wir haben uns dann ca. 2 Monate lang sehr regelmäßig gesehen und sie überraschte mich an meinem Geburtstag mit ein paar Geschenken, über die ich mich wirklich sehr gefreut habe. Kleine, aber mit Liebe ausgesuchte Dinge.
Gegen Ende November begann es dann sich zu verändern. Es blieb immer weniger Zeit, um sich zu sehen oder sich beim anderen zu melden.
(Ich konnte die Situation zu der Zeit noch nicht so betrachten wie jetzt, sonst hätte ich mich hoffentlich anders verhalten.) Fakt war jedoch, dass ich immer mehr den Kontakt gesucht habe, da sie zu der Zeit immer mehr auf Distanz ging. Ja, dieses gemeine Wechselspiel..
Ich habe meine Befürchtungen auch ein paar Mal angesprochen, da wir uns zu Beginn vorgenommen hatten, bei irgendwelchen Bedenken aufgrund unserer Erfahrungen ehrlich und offen damit umzugehen. Naja, die guten Vorsätze..
Ungünstigerweise ging es dann auch immer mehr auf Weihnachten zu, weshalb sie, bedingt durch Ihre berufliche Tätigkeit, noch mehr eingebunden war. Dadurch blieb natürlich noch weniger Zeit für uns und der Druck auf sie kam wohl von allen Seiten.
Wir haben uns zu dieser Zeit noch ca. 2 Mal die Woche gesehen inklusive Übernachtung. In dieser Zeit war eigentlich immer alles optimal. Sie machte den Eindruck, sich wohl zu fühlen und den Moment zu genießen. Auch im Bett lief alles nach wie vor perfekt.
Wir verbrachten nach Weihnachten ein paar Tage zusammen und auch an Silvester war sie bei mir.
Es ging dann bis Ende Februar mit ca. 1 bis 2 Treffen in der Woche weiter. In dieser Zeit habe ich einige Male gefragt, ob denn alles in Ordnung sei und sie sagte mir jedes mal, dass ich mir keinen Kopf machen solle und alles okay wäre. Mein Gefühl hat mir zu der Zeit schon etwas anderes gesagt, aber ich habe ihren Worten vertraut, weil ich mich auf die Beziehung eingelassen hatte und dazu gehört für mich nun mal Vertrauen.
Ende Februar hatte ich dann beruflich sehr viel um die Ohren und Stand unter enormem Druck. Ich gebe zu, dass ich mich in dieser Zeit etwas hängen gelassen habe. Also, ich habe Schwäche gezeigt, wenn man so will. Mir ging es nicht gut und ich habe irgendwie auf Ihre Anteilnahme gehofft.
Bei Ihr schien das nur noch mehr den Wunsch nach Distanz auszulösen. Ich habe sie dann Ende Februar, da sie nicht mehr anders zu fassen war am Telefon darauf angesprochen, dass sie mir fehlen würde und ich sie gerade gut an meiner Seite gebrauchen könnte. Daraufhin hat sie einen Moment inne gehalten und dann folgenden Satz in einem Ton gesagt, den ich nicht vergessen kann. Es hatte so etwas schamhaftes, als würde es ihr irgendwie echt leid tun. Der Satz war:
„Ich glaube ich muss da mal etwas klarstellen. In solchen Momenten wie jetzt bin ich nicht so gut. Für den anderen da sein und so, fällt mir sehr schwer.. ich kann mit der Situation nicht umgehen...“
Ich war etwas vor den Kopf gestoßen und habe dann auch die momentane Situation zwischen uns angesprochen. Das ich sie vermissen würde und das Gefühl hätte, sie wäre auf einmal unerreichbar geworden. Ich habe sie gefragt, ob sie noch mit mir zusammen sein wolle, da die Situation mich mittlerweile sehr belastete. Immer zu hören, es sei alles okay, aber etwas anderes zu erleben, kann einen ziemlich schlauchen.
Sie sagte dann, dass sie sich zur Zeit einfach in die Ecke gedrängt fühlen würde, auch durch die berufliche Auslastung und gesundheitliche Probleme, die sie zu der Zeit bekam. Sie bekam Schwindelanfälle und Panikattacken.
Ich merkte einfach, dass die Situation auch sie sehr belastete, aber zugleich merkte ich auch, dass sie mich trotzdem nicht loslassen wollte. Wir haben darüber geredet, ob wir Schluss machen sollten, aber keiner wollte es so richtig aussprechen, obwohl wir in diesem Moment beide keinen Weg wussten, wie es weiter gehen sollte.
Ich hatte bereits eine solche Situation in einer früheren Beziehung erlebt (welch Zufall..) und war mir daher darüber im Klaren, dass weitere Schritte auf sie zu, nur dazu führen würden, dass ich sie noch weiter von mir wegtreiben würde.
Schweren Herzens haben wir uns dann darauf geeinigt, erstmal unser eigenes Ding zu machen und ab und zu zu telefonieren. Einfach um den ganzen Druck rauszunehmen.
Tja und dann kamen noch ein paar SMS, in denen wir uns gegenseitig sagten, wie viel wir uns bedeuten würden und dass es jedem sehr leid täte, wie es sich entwickelt hätte und dann war Funkstille.
Mir ging es ein paar Wochen echt richtig beschissen und die Arbeit war kaum noch zu bewerkstelligen. Ich musste zu der Zeit aber einfach funktionieren und vielleicht war es auch dieser Umstand, der dafür gesorgt hat, dass ich kaum Zeit hatte, mich voll in den Abgrund zu stürzen.
Wir waren ja nun auch nicht lange zusammen gewesen, daher versuchte ich es abzutun und nach vorne zu schauen. Ich habe mich 6 Monate nicht bei Ihr gemeldet, absolut nichts von mir hören lassen, Naja und dann ging sie mir eines Tages doch wieder durch den Kopf.
Ich wollte irgendwie wissen, was jetzt ihre Sicht auf die Situation ist und habe sie angeschrieben.
In dieser Mail habe ich sehr klar gesagt, dass ich die Zeit mit Ihr, als es gut zwischen uns lief, sehr genossen habe und das in guter Erinnerung behalten werden. Ich habe Ihr klar gesagt, dass ich sie nach wie vor für einen besonderen Menschen halte und ihr das mitteilen möchte. Zum Schluss habe ich sie noch wissen lassen, dass ich mich freuen würde, wenn sie sich melden würde, ich es aber auch verstehen könnte, wenn sie daran kein Interesse hätte.
Sie antwortete auf diese doch recht lange Mail mit den Worten:
Hi Jonny,
Wir können gern telefonieren, wenn du magst, sag einfach Bescheid.
Liebe Grüße,
Mystic (Ich nenn sie jetzt mal so, da ich einfach nicht aus Ihr schlau werde
Habe dann ein paar Stunden später geantwortet und wir haben uns für den nächsten Tag am Telefon verabredet. Sie wünschte mir noch einen schönen Abend und beendete die Mail mit „Liebe Grüße“(hat später noch Relevanz).
Wir haben dann lange telefoniert, es war als wäre kein Tag vergangen. Wir hatten uns sehr viel zu erzählen und es war direkt wieder eine tiefe Vertrauensebene vorhanden. Sie hat mir dann mitgeteilt, dass sie sich jetzt ehrenamtlich engagiert und im Urlaub war und und und.. nach knapp 1 ½ Stunden habe ich dann mal vorsichtig das Thema „wir“ und was sie nun rückblickend denken würde angesprochen. Was dann folgte hatte ich so nicht erwartet..
Sie teilte mir mit, dass sie viel darüber nachgedacht hätte und nun wirklich davon überzeugt sei, dass Beziehungen nichts für sie wären. Sie würde sehr gern mit mir schöne Momente verbringen, gemeinsame Unternehmungen, aber eben auch Körperliches. Sie sagte, es würde Ihr sehr schwer fallen, dass auszuklammern. Ich sprach dann das Thema Treue an, da das für mich ein wichtiges Thema ist. Sie sagte, dass sie da anders empfinden würde. Sie könnte mehrere Menschen gleichzeitig lieben und würde das Gefühl Eifersucht nicht kennen und könnte es auch nicht nachvollziehen. Kurz, Sie sagte mir, dass Monogamie für sie nicht in Frage käme. Sie würde sich dadurch eingesperrt fühlen und es hätte für sie auch nichts mit Ihren Gefühlen für mich zu tun, wenn sie mit einem anderen Mann schlafen würde. Es wäre dann einfach nur etwas Körperliches. Auf meine Frage, ob sowas dann auch über längere Zeit vorkommen könnte, wollte sie es nicht ausschließen. Ich hatte sowieso den Eindruck, sie wollte einfach überhaupt nichts groß festlegen. Sie wollte eine schöne Zeit mit mir, mit allen Vorzügen, aber keine Verbindlichkeiten.
Ich war ziemlich perplex, da ich bisher nicht mit polyamorösen Menschen Kontakt hatte und überhaupt keine Einstellung dazu hatte.
Sie sagte mir klar, dass sie sich sehr gern mit mir treffen würde und auch Sex wolle, aber jederzeit die Option wolle, mit dem ins Bett zu gehen, mit dem sie es für „nötig „ erachte. Ich solle darüber nachdenken und sie wolle nichts einfordern, es wäre ihr klar, dass das nicht jedermanns Sache sei.
Ich war am Ende. Ich habe Tage, eher Wochen damit verbracht, diverse Foren zum Thema „offene Beziehung“, „Polyamorie“ etc. zu durchforsten, weil mich das Thema nicht mehr los ließ.
Ich bin so veranlagt, dass ich jedem Menschen seinen eigenen Weg zugestehe. Jeder hat das Recht auf seine persönlichen Bedürfnisse. Daher konnte ich nicht einfach sagen, „Vergiss es! Ich bin weg!“
Ich wollte sie verstehen können und vor allem in Erfahrung bringen, ob ich damit umgehen könnte. Was tut man nicht alles, wenn jemand einem wirklich wichtig zu sein scheint..
Naja, nach viel Internet-Recherche kamen mir aber immer größere Zweifel. Ich stieß nämlich auf das Thema Bindungsängste und Verlustängste und erkannte uns in vielen Situationen und Erfahrungsberichten ziemlich stark wieder.
Sie hat eine üble Kindheit hinter sich, bekam keine Anerkennung der Eltern, es gab Gewalt und Alkohol. Sie hat sich selbst auf dem Gymnasium durchgekämpft und anschließend ein Studium begonnen, was sie aber aus gesundheitlichen und finanziellen Problemen letztendlich abbrach.
In einer ihrer letzten Beziehungen geriet sie an einen Soziopathen, der sie sehr schlecht behandelte und doch blieb sie sehr lange bei ihm. Sie sagte mal, dass keiner und auch sie selbst damals nicht verstehen konnte, warum sie so lange bei ihm geblieben sei. Aus jetziger Sicht habe ich da so einen Verdacht, aber was weiß ich schon..
Danach war sie mal kurze Zeit in einer Dreiecksbeziehung, was sie als gute Erfahrung erlebt hat, was aber im Endeffekt auch nicht von Dauer war. Es war halt auch nichts wirklich Verbindliches.
Dann keine Beziehung mehr nur noch ab und zu was rein körperliches und dann komme ich daher.
So, puhh. Das ist echt viel und wir kratzen gerade erst den Kern an
Ich habe es dann darauf angelegt. Ich hatte den Verdacht, dass unser Problem nicht einfach nur aus unterschiedlichen Ansichten beim Thema Treue bestand. Ich habe mir klar gemacht, das ich sie nicht haben werde, dass es keine Beziehung wird. Ich habe mich gefragt, ob ich den körperlichen Spaß genießen möchte und musste es mit ja beantworten^^ Ich wollte auch einfach wissen, ob ich mit meiner Vermutung richtig liege.
Ich habe Ihr dann zugesagt. Ich habe Ihr mitgeteilt, dass ich es gern versuchen würde und wir haben uns einige Zeit danach auf ein Treffen geeinigt. Wir redeten erst viel und es war alles wie inbesten Zeiten, aber wir waren auch ziemlich scharf aufeinander und daher dauerte es nicht sehr lange, bis wir uns sehr nah kamen. Es war der Hammer, wie in der besten Zeit zu Beginn, oder besser. Nachdem wir dann irgendwann „fertig“ waren und bei einer Zigarette nebeneinander saßen, äußerte sie, dass sie sich überlegt hätte, da wir ja beide morgen früh raus müssten, ob es nicht besser sei, wenn ich sie schon am selben Abend nach Hause bringen würde..
Abgesprochen hatten wir eigentlich, dass ich sie morgens nach Hause bringen würde, wie sonst auch immer geschehen. Da hatte sie sogar noch gesagt, dass das aus rein praktischen Gründen besser sei.
Ich war dann durch Ihren Vorschlag etwas verunsichert und nicht sehr begeistert, da das für mich meistens eine ausgedehnte Parkplatzsuche im Anschluss nach sich zieht, wenn ich sie um diese Uhrzeit wegbringe (In meinem Viertel gibt man um diese Zeit nicht gern seinen Parkplatz auf), habe dann aber, auch um keinen Druck zu erzeugen, zugestimmt und sie nach Hause gefahren.
So, nun könnte man sagen, „Scheiße gelaufen Jonny, hätteste dich mal n bisschen mehr angestrengt! Warst Du so schlecht, dass sie direkt die Flucht ergreift!“
-Aaaber dem muss ich entgegenstellen, dass sie mehrmals den Gipfel bestiegen hat, wenn ich es mal so ausdrücken darf Ich habe sie voll auf Ihre Kosten kommen lassen, wenn man so will.
Ich möchte bestimmt nicht prahlen!, bin auch kein Weiberheld und eigentlich eher bescheiden, aber mir wurde schon von unterschiedlichen Frauen gesagt, dass mir im Bett keiner was vormachen würde^^ Nur um das in diesem Kontext mal auszuklammern. Ganz ausschließen, kann man es natürlich nicht. Vielleicht kommt sie einfach nicht so gern so oft nacheinander :P Was weiß ich..
Hoffe, das kommt jetzt echt nicht falsch rein
Tatsache ist nun aber, dass seitdem wieder nur sehr selten Kontakt besteht. Sie schrieb mir noch, dass sie es sehr genossen hätte und ich schlug vor, dass bei Gelegenheit zu wiederholen, was sie sofort bestätigte.
Wir haben uns seitdem noch 1 Mal gesehen und haben auch da wieder miteinander geschlafen.
Ich habe sie in den Wochen danach immer mal wieder angeschrieben und manchmal schrieb sie von sich aus. Wir schrieben und telefonierten ab und zu.
Jetzt zu meinem Dilemma. Ich habe einfach das Gefühl, dass meine Vermutung, sie könnte unter Bindungsängsten „leiden“ (vielleicht auch nicht bewusst), zutrifft. Ich habe das Gefühl, sobald ich mich auf sie zubewege, geht sie auf Abstand, aber sie will das eigentlich nicht. Das merke ich dann in Momenten, in denen sie anruft und mir von ihrer Situation erzählt und sagt, dass sie nicht möchte, dass ich mir Sorgen mache. Sie wünscht mir dann einen schönen Abend und verabschiedet sich ganz lieb und freundlich. Ich habe dabei das Gefühl, sie überwindet sich geradezu dazu, aber dann doch aus dem Wunsch heraus, mir etwas entgegen zu kommen, oder nur aus der Angst ich könnte entfleuchen?
Ich habe das Gefühl, sie hat sich hinter einen Schutzschild zurück gezogen und lässt mich nur manchmal näher ran. Wenn wir dann zusammen im Bett landen, ist es aus meiner Sicht für sie eine Dosis an Nähe in Verbindung mit Gefühlen, die irgendwie noch da sind, die sie nicht verarbeiten kann. Sie genießt es in dem Moment, aber sobald es vorüber ist, scheint sie sich direkt in irgendeiner Bringschuld zu fühlen. Ich habe das Gefühl, genau das sorgt dann dafür, dass sie sich wieder eingeengt fühlt und Distanz schafft. Echt verzwickt..
Naja, ich habe mich was Nachrichten und Kontaktaufnahme anging vom (zweiten) Anfang an eigentlich schon eher zurück gehalten, da ich ja den Bindungsangst-Verdacht hatte und selbst aufpassen muss, dass ich bei sojemandem nicht das Klammern beginne.
In den letzten 4 Wochen ist es nun aber so, dass wenn ich ihr schreibe, antwortet sie erst Stunden oder auch Tage später. Ich kann mit sowas schlecht umgehen. Für eine kurze Antwort ist eigentlich immer Zeit. Ich denke dann eher, „okay, wenn sie nicht will, dann hat sie schon“ und mit jeder spät beantworteten Mail sinkt sie ein Stück in meinem Ansehen. Ich mache das gar nicht bewusst, aber ich wurde so erzogen, dass ich es erwidere, wenn mir jemand einen schönen Abend oder ein schönes Wochenende wünscht und empfinde es auf Dauer als unhöflich, wenn jemand das bei mir wiederholt nicht tut. Normal würde man einen solchen Menschen dann vielleicht in Zukunft eher meiden.
Soll ich daraus nun diesen Schluss ziehen? Soll ich sie meiden?
Letzten Montag reichte es mir dann. Ich hatte sie vor dem Wochenende mit einem 3-Zeiler angeschrieben, wie es ihr gehen würde (Sie hatte eine Entzündung am Auge) und habe ihr noch ein schönes Wochenende und gute Besserung gewünscht. Darauf kam 3 Tage lang nichts. Wir hatten noch einen Chat-Verlauf auf einer sozialen Plattform und einen in einer Messenger App, die beide seit unserer neuen Annäherung entstanden waren. Ich habe dann aus einer Kurzschlussreaktion heraus, beide Chats gelöscht. Die verschwinden dann auch bei ihr.
Ich will sie eigentlich damit zum Nachdenken bewegen, falls es ihr überhaupt auffällt Noch hat sie es scheinbar nicht bemerkt.
Seitdem habe ich mich nicht mehr bei Ihr gemeldet (5 Tage, Stand heute) und lasse mich auch nicht auf der Plattform sehen. Wir haben keine gemeinsamen Freunde über die sie etwas über mich in Erfahrung bringen könnte.
Ich weiß absolut nicht, was jetzt werden soll. Ich will sie einfach nicht abschreiben. Ich will sie ja gar nicht in eine Beziehung bewegen, wenn sie sich dabei nicht wohl fühlt. Ich wollte eigentlich nur mit ihr eine unbeschwerte Zeit genießen, so wie sie es eigentlich auch wollte. Nur scheint sie mehr für mich zu empfinden, als sie sich eingestehen will. Das glaube ich zumindest. Ich habe den Eindruck, sie kann deswegen auf einmal nicht mehr gut mit dem Körperlichen umgehen, weil sie merkt, dass es nicht nur Sex ist.
Bei unserem letzten Gespräch hat sie gesagt, dass sie im Moment mehr das Bedürfnis nach gemeinsamen Aktivitäten verspüren würde und sich daraus ja etwas entwickeln könnte. Das kommt mir dann so vor, als wollte sie mir mitteilen, dass sie sich überfordert fühlt, aber schon möchte, dass sich irgendetwas entwickelt??
Anfangs sollten es ein paar Unternehmungen in Verbindung mit Sex sein, nun auf einmal erstmal kein Sex, obwohl sie Anfangs sagte, dass sie immer Verlangen nach mir hätte und darauf nicht verzichten wolle. Au man, warum muss das immer alles so kompliziert sein
Naja, ich hab dann natürlich zu der Zeit direkt gesagt, „Okay, können wir gern machen. Lass uns gemeinsam nach xxxxxx fahren und die Ausstellung angucken. Danach vielleicht noch durch die Stadt bummeln. Das Körperliche lassen wir momentan vielleicht besser außen vor, ich habe das Gefühl, dass dich das im Moment zu sehr unter Druck setzt“ -Sie war einverstanden und wir hatten ein echt gutes Gespräch, wo beide Seiten nochmal ihre Ansichten auf den Tisch gelegt haben. Soweit, so gut. Wir wollten gemeinsame Unternehmungen. Nur auf meine Nachrichten kamen eben immer nur sehr zeitversetzte Antworten und es war wieder alles zugeplant. Ist halt wieder mal kurz vor Weihnachten^^ Verdammt...
Da stehe ich jetzt. Ich habe mir vorgenommen, sie jetzt erstmal zu ignorieren. Ich werde sehen, ob von ihr eine Kontaktaufnahme erfolgt, aber ich werde mich jetzt nicht mehr bei ihr melden. Ich habe keine Lust jemandem hinterher zu laufen, der mich nicht zu schätzen weiß. Auf der anderen Seite, möchte ich die Möglichkeit berücksichtigen, dass sie einfach nicht anders kann und viel mehr Zeit und Verständnis braucht, aufgrund ihrer schlechten Erfahrungen. Im schlimmsten Fall ist das bei ihr soweit ausgeprägt, dass es keine Hoffnung gibt. Ich finde zur Zeit keinen richtigen Standpunkt.
Vorerst scheine ich eine kleine KS zu initiieren ?! Aber das alleine wird es bei ihr nicht bringen. Sie hat sich 6 Monate nicht gemeldet. Ich muss sie schon irgendwie in die richtige Richtung triggern, hab ich das Gefühl, sonst geht sie einfach wieder zum Tagesgeschäft über. Das scheint ihre Strategie zu sein, wenn sie eine zwischenmenschliche Situation überfordert.
Daher könnt ihr mir vielleicht helfen, richtig zu reagieren, wenn sie sich meldet?
Hilfe? :P
Helft mir, Ihr Interesse herauszukitzeln und sie aus der Reserve zu locken, falls es noch eine Chance auf eine schöne Zeit miteinander gibt. Ich weiß, es klingt nicht sehr vielversprechend, aber ich mag sie wirklich sehr, sehe viel in ihr und fänd es schön, sie davon zu überzeugen, dass sie sich selbst keinen Druck machen braucht. Ich möchte ihr helfen, den Moment mit mir genießen zu können ohne KK.
Wenn Sie bei mir ist, spüre ich, dass sie etwas für mich empfindet. Sie kuschelt sich an mich und legt Ihren Kopf auf meine Schulter, obwohl sie eigentlich kein Mensch ist, der auf diese Weise andauernd Nähe sucht. Sie scheint sich sowas Ähnliches wie eine Beziehung zu wünschen, kann und will es aber nicht so nennen und fühlt sich sofort unter Druck, wenn es aus Ihrer Sicht in diese Richtung geht.
Ich weiß gar nicht, ob ich hier richtig bin, aber ich will sie ja schon irgendwie zurück, zumindest die schönen Momente mit ihr zwischenzeitlich, wenn sie nur so kann. Ich sage ehrlich, ich weiß nicht wie es wäre, wenn sie etwas mit einem anderen hätte. Wenn ich ihr glauben würde, dass sie das trennen kann, dann könnte ich damit vielleicht umgehen. Wir Menschen sind ja sehr vielfältig.
Aber, ob ich ihr das dann glauben kann, hängt davon ab.. Sie sagt, dass sie ja eigentlich auch nicht so oft in diese Situation käme und es auch vor mir verbergen würde, wenn ich das wollen würde.. Ob, es das besser macht, überlege ich noch.. Zumindest ist sie scheinbar offen und ehrlich und das ist mir wichtig.
Ich habe schon bei vielen anderen hier im Forum mitgelesen und mir sehr viel Erkenntnis daraus gezogen, daher möchte ich jedem danken, der seine Geschichte hier ausbreitet und auch anderen dadurch eine große Hilfe ist. Vielleicht kann ich so hier ja auch etwas dazu beitragen.
So, ich hoffe das ganze ist halbwegs verständlich.. Kann es mir kaum vorstellen :P
Trotzdem schon mal danke fürs Lesen. Auf eure Ansichten bin ich ziemlich gespannt
Vielen Dank im Voraus
Ich(36) lernte Sie(30) im September 2016 über eine Dating Plattform kennen. Wir schrieben Anfangs viel und tauschten uns schnell über sehr persönliche Dinge aus. Es kam zum ersten Treffen und wir waren direkt beide voneinander angetan.
Bei unserem zweiten Treffen landeten wir in der Kiste und ab da waren wir fast jeden Tag zusammen.
Wir hatten zu Beginn klar unsere Ansichten offengelegt, da wir beide nicht die typische Beziehung suchten. Wir sind beide sehr freiheitsliebende Menschen. Sie braucht viel Zeit für sich, ist durch Arbeit und Hobbys stark ausgelastet und muss fast jeden Samstag arbeiten. Mir geht es ähnlich.
Sie hat Anfangs geäußert, dass sie eigentlich nicht der Mensch für eine Beziehung sei und bisher eher schlechte Erfahrungen gemacht hätte. Wir haben uns daher zu Beginn eher unverbindlich aufeinander eingelassen.
Es war dann aber relativ schnell so, dass Sie gesagt hat, dass sie sehr glücklich mit mir sei und sowas zuvor noch nicht erlebt hätte. Sie wollte dann wirklich gern die Beziehung mit mir eingehen und mir ging es genauso. Wir haben uns dann ca. 2 Monate lang sehr regelmäßig gesehen und sie überraschte mich an meinem Geburtstag mit ein paar Geschenken, über die ich mich wirklich sehr gefreut habe. Kleine, aber mit Liebe ausgesuchte Dinge.
Gegen Ende November begann es dann sich zu verändern. Es blieb immer weniger Zeit, um sich zu sehen oder sich beim anderen zu melden.
(Ich konnte die Situation zu der Zeit noch nicht so betrachten wie jetzt, sonst hätte ich mich hoffentlich anders verhalten.) Fakt war jedoch, dass ich immer mehr den Kontakt gesucht habe, da sie zu der Zeit immer mehr auf Distanz ging. Ja, dieses gemeine Wechselspiel..
Ich habe meine Befürchtungen auch ein paar Mal angesprochen, da wir uns zu Beginn vorgenommen hatten, bei irgendwelchen Bedenken aufgrund unserer Erfahrungen ehrlich und offen damit umzugehen. Naja, die guten Vorsätze..
Ungünstigerweise ging es dann auch immer mehr auf Weihnachten zu, weshalb sie, bedingt durch Ihre berufliche Tätigkeit, noch mehr eingebunden war. Dadurch blieb natürlich noch weniger Zeit für uns und der Druck auf sie kam wohl von allen Seiten.
Wir haben uns zu dieser Zeit noch ca. 2 Mal die Woche gesehen inklusive Übernachtung. In dieser Zeit war eigentlich immer alles optimal. Sie machte den Eindruck, sich wohl zu fühlen und den Moment zu genießen. Auch im Bett lief alles nach wie vor perfekt.
Wir verbrachten nach Weihnachten ein paar Tage zusammen und auch an Silvester war sie bei mir.
Es ging dann bis Ende Februar mit ca. 1 bis 2 Treffen in der Woche weiter. In dieser Zeit habe ich einige Male gefragt, ob denn alles in Ordnung sei und sie sagte mir jedes mal, dass ich mir keinen Kopf machen solle und alles okay wäre. Mein Gefühl hat mir zu der Zeit schon etwas anderes gesagt, aber ich habe ihren Worten vertraut, weil ich mich auf die Beziehung eingelassen hatte und dazu gehört für mich nun mal Vertrauen.
Ende Februar hatte ich dann beruflich sehr viel um die Ohren und Stand unter enormem Druck. Ich gebe zu, dass ich mich in dieser Zeit etwas hängen gelassen habe. Also, ich habe Schwäche gezeigt, wenn man so will. Mir ging es nicht gut und ich habe irgendwie auf Ihre Anteilnahme gehofft.
Bei Ihr schien das nur noch mehr den Wunsch nach Distanz auszulösen. Ich habe sie dann Ende Februar, da sie nicht mehr anders zu fassen war am Telefon darauf angesprochen, dass sie mir fehlen würde und ich sie gerade gut an meiner Seite gebrauchen könnte. Daraufhin hat sie einen Moment inne gehalten und dann folgenden Satz in einem Ton gesagt, den ich nicht vergessen kann. Es hatte so etwas schamhaftes, als würde es ihr irgendwie echt leid tun. Der Satz war:
„Ich glaube ich muss da mal etwas klarstellen. In solchen Momenten wie jetzt bin ich nicht so gut. Für den anderen da sein und so, fällt mir sehr schwer.. ich kann mit der Situation nicht umgehen...“
Ich war etwas vor den Kopf gestoßen und habe dann auch die momentane Situation zwischen uns angesprochen. Das ich sie vermissen würde und das Gefühl hätte, sie wäre auf einmal unerreichbar geworden. Ich habe sie gefragt, ob sie noch mit mir zusammen sein wolle, da die Situation mich mittlerweile sehr belastete. Immer zu hören, es sei alles okay, aber etwas anderes zu erleben, kann einen ziemlich schlauchen.
Sie sagte dann, dass sie sich zur Zeit einfach in die Ecke gedrängt fühlen würde, auch durch die berufliche Auslastung und gesundheitliche Probleme, die sie zu der Zeit bekam. Sie bekam Schwindelanfälle und Panikattacken.
Ich merkte einfach, dass die Situation auch sie sehr belastete, aber zugleich merkte ich auch, dass sie mich trotzdem nicht loslassen wollte. Wir haben darüber geredet, ob wir Schluss machen sollten, aber keiner wollte es so richtig aussprechen, obwohl wir in diesem Moment beide keinen Weg wussten, wie es weiter gehen sollte.
Ich hatte bereits eine solche Situation in einer früheren Beziehung erlebt (welch Zufall..) und war mir daher darüber im Klaren, dass weitere Schritte auf sie zu, nur dazu führen würden, dass ich sie noch weiter von mir wegtreiben würde.
Schweren Herzens haben wir uns dann darauf geeinigt, erstmal unser eigenes Ding zu machen und ab und zu zu telefonieren. Einfach um den ganzen Druck rauszunehmen.
Tja und dann kamen noch ein paar SMS, in denen wir uns gegenseitig sagten, wie viel wir uns bedeuten würden und dass es jedem sehr leid täte, wie es sich entwickelt hätte und dann war Funkstille.
Mir ging es ein paar Wochen echt richtig beschissen und die Arbeit war kaum noch zu bewerkstelligen. Ich musste zu der Zeit aber einfach funktionieren und vielleicht war es auch dieser Umstand, der dafür gesorgt hat, dass ich kaum Zeit hatte, mich voll in den Abgrund zu stürzen.
Wir waren ja nun auch nicht lange zusammen gewesen, daher versuchte ich es abzutun und nach vorne zu schauen. Ich habe mich 6 Monate nicht bei Ihr gemeldet, absolut nichts von mir hören lassen, Naja und dann ging sie mir eines Tages doch wieder durch den Kopf.
Ich wollte irgendwie wissen, was jetzt ihre Sicht auf die Situation ist und habe sie angeschrieben.
In dieser Mail habe ich sehr klar gesagt, dass ich die Zeit mit Ihr, als es gut zwischen uns lief, sehr genossen habe und das in guter Erinnerung behalten werden. Ich habe Ihr klar gesagt, dass ich sie nach wie vor für einen besonderen Menschen halte und ihr das mitteilen möchte. Zum Schluss habe ich sie noch wissen lassen, dass ich mich freuen würde, wenn sie sich melden würde, ich es aber auch verstehen könnte, wenn sie daran kein Interesse hätte.
Sie antwortete auf diese doch recht lange Mail mit den Worten:
Hi Jonny,
Wir können gern telefonieren, wenn du magst, sag einfach Bescheid.
Liebe Grüße,
Mystic (Ich nenn sie jetzt mal so, da ich einfach nicht aus Ihr schlau werde
Habe dann ein paar Stunden später geantwortet und wir haben uns für den nächsten Tag am Telefon verabredet. Sie wünschte mir noch einen schönen Abend und beendete die Mail mit „Liebe Grüße“(hat später noch Relevanz).
Wir haben dann lange telefoniert, es war als wäre kein Tag vergangen. Wir hatten uns sehr viel zu erzählen und es war direkt wieder eine tiefe Vertrauensebene vorhanden. Sie hat mir dann mitgeteilt, dass sie sich jetzt ehrenamtlich engagiert und im Urlaub war und und und.. nach knapp 1 ½ Stunden habe ich dann mal vorsichtig das Thema „wir“ und was sie nun rückblickend denken würde angesprochen. Was dann folgte hatte ich so nicht erwartet..
Sie teilte mir mit, dass sie viel darüber nachgedacht hätte und nun wirklich davon überzeugt sei, dass Beziehungen nichts für sie wären. Sie würde sehr gern mit mir schöne Momente verbringen, gemeinsame Unternehmungen, aber eben auch Körperliches. Sie sagte, es würde Ihr sehr schwer fallen, dass auszuklammern. Ich sprach dann das Thema Treue an, da das für mich ein wichtiges Thema ist. Sie sagte, dass sie da anders empfinden würde. Sie könnte mehrere Menschen gleichzeitig lieben und würde das Gefühl Eifersucht nicht kennen und könnte es auch nicht nachvollziehen. Kurz, Sie sagte mir, dass Monogamie für sie nicht in Frage käme. Sie würde sich dadurch eingesperrt fühlen und es hätte für sie auch nichts mit Ihren Gefühlen für mich zu tun, wenn sie mit einem anderen Mann schlafen würde. Es wäre dann einfach nur etwas Körperliches. Auf meine Frage, ob sowas dann auch über längere Zeit vorkommen könnte, wollte sie es nicht ausschließen. Ich hatte sowieso den Eindruck, sie wollte einfach überhaupt nichts groß festlegen. Sie wollte eine schöne Zeit mit mir, mit allen Vorzügen, aber keine Verbindlichkeiten.
Ich war ziemlich perplex, da ich bisher nicht mit polyamorösen Menschen Kontakt hatte und überhaupt keine Einstellung dazu hatte.
Sie sagte mir klar, dass sie sich sehr gern mit mir treffen würde und auch Sex wolle, aber jederzeit die Option wolle, mit dem ins Bett zu gehen, mit dem sie es für „nötig „ erachte. Ich solle darüber nachdenken und sie wolle nichts einfordern, es wäre ihr klar, dass das nicht jedermanns Sache sei.
Ich war am Ende. Ich habe Tage, eher Wochen damit verbracht, diverse Foren zum Thema „offene Beziehung“, „Polyamorie“ etc. zu durchforsten, weil mich das Thema nicht mehr los ließ.
Ich bin so veranlagt, dass ich jedem Menschen seinen eigenen Weg zugestehe. Jeder hat das Recht auf seine persönlichen Bedürfnisse. Daher konnte ich nicht einfach sagen, „Vergiss es! Ich bin weg!“
Ich wollte sie verstehen können und vor allem in Erfahrung bringen, ob ich damit umgehen könnte. Was tut man nicht alles, wenn jemand einem wirklich wichtig zu sein scheint..
Naja, nach viel Internet-Recherche kamen mir aber immer größere Zweifel. Ich stieß nämlich auf das Thema Bindungsängste und Verlustängste und erkannte uns in vielen Situationen und Erfahrungsberichten ziemlich stark wieder.
Sie hat eine üble Kindheit hinter sich, bekam keine Anerkennung der Eltern, es gab Gewalt und Alkohol. Sie hat sich selbst auf dem Gymnasium durchgekämpft und anschließend ein Studium begonnen, was sie aber aus gesundheitlichen und finanziellen Problemen letztendlich abbrach.
In einer ihrer letzten Beziehungen geriet sie an einen Soziopathen, der sie sehr schlecht behandelte und doch blieb sie sehr lange bei ihm. Sie sagte mal, dass keiner und auch sie selbst damals nicht verstehen konnte, warum sie so lange bei ihm geblieben sei. Aus jetziger Sicht habe ich da so einen Verdacht, aber was weiß ich schon..
Danach war sie mal kurze Zeit in einer Dreiecksbeziehung, was sie als gute Erfahrung erlebt hat, was aber im Endeffekt auch nicht von Dauer war. Es war halt auch nichts wirklich Verbindliches.
Dann keine Beziehung mehr nur noch ab und zu was rein körperliches und dann komme ich daher.
So, puhh. Das ist echt viel und wir kratzen gerade erst den Kern an
Ich habe es dann darauf angelegt. Ich hatte den Verdacht, dass unser Problem nicht einfach nur aus unterschiedlichen Ansichten beim Thema Treue bestand. Ich habe mir klar gemacht, das ich sie nicht haben werde, dass es keine Beziehung wird. Ich habe mich gefragt, ob ich den körperlichen Spaß genießen möchte und musste es mit ja beantworten^^ Ich wollte auch einfach wissen, ob ich mit meiner Vermutung richtig liege.
Ich habe Ihr dann zugesagt. Ich habe Ihr mitgeteilt, dass ich es gern versuchen würde und wir haben uns einige Zeit danach auf ein Treffen geeinigt. Wir redeten erst viel und es war alles wie inbesten Zeiten, aber wir waren auch ziemlich scharf aufeinander und daher dauerte es nicht sehr lange, bis wir uns sehr nah kamen. Es war der Hammer, wie in der besten Zeit zu Beginn, oder besser. Nachdem wir dann irgendwann „fertig“ waren und bei einer Zigarette nebeneinander saßen, äußerte sie, dass sie sich überlegt hätte, da wir ja beide morgen früh raus müssten, ob es nicht besser sei, wenn ich sie schon am selben Abend nach Hause bringen würde..
Abgesprochen hatten wir eigentlich, dass ich sie morgens nach Hause bringen würde, wie sonst auch immer geschehen. Da hatte sie sogar noch gesagt, dass das aus rein praktischen Gründen besser sei.
Ich war dann durch Ihren Vorschlag etwas verunsichert und nicht sehr begeistert, da das für mich meistens eine ausgedehnte Parkplatzsuche im Anschluss nach sich zieht, wenn ich sie um diese Uhrzeit wegbringe (In meinem Viertel gibt man um diese Zeit nicht gern seinen Parkplatz auf), habe dann aber, auch um keinen Druck zu erzeugen, zugestimmt und sie nach Hause gefahren.
So, nun könnte man sagen, „Scheiße gelaufen Jonny, hätteste dich mal n bisschen mehr angestrengt! Warst Du so schlecht, dass sie direkt die Flucht ergreift!“
-Aaaber dem muss ich entgegenstellen, dass sie mehrmals den Gipfel bestiegen hat, wenn ich es mal so ausdrücken darf Ich habe sie voll auf Ihre Kosten kommen lassen, wenn man so will.
Ich möchte bestimmt nicht prahlen!, bin auch kein Weiberheld und eigentlich eher bescheiden, aber mir wurde schon von unterschiedlichen Frauen gesagt, dass mir im Bett keiner was vormachen würde^^ Nur um das in diesem Kontext mal auszuklammern. Ganz ausschließen, kann man es natürlich nicht. Vielleicht kommt sie einfach nicht so gern so oft nacheinander :P Was weiß ich..
Hoffe, das kommt jetzt echt nicht falsch rein
Tatsache ist nun aber, dass seitdem wieder nur sehr selten Kontakt besteht. Sie schrieb mir noch, dass sie es sehr genossen hätte und ich schlug vor, dass bei Gelegenheit zu wiederholen, was sie sofort bestätigte.
Wir haben uns seitdem noch 1 Mal gesehen und haben auch da wieder miteinander geschlafen.
Ich habe sie in den Wochen danach immer mal wieder angeschrieben und manchmal schrieb sie von sich aus. Wir schrieben und telefonierten ab und zu.
Jetzt zu meinem Dilemma. Ich habe einfach das Gefühl, dass meine Vermutung, sie könnte unter Bindungsängsten „leiden“ (vielleicht auch nicht bewusst), zutrifft. Ich habe das Gefühl, sobald ich mich auf sie zubewege, geht sie auf Abstand, aber sie will das eigentlich nicht. Das merke ich dann in Momenten, in denen sie anruft und mir von ihrer Situation erzählt und sagt, dass sie nicht möchte, dass ich mir Sorgen mache. Sie wünscht mir dann einen schönen Abend und verabschiedet sich ganz lieb und freundlich. Ich habe dabei das Gefühl, sie überwindet sich geradezu dazu, aber dann doch aus dem Wunsch heraus, mir etwas entgegen zu kommen, oder nur aus der Angst ich könnte entfleuchen?
Ich habe das Gefühl, sie hat sich hinter einen Schutzschild zurück gezogen und lässt mich nur manchmal näher ran. Wenn wir dann zusammen im Bett landen, ist es aus meiner Sicht für sie eine Dosis an Nähe in Verbindung mit Gefühlen, die irgendwie noch da sind, die sie nicht verarbeiten kann. Sie genießt es in dem Moment, aber sobald es vorüber ist, scheint sie sich direkt in irgendeiner Bringschuld zu fühlen. Ich habe das Gefühl, genau das sorgt dann dafür, dass sie sich wieder eingeengt fühlt und Distanz schafft. Echt verzwickt..
Naja, ich habe mich was Nachrichten und Kontaktaufnahme anging vom (zweiten) Anfang an eigentlich schon eher zurück gehalten, da ich ja den Bindungsangst-Verdacht hatte und selbst aufpassen muss, dass ich bei sojemandem nicht das Klammern beginne.
In den letzten 4 Wochen ist es nun aber so, dass wenn ich ihr schreibe, antwortet sie erst Stunden oder auch Tage später. Ich kann mit sowas schlecht umgehen. Für eine kurze Antwort ist eigentlich immer Zeit. Ich denke dann eher, „okay, wenn sie nicht will, dann hat sie schon“ und mit jeder spät beantworteten Mail sinkt sie ein Stück in meinem Ansehen. Ich mache das gar nicht bewusst, aber ich wurde so erzogen, dass ich es erwidere, wenn mir jemand einen schönen Abend oder ein schönes Wochenende wünscht und empfinde es auf Dauer als unhöflich, wenn jemand das bei mir wiederholt nicht tut. Normal würde man einen solchen Menschen dann vielleicht in Zukunft eher meiden.
Soll ich daraus nun diesen Schluss ziehen? Soll ich sie meiden?
Letzten Montag reichte es mir dann. Ich hatte sie vor dem Wochenende mit einem 3-Zeiler angeschrieben, wie es ihr gehen würde (Sie hatte eine Entzündung am Auge) und habe ihr noch ein schönes Wochenende und gute Besserung gewünscht. Darauf kam 3 Tage lang nichts. Wir hatten noch einen Chat-Verlauf auf einer sozialen Plattform und einen in einer Messenger App, die beide seit unserer neuen Annäherung entstanden waren. Ich habe dann aus einer Kurzschlussreaktion heraus, beide Chats gelöscht. Die verschwinden dann auch bei ihr.
Ich will sie eigentlich damit zum Nachdenken bewegen, falls es ihr überhaupt auffällt Noch hat sie es scheinbar nicht bemerkt.
Seitdem habe ich mich nicht mehr bei Ihr gemeldet (5 Tage, Stand heute) und lasse mich auch nicht auf der Plattform sehen. Wir haben keine gemeinsamen Freunde über die sie etwas über mich in Erfahrung bringen könnte.
Ich weiß absolut nicht, was jetzt werden soll. Ich will sie einfach nicht abschreiben. Ich will sie ja gar nicht in eine Beziehung bewegen, wenn sie sich dabei nicht wohl fühlt. Ich wollte eigentlich nur mit ihr eine unbeschwerte Zeit genießen, so wie sie es eigentlich auch wollte. Nur scheint sie mehr für mich zu empfinden, als sie sich eingestehen will. Das glaube ich zumindest. Ich habe den Eindruck, sie kann deswegen auf einmal nicht mehr gut mit dem Körperlichen umgehen, weil sie merkt, dass es nicht nur Sex ist.
Bei unserem letzten Gespräch hat sie gesagt, dass sie im Moment mehr das Bedürfnis nach gemeinsamen Aktivitäten verspüren würde und sich daraus ja etwas entwickeln könnte. Das kommt mir dann so vor, als wollte sie mir mitteilen, dass sie sich überfordert fühlt, aber schon möchte, dass sich irgendetwas entwickelt??
Anfangs sollten es ein paar Unternehmungen in Verbindung mit Sex sein, nun auf einmal erstmal kein Sex, obwohl sie Anfangs sagte, dass sie immer Verlangen nach mir hätte und darauf nicht verzichten wolle. Au man, warum muss das immer alles so kompliziert sein
Naja, ich hab dann natürlich zu der Zeit direkt gesagt, „Okay, können wir gern machen. Lass uns gemeinsam nach xxxxxx fahren und die Ausstellung angucken. Danach vielleicht noch durch die Stadt bummeln. Das Körperliche lassen wir momentan vielleicht besser außen vor, ich habe das Gefühl, dass dich das im Moment zu sehr unter Druck setzt“ -Sie war einverstanden und wir hatten ein echt gutes Gespräch, wo beide Seiten nochmal ihre Ansichten auf den Tisch gelegt haben. Soweit, so gut. Wir wollten gemeinsame Unternehmungen. Nur auf meine Nachrichten kamen eben immer nur sehr zeitversetzte Antworten und es war wieder alles zugeplant. Ist halt wieder mal kurz vor Weihnachten^^ Verdammt...
Da stehe ich jetzt. Ich habe mir vorgenommen, sie jetzt erstmal zu ignorieren. Ich werde sehen, ob von ihr eine Kontaktaufnahme erfolgt, aber ich werde mich jetzt nicht mehr bei ihr melden. Ich habe keine Lust jemandem hinterher zu laufen, der mich nicht zu schätzen weiß. Auf der anderen Seite, möchte ich die Möglichkeit berücksichtigen, dass sie einfach nicht anders kann und viel mehr Zeit und Verständnis braucht, aufgrund ihrer schlechten Erfahrungen. Im schlimmsten Fall ist das bei ihr soweit ausgeprägt, dass es keine Hoffnung gibt. Ich finde zur Zeit keinen richtigen Standpunkt.
Vorerst scheine ich eine kleine KS zu initiieren ?! Aber das alleine wird es bei ihr nicht bringen. Sie hat sich 6 Monate nicht gemeldet. Ich muss sie schon irgendwie in die richtige Richtung triggern, hab ich das Gefühl, sonst geht sie einfach wieder zum Tagesgeschäft über. Das scheint ihre Strategie zu sein, wenn sie eine zwischenmenschliche Situation überfordert.
Daher könnt ihr mir vielleicht helfen, richtig zu reagieren, wenn sie sich meldet?
Hilfe? :P
Helft mir, Ihr Interesse herauszukitzeln und sie aus der Reserve zu locken, falls es noch eine Chance auf eine schöne Zeit miteinander gibt. Ich weiß, es klingt nicht sehr vielversprechend, aber ich mag sie wirklich sehr, sehe viel in ihr und fänd es schön, sie davon zu überzeugen, dass sie sich selbst keinen Druck machen braucht. Ich möchte ihr helfen, den Moment mit mir genießen zu können ohne KK.
Wenn Sie bei mir ist, spüre ich, dass sie etwas für mich empfindet. Sie kuschelt sich an mich und legt Ihren Kopf auf meine Schulter, obwohl sie eigentlich kein Mensch ist, der auf diese Weise andauernd Nähe sucht. Sie scheint sich sowas Ähnliches wie eine Beziehung zu wünschen, kann und will es aber nicht so nennen und fühlt sich sofort unter Druck, wenn es aus Ihrer Sicht in diese Richtung geht.
Ich weiß gar nicht, ob ich hier richtig bin, aber ich will sie ja schon irgendwie zurück, zumindest die schönen Momente mit ihr zwischenzeitlich, wenn sie nur so kann. Ich sage ehrlich, ich weiß nicht wie es wäre, wenn sie etwas mit einem anderen hätte. Wenn ich ihr glauben würde, dass sie das trennen kann, dann könnte ich damit vielleicht umgehen. Wir Menschen sind ja sehr vielfältig.
Aber, ob ich ihr das dann glauben kann, hängt davon ab.. Sie sagt, dass sie ja eigentlich auch nicht so oft in diese Situation käme und es auch vor mir verbergen würde, wenn ich das wollen würde.. Ob, es das besser macht, überlege ich noch.. Zumindest ist sie scheinbar offen und ehrlich und das ist mir wichtig.
Ich habe schon bei vielen anderen hier im Forum mitgelesen und mir sehr viel Erkenntnis daraus gezogen, daher möchte ich jedem danken, der seine Geschichte hier ausbreitet und auch anderen dadurch eine große Hilfe ist. Vielleicht kann ich so hier ja auch etwas dazu beitragen.
So, ich hoffe das ganze ist halbwegs verständlich.. Kann es mir kaum vorstellen :P
Trotzdem schon mal danke fürs Lesen. Auf eure Ansichten bin ich ziemlich gespannt
Vielen Dank im Voraus
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