Guten Morgen,
Nachdem ich nun eine Weile Eure Geschichten gelesen habe glaube ich, dass meine hier hin passen könnte. Ich glaube das, weil ich mich in vielen von Euren wieder gefunden habe.
Ich bin seit fast 30 Jahren verheiratet, habe eine erwachsene Tochter. Die Beziehung zu meinem Mann habe ich immer als liebevoll
und gut beschrieben. Der Sex ist wirklich gut, wenn wir denn mal welchen haben. Mittlerweile weiß ich, dass die Beziehung gar nicht so gut ist. Sie ist geprägt von Desinteresse seinerseits und Aufgabe meinerseits.
Nun zu “dem Anderen“. Wir haben uns vor knapp 15 Jahren kennen gelernt, hatten eine kurze Affäre und haben uns aus den Augen verloren. Vor anderthalb Jahren habe ich ihn noch mal angeschrieben, das verlief aber nach wenigen Posts hin und her im Sande.
Anfang Januar habe ich einen Post von ihm entdeckt, den ich damals nicht gelesen hatte, was auch immer da im Messenger passiert ist. Diesen mittlerweile anderthalb Jahre alten Post beantwortete ich und überraschenderweise antwortete er.
Anfang Februar trafen wir uns und es war!
Als würde die Zeit still stehn. Der Wind aufhören zu wehen. Die Sonne lächeln.
Er sah aus wie früher. Er roch wie früher. Er lächelte wie früher. Er schmeckte wie früher. Und ich fühlte wie früher. Nach einer Stunde gefüllt mit reden und küssen trennten wir uns wieder.
Seitdem schreiben wir täglich mehrfach. Und meine Gefühle haben mich komplett geflasht und überrollt. Dank Euch habe ich mich wieder so weit im Griff, dass der Alltag wieder funktioniert und meine Gefühle konnte ich auch wieder norden.
Am Donnerstag trafen wir uns und verbrachten die Nacht und den nächsten Tag miteinander. Es war unbeschreiblich.
Ich habe Bedenken, meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Deshalb theoretisiere ich das Ganze und habe mit ihm besprochen, wann wir uns schreiben, in welchen Abständen wir uns treffen, wie unsere Affäre definiert ist. Was er möchte, was ich möchte.
Ich glaube, mit der “Besprechung“ gestern, habe ich ihn ganz schön irritiert, um nicht zu sagen geschockt. Und mich auch.
Wie es mir geht nach diesen zwei Tagen, weiß ich noch gar nicht. Das muss ich erst mal zulassen. Es scheint, als hätte ich mich im Griff. Ob es das ist, was ich will? Nun, eher nicht. Es fühlt sich eher so an, als hätte ich mich ausgeschaltet. Wie es weiter geht, wird sich zeigen.
Verunsicherte Grüße
Airline
Ich danke Euch, dass ich meine Geschichte hier erzählen darf.