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Paul71
Gelöschter User
Einen lieben Gruß in die Runde...
Hier zuerst die Kurzfassung:
Habe vor einem Jahr eine Frau kennengelernt (sie 31, beziehungsunerfahren. Ich 45), mit der ich 6 Monate in engem Affären ähnlichen Kontakt stand, bevor wir zusammenkamen. Dann folgten intensive und sehr liebevolle 6 Monate, bevor sie für 3 Monate ins Ausland ging, von wo sie mir 3 Wochen intensive Liebesnachrichten schickte.
Dann Funkstille und schließlich der Hinweis, dass sie die Zeit der Affäre, also meine Entscheidung für sie und gegen ihre Vorgängerin so viel Kraft gekostet hat und verletzt habe, dass sie auf dieser Basis keine Beziehung aufbauen kann. Dann wieder Wochen lang Funkstille.
Auf einige verliebte Kontaktversuche hin reagierte sie schließlich und erklärte, dass ihr in der Ferne der hiesige Alltag fremd wurde und sie auch einen Reisebegleiter = Reise Affäre habe. Ich solle mir keine Hoffnung machen, denn - auch wenn die Affäre mit ihrer Rückkehr endet - will sie zZ keine Beziehung. Sie fühle sich so klein und möchte wachsen und fürchtet, eine Beziehung könnte sie daran hindern, auch wenn sie noch nie eine so intensive und glückliche Beziehung hatte. Ich habe das in einem Abschiedsbrief akzeptiert und auch mitgeteilt, dass ich mir mehr wert wäre, als für eine Reise Affäre aufgegeben zu werden.
Wichtig wäre noch zu wissen, dass sie drei Jahre brauchte, um sich aus ihrer ersten 10j. Beziehung zu lösen, in der sie unglücklich war. Dieser Schmerz, nicht auf ihre Gefühle gehört zu haben, hatte sie im Ausland wieder bezogen auf ihr Schweigen zu meiner Ex Beziehung, aus der ich mich erst nach 6 Monaten löste.
Jetzt schweige ich sie seit 2.5 Wochen an. Ich denke nicht, dass unsere Beziehung ihr Wachstum gebremst hätte, im Gegenteil, ich habe sie stets unterstützt und unsere Beziehung war ihr einziges Wachstum seit ihrer Trennung vor nunmehr 4 Jahren.
Hier die Langfassung
Als sich meine Ex und ich kennenlernten, steckte ich in einer 10jährigen Beziehung, war verlobt und stand wenige Monate vor unserem Hochzeitstermin. Deshalb teilte ich meiner Ex (eine Kollegin) bei einem, unserer ersten Treffen auch mit, dass ich glücklich vergeben bin und mich nicht trennen möchte. Sie akzeptierte das Freundschaftsangebot und wir unternahmen viel zusammen und mit ihren Freunden.
Doch die Gefühle änderten sich und ich fand in meiner Ex, die 32 Jahre alt und damit 14 Jahre jünger als ich ist, eine Seelenverwandte, die mich aus meiner aktuellen Beziehungslethargie und den starken Zweifeln am Sinn dieser Hochzeit herausriss. Sie füllte die Leere, die ich in meiner langjährigen Beziehung ignoriert hatte, war gebildet, humorvoll und sehr unternehmungslustig.
Sie war seit 3 Jahren unglücklicher Single und hatte zuvor eine 10jährige Beziehung hinter sich, in der sie nach 7 Jahren nicht glücklich war, sich aber die letzten 3 Jahre nicht lösen konnte. Diese Zeitverschwendung bereute sie ungemein. Nun schien auch sie in mir einen Mann gefunden zu haben, der all diese Enttäuschungen wettmachte und für den es sich zu kämpfen lohnte. Das tat sie auch mit viel Gefühl, Verständnis für meine Beziehungssituation und Geduld. Dennoch spürte ich, dass sie eine Entscheidung wollte und als aus der Freundschaft eine Affäre wurde, war klar, ich muss mich entscheiden.
Diese Entscheidung hat dann allerdings insgesamt 6 Monate vom ersten Treffen an gebraucht, in denen ich mir über die Defizite in meiner aktuellen Beziehung klar wurde und die ich nutzte, um meine Ex kennenzulernen. In der Zeit war ich jede freie Minute bei meiner Ex, die trotz dieser Nähe litt, weil ich offiziell noch immer liiert war, ohne mir das aber zum Vorwurf zu machen oder das Messer auf die Brust zu setzen.
Meine damalige Partnerin hatte eine psychische Erkrankung, die bei hohem Stress ausbrechen konnte und die ich an ihrer Seite 3 Jahre lang helfend begleitete, bis sich eine deutliche Besserung einstellte. Diesen Behandlungserfolg wollte ich nicht gefährden, weshalb ich mich vor dem klaren „Schlussmachen“ drückte und die Beziehung infolge zunehmender emotionaler Entfernung auslaufen ließ, bis auch meine damalige Freundin den Braten roch und wir uns schließlich trennten, sie auszog und ich eine neue Beziehung mit meiner Ex begann. Sie hat schon einen Neuen. Bitte keine Kritik an meiner Feigheit, das weiß ich selbst.
Das nächste halbe Jahr war phantastisch, eine unvergleichbar intensive Zeit und für beide das erste Mal wirklichen Verliebtseins. Auch mir waren solche Gefühle trotz mehrerer vorangegangener Beziehungen unbekannt. Wir waren nahezu täglich zusammen, sahen uns auch im Büro oft, obwohl wir uns in der Arbeit aufgrund räumlicher Ferne sonst nicht über den Weg laufen. Es war das Paradies, das durch eine 3 monatige Reise meiner Ex unterbrochen wurde.
In den ersten 3 Wochen ihrer Auszeit schrieb sie mir täglich, zeigte mir mit Bildern und Worten, wie sehr sie mich vermisste und liebte und sich auf das Wiedersehen freute.
Plötzlich kam nichts mehr. Eine Woche Schweigen veranlasste mich, per WA nachzufragen, ohne eine Antwort zu erhalten. Schließlich kam ein eher zusammenhangloser Text, in dem sie mir mitteilte, dass sie in der Ferne erkannt habe, dass ihr meine Unentschlossenheit in der Trennungsphase zu viele Schmerzen bereitet hätte und sie nicht für mein Glück verantwortlich sei. Sie habe bei ihrer ersten Beziehung drei Jahre gewartet, bis sie eine eigene Entscheidung (Trennung) gefällt habe und hätte auch bei mir zulange gewartet, um Stopp zu meiner Unentschlossenheit zu sagen. Deshalb fühle sie sich gerade in der Fremde so klein und unerwachsen und möchte sich entwickeln, stärker und selbständiger werden und will deshalb erstmal keinen Kontakt, um sich auf ihre Reise (als Selbstfindungstrip) konzentrieren zu können. Das habe ich akzeptiert.
Dennoch schrieb ich ihr nach ein paar Wochen nochmals einen Brief in den Urlaub, in dem ich meine Gründe für die 6 Monate Trennungszeit wiederholte, die ich angesichts einer 10jährigen Beziehung, Zusammenwohnens und Verlobung nicht besonders lang finde, und äußerte mein Verständnis für ihren Wunsch nach Selbständigkeit, die ich auch in einer Beziehung für wichtig und erstrebenswert fände und mich freuen würde, wenn wir unsere intensive Liebe nach ihrer Reise danach ausrichten würden.
Als sie auch auf diesen Brief nicht reagierte und auch sonst eisern schwieg, versuchte ich sie noch ein paar Mal per WA zu erreichen, woraufhin sie mir irgendwann mal mitteilte, dass sie zum einen gerade keine Beziehung möchte, weil sie Angst habe, die könnte sie in ihrem Wunsch nach Wachstum bremsen, ihr der heimische Alltag in Deutschland surreal vorkäme und sie außerdem aktuell mit einem anderen Mann reise, was aber mit ihrer Reise enden würde.
Damit ließ sie mich die restlichen Wochen allein, meldete sich nicht und reagierte auch auf nichts, bis ich ihren Weg akzeptierte und ihr einen Abschiedsbrief schickte, in dem ich zum einen Verständnis für ihren Wunsch nach Entwicklung äußerte, sie aber gleichzeitig bat, unsere Intelligenz nicht zu beleidigen, da ein liebender Partner eine der wertvollsten Ressourcen für das eigenes Wachstum sei und ich sie stets unterstützt hätte. Wenn sie aber einen anderen liebt, solle sie das auch sagen, denn ich sei mir mehr wert, als für eine Urlaubsaffäre aufgegeben zu werden. Gerade, weil ich sie liebe, muss ich sie deshalb loslassen, auch um mein Glück woanders zu finden. Das war vor 2 Wochen.
Seitdem schweige ich, während sie vor einer Woche nach Deutschland und damit in ihren Alltag zurückkehrte. Auf eine SMS letzten Sonntag mit der Frage, wie es mir ginge und ob ich noch ihr PC Ladekabel hätte, teilte ich ihr sachlich mit, wo das Kabel sei und reagierte ansonsten nicht.
Das ist der Stand. Wir vermeiden aktuell all die möglichen Kontakte innerhalb der Arbeit, privat sowieso. Ich neige sehr dazu, ihr auch dauerhaft den Laufpass zu geben, weil ich diese Art des Schlussmachens per WA und angesichts einer Urlaubsaffäre als großen Vertrauensbruch empfinde. Auf der anderen Seite waren unsere Gefühle ungewöhnlich intensiv und ich ihre erste Liebe nach einer langen, aber unglücklichen Beziehung ihrerseits. Sie ist daher trotz ihrer 32 Jahre beziehungsunerfahren, hat kaum Vergleiche und ein ziemlich schwach ausgeprägtes Ego. Damit ist sie empfänglich für diverse Einflüsse, gerade in einem Land, dessen Sprache sie kaum sprach, dessen Kultur sie nicht kannte und in der ein erfahrener Reisebegleiter sicher reizvoll war.
Leider weiß ich nicht, welcher Trennungstyp sie ist, dennoch halte ich die KS ein, auch weil ich das Schweigen zZ für mich brauche. Erstaunlicherweise fühle ich mich seit dem Abschiedsbrief frei und neugierig auf alles, was es da draußen gibt, genieße die Zeit und bin viel unterwegs. Traurig daheim war ich vorher, zwei Monate von Schmerzen und ihrem Schweigen gelähmt. Das ist zum Glück vorbei und springt mich auch in ruhigen Minuten nicht mehr an. Ich schlafe gut und genieße mein Leben. Dennoch denke ich gelegentlich an sie und überlege, ob ich sie zurück will oder nicht und wie ich mich am besten verhalte, vor allem, wenn wir uns im Büro begegnen sollten. Ich habe sie sehr geliebt und wurde ebenso intensiv geliebt, das prägt und wurde auch durch keinen Streit oder ähnliches getrübt. Auch einen belasteten Alltag hatten wir (noch) nicht, vielmehr war unsere Liebe frisch und intensiv und endete völlig unerwartet.
Nun frage ich mich, was bedeutet ihr plötzlicher Rückzug, wieso verwechselt sie den Schmerz, sich zu spät von ihrem Ex getrennt zu haben mit dem Schmerz, auf mich und meine eigene Trennung zu warten, und welchen Einfluss kann die Rückkehr in einen Alltag haben, in dem sie alles an eine ihrer schönsten Zeiten erinnert dürfte.
Hier zuerst die Kurzfassung:
Habe vor einem Jahr eine Frau kennengelernt (sie 31, beziehungsunerfahren. Ich 45), mit der ich 6 Monate in engem Affären ähnlichen Kontakt stand, bevor wir zusammenkamen. Dann folgten intensive und sehr liebevolle 6 Monate, bevor sie für 3 Monate ins Ausland ging, von wo sie mir 3 Wochen intensive Liebesnachrichten schickte.
Dann Funkstille und schließlich der Hinweis, dass sie die Zeit der Affäre, also meine Entscheidung für sie und gegen ihre Vorgängerin so viel Kraft gekostet hat und verletzt habe, dass sie auf dieser Basis keine Beziehung aufbauen kann. Dann wieder Wochen lang Funkstille.
Auf einige verliebte Kontaktversuche hin reagierte sie schließlich und erklärte, dass ihr in der Ferne der hiesige Alltag fremd wurde und sie auch einen Reisebegleiter = Reise Affäre habe. Ich solle mir keine Hoffnung machen, denn - auch wenn die Affäre mit ihrer Rückkehr endet - will sie zZ keine Beziehung. Sie fühle sich so klein und möchte wachsen und fürchtet, eine Beziehung könnte sie daran hindern, auch wenn sie noch nie eine so intensive und glückliche Beziehung hatte. Ich habe das in einem Abschiedsbrief akzeptiert und auch mitgeteilt, dass ich mir mehr wert wäre, als für eine Reise Affäre aufgegeben zu werden.
Wichtig wäre noch zu wissen, dass sie drei Jahre brauchte, um sich aus ihrer ersten 10j. Beziehung zu lösen, in der sie unglücklich war. Dieser Schmerz, nicht auf ihre Gefühle gehört zu haben, hatte sie im Ausland wieder bezogen auf ihr Schweigen zu meiner Ex Beziehung, aus der ich mich erst nach 6 Monaten löste.
Jetzt schweige ich sie seit 2.5 Wochen an. Ich denke nicht, dass unsere Beziehung ihr Wachstum gebremst hätte, im Gegenteil, ich habe sie stets unterstützt und unsere Beziehung war ihr einziges Wachstum seit ihrer Trennung vor nunmehr 4 Jahren.
Hier die Langfassung
Als sich meine Ex und ich kennenlernten, steckte ich in einer 10jährigen Beziehung, war verlobt und stand wenige Monate vor unserem Hochzeitstermin. Deshalb teilte ich meiner Ex (eine Kollegin) bei einem, unserer ersten Treffen auch mit, dass ich glücklich vergeben bin und mich nicht trennen möchte. Sie akzeptierte das Freundschaftsangebot und wir unternahmen viel zusammen und mit ihren Freunden.
Doch die Gefühle änderten sich und ich fand in meiner Ex, die 32 Jahre alt und damit 14 Jahre jünger als ich ist, eine Seelenverwandte, die mich aus meiner aktuellen Beziehungslethargie und den starken Zweifeln am Sinn dieser Hochzeit herausriss. Sie füllte die Leere, die ich in meiner langjährigen Beziehung ignoriert hatte, war gebildet, humorvoll und sehr unternehmungslustig.
Sie war seit 3 Jahren unglücklicher Single und hatte zuvor eine 10jährige Beziehung hinter sich, in der sie nach 7 Jahren nicht glücklich war, sich aber die letzten 3 Jahre nicht lösen konnte. Diese Zeitverschwendung bereute sie ungemein. Nun schien auch sie in mir einen Mann gefunden zu haben, der all diese Enttäuschungen wettmachte und für den es sich zu kämpfen lohnte. Das tat sie auch mit viel Gefühl, Verständnis für meine Beziehungssituation und Geduld. Dennoch spürte ich, dass sie eine Entscheidung wollte und als aus der Freundschaft eine Affäre wurde, war klar, ich muss mich entscheiden.
Diese Entscheidung hat dann allerdings insgesamt 6 Monate vom ersten Treffen an gebraucht, in denen ich mir über die Defizite in meiner aktuellen Beziehung klar wurde und die ich nutzte, um meine Ex kennenzulernen. In der Zeit war ich jede freie Minute bei meiner Ex, die trotz dieser Nähe litt, weil ich offiziell noch immer liiert war, ohne mir das aber zum Vorwurf zu machen oder das Messer auf die Brust zu setzen.
Meine damalige Partnerin hatte eine psychische Erkrankung, die bei hohem Stress ausbrechen konnte und die ich an ihrer Seite 3 Jahre lang helfend begleitete, bis sich eine deutliche Besserung einstellte. Diesen Behandlungserfolg wollte ich nicht gefährden, weshalb ich mich vor dem klaren „Schlussmachen“ drückte und die Beziehung infolge zunehmender emotionaler Entfernung auslaufen ließ, bis auch meine damalige Freundin den Braten roch und wir uns schließlich trennten, sie auszog und ich eine neue Beziehung mit meiner Ex begann. Sie hat schon einen Neuen. Bitte keine Kritik an meiner Feigheit, das weiß ich selbst.
Das nächste halbe Jahr war phantastisch, eine unvergleichbar intensive Zeit und für beide das erste Mal wirklichen Verliebtseins. Auch mir waren solche Gefühle trotz mehrerer vorangegangener Beziehungen unbekannt. Wir waren nahezu täglich zusammen, sahen uns auch im Büro oft, obwohl wir uns in der Arbeit aufgrund räumlicher Ferne sonst nicht über den Weg laufen. Es war das Paradies, das durch eine 3 monatige Reise meiner Ex unterbrochen wurde.
In den ersten 3 Wochen ihrer Auszeit schrieb sie mir täglich, zeigte mir mit Bildern und Worten, wie sehr sie mich vermisste und liebte und sich auf das Wiedersehen freute.
Plötzlich kam nichts mehr. Eine Woche Schweigen veranlasste mich, per WA nachzufragen, ohne eine Antwort zu erhalten. Schließlich kam ein eher zusammenhangloser Text, in dem sie mir mitteilte, dass sie in der Ferne erkannt habe, dass ihr meine Unentschlossenheit in der Trennungsphase zu viele Schmerzen bereitet hätte und sie nicht für mein Glück verantwortlich sei. Sie habe bei ihrer ersten Beziehung drei Jahre gewartet, bis sie eine eigene Entscheidung (Trennung) gefällt habe und hätte auch bei mir zulange gewartet, um Stopp zu meiner Unentschlossenheit zu sagen. Deshalb fühle sie sich gerade in der Fremde so klein und unerwachsen und möchte sich entwickeln, stärker und selbständiger werden und will deshalb erstmal keinen Kontakt, um sich auf ihre Reise (als Selbstfindungstrip) konzentrieren zu können. Das habe ich akzeptiert.
Dennoch schrieb ich ihr nach ein paar Wochen nochmals einen Brief in den Urlaub, in dem ich meine Gründe für die 6 Monate Trennungszeit wiederholte, die ich angesichts einer 10jährigen Beziehung, Zusammenwohnens und Verlobung nicht besonders lang finde, und äußerte mein Verständnis für ihren Wunsch nach Selbständigkeit, die ich auch in einer Beziehung für wichtig und erstrebenswert fände und mich freuen würde, wenn wir unsere intensive Liebe nach ihrer Reise danach ausrichten würden.
Als sie auch auf diesen Brief nicht reagierte und auch sonst eisern schwieg, versuchte ich sie noch ein paar Mal per WA zu erreichen, woraufhin sie mir irgendwann mal mitteilte, dass sie zum einen gerade keine Beziehung möchte, weil sie Angst habe, die könnte sie in ihrem Wunsch nach Wachstum bremsen, ihr der heimische Alltag in Deutschland surreal vorkäme und sie außerdem aktuell mit einem anderen Mann reise, was aber mit ihrer Reise enden würde.
Damit ließ sie mich die restlichen Wochen allein, meldete sich nicht und reagierte auch auf nichts, bis ich ihren Weg akzeptierte und ihr einen Abschiedsbrief schickte, in dem ich zum einen Verständnis für ihren Wunsch nach Entwicklung äußerte, sie aber gleichzeitig bat, unsere Intelligenz nicht zu beleidigen, da ein liebender Partner eine der wertvollsten Ressourcen für das eigenes Wachstum sei und ich sie stets unterstützt hätte. Wenn sie aber einen anderen liebt, solle sie das auch sagen, denn ich sei mir mehr wert, als für eine Urlaubsaffäre aufgegeben zu werden. Gerade, weil ich sie liebe, muss ich sie deshalb loslassen, auch um mein Glück woanders zu finden. Das war vor 2 Wochen.
Seitdem schweige ich, während sie vor einer Woche nach Deutschland und damit in ihren Alltag zurückkehrte. Auf eine SMS letzten Sonntag mit der Frage, wie es mir ginge und ob ich noch ihr PC Ladekabel hätte, teilte ich ihr sachlich mit, wo das Kabel sei und reagierte ansonsten nicht.
Das ist der Stand. Wir vermeiden aktuell all die möglichen Kontakte innerhalb der Arbeit, privat sowieso. Ich neige sehr dazu, ihr auch dauerhaft den Laufpass zu geben, weil ich diese Art des Schlussmachens per WA und angesichts einer Urlaubsaffäre als großen Vertrauensbruch empfinde. Auf der anderen Seite waren unsere Gefühle ungewöhnlich intensiv und ich ihre erste Liebe nach einer langen, aber unglücklichen Beziehung ihrerseits. Sie ist daher trotz ihrer 32 Jahre beziehungsunerfahren, hat kaum Vergleiche und ein ziemlich schwach ausgeprägtes Ego. Damit ist sie empfänglich für diverse Einflüsse, gerade in einem Land, dessen Sprache sie kaum sprach, dessen Kultur sie nicht kannte und in der ein erfahrener Reisebegleiter sicher reizvoll war.
Leider weiß ich nicht, welcher Trennungstyp sie ist, dennoch halte ich die KS ein, auch weil ich das Schweigen zZ für mich brauche. Erstaunlicherweise fühle ich mich seit dem Abschiedsbrief frei und neugierig auf alles, was es da draußen gibt, genieße die Zeit und bin viel unterwegs. Traurig daheim war ich vorher, zwei Monate von Schmerzen und ihrem Schweigen gelähmt. Das ist zum Glück vorbei und springt mich auch in ruhigen Minuten nicht mehr an. Ich schlafe gut und genieße mein Leben. Dennoch denke ich gelegentlich an sie und überlege, ob ich sie zurück will oder nicht und wie ich mich am besten verhalte, vor allem, wenn wir uns im Büro begegnen sollten. Ich habe sie sehr geliebt und wurde ebenso intensiv geliebt, das prägt und wurde auch durch keinen Streit oder ähnliches getrübt. Auch einen belasteten Alltag hatten wir (noch) nicht, vielmehr war unsere Liebe frisch und intensiv und endete völlig unerwartet.
Nun frage ich mich, was bedeutet ihr plötzlicher Rückzug, wieso verwechselt sie den Schmerz, sich zu spät von ihrem Ex getrennt zu haben mit dem Schmerz, auf mich und meine eigene Trennung zu warten, und welchen Einfluss kann die Rückkehr in einen Alltag haben, in dem sie alles an eine ihrer schönsten Zeiten erinnert dürfte.
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