Ich habe ihn verlassen, obwohl ich ihn liebe...

Katii79

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Hallo liebe Forenmitglieder,

Ich habe mich hier gestern angemeldet, vorgestellt und habe mich nun dazu entschlossen, meine Geschichte zu erzählen.
Was ich erwarte, mir daraus erhoffe oder ob ich ihn zurück will, ich weiß es gerade im Moment nicht.
Vielleicht will ich es mir nur einfach von der Seele schreiben.
Ich habe hier jetzt so einiges gelesen und ja, die meisten, die hier ihren Kummer rein schreiben oder ihre(n) Ex zurück wollen, sind verlassen worden.
Aber bei mir ist es anders herum...
Ich war jetzt knapp zwei Jahre mit meinem ex zusammen, mit etlichen Hoch und Tiefs und man kann sagen, es war eine on-off Beziehung.
Ich bin 41 und er 47. Als wir uns damals kennengelernt haben, war es für uns beide die Liebe auf den ersten Blick. Er war getrennt von seiner ex seit ca 5 Monaten und ich hatte zu dieser Zeit noch einen Freund, von dem ich mich eigentlich schon länger trennen wollte, aber bei dem ich noch wohnte.
Wir verabredeten uns ziemlich schnell und es funkte bei mir, wie vorher noch nie. Alles ging recht flott. Ich trennte mich von meinem damaligen Freund und wusste eigentlich nicht wohin auf die schnelle. Da er sich erst ein Haus gekauft hatte, bot er mir an (ich muss erwähnen, dass ich noch einen Sohn im Teenager Alter habe), dass wir bei ihm unterkommen können, bis wir eine Wohnung gefunden haben. Alles war super. Der Himmel auf Erden, wir waren zu dritt wie die kleine Familie, die ich mir immer gewünscht hatte...
Und wir entschieden uns alle dazu, dass wir bei ihm wohnen bleiben.
Aber der Zauber hielt nur ca ein halbes Jahr an und es kam, dass er immer mehr genervt war von meinem Sohn (der halt in dem Alter viel Unsinn im Kopf hat) und wir stritten uns immer häufiger. Und was mir da anfing aufzufallen war, dass er mir ständig anfing die Worte im Mund umzudrehen, es ging nur um ihn, um seinen Stress und es wurde zur Gewohnheit, dass nur ich mich immer wieder entschuldigte und angekrochen kam. Wir beide sprachen auch öfter aus, dass es wohl besser wäre, sich zu trennen. Ein auf und ab begann mit Trennung und wieder vertragen. Er schaltete auf stur mit liebesentzug und ich lief ihm hinterher.
Er fing auch an, immer mehr zu arbeiten und sich seinem Hobby zuzuwenden. Ich fing an, mich einsam und alleingelassen zu fühlen.
Ich muss auch sagen, dass meine Familie ihn ja mittlerweile kannte und alle zu mir sagten, ich solle gehen, dass er alles andere als "normal" sei.
Aber da anfangs alles so wunderschön war und ich ihn so sehr liebte, hoffte ich weiterhin, dass alles gut werden würde und es mit viel Geduld, Verständnis und Liebe für ihn, wieder so werden würde wie am Anfang.
Aber als ich Ende letzten Jahres merkte, dass ich durch den ganzen Stress in tiefe Depressionen versank, fing ich an, mir ernsthafte Gedanken zu machen (ich muss dazu sagen, dass ich seit meiner Jugend immer wieder unter Depressionen leide).
Ich begab mich in eine Psychosomatische Klinik, auch um mir die Zeit zu nehmen, darüber nachzudenken, ob ich so ein Leben wirklich möchte.
Dieses Jahr im März trennte ich mich dann und begann eine Wohnung für mich und meinen Sohn zu suchen. Ich wohnte ja immer noch bei ihm und es wurde zur Hölle. Wir redeten überhaupt nicht mehr miteinander und er drängte immer mehr, dass ich endlich gehen soll. Meinen Sohn gab ich damals für die Zeit zu seinem Vater, weil ich nicht wollte, dass auch er darunter leiden muss.
In der Zeit, es waren ca 3-4 Wochen, als ich auf Wohnungssuche war, hatte ich Kontakt zu einem früheren Bekannten, mit dem ich mich viel traf, und der mir sehr half, das ganze zu überstehen (daraus entstand dann auch eine kurze Liebesbeziehung) und dann meldete sich eine Freundin, sie hätte eine Wohnung für mich. Ich war so erleichtert, packte meine Sachen und konnte endlich ausziehen.
Ich konnte endlich mal durchatmen und etwas zur Ruhe kommen (obwohl ich wegen ihm natürlich schrecklichen Liebeskummer hatte).
Mein ex erfuhr dann aber über andere, dass ich mit meinem Bekannten etwas angefangen hatte und meldete sich bei mir, ob wir reden könnten. Ich war wieder total durcheinander, hätte auch niemals damit gerechnet, und willigte ein, dass wir uns treffen.
Als er beim Gespräch merkte, dass ich hart bleibe, brach er vor mir unter Tränen zusammen und ich wurde wieder weich.
Ich beendete die andere Beziehung und wir gaben uns eine neue Chance und meinten, dass es vielleicht viel besser laufen könnte mit getrennten Wohnungen.
Alles war plötzlich wieder so wie am Anfang, als wir uns kennen lernten und ich ließ mich mit meinem ganzen Herz wieder darauf ein.
Es verging eine wunderschöne Zeit und dann wurden die Streitereien wieder häufiger. Wieder das selbe schema. Streit, Trennung und ich lief ihm hinterher und entschuldigte mich für alles, auch wenn er derjenige war, der den Streit anfing. Er saß abends bei mir, hatte entweder sein Handy in der Hand oder jammerte mir von seiner stressigen Arbeit etwas vor.
Klar, für mich war es dieses Mal alles einfacher auszuhalten, weil ich wusste, ich kann ihn bitten zu gehen, wenn es mir zuviel wird.
Wenn mein Sohn am Wochenende bei seinem Vater war, übernachtete ich bei ihm, ansonsten er bei mir. Er kam abends spät nach der Arbeit zu mir und ging morgens wieder früh aus dem Haus. Und ich fing an, mich wieder genau so einsam zu fühlen, wie es schon vorher der Fall war, als ich noch bei ihm wohnte.
Ich suchte dann vor kurzem das Gespräch mit ihm. Versuchte ihm, verständlich klar zu machen, wie ich mich mit dieser Situation fühle. Dass ich mit über 40 Jahren kein Nebeneinander her Leben möchte. Dass ich alles gerne ein wenig geregelter hätte. Er reagierte mit Unverständnis darauf, fragte mich, ob ich gerne von ihm einen Wochenplan hätte, worauf steht, wann er wo ist und wann er bei mir ist und wann nicht. Er drehte sich wieder alles so, wie es ihm passte, ohne auch nur ein wenig auf mich einzugehen.
Dann seine ewige selbstmitleidstour, er mache doch eh alles falsch und könne mich nicht glücklich machen. Ich versuchte ihm wieder zu erklären, was ich mir in meiner Zukunft für mich wünsche und wie ich mir eine Beziehung vorstelle (ist das denn zu egoistisch?). Er verstand nichts oder wollte es auch nicht.
Dann war ich vor 1,5 Wochen bei ihm. Mein Sohn war ein paar Tage bei seinem Vater.
Mein ex kochte an dem Abend für uns, alles war schön. Nach dem Essen, ging mein Handy. Eine WhatsApp Nachricht von meiner Schwester und ich antwortete kurz, während er sich mit dem Abwasch der Küche beschäftigte.
Plötzlich kamen Vorwürfe von ihm, obwohl gerade mal erst max drei Minuten vergangen waren, wie unverschämt es wäre, dass ich jetzt mein Handy in der Hand hätte. Ich verstand nicht, was er meinte und fragte nach. Er argumentierte das ganze, dass ich doch ein Problem damit hätte, wenn er bei mir sein Handy ständig in der Hand hätte und jetzt würde ich das gleiche bei ihm machen.
Ich gab ihm recht und entschuldigte mich und wollte ihm helfen mit sauber machen. Er aber lehnte ab und prasselte nur noch mit Vorwürfen auf mich ein. Erst versuchte ich mich noch mit Rechtfertigung und Gegenargumenten zu wehren, merkte aber schnell, dass es keinen Sinn macht, weil er die Tatsachen wieder komplett verdrehte und jedes Wort von mir umdrehte.
Nachdem ich dann eine Zeit lang nichts mehr sagte und er sich einfach nicht beruhigte, fing ich an über den Sinn des ganzen nachzudenken. Ich sah keinen Sinn mehr, stand auf, nahm meine Sachen und ging ohne ein Wort zur Tür hinaus und fuhr nach Hause.
Es kamen unterwegs noch 3 WhatsApp Nachrichten von ihm. Selbstmitleid, er könne ja nichts richtig machen und die Frage, was nur mit mir los sei.
Ich antworte ihm dann später, als ich zu Hause war, dass es heute keinen Sinn mehr machen würde, noch weiter darüber zu diskutieren.
Und ab da kam von ihm nichts mehr.
Das war Donnerstag abends. Ich wartete dann bis Sonntag und als immer noch nichts von ihm kam, schrieb ich ihm eine WhatsApp, dass er seine Sachen bei mir abholen soll. Das machte er auch ohne Widerwillen. Aber er verhielt sich genau so kalt wie ich und wir redeten kein Wort miteinander.
Dann wartete ich bis letzten Donnerstag und als immer noch nichts von ihm kam, schrieb ich ihm eine Abschieds WhatsApp, dass er recht hatte, dass er mich wirklich nicht glücklich machen kann und dass er es auch niemals könnte, weil er das einfach nicht will und zulässt. Ich wünschte ihm alles gute und dass ich nicht wütend auf ihn sei. Dass wir zu unterschiedliche Vorstellungen vom Leben haben.
Eigentlich dachte ich, dass er darauf antworten würde, aber es kam nichts bis jetzt.
Ich bin seit dem so hin und her gerissen.
Frage mich, ob er mich wirklich so liebte, wie er immer behauptete, ob das ein toxischer Mensch war, ob er narisstische Züge hat.
Ich weiß einfach gar nichts mehr.
Soll ich einfach nur eine ks einhalten und warten, ob er sich jemals wieder meldet oder soll ich abschließen, weil ich weiß, es würde sich eh nie etwas ändern?
Könnte er durch mein Verhalten überhaupt erkennen, was er falsch gemacht hat und aus Liebe zu mir, sein Verhalten ändern?
Ich weiß gar nichts.
Aber ich danke allen, die meine Geschichte gelesen haben.
 

Admina Schneewittchen

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Hallo Kati79,

diesen Begrüßungstext schreiben wir allen neuen Mitgliedern.

Herzlich willkommen im Beziehungskummer Forum.

Um einen möglichst reibungslosen Start für dich zu gewährleisten, verschaffe dir bitte zuerst eine Orientierung und lies dich in grundsätzliche Texte von Wolfgang, dem Forenbetreiber, ein, auf dessen Gedanken und Erkenntnissen die Beratung hier im Forum basiert: Dazu gehört der Mann-Frau-Konflikt, der Text über die Kristallisation und alle anderen Texte auf Wolfgangs Startseite. Als Starthilfe für dich als Neuling, dient dieser Link.

Beachte bitte zudem: Ein Forum ist kein Selbstbedienungsladen sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen.

Kommunikation zwischen dir und dem Ex oder OdB (= Objekt der Begierde) stelle bitte in Fettschrift ein; deine Berater können sich so schneller orientieren und somit effektiver bei einem Antworttext helfen.

Bei einem Ex-Back bietet sich in der Regel zuerst eine KS (Kontaktsperre ) an - das heißt, keine Kontaktaufnahme geht von dir aus. Die KS ist unter anderem für dich selbst da, um zur Ruhe zu kommen, Selbstvertrauen aufzubauen, zu reflektieren und evtl Baustellen anzugehen - gleichzeitig dient sie als strategisches Element. Mache Sport, geh mit Freunden aus, lasse alte Bekanntschaften /Freunde wieder aufleben, pflege deine Hobbys wieder richtig oder lass alte Hobbys wieder aufleben.

Denn es ist einerseits verständlich, wenn du dich in deinem Kummer intensiv mit deiner Liebesgeschichte beschäftigst. Jedoch löst diese intensive und oft sorgenvolle Beschäftigung mit deinem OdB dein Problem nicht automatisch. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dich darüber hinaus ablenkst und unbedingt zu einem großen Teil den Fokus auf dein Wohlgefühl (unabhängig von deiner Liebesgeschichte) richtest. Hierzu eignet sich folgender Strang:
"Aktives 'Warten' - die Positivspirale".

Und noch was: Bitte lege Dir einen Avatar zu, so dass du ein "Gesicht" für uns bekommst.

Für Deine Beziehungsgeschichte wünschen wir Dir viel Glück!

Schneewittchen aus dem Team

Ps.: Für alle die ein Ex back anstreben ist Wolfgang's E-book ein "Muß".
 

Admina Schneewittchen

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Hallo Kati,
Frage mich, ob er mich wirklich so liebte, wie er immer behauptete, ob das ein toxischer Mensch war, ob er narisstische Züge hat.
Dann seine ewige selbstmitleidstour, er mache doch eh alles falsch und könne mich nicht glücklich machen.
Für einen pathologischen Narzissten wäre es eher ungewöhnlich, dass er "zugibt", alles falsch zu machen - auch nicht aus manipulativen Gründen.

Weißt du, ich finde es sehr schwierig zu beurteilen, ob er toxisch ist oder ob er narzisstische Züge hat (die wir alle übrigens haben - schwierig wird es erst, wenn sie überhand nehmen). Wir kennen eure Dynamik in keinster Weise, lesen das Geschriebene durch deine subjektive Brille, waren nicht dabei.
Wir können dir höchstens helfen, dich selbst zu sortieren...Lies dich einfach erstmal ein in Grundsätzliches zu einem ExBack und komm erstmal in Ruhe an. :smile:
 

Katii79

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Hallo Schneewittchen,

Danke für deine liebe und schnelle Antwort.
Ich weiß, dass mir hier niemand die Frage beantworten kann, ob er toxisch oder narzisstisch ist, aus von dir genannten Gründen.
Es sind die offenen Fragen, die ich mir stelle.
Seit unsere Probleme begannen, habe ich viel darüber gelesen, was toxische Beziehungen angeht oder die Eigenschaften narzisstischer Menschen. Vieles trifft zu, vieles aber auch nicht. Deswegen bin ich darüber so verwirrt.

Über ex zurück Strategien habe ich auch viel gelesen im Internet. Über ks und alles mögliche.
Man findet viel und überall etwas anderes.
Meistens beziehen sich diese Sachen auf die Menschen, die verlassen wurden, und weniger auf die, die verlassen haben, weil sie so nicht mehr konnten.

Da ich ja, wie erwähnt, selbst seit Jahren immer wieder Depressionen habe, habe ich mich auch schon sehr viel mit dem Thema Psychologie auseinander gesetzt.
Auch in Beziehungen.
Ich habe versucht, vieles davon anzuwenden. Habe darauf geachtet, wie ich in Streits meine Sätze formuliere. Wie ich meine Wünsche äußere, wie ich Probleme anspreche.

Ja, du hast recht. Ich muss mich jetzt erst mal sortieren und mir darüber klar werden, was ich jetzt eigentlich noch möchte.
 

Admina Schneewittchen

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Da sagst du doch erstmal etwas Wichtiges:
Meistens beziehen sich diese Sachen auf die Menschen, die verlassen wurden, und weniger auf die, die verlassen haben, weil sie so nicht mehr konnten.
Verlassen haben, weil sie so nicht mehr konnten.
Trotzdem scheinst du ja ein inneres Dilemma zu haben und mit deiner Entscheidung einerseits auch zu hadern?
Da stell ich mir die Frage, ob es nicht meist so ist, dass man auch als aktiver Verlasser ein inneres Dilemma hat. Dass es nicht leicht fällt, einen Menschen zu verlassen, den man geliebt hat, zu dem eine innere Bindung da ist/war. Also damit will ich sagen: Kann es nicht ganz normal sein, in dieser Phase, in der du dich befindest, dich auch schlecht zu fühlen?
Andererseits war es vielleicht ein Lösungsversuch von dir, der beste der dir eingefallen ist aber eigentlich wolltest du gar keine Trennung?
Vielleicht würde es dir helfen, wenn du dir ein Blatt nimmst und vier Spalten drauf zeichnest: Die Vorteile der Trennung, die Nachteile der Trennung. Die Vorteile der Wiederaufnahme der Beziehung, die Nachteile.
Vielleicht hilft dir das erstmal, dich ein wenig mehr zu sortieren und zu schauen, was genau dein Dilemma auslöst und was du dir 'eigentlich' wünschst.
 

Katii79

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Die Trennung wollte ich an diesem Abend auf gar keinen Fall. Ich hatte mich sehr darauf gefreut das Wochenende mit ihm, bei ihm verbringen zu können.
Auch als ich nach den ganzen Vorwürfen seinerseits aufstand und ging, war in mir keine Absicht mich zu trennen. Ich wollte ihm einfach in dem Moment zeigen, dass er so nicht mit mir umgehen kann. Irgendwie hoffte ich auf eine Entschuldigung von ihm.
Erst als dann ja nichts mehr von ihm kam, entschied ich mich für die Trennung.
Ich fühle mich nicht schlecht, weil ich mir Vorwürfe mache, dass ich das getan habe. Ich habe diesbezüglich keine schuldgefühle ihm gegenüber. Eigentlich soll er mal merken, dass ich nicht immer wieder angekrochen komme und mich für sein Verhalten entschuldige.
Ja natürlich ist irgendwo die Hoffnung, dass er kommt, sich entschuldigt und sich ändern möchte. Ich liebe ihn immer noch.
Wir hatten ja auch unglaublich schöne Momente dazwischen. Vor allem im Thema Sex waren wir auf einer Wellenlänge.
Er konnte auch unglaublich zärtlich, romantisch und einfühlsam sein. Und egal, wann oder worum ich ihn bat, mir zu helfen, tat er das auch, ohne darüber nachzudenken.
Er wirkte manchmal, als hätte er zwei Gesichter.
Mein Herz würde ihn sofort wieder zurück wollen. Und ich leide, weil ich ihn vermisse.
Es ist mein Verstand, der mir sagt, lass ihn gehen.
 

Admina Schneewittchen

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Andererseits war es vielleicht ein Lösungsversuch von dir, der beste der dir eingefallen ist aber eigentlich wolltest du gar keine Trennung?
Die Trennung wollte ich an diesem Abend auf gar keinen Fall. Ich hatte mich sehr darauf gefreut das Wochenende mit ihm, bei ihm verbringen zu können.
Auch als ich nach den ganzen Vorwürfen seinerseits aufstand und ging, war in mir keine Absicht mich zu trennen. Ich wollte ihm einfach in dem Moment zeigen, dass er so nicht mit mir umgehen kann. Irgendwie hoffte ich auf eine Entschuldigung von ihm.
Ja, sowas in der Art meinte ich...Dass du mit der ausgesprochenen Trennung ein Verhalten von ihm provozieren wolltest (was übrigens so gut wie nie bzw. sehr selten funktioniert).
Er wirkte manchmal, als hätte er zwei Gesichter.
Was denkst du...was würde er über dich sagen/schreiben, wenn er in einem Forum wäre oder seinen Kumpels usw. (halt eine Situation in der er sicher sein kann, dass du nicht mithörst/mitliest)? :smile:
Es ist mein Verstand, der mir sagt, lass ihn gehen.
Und warum sagt das dein Verstand? Es muss ja Gründe geben, dass dein Verstand dies sagt?

Ja natürlich ist irgendwo die Hoffnung, dass er kommt, sich entschuldigt und sich ändern möchte. Ich liebe ihn immer noch.
Wie wahrscheinlich ist es denn deiner Meinung nach, dass er kommt, sich entschuldigt und sich ändern möchte?
 

Katii79

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Ja, aber ich musste ihm irgendwie zeigen, dass er nicht mit mir machen kann, wie und was er will. Dass er mich verletzt, wenn er so ist.

Hmh , was würde er über mich sagen. Das ist schwierig. Es gäbe zwei Möglichkeiten. Entweder die Wahrheit, dass ich ihn wirklich liebte, ihn gut behandelte, aber er mir nicht geben konnte, was ich brauchte... Ja, dass auch ich Fehler hatte und machte, aber dass ich im Gegensatz zu ihm, mich auch dafür entschuldigen konnte.

Oder aber, er redet so über mich, wie er es anfangs bei mir über seine ex tat. Die böse, psychisch kranke Frau, die er liebte, sie ihm aber sein Leben zur Hölle machte.

Wünschen würde ich mir, dass er die Wahrheit sagen würde, und dass er mich liebt und mich zurück haben will und alles dafür tun würde.

Mein Verstand sagt mir das, weil sich in fast zwei Jahren nichts geändert hat.
Aber wie gesagt, er hatte ja auch immer die oberhand in unserer Beziehung. Er musste sich ja immer nur zurück lehnen und warten, bis ich wieder angekrochen komme.

Ob er sich ändern würde? Ich weiß es nicht.
Ich glaube immer an das gute im Menschen. Vielleicht etwas zu naiv. Vielleicht auch zu naiv, was die Liebe betrifft, weil ich immer glaubte, die Liebe könnte alles überstehen. (wohl zuviel Hollywood geschaut)
Aber möglich ist alles. Man muss es nur wollen.
 

Katii79

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Was ich gerade merke ist, dass ich einen Klos in den Hals bekomme bei den Fragen und wenn ich darauf antworten soll. Ich merke gerade, es schmerzt richtig und ich bekomme gerade irgendwie Panik, ob ich alles falsch gemacht habe und mir gar keine Hoffnungen mehr machen brauche.
Ich befürchte, mein Verstand hat mir die letzten Tage einen streich gespielt und ich habe mir selbst zuviel vor gemacht und diese Schublade ist in meinem Unterbewusstsein noch ganz weit offen.
Ich glaubte wohl, schon weiter zu sein... :cry
Was mache ich denn jetzt? Ich will nicht, dass dieser Schmerz schon wieder beginnt...
 

Admina Schneewittchen

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Es gäbe zwei Möglichkeiten. Entweder die Wahrheit, dass ich ihn wirklich liebte, ihn gut behandelte, aber er mir nicht geben konnte, was ich brauchte... Ja, dass auch ich Fehler hatte und machte, aber dass ich im Gegensatz zu ihm, mich auch dafür entschuldigen konnte.
Hmm, liebe Katii..."die Wahrheit"...meinst du nicht, dass jeder seine eigene Wahrheit hat, also auch er? Genauso wie du? :smile:
Um deine Fragen zu beantworten:
Soll ich einfach nur eine ks einhalten und warten, ob er sich jemals wieder meldet oder soll ich abschließen, weil ich weiß, es würde sich eh nie etwas ändern?
Könnte er durch mein Verhalten überhaupt erkennen, was er falsch gemacht hat und aus Liebe zu mir, sein Verhalten ändern?
Also, ich finde, eine KS halten und gleichzeitig auch ans Abschließen denken, schließt sich nicht aus. :smile: Du gehst ja trotzdem weiter in deinem Leben, verarbeitest, bekommst neue Erkenntnisse usw. usf. Wichtig fänd ich erstmal, dass du dich wirklich sammelst und stärkst. Das wäre sowieso die beste Voraussetzung für ein ExBack.
Ich habe ein paar Mal in deinem Eingangspost gelesen, dass du dich einsam gefühlt hast. Nur mal eine vorsichtige Frage: Könnte es auch und unter anderem sein, dass du ihm da viel Verantwortung gegeben hast, dass du dich nicht mehr einsam fühlst? Also, was hast du selbst für Strategien entwickelt, vielleicht auch in der Klinik, gegen Einsamkeit? :smile:
Lass ihn jetzt jedenfalls erstmal - das alles wirkt sonst sehr sehr unglaubwürdig von dir und es wäre das nächste (unüberlegte) Drama (ich habe deinen Eingangspost so gelesen, dass es sowieso schon viel Drama gab in eurer On-Off-Beziehung).
Rein theoretisch könnte er durch dein Verhalten schon erkennen, dass er dich vermisst, vielleicht auch über eigene Fehler reflektieren.

Mein persönlicher Eindruck ist, dass du deine ganze Hoffnung darauf legst, dass ER sich ändert. Ich würde da eher bei mir selbst schauen, an deiner Stelle. Was habe ich selbst dazu beigetragen, dass es eine instabile Beziehung war (Glaubenssätze, Bedürftigkeit, prägende Vorerfahrungen usw. usf)? Und da ansetzen. Und manchmal ist es halt so, liebe Katii, dass es einfach nicht passt zwischen zwei Menschen. Wenn schon viel Veränderung notwendig wäre, dass es passt, dann hört sich das erstmal nicht so gut an. Dann klingt es eher so, als würde man versuchen wollen, das Eckige ins Runde pressen zu wollen und reibt sich da auf.

Also, konzentriere dich darauf, dich zu stärken - damit hast du eine Win-win Situation: Es ist die beste Voraussetzung für ein ExBack und du selbst fühlst dich wesentlich besser und gesünder.
 

Admina Schneewittchen

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Was mache ich denn jetzt? Ich will nicht, dass dieser Schmerz schon wieder beginnt...
In seine Richtung machst du nichts, Katii. Machen kannst du: Ganz liebevoll für dich selbst sorgen, eine Freundin anrufen, dir eine heiße Schokolade machen, einen schönen Herbstspaziergang, ein Hobby, welches dich kräftigt und stärkt. :herz:
 

Katii79

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Danke Schneewittchen für deine Worte, auch etwas aufbauenden Worte! :bow:

Ach, vielleicht tut es mir ja auch im Endeffekt gut, mir hier alles einfach mal von der Seele zu schreiben.
Antworten zu erhalten von unbefangenen Lesern.

Ja, er hat mit Sicherheit seine eigenen Wahrheiten und ich habe meine. Natürlich bin ich vieles selbst schuld gewesen. Ich bin mit Sicherheit auch kein einfacher Mensch.
Ich wünsche mir in einer Beziehung Nähe und Aufmerksamkeit, Respekt, sich gegenseitig zu stärken, sich aber auch seine Freiheiten zu lassen.
Klar, ich bin auch schnell mal beleidigt, wenn es nicht nach meiner Nase läuft, wenn ich kritisiert werde. Aber ich mache mir im Nachhinein Gedanken darüber und bin fähig meine Fehler und Schwächen einzusehen und dann auch bereit, daran etwas zu ändern. Vor allem bin ich auch bereit, Kompromisse einzugehen. Auf die Bedürfnisse meines Partners einzugehen. Ich versuche auch immer alles aus der Sicht meines Partners zu sehen, wenn Unstimmigkeiten da sind.
Und das sind alles Dinge und Eigenschaften , die ich bei ihm so gar nicht feststellen konnte.

Als ich ihn mal fragte, an welcher Stelle ich denn bei ihm stehen würde, sagte er mir ernsthaft, dass ich an vierter Stelle käme.
Dass zuerst die Arbeit Priorität hätte (ok, kann man ja nachvollziehen), dann käme sein Haus, dann sein Hobby und dann ich.
Er verstand daraufhin meine Enttäuschung überhaupt nicht, er wäre doch damit ziemlich großzügig, denn ich könnte ja noch weiter hinten stehen.
Und das ist nur eine Sache der vielen Dinge, die er mir ohne darüber nachzudenken, an den Kopf warf. :Nichtwissen:
 

Katii79

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Sorry, ich musste kurz unterbrechen, weil mein Sohn von der Schule kam und es Mittagessen gab.

Jedenfalls, was ich mich immer wieder frage. Warum kann man sich zu Beginn einer Beziehung all das geben, was sich der andere wünscht? Und ich meine jetzt nicht, dass der Partner mit der rosaroten Brille über die Fehler des anderen hinweg sieht.
Ich meine wirklich Dinge wie, dass man sich Zeit nimmt für den anderen, ihm zuhört, ihm den Rücken stärkt, viele Dinge gemeinsam unternimmt, die Zweisamkeit genießt in vollen Zügen und und und...
Und dann kommt der Moment, wo plötzlich alles anders ist. Alles andere wird wieder wichtiger. Man redet nur noch von sich selbst. Der Partner rückt irgendwie in den Hintergrund.
Und auf das Warum oder was passiert ist, bekommt man nur noch die Antwort, weil das der Alltag ist, weil derjenige halt eben so ist. Man muss den Partner plötzlich so hinnehmen wie er geworden ist, weil er einem weis machen möchte, genau das wäre seine Art.
Wünscht man sich dann, dass der Partner wieder nur ein wenig so wird wie am Anfang, setzt man ihn schon unter Druck und verlangt plötzlich etwas angeblich unmögliches von ihm, was er einem nicht bieten oder geben kann.

Doch, er könnte es, er konnte es doch anfangs auch...

Hat derjenige sich denn Anfangs so sehr verstellt, nur um dem anderen zu gefallen?
 

Mod Sleepy

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Hallo zusammen,

da die Admina hier gerade berät und dein Post Katii in einem anderen Strang jetzt nicht so ganz zu dem passt, was hier steht bzw. nicht erwähnt wurde... und ganz entgegen dem ist, was die Admina dir hier geraten hat, erlaube ich mir deinen Post zum besseren Verständnis hier reinzukopieren.

Hallo,
........
Ich hatte heute meinen eigenen Strang hier eröffnet und hatte Liebeskummer, weil ich ihn eigentlich zurück will. Heute Abend wurde ich schwach und habe ihn wieder kontaktiert. Er blockte ab, bis ich mit dem Thema Sex anfing und ihn heiß machte. Und ich habe ihn wieder an der Angel. Das hat schon öfter bei ihm geklappt, wenn wir getrennt waren. Jetzt schlug ich ihm eine unverbindliche Affäre vor und er willigte sofort ein. Morgen früh treffen wir uns zum Sex. Er ist genau so süchtig nach dem Sex mit mir, wie ich nach dem Sex mit ihm.
Klar, man muss als Frau schon irgendwie abgebrüht sein, wenn man sich erst mal auf so etwas einlässt, nur um ihn zurück zu bekommen.
Aber ich finde es echt schon sehr krass, welche Auswirkungen das Thema Sex doch auf einen hat, vor allem auf viele Männer, die so ticken wie er.
Das soll kein Tipp für andere darstellen!!! Aber vllt für den ein oder anderen hier interessant, wie man einen Menschen doch so leicht mit dem Thema immer wieder manipulieren kann.

Du scheinst dich also für die Sexschiene entschieden zu haben, auch wenn du in dem Erotik Strang eher allgemein geschildert hast. Das ist natürlich dein gutes Recht und aus Sicht eines Liebenden auch nachvollziehbar, wenn man den Ex damit locken kann. Ich wollte das aus Fairnessgründen Schneewittchen gegenüber hier erwähnt wissen.

Zur Sache selbst: Ich rate dir von der Sexschiene ab. Du erziehst dir da höchstens einen Mann heran, der mit dir weiter ins Bett geht aber ansonsten nicht mehr groß kristallisiert.

Liebe Grüße
Sleepy
 
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Admina Schneewittchen

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Vielen Dank, Sleepy! :smile: Ich hatte das tatsächlich nicht gelesen...:(

Tja, Katii...was soll man da jetzt sagen...:nanu: Sleepy hats ja jetzt schon gut auf den Punkt gebracht. Ich muss dir ehrlich sagen, dass ich nicht denke, dass das alles so recht Sinn macht...Weißt du, jetzt hast du ja wieder Drama und bist umgekippt...um was genau vermeiden zu wollen? Einsamkeit? Liebeskummer? Schmerzliche Gefühle? Zu welchem Preis? Dem Preis deiner Würde und letztendlich mittel- bis langfristig noch mehr Liebeskummer...:|

Was ich dich allerdings wirklich ganz direkt bitten würde ist, dass du nicht im Forum verteilt deine Geschichte schreibst, weil dann blickt es keiner mehr. Wenn du Updates zu deiner Geschichte schreibst, dann bitte hier im Strang. Danke :smile:
 

Mod Sleepy

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Gerne :smile:, ich habs grad auch nur zufällig gesehen, weil es oben auf meiner Timeline war.

Ich hatte zwar im Erotik Strang kommentiert inzwischen, aber zum Verständnis und weil Schneewittchen darum gebeten hat, dass deine Geschichte hier im Strang beraten wird, poste ich meine Antwort ebenfalls hier herein und habe sie aus dem anderen Strang editiert.

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Hallo Katii,

ich hab es in deinem EB Strang kurz angesprochen aber ein (erfolgreichen und dauerhaften) EB Versuch über die Sexschiene zu starten indem man den Mann heiß macht und ihm eine Affäre vorschlägt ist nahezu nicht machbar.
Viel wahrscheinlicher ist, dass er sich auf die Affäre mit dir einlässt, sicherlich auch guten Sex hat, du aber aus der Schublade nicht mehr rauskommst. Wenn du diesen Weg gehst, dann lass dich zB von Wolfgang begleiten. Ins Blaue hinein aufgrund eigener Emotionen würde ich das auf gar keinen Fall auch nur versuchen. Die Fallstricke sind enorm.

Die "mit der Sexschiene ins erfolgreiche EB" kann nur unter folgenden Voraussetzungen funktionieren:
- Der Mann ist sexuell noch absolut angezogen von dir (das liegt wohl vor)
- Der Mann bekommt bei dir Sex den er anderswo nicht ohne weiteres bekommt (liegt nach deinen Aussagen ebenfalls vor)
- Der Mann hat genügend Restgefühle für dich
- Über die Gesetze der Anziehung, weibliche Raffinesse und einem ausgeklügelten strategischen Schlachtplan wird mit dem Mann Katz/Maus gespielt, bis er selber anbeisst und sich auf den Weg macht um an den von ihm gewünschten Sex zu kommen. Dadurch kann er kristallisieren. Um an den Honigtopf zu bekommen muss er erstmal ordentlich liefern und selbst nach dem Sex steht Frau auf und geht, als hätte es keinerlei Bedeutung und wäre nur ein netter Zeitvertrieb.

Das was du da versuchst, wird wahrscheinlich in sehr vielen Tränen und Leid für dich enden. Aus einer Schwäche heraus dem Mann Sex aus einer unterlegenen Position anzubieten geht totsicher ins Leere.

Natürlich kann man Männer mit Sex reizen, aber allzuleicht sollte und darf man es ihnen nicht machen. :trost:

Ich drücke dir dennoch die Daumen, dass dein Vorhaben gelingt.

Und ja, mein Eindruck ist auch, dass sehr viele Männer "die versaute Frau" (wie auch immer man das klassifizieren mag) im Bett super finden.

Liebe Grüße
Sleepy
 
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Katii79

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Hallo.

Erstmal danke für eure Antworten und ich entschuldige mich für die "Verwirrung", die ich hier vollbracht habe :blush:

Ich wollte das eigentlich in dem anderen Thema gar nicht so ausschweifen lassen, dass es so aussieht, als würde ich überall meine Themen verteilen. Ich habe da wohl zu weit ausgeholt.

Auch wenn es jetzt den Anschein hatte, dass ich jetzt nach dieser Konversation mit ihm und diesem Ausgang von dieser, glücklich und euphorisch darüber sei, so muss ich erwähnen, dass dem nicht so ist.
Ich wollte in dem Post vorhin einfach nur verdeutlichen, dass es Männer gibt, die so sehr auf versaute Frauen stehen, dass sie sogar so reagieren, wie in diesem Fall mein ex und dass es nicht das erste Mal ist, dass ich ihn so wieder zurück bekommen habe, obwohl er eigentlich vorher ganz deutlich sagte, dass er diese Beziehung nicht mehr möchte. Und auch vorher reduzierte sich dann im Endeffekt das ganze nicht nur auf Sex, sondern es wurde immer wieder eine Beziehung daraus.
Ich hatte ihn heute Abend erstmal unter einem anderen Vorwand kontaktiert, ich wollte einfach wissen, wo ich momentan bei ihm stehe. Aber ich merkte schnell, dass er noch sehr gekränkt und stur war. Er meinte nur, ich wäre gegangen, ich wollte das alles so und müsse jetzt damit leben.
Natürlich tat das in dem Moment so weh, dass ich wieder zu den Mitteln griff, die schon mal funktionierten. Und sofort biss er an.
Ganz ehrlich, ich fühlte mich trotzdem nicht gut und erleichtert und auch jetzt nicht.
Ehrlich gesagt, war ich gleichzeitig schon am überlegen, was ich morgen als ausrede benutzen kann, um nicht kommen zu können. :shakehead:
Aber jetzt weiß er mal, dass ich noch da bin und mich nach ihm sehne, obwohl ich mich getrennt hatte.
Ich überlege, ob ich ihn auch damit etwas hinhalten kann, ihn sozusagen aus der Reserve locken kann, wenn ich morgen Absage und ihn darum bitte, das ganze zu verschieben.
Oder ob er nicht dann so enttäuscht ist, dass er den Kontakt sofort wieder abbricht...
Für mich wäre es schon irgendwie eine Erniedrigung, das morgen zu machen. Und ich überlege, ob ich das so eiskalt könnte, danach aufzustehen und einfach wieder zu gehen. Aber was ist, wenn er sich dann daran erinnert, dass ich das vor kurzem auch gemacht habe (also einfach zu gehen) und ich ihn dann damit wieder zuviel verletze?
Nach seiner Reaktion heute, weiß ich eigentlich, dass er noch etwas für mich empfindet. Er sagte mir früher schon immer, er könnte nie mit einer Frau schlafen, für die er nichts empfindet und ich glaubte ihm das auch immer.
Wie gesagt, ich bin ja schon mal nach einer Trennung Hingefahren zum Sex. Und eigentlich lagen wir dann noch lange danach im Bett und hielten uns im Arm und küssten uns und wussten da beide, dass die Beziehung nicht zu Ende ist.
Aber dieses Mal weiß ich es nicht wirklich. Was ist, wenn er sich jetzt vorgenommen hat, mich auch zu verletzen und sich denkt, er zieht das mal eiskalt so durch, wie ich es ihm vorgeschlagen habe?
Oh man, da habe ich mich mal wieder gekonnt in eine Situation katapultiert :blush:
 

Admina Schneewittchen

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Guten Morgen, Kati :smile:,

erstmal: Kennst du das von dir, dass du aus dem Affekt heraus handelst und Entscheidungen triffst? Ich vermute fast 'ja', denn solch eine Eigenschaft fällt nicht einfach aus heiterem Himmel mit Anfang 40.

Dann, bin ich ganz ehrlich: Ich denke nicht, dass wir dir hier groß helfen können :S. Falls du es sagen möchtest - bist du in ambulanter Psychotherapie? Aktuell sieht es für mich so aus, dass du ad hoc Entscheidungen triffst, wo dann wir vom Forum ziehen und zerren müssten, um dich in einer stabilen Spur zu halten. Wenn man hier ernsthaft beraten werden möchte, bräuchte es ein Maß an Absprachefähigkeit.
Dass du innerhalb von wenigen Stunden einen solchen völlig unerwarteten Verhaltenswechsel machst, finde ich nicht förderlich - weder für dich und ein mögliches ExBack, noch für eine virtuelle Beratung hier. Das passt auch zu der Entscheidung, dich zu trennen, obwohl du es eigentlich gar nicht wolltest. Diese On-Off-Dynamik zwischen euch durchbrichst du so sicherlich nicht und ich denke, dass du da nicht weniger Anteil daran hast, als dein Ex :S.

Ehrlich gesagt, war ich gleichzeitig schon am überlegen, was ich morgen als ausrede benutzen kann, um nicht kommen zu können.
Und wieso denkst du dann nicht über eine Entscheidung gründlich nach und schläfst darüber?
Ich hatte ihn heute Abend erstmal unter einem anderen Vorwand kontaktiert, ich wollte einfach wissen, wo ich momentan bei ihm stehe. Aber ich merkte schnell, dass er noch sehr gekränkt und stur war. Er meinte nur, ich wäre gegangen, ich wollte das alles so und müsse jetzt damit leben.
Natürlich tat das in dem Moment so weh, dass ich wieder zu den Mitteln griff, die schon mal funktionierten. Und sofort biss er an.
Ganz ehrlich, ich fühlte mich trotzdem nicht gut und erleichtert und auch jetzt nicht.
Gugg, du wünscht dir einerseits eine stabilere Beziehung mit ihm und handelst gegensätzlich und kontraproduktiv dazu. Und hier denke ich, müsste man tiefer ansetzen als mit einer oberflächlichen, virtuellen Beratung (z.B. mit DBT o.ä.). :)

Für mich wäre es schon irgendwie eine Erniedrigung, das morgen zu machen. Und ich überlege, ob ich das so eiskalt könnte, danach aufzustehen und einfach wieder zu gehen. Aber was ist, wenn er sich dann daran erinnert, dass ich das vor kurzem auch gemacht habe (also einfach zu gehen) und ich ihn dann damit wieder zuviel verletze?
Ich denke, du musst jetzt einfach machen, was du für richtig hältst :smile:. Wenn wir dir hier raten, dass du das Treffen absagen sollst unter einem Vorwand, bin ich mir recht sicher, dass du trotzdem hingehen wirst und fallst nicht, zumindest nicht durchhalten wirst und bald wieder eine solche Aktion starten wirst. Es bleibt also nur, hinzugehen und mit den (emotionalen) Konsequenzen erstmal zu leben und wirklich am besten dein Problem im Realleben wirklich von Grund auf anzugehen. Ein Sex-Frame, wenn er strategisch förderlich wäre, muss gründlich vorbereitet sein und kontrolliert angegangen werden - nicht völlig überstürzt und plump. Damit verlierst du mehr und mehr an Selbstvertrauen und Würde - denn letztenlich machst du es ja, um ihn nicht zu verlieren, aus Verzweiflung, aus Angst vor den schlimmen Gefühlen, die dich erwarten würden und die du aktuell nicht aushalten kannst (Vermeidungsziele!). Ich würde dir ganz dringend empfehlen, an deiner Resilienz zu arbeiten, bzw. sehr ressourcenorientiert. :smile: Das käme dir auch sehr in Beziehungen zugute.

Ganz liebe Grüße!
 

Katii79

Mitglied
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1 Nov. 2020
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16
Hallo Schneewittchen,

Ich danke dir für deine lieben, ehrlichen und vor allem direkte Worte.

Also erstmal wirst du jetzt wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammen schlagen, denn ich bin ehrlich und muss sagen, ich war dort.
Ja, das hätte sehr nach hinten los gehen können, das weiß ich. Aber es brachte den Erfolg, den ich mir wünschte. Denn ich behielt die oberhand und er knickte ein. Er fing dann auch von sich an, über seine Gefühle zu reden und wie es ihm erging in den letzten Tagen. Das Ende unserer Beziehung war diese Trennung jetzt nicht. Und wo es uns hin führt, werden wir sehen.
Vllt alles noch viel zu früh... Keine Ahnung. Wir werden sehen.

Ja, ich habe psychische Probleme. Darüber kann ich auch offen und ehrlich schreiben.
Ich habe schon mehrere Jahre Therapie hinter mir und bereits vieles aufgearbeitet, was seit meiner Kindheit alles schief gelaufen ist.
Ich bin zur Zeit auch in Therapie. Nehme auch Antidepressiva. Nur ehrlich gesagt, lasse ich meine Therapie zur Zeit mal wieder ruhen, weil ich einfach zwischendurch keinen redebedarf habe.
Ja, es ist ein Problem von mir, dass ich oft Entscheidungen aus dem Affekt treffe. Aus Launen heraus. Dieses Problem habe ich noch nicht wirklich im Griff. Aber ich arbeite daran.
Glaube mir, so ein Leben zu führen ist nicht leicht. Man will es ändern und kommt immer wieder in Situationen, wo man in alte Muster verfällt. Ja und das mit Anfang 40. Eine Frau, die eigentlich erwachsen handeln sollte und immer wieder das "kleine Kind" in ihr hoch kommt, das hilflos ist und nicht weiß, was es tun soll und handelt ohne zu überlegen.

Du kannst meinen Strang nun gerne schließen.
Ich danke dir trotzdem sehr für deine Zeit, die du in mich investiert hast.
Liebe Grüße
 

Admina Schneewittchen

Administrator
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31 Juli 2017
Beiträge
14.142
Hallo Katii :smile:,
Also erstmal wirst du jetzt wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammen schlagen, denn ich bin ehrlich und muss sagen, ich war dort.
Ja, das wusste ich bzw. war mir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sicher, dass du das nicht absagst. Das ist völlig okay - du bist erwachsen und kannst ja tun und lassen was du möchtest. Was ich persönlich für dich schade finde ist, dass du eine Chance verstreichen hast lassen, "daran zu arbeiten":
Ja, es ist ein Problem von mir, dass ich oft Entscheidungen aus dem Affekt treffe. Aus Launen heraus. Dieses Problem habe ich noch nicht wirklich im Griff. Aber ich arbeite daran.
Glaube mir, so ein Leben zu führen ist nicht leicht. Man will es ändern und kommt immer wieder in Situationen, wo man in alte Muster verfällt. Ja und das mit Anfang 40. Eine Frau, die eigentlich erwachsen handeln sollte und immer wieder das "kleine Kind" in ihr hoch kommt, das hilflos ist und nicht weiß, was es tun soll und handelt ohne zu überlegen.
Wie wäre es statt dem passiven Satz: "man (also du?) will es ändern und kommt immer wieder in Situationen, wo man (also du?) in alte Muster verfällt": Ich habe mich wieder dafür entschieden, das alte Muster einzuschlagen/zu verfestigen (statt den alternativen Weg einzuschlagen). Ganz wertfrei, ohne Vorwurf.
Aber, du hast die Verantwortung dafür zu tragen für deine aktiven und bewussten Entscheidung(en) und sie kommen nicht einfach über dich, die alten Muster oder diese Entscheidungen und du stehst diesen auch nicht hilflos gegenüber.

Ich wünsche dir, dass du die Verantwortung eines Tages dafür übernehmen kannst und deinen erwachsenen Anteil stärken kannst.:smile: Das wäre der anstrengendere Weg erstmal, aber sicherlich dafür mittel- bis langfristig der wesentlich lohnendere, statt der kurzfristigen Erleichterung, einem alten Muster nachgegeben zu haben.
 

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