So, und nochmal für alle, die mitlesen, und vielleicht auch in ähnlichen Situationen stecken...
Ich habe tatsächlich eine nette, lange, zugewandte, aber rein freundschaftliche Nachricht bekommen, wo er auch davon gesprochen hat, dass er eine bestimmte Freizeitaktivität, die ich erwähnt hatte (also, dass ich sie mit männlichen, ihm unbekannten Bekannten gemacht habe... Vielleicht ist er ja doch ein wenig eifersüchtig), gerne mit mir unternehmen würde. Er hat allerdings gemeint, dass die von mir vorgeschlagenen Tage ihm nicht so optimal passen und einen Alternativtermin angefragt. Vermutlich wird für Außenstehende schwer nachzuvollziehen sein, warum ich im Büro in Tränen ausgebrochen bin, aber ich habe eine Stunde lang geheult wie ein Schloßhund. Immer, wenn in all der Egozentrik doch wieder der Mann durchscheint, in den ich mich verliebt habe, macht mich das total fertig und wirft mich in meinem Abgrenzungsprozess zurück. Ich habe dann doch wieder anfangen, zu überlegen, ob ich vielleicht noch länger taktieren sollte. Und dann war ich wieder in diesem Dilemma, ob ich ihm jetzt wieder ein weiteres Mal terminlich entgegenkommen soll um meines Seelenfriedens willen.
Ich habe Wolfgang vermutlich ziemlich konfus geschrieben und er hat sich lieberweise gleich Zeit genommen, das hat wie immer sehr geholfen. Hier die Zusammenfassung (sonst schreib ich immer mit, gestern war ich zu fertig dafür, aber es dürfte ungefähr hinkommen):
- Ich soll ihm terminlich entgegenkommen, Klarheit ist wichtiger
- Ich soll nach diesem letzten Treffen mit ihm auf romantischer Ebene abschließen, wenn keine erotische Annäherung von ihm kommt. Er hätte genug Chancen gehabt.
Nun hatte ich ja eigentlich den Plan, ihm eine klare Ansage zu machen, was ich an seinem Verhalten der letzten Monate nicht gut fand und finde (die Respektlosigkeiten, seine Egozentrik, dass er sich um sein versprochenes klare Statement zu unserem "Status" gedrückt hat), und dass ich auf so einen Kontakt keinen Wert lege. Da hat Wolfgang eher von abgeraten, wenn er sich freundlich verhält; zum einen fände er das nicht so nett, wenn er sich bei diesem Treffen gut benehmen sollte, zum anderen denkt er, dass die Möglichkeit besteht, dass er aufgrund seiner doch recht ausgeprägten narzisstischen Züge nochmal ankommt, wenn ich nach einem eigentlich netten Treffen abtauche und ihm die narzisstische Zufuhr entziehe. Ich solle aber dennoch innerlich mit ihm abschließen. Wenn ich das nicht könne, könnte ich natürlich auch mit einer klaren Ansage das "Porzellan zerschlagen", den Wolfgang denkt nicht, dass er sich dann jemals wieder melden würde, dann würde er mich halt als blöde Kuh abhaken.
- Wenn er sich hingegen wieder respektlos und egozentrisch verhalten sollte, soll ich ihm auf jeden Fall eine klare Ansage machen.
Ach, und noch vielleicht für einige interessant, da es ja oft ums Spiegeln geht: Wolfgang hält nicht so viel davon, das gestörte Meldeverhalten der OdBs zu spiegeln. Er hatte ja über eine Woche nicht geantwortet und dann hatte ich mir auch mehrere Tage Zeit gelassen. Tatsächlich war das Verletzheit und nicht Strategie meinerseits, aber Wolfgang meinte, das solle man grundsätzlich nicht machen, sondern wie einem Freund innerhalb von einer normalen Zeit antworten.
Soviel dazu, ich sammele mal meine Kräfte, zum Glück hat meine Chefin auf meinen Heulflash nett reagiert (war dann einfach ehrlich und hab gesagt, ich hätte Liebeskummer, den kennt sie auch aus eigener Erfahrung), aber optimal war das natürlich nicht