Hmm... also ich bin definitiv keine handwerklich begabte Frau und könnte einen Umzug nicht alleine wuppen. Ich stamme aus einer südeuropäischen Familie, bei uns wurden die Aufgaben im Haushalt immer geschlechtertypisch verteilt. Kochen kann ich definitiv viel besser als mit der Bohrmaschine umgehen
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In meinem Musik-Umfeld sind übrigens die meisten Frauen nicht so wirklich typische Frauen. Viele tragen grundsätzlich nur Hosen, keine Kleider und Röcke, manche schminken sich nie. Eigentlich sollte es kein Problem sein, in so einem Umfeld einen Mann zu finden, wenn man nicht gerade eine "Tussi" ist. Ich befürchte, dass ich mir in den letzten Jahren einfach die falschen Männer ausgesucht und zu viel Zeit mit ihnen verplempert habe. Ich schreibe jetzt einfach mal auf, welche Männer in den letzten 11 Jahren eine Rolle in meinem Leben gespielt haben und was daraus geworden ist:
- Anfang 2007 wurde ich auf "Metalflirt" von einem Mann angeschrieben. Eigentlich nutzte ich die Plattform nur, um mit Freunden zu chatten. Neue Leute habe ich dort nie kennengelernt, zumindest nix Brauchbares. Ich kannte diesen Mann flüchtig vom Sehen und fand ihn sympathisch. Nach 3 Monaten trafen wir uns auf einem Festival und dann funkte es.
Hatten danach 3 weitere Monate sehr viel Kontakt. Ich glaube, dass ich diesen Mann noch am ehesten mit Strategie in eine Beziehung gebracht hätte, aber damals hatte ich noch nicht so lange Internet und wenig Ahnung von zwischenmenschlichen Beziehungen. Ich war definitiv viel zu verfügbar. Irgendwann hatten wir täglich Kontakt, schrieben ständig SMS, chatteten viel und telefonierten manchmal. An den Wochenenden chatteten wir 8, 9, 10 Stunden... viiiiiiel zu viel! Er wohnte ca. 300 km von mir entfernt. Natürlich trafen wir uns auch sporadisch, meistens auf Konzerten und Festivals. Zweimal bin ich für Konzerte/Festivals zu ihm in die Heimat gefahren. Das eine Mal war er auf Dienstreise und übernachtete in einem Hotel. Das andere Treffen fand in seiner Heimat statt. Ich ging davon aus, dass er mir eine Übernachtung bei sich zu Hause anbieten oder mit mir auf den ersten Zug am frühen Morgen warten würde. Stattdessen meinte er um Mitternacht, dass er müde war, ging nach Hause und ließ mich alleine. Ich war natürlich enttäuscht, ließ mir aber nichts anmerken.
2 oder 3x habe ich ihn nach Treffen in meiner Heimat gefragt, hat er aber immer mit Ausreden abgelehnt. Er hätte nicht bei mir übernachten können, weil ich damals noch bei meiner Mutter wohnte und sie das nicht akzeptiert hätte. Aber ich hatte gehofft, er würde sich evtl. ein Hotelzimmer in der Nähe nehmen um mich zu sehen... falsch gedacht! Er hat mich immer wieder zu sich eingeladen. Ich wollte aber erst sicher sein, ob er was Festes mit mir anstrebte und fragte ihn mehrmals, was das mit uns sein sollte - ganz großer Fehler!
Am Ende gab er mir einen Korb mit der Begründung, er fände mich zwar sympathisch, aber bei ihm hätte es nicht gefunkt. Ich war sehr enttäuscht, weil wir so viel Zeit miteinander verbracht hatten und ich mir sicher war, dass wir zusammen kommen würden. Er hatte danach eine ca. 4jährige Beziehung mit einer anderen Frau aus dem gleichen Umfeld und ist seit ein paar Jahren mit einer Frau zusammen, die nicht in dieses Umfeld gehört.
- Ende 2007 hatte ich eine kurze, aber leidenschaftliche Affäre mit einem anderen Festivalbekannten. Am Anfang überschüttete er mich mit Liebeserklärungen usw. So ausgehungert wie ich war, fiel ich darauf rein. Es gab ein Auf und Ab, mal war ich seine große Liebe, mal war er sich seiner Gefühle nicht sicher. Irgendwann erzählte er mir, dass er schwer depressiv war. Außerdem war er sehr unzuverlässig. Eines Tages reichte es mir, ich hatte die Nase voll von seinem wechselhaften Verhalten und beendete die Sache. Einige Monate später verschwand er aus meinem Umfeld und tauchte nie wieder auf.
- 2008 verliebte ich mich in meinen früheren besten Freund, den ich damals schon 4 Jahre kannte. Unser Verhältnis wurde immer enger und vertrauter. Man könnte sagen, wir haben eine Art Beziehung ohne Sex geführt. Dieser Mann hat mir mit Ausnahme von Sex alles gegeben, was ich mir schon immer in einer Beziehung gewünscht habe... regelmäßigen Kontakt, gemeinsame Aktivitäten, viel Kuscheln, Verlässlichkeit, Beständigkeit, er war für mich da, wenn es mir nicht so gut ging und wir sind auch öfters zusammen verreist. Wir wurden von vielen Menschen für ein Paar gehalten, wenn wir irgendwo gemeinsam auftauchten. Unsere gemeinsamen Freunde konnten nicht verstehen, dass wir nie zusammen kamen.
Nach über 3 Jahren Warterei gab ich es auf. Unsere innige Freundschaft blieb zunächst bestehen, geriet aber 2014/15 in eine ernsthafte Krise, als zwei andere Frauen sich in ihn verliebten und durch Intrigen versuchten, unsere Freundschaft zu zerstören, was ihnen Ende 2016 leider auch gelang. Mittlerweile haben wir wieder Kontakt und nähern uns ganz langsam an (freundschaftlich), aber es ist nicht mehr so wie früher. Der Mann ist inzwischen Mitte 30 und hatte bis heute keine feste Beziehung.
- 2011 trat ein anderer Mann in mein Leben. Es war ein Festivalbekannter, den ich damals auch schon ein paar Jahre kannte, wenn auch nur flüchtig. Auf einmal funkte es zwischen uns und das so richtig heftig. Er war damals in den Endzügen seines Studiums, schrieb an seiner Abschlussarbeit und lernte für seine letzten Prüfungen. Deshalb nahm ich mich zurück und machte keinen Druck wegen Treffen, immerhin trennten uns gut 100 km. Doch als er sein Studium beendet hatte, änderte sich nichts... mal war er am Wochenende mit Kumpels unterwegs, mal wollte er alleine sein und seinen Hobbys nachgehen, er parkte mich in die Warteschleife und ich war schon viel zu verliebt, um ihn schnell abzuhaken.
Erst nach einem Hin und Her von 3,5 Jahren, welches mich viel Zeit und Kraft gekostet hatte, schaffte ich es, den Kontakt einzustellen und mich von ihm zu lösen.
- Danach hatte ich über 2 Jahre lang überhaupt keinen Kopf mehr für Männer. Ich war emotional schwer abhängig von dem letzten Mann und brauchte Zeit für mich selbst, um mein Leben wieder auf die Reihe zu kriegen.
- Anfang letzten Jahres lernte ich mein jetziges OdB kennen. Doch nach einiger Zeit tauchte sein Vorgänger wieder in meinem Leben auf und begann, mich stark zu umwerben. Er schien um 180 Grad verändert und gab mir rund 5 Monate lang das Gefühl, es wirklich ernst zu meinen. Doch als ich endlich soweit war und mich auf ihn einlassen wollte, erklärte er mir, dass ich für ihn schon immer nur eine gute Freundin war. Das war natürlich heftig. Aber seit diesem Kommentar ist der Mann für mich endgültig kein Thema mehr. Auch er ist mittlerweile Mitte 30 und hat genau wie mein früherer bester Freund bis heute noch keine feste Freundin gehabt. Seine Hobbys haben bei ihm die höchste Priorität, was auch seinen Freunden manchmal tierisch auf den Keks geht. Er ist ein Nerd der ganz extremen Art und sitzt an freien Tagen manchmal 15-18 Stunden vor dem Laptop, um über irgendwelche Themen im Netz zu lesen.
Die anderen Männer, die ich in den letzten Jahren kennengelernt habe, spielten keine wichtige Rolle in meinem Leben. Habe manche Typen schnell aussortiert, z. B. einen Kerl, der mir beim Date von meinen Freundinnen vorschwärmte und meinte, er würde sie gerne mal im Bett testen. Oder einen anderen, der mich auf ein Bier eingeladen und danach zu mir gesagt hat, dass ich ihm als Gegenleistung auch ein Bier schuldig war.
Ich habe 7 kostbare Jahre meines Lebens für zwei Männer verschwendet, die wohl beziehungsunfähig sind. Das ist vermutlich der Hauptgrund für meine lange Singlezeit.