T
Tzanda
Gelöschter User
Hallo liebe User und liebe Administratoren,
Ich freue mich dieses Forum gefunden zu haben und noch mehr freue ich mich über den Umgangston hier. Ich habe mich durch einige Beiträge gelesen und stelle fest, dass hier Respekt, auf Augenhöhe, Interesse an oberster Stelle stehen.
Daher möchte ich mich nun auch euch mitteilen und hoffe auf andere Blickwinkel, die es mir ermöglichen, entspannt und souverän der aktuellen Situation gegenüber zu stehen.
Ich bin 45, seit 6 Jahren Single (komme aus 23 Jahren Beziehung), habe zwei erwachsene Töchter, die noch bei mir wohnen, arbeite Vollzeit plus Nebenjob und finanziere mein Leben allein. In den Jahren des Singledaseins habe ich mich wieder neu definiert und neu zusammen gesetzt, habe Erfahrungen mit Männern gesammelt und habe mich selbst verstehen gelernt.
Mein AM ist 43, verheiratet, ist seit 4 Jahren in seiner BZ, hat zwei junge Kinder und ist mein Arbeitskollege.
Wir kennen uns seit drei Jahren und hatten schon immer ein sehr guten Kontakt auf Augenhöhe. Wir wussten vor unserer Affäre eigentlich schon das meiste voneinander, unabhängig davon ob es Vergangenheit, Zukunft oder die Gegenwart betraf. Auch dass seine Ehe nicht so gut lief und die BZ am Kippen war, wusste ich bereits im Vorfeld.
Es bahnte sich nichts offensichtliches an, zumindest nicht von meiner Seite. Auch wenn ich daraus keinen Hehl machte, dass er mir optisch sehr gut gefiel.
1000mal berührt, 1000mal ist nix passiert. . .
Tag x kam im April für mich völlig überraschend, obwohl ich an sich eine guten Riecher dafür habe, wenn sich ein Mann für mich interessiert. Er schrieb mich an, sehr direkt, sehr offen. Und eröffnete mir in wenigen Zeilen, dass er Lust auf mich hat.
Ich antwortete erst mal nicht, denn ich war vom Donner gerührt. Er ist ein sehr disziplinierter Mensch, direkt, ehrlich, zeigt nur den wenigsten Emotionen, er ist zielorientiert, lösungsorient, nicht kopflos und plant sehr detailverliebt seine Vorhaben. In vielen Dingen ist er Perfektionist, steht zu seinem Wort, sagt nur das wo er auch hinter stehen kann.
Das sind so meine Eindrücke aus den Jahren.
Auf Grund dieser Eigenschaften und Attribute war ich erst einmal geschockt und antwortete im Verlauf des frühen Abends erst. Ich teilte ihm mit, dass wir gerne persönlich darüber reden können, mit der lockeren Offenheit und Vertrautheit die wir von uns kennen.
Gesagt, getan und wir sprachen darüber. Wir konnten schon immer über die schwierigsten Themen reden als ginge es um den Fettanteil in der Milch. Locker, ernsthaft, die gleiche Sprache und mit wenigen Sätzen. Er sprach locker darüber, dass er Lust auf ein Abenteuer hat und auf die intensive Nähe einer Frau. Ich versuchte zu argumentieren was auf dem Spiel steht und stellte fest, dass ich hungrig auf ihn war.
Zwei Wochen später hatten wir unsere erste Nacht und wir beiden stellten anschließend fest, dass wir geflasht waren. Es waren keine Annäherungsversuche nötig, wir passten on top von Beginn an sexuell zusammen und alles war wie selbstverständlich. Heute würde ich sagen, bereits nach der zweiten Nacht, zwei Wochen später, kamen ihhm bereits erste Vorahnungen, dass es nicht nur der Sex ist.
Ich blieb von Beginn an aber immer ein, zwei, drei Schritte hinter ihm. War eher sachlich, als emotional. Emotionale Aussagen kamen anfänglich von mir null, da konnte er mir noch so die schönsten Komplimente machen, ich blieb auf innerer Distanz.
Das Ganze geht jetzt knapp vier Monate.
In dieser Zeit zeigt er den deutlich höheren Invest. Sein Meldeverhalten wuchs auf mehrmals täglich an, nebst täglichen anrufen, damit er meine Stimme hören kann. Er ruft nach Rücksprache auch spät abends an und wir telefonieren schon mal 3,4,5 Stunden am Stück, obwohl wir uns an dem Tag bereits gesehen haben. Er wird unruhig, wenn ich nicht binnnen kurzer Zeit antworte und spricht es dann auch an. Sehen tun wir uns fast täglich, mal für einen Kaffee, dann mal für eine Stunde. In der Regel stehe ich parat, habe allerdings auch schon mal abgelehnt oder nimm ihm im Vorfeld etwas Wind von den Segeln, in dem ich ihn offenbare, dass ich mit einem Freund losziehe, mich mit meiner Clique treffe oder oder oder
In der Mitte unserer Affäre war über Wochen hinweg seine Ehe das Thema. Was nicht mehr passt, was ihn stört, verärgert oder welche Eigenschaften ihm auf den Keks gehen, und besonders der Umgang seiner Frau mit den Kindern ist so ein K. O. -Ding. (Das jüngste Kind ist von ihm, der Erstgeborene aus ihrer ersten Ehe). Ich wechselte quasi die Rolle und bin immer entspannt geblieben, rein freundschaftlich, aber auch ehrlich. Ich hörte mir alles an, gab Denkanstöße und auch Tipps wie er seinen Weg in der Ehe wiederfinden könnte, mit ihr zusammen. Ja, unter uns, zu diesem Zeitpunkt wusste ich bereits, dass ich für diesen Mann mehr empfinde. Aber ich dachte mir, dass ich den Weg der gut gelaunten AF gehe, die ihm entspannt zur Seite stehen kann, bis er selbst merkt, dass ich ihm nicht egal bin. Sein Verhalten und seine Taten, sowie seine Art mich anzusehen oder mit mir umzugehen sprachen halt Bände. Und seine Aussagen zu seiner Ehe lassen nichts Gutes Erahnen. Er spricht nicht schlecht über sie, eher mit viel Respekt, aber halt auch nicht liebend oder liebevoll.
Im Schnitt "hinkt" er mir gut zwei Wochen hinterher. Also Erkenntnisse oder Eingeständnisse die ich innerlich bereits hatte, erlebt er dann zwei Wochen später im Schnitt. Und jedes Mal, wirklich jedes Mal, hat er den ersten Schritt gemacht.
Es fielen dann im Verlauf der Monate Sätze wie
Für mich sind wie schon zusammen
In meiner Zukunft bist du an meiner Seite
Ich brauche dich wie die Luft zum atmen
Ich kann und will mich nicht mehr von dir lösen
Und noch einiges mehr.
Er macht mir Komplimente, investiert in unsere Affäre (er hasst es übrigens wenn ich unser Miteinander so nenne, mache ich allerdings aus Prinzip) und gibt mir auch sonst das Gefühl, dass er mir die Welt vor Füßen legen würde.
Er sagt, dass es eine erste Affäre ist, und wie alles was er mir sagt, glaube ich ihm auch das. Nicht wegen seiner Worte, sondern wegen seiner Taten (auch wenn die Trennung nicht vollzogen wurde) . Diese verraten, dass er keine Erfahrung damit hat und ich habe ihm etwas Nachhilfe gegeben, denn er wurde mir auch etwas zu "öffentlich" und zu unvorsichtig.
Im übrigen ist er kein Mensch, der Dinge wiederholt. Er macht eine Aussage, steht dazu und dann hört man sie auch nicht wieder. Also Frauen, die von verbalen Liebelein abhängig sind bzw. diese nicht oft genug hören können, sind da bei ihm an der falschen Adresse. Ich finde das erfrischend und habe keine Schwierigkeiten damit. Ich gebe allerdings zu, dass es früher mal anders war, nur, da ich im Zuge meiner Entwicklung meinen Selbstwert erkannt und lieben gelernt habe, zählen für mich andere Dinge als Worte.
Er testet mich auch immer wieder. Manchmal mit Provokationen oder mit klar formulierten Fragen. Er wollte wissen, ob ich mit ihm in das neue Haus ziehe, wenn es nächstes Jahr fertig (Baubeginn auch erst nächstes Jahr) ist. Ob ich Probleme damit habe, dass wenn der Mutter was passiert, dass seine Kinder dann zu ihm kommen. Oder ob ich Probleme damit habe, wenn seine Familie in Steinwurfnähe wohnen würde. Er testet mich an, wen die Bombe platzen würde, was unsere Kollegen sagen würden oder checkt ab, wie schnell ich dann alles öffentlich machen würde.
Ich habe ihm alles beantwortet, ehrlich und frei raus, aber eher sachlich.
Emotional werde ich nur dann, wenn er damit nicht rechnet. Und da auch nur in abgespeckte Form. Ich komme dann einfach um die Ecke geschossen und sage ihm zum Beispiel : hey, habe ich dir schon gesagt, dass ich dich vermisst habe?
Oder ich sagte bei einem Abschied einmal: ich will dich an meiner Seite, aber noch mehr will ich, dass du glücklich und zufrieden bist.
Er fragte mich einmal, was mich dann an ihm triggern würde. (triggern hier=positiv). Da habe ich versucht, verdutzt zu gucken (natürlich würden mir x Dinge einfallen, warum er mir so gut gefällt) und habe nur gesagt: dass du bist wie du bist.
Ich bin mir bewusst, dass er damit Bestätigung bei mir sucht. Ich "füttere" ihn auch etwas damit an, lasse mir aber nicht grundlegend in die Karten gucken. Zudem mir es auch etwas Spaß macht, weil er wirklich "Mann" ist und echt selbstbewußt durch das Leben marschiert. Es war befremdlich zu registrieren, dass er das auch braucht.
Ich bin da auch eher mit Taten unterwegs. Mal eine Massage, egal wie hart mein Tag war. Der Kaffee ist immer fertig und ich bin immer fertig gemacht, wenn er kommt (ja, aber auch mal ungeschminkt und inschlabber Klamotte). Sowas halt.
Er wollte von mir eine deadline haben. Die gebe ich ihm nicht und formulierte es auch so. Es ist seine Ehe und sein Leben. Wenn er sich trennt, dann für sich. Nicht für mich, nicht für uns. Er guckte etwas verdutzt, schluckte es aber. Die deadline hat er dann tatsächlich selbst gesetzt. Ende August. Und ich soll bitte bis dahin ihn nicht fallen lassen. Da widersprach ich ihm etwas, denn ich erklärte, dass es nichts mit fallen lassen zu tun hat, sondern mit loslassen.
Auch andere Dinge brachte nur er auf den Tisch. Zum Beispiel die Exklusivität. Oder das er mir seinen besten Freund vorstellte, mir sein Elternhaus zeigte, mich auf dem Friedhof mitnahm zum Familengrab. Er zeigte mir wo er in der Jugend aufwuchs, welche Grundschule er besuchte. . . Nicht per Fotos, sondern live vor Ort und das war nicht mal ebend um die Ecke.
So, und nun komme ich zu meinem Problem was ich in mir habe.
Ich werde unentspannt und mein Kopfkino stellt sich ein. Er ist aktuell im Urlaub mit seiner Familie, nebst Frau. Ich glaube im übrigen, dass sie was ahnt. Auf jeden Fall poster sie fleißig auf FB Bilder mit ihm. Bis auf ein Bild muss ich sagen: autsch, sie merkt seine Abwehr nicht oder will es nicht merken.
Er meldet sich fast gar nicht. Eben gerade, während ich das hier schreibe, kam eine Nachricht von ihm (Ich glaube ja, dass die Männer einen Riecher haben können, wenn die Frau beginnt sich zu distanzieren), die erste nach Dienstag. Inhalt kenne ich noch nicht.
Ich finde es echt gut, dass er mitgefahren ist. Für seine Kinder ist es richtig und auch was seine Frau angeht, ist es das Beste. Entweder kommt er gestärkt raus und stellt fest, dass er wirklich mit mir leben möchte oder knickt ein und bleibt wegen der Kinder bei ihr. Er hat deutlichst gesagt, dass er keine Gefühle mehr für sie hat und er sich sicher ist, dass da auch nichts mehr kommen wird. Er sagt, die Trennung ist keine Frage des "ob", sondern des "wann". Dafür hat er lange gebraucht, also überhaupt das Wort Trennung auszusprechen. Von mir kam es nicht, denn solche Ratschläge hat er von mir nicht bekommen und wird er auch nicht.
Keine Ahnung ob mein ganzes Verhalten richtig war. Es war rein ein Bauchgefühl. Ich bin in seiner Gegenwart auch recht weiblich und sinnlich, was ich von mir nicht kenne, dennoch gefällt es mir.
Eventuell sehen wir uns Sonntag. Und ich gebe zu, so langsam mischt sich eine Angst hinein, dass ich in seinen Augen und in seiner Mimik etwas lesen kann, was mir nicht gefallen wird.
Bis dahin habe ich nun Zeit meine entspannte Art wieder auszubuddeln und meine souverän Art in jeder Situation wieder hervor zu holen.
Nur wie mache ich das?
Klar antworte ich ihm auf seine Nachricht von ebend irgendwann am Abend erst, wenn überhaupt. Das letzte Mal habe ich einfach den Chat gelöscht. Und bei Telegram kann man auch den chat des Gegenübers löschen und das sollte ihm Antwort genug gewesen sein, dass ich es gelesen habe. Woher soll ich den auch wissen, dass er alleine ist?!
So, langer Text
Ich würde mich freuen, andere Blickwinkel zu bekommen. Oder Hinweise, wenn ich mein Verhalten anpassen sollte.
Lieben Dank für das Lesen und habt alle einen entspannten Tag.
VG
Tzanda
Ich freue mich dieses Forum gefunden zu haben und noch mehr freue ich mich über den Umgangston hier. Ich habe mich durch einige Beiträge gelesen und stelle fest, dass hier Respekt, auf Augenhöhe, Interesse an oberster Stelle stehen.
Daher möchte ich mich nun auch euch mitteilen und hoffe auf andere Blickwinkel, die es mir ermöglichen, entspannt und souverän der aktuellen Situation gegenüber zu stehen.
Ich bin 45, seit 6 Jahren Single (komme aus 23 Jahren Beziehung), habe zwei erwachsene Töchter, die noch bei mir wohnen, arbeite Vollzeit plus Nebenjob und finanziere mein Leben allein. In den Jahren des Singledaseins habe ich mich wieder neu definiert und neu zusammen gesetzt, habe Erfahrungen mit Männern gesammelt und habe mich selbst verstehen gelernt.
Mein AM ist 43, verheiratet, ist seit 4 Jahren in seiner BZ, hat zwei junge Kinder und ist mein Arbeitskollege.
Wir kennen uns seit drei Jahren und hatten schon immer ein sehr guten Kontakt auf Augenhöhe. Wir wussten vor unserer Affäre eigentlich schon das meiste voneinander, unabhängig davon ob es Vergangenheit, Zukunft oder die Gegenwart betraf. Auch dass seine Ehe nicht so gut lief und die BZ am Kippen war, wusste ich bereits im Vorfeld.
Es bahnte sich nichts offensichtliches an, zumindest nicht von meiner Seite. Auch wenn ich daraus keinen Hehl machte, dass er mir optisch sehr gut gefiel.
1000mal berührt, 1000mal ist nix passiert. . .
Tag x kam im April für mich völlig überraschend, obwohl ich an sich eine guten Riecher dafür habe, wenn sich ein Mann für mich interessiert. Er schrieb mich an, sehr direkt, sehr offen. Und eröffnete mir in wenigen Zeilen, dass er Lust auf mich hat.
Ich antwortete erst mal nicht, denn ich war vom Donner gerührt. Er ist ein sehr disziplinierter Mensch, direkt, ehrlich, zeigt nur den wenigsten Emotionen, er ist zielorientiert, lösungsorient, nicht kopflos und plant sehr detailverliebt seine Vorhaben. In vielen Dingen ist er Perfektionist, steht zu seinem Wort, sagt nur das wo er auch hinter stehen kann.
Das sind so meine Eindrücke aus den Jahren.
Auf Grund dieser Eigenschaften und Attribute war ich erst einmal geschockt und antwortete im Verlauf des frühen Abends erst. Ich teilte ihm mit, dass wir gerne persönlich darüber reden können, mit der lockeren Offenheit und Vertrautheit die wir von uns kennen.
Gesagt, getan und wir sprachen darüber. Wir konnten schon immer über die schwierigsten Themen reden als ginge es um den Fettanteil in der Milch. Locker, ernsthaft, die gleiche Sprache und mit wenigen Sätzen. Er sprach locker darüber, dass er Lust auf ein Abenteuer hat und auf die intensive Nähe einer Frau. Ich versuchte zu argumentieren was auf dem Spiel steht und stellte fest, dass ich hungrig auf ihn war.
Zwei Wochen später hatten wir unsere erste Nacht und wir beiden stellten anschließend fest, dass wir geflasht waren. Es waren keine Annäherungsversuche nötig, wir passten on top von Beginn an sexuell zusammen und alles war wie selbstverständlich. Heute würde ich sagen, bereits nach der zweiten Nacht, zwei Wochen später, kamen ihhm bereits erste Vorahnungen, dass es nicht nur der Sex ist.
Ich blieb von Beginn an aber immer ein, zwei, drei Schritte hinter ihm. War eher sachlich, als emotional. Emotionale Aussagen kamen anfänglich von mir null, da konnte er mir noch so die schönsten Komplimente machen, ich blieb auf innerer Distanz.
Das Ganze geht jetzt knapp vier Monate.
In dieser Zeit zeigt er den deutlich höheren Invest. Sein Meldeverhalten wuchs auf mehrmals täglich an, nebst täglichen anrufen, damit er meine Stimme hören kann. Er ruft nach Rücksprache auch spät abends an und wir telefonieren schon mal 3,4,5 Stunden am Stück, obwohl wir uns an dem Tag bereits gesehen haben. Er wird unruhig, wenn ich nicht binnnen kurzer Zeit antworte und spricht es dann auch an. Sehen tun wir uns fast täglich, mal für einen Kaffee, dann mal für eine Stunde. In der Regel stehe ich parat, habe allerdings auch schon mal abgelehnt oder nimm ihm im Vorfeld etwas Wind von den Segeln, in dem ich ihn offenbare, dass ich mit einem Freund losziehe, mich mit meiner Clique treffe oder oder oder
In der Mitte unserer Affäre war über Wochen hinweg seine Ehe das Thema. Was nicht mehr passt, was ihn stört, verärgert oder welche Eigenschaften ihm auf den Keks gehen, und besonders der Umgang seiner Frau mit den Kindern ist so ein K. O. -Ding. (Das jüngste Kind ist von ihm, der Erstgeborene aus ihrer ersten Ehe). Ich wechselte quasi die Rolle und bin immer entspannt geblieben, rein freundschaftlich, aber auch ehrlich. Ich hörte mir alles an, gab Denkanstöße und auch Tipps wie er seinen Weg in der Ehe wiederfinden könnte, mit ihr zusammen. Ja, unter uns, zu diesem Zeitpunkt wusste ich bereits, dass ich für diesen Mann mehr empfinde. Aber ich dachte mir, dass ich den Weg der gut gelaunten AF gehe, die ihm entspannt zur Seite stehen kann, bis er selbst merkt, dass ich ihm nicht egal bin. Sein Verhalten und seine Taten, sowie seine Art mich anzusehen oder mit mir umzugehen sprachen halt Bände. Und seine Aussagen zu seiner Ehe lassen nichts Gutes Erahnen. Er spricht nicht schlecht über sie, eher mit viel Respekt, aber halt auch nicht liebend oder liebevoll.
Im Schnitt "hinkt" er mir gut zwei Wochen hinterher. Also Erkenntnisse oder Eingeständnisse die ich innerlich bereits hatte, erlebt er dann zwei Wochen später im Schnitt. Und jedes Mal, wirklich jedes Mal, hat er den ersten Schritt gemacht.
Es fielen dann im Verlauf der Monate Sätze wie
Für mich sind wie schon zusammen
In meiner Zukunft bist du an meiner Seite
Ich brauche dich wie die Luft zum atmen
Ich kann und will mich nicht mehr von dir lösen
Und noch einiges mehr.
Er macht mir Komplimente, investiert in unsere Affäre (er hasst es übrigens wenn ich unser Miteinander so nenne, mache ich allerdings aus Prinzip) und gibt mir auch sonst das Gefühl, dass er mir die Welt vor Füßen legen würde.
Er sagt, dass es eine erste Affäre ist, und wie alles was er mir sagt, glaube ich ihm auch das. Nicht wegen seiner Worte, sondern wegen seiner Taten (auch wenn die Trennung nicht vollzogen wurde) . Diese verraten, dass er keine Erfahrung damit hat und ich habe ihm etwas Nachhilfe gegeben, denn er wurde mir auch etwas zu "öffentlich" und zu unvorsichtig.
Im übrigen ist er kein Mensch, der Dinge wiederholt. Er macht eine Aussage, steht dazu und dann hört man sie auch nicht wieder. Also Frauen, die von verbalen Liebelein abhängig sind bzw. diese nicht oft genug hören können, sind da bei ihm an der falschen Adresse. Ich finde das erfrischend und habe keine Schwierigkeiten damit. Ich gebe allerdings zu, dass es früher mal anders war, nur, da ich im Zuge meiner Entwicklung meinen Selbstwert erkannt und lieben gelernt habe, zählen für mich andere Dinge als Worte.
Er testet mich auch immer wieder. Manchmal mit Provokationen oder mit klar formulierten Fragen. Er wollte wissen, ob ich mit ihm in das neue Haus ziehe, wenn es nächstes Jahr fertig (Baubeginn auch erst nächstes Jahr) ist. Ob ich Probleme damit habe, dass wenn der Mutter was passiert, dass seine Kinder dann zu ihm kommen. Oder ob ich Probleme damit habe, wenn seine Familie in Steinwurfnähe wohnen würde. Er testet mich an, wen die Bombe platzen würde, was unsere Kollegen sagen würden oder checkt ab, wie schnell ich dann alles öffentlich machen würde.
Ich habe ihm alles beantwortet, ehrlich und frei raus, aber eher sachlich.
Emotional werde ich nur dann, wenn er damit nicht rechnet. Und da auch nur in abgespeckte Form. Ich komme dann einfach um die Ecke geschossen und sage ihm zum Beispiel : hey, habe ich dir schon gesagt, dass ich dich vermisst habe?
Oder ich sagte bei einem Abschied einmal: ich will dich an meiner Seite, aber noch mehr will ich, dass du glücklich und zufrieden bist.
Er fragte mich einmal, was mich dann an ihm triggern würde. (triggern hier=positiv). Da habe ich versucht, verdutzt zu gucken (natürlich würden mir x Dinge einfallen, warum er mir so gut gefällt) und habe nur gesagt: dass du bist wie du bist.
Ich bin mir bewusst, dass er damit Bestätigung bei mir sucht. Ich "füttere" ihn auch etwas damit an, lasse mir aber nicht grundlegend in die Karten gucken. Zudem mir es auch etwas Spaß macht, weil er wirklich "Mann" ist und echt selbstbewußt durch das Leben marschiert. Es war befremdlich zu registrieren, dass er das auch braucht.
Ich bin da auch eher mit Taten unterwegs. Mal eine Massage, egal wie hart mein Tag war. Der Kaffee ist immer fertig und ich bin immer fertig gemacht, wenn er kommt (ja, aber auch mal ungeschminkt und inschlabber Klamotte). Sowas halt.
Er wollte von mir eine deadline haben. Die gebe ich ihm nicht und formulierte es auch so. Es ist seine Ehe und sein Leben. Wenn er sich trennt, dann für sich. Nicht für mich, nicht für uns. Er guckte etwas verdutzt, schluckte es aber. Die deadline hat er dann tatsächlich selbst gesetzt. Ende August. Und ich soll bitte bis dahin ihn nicht fallen lassen. Da widersprach ich ihm etwas, denn ich erklärte, dass es nichts mit fallen lassen zu tun hat, sondern mit loslassen.
Auch andere Dinge brachte nur er auf den Tisch. Zum Beispiel die Exklusivität. Oder das er mir seinen besten Freund vorstellte, mir sein Elternhaus zeigte, mich auf dem Friedhof mitnahm zum Familengrab. Er zeigte mir wo er in der Jugend aufwuchs, welche Grundschule er besuchte. . . Nicht per Fotos, sondern live vor Ort und das war nicht mal ebend um die Ecke.
So, und nun komme ich zu meinem Problem was ich in mir habe.
Ich werde unentspannt und mein Kopfkino stellt sich ein. Er ist aktuell im Urlaub mit seiner Familie, nebst Frau. Ich glaube im übrigen, dass sie was ahnt. Auf jeden Fall poster sie fleißig auf FB Bilder mit ihm. Bis auf ein Bild muss ich sagen: autsch, sie merkt seine Abwehr nicht oder will es nicht merken.
Er meldet sich fast gar nicht. Eben gerade, während ich das hier schreibe, kam eine Nachricht von ihm (Ich glaube ja, dass die Männer einen Riecher haben können, wenn die Frau beginnt sich zu distanzieren), die erste nach Dienstag. Inhalt kenne ich noch nicht.
Ich finde es echt gut, dass er mitgefahren ist. Für seine Kinder ist es richtig und auch was seine Frau angeht, ist es das Beste. Entweder kommt er gestärkt raus und stellt fest, dass er wirklich mit mir leben möchte oder knickt ein und bleibt wegen der Kinder bei ihr. Er hat deutlichst gesagt, dass er keine Gefühle mehr für sie hat und er sich sicher ist, dass da auch nichts mehr kommen wird. Er sagt, die Trennung ist keine Frage des "ob", sondern des "wann". Dafür hat er lange gebraucht, also überhaupt das Wort Trennung auszusprechen. Von mir kam es nicht, denn solche Ratschläge hat er von mir nicht bekommen und wird er auch nicht.
Keine Ahnung ob mein ganzes Verhalten richtig war. Es war rein ein Bauchgefühl. Ich bin in seiner Gegenwart auch recht weiblich und sinnlich, was ich von mir nicht kenne, dennoch gefällt es mir.
Eventuell sehen wir uns Sonntag. Und ich gebe zu, so langsam mischt sich eine Angst hinein, dass ich in seinen Augen und in seiner Mimik etwas lesen kann, was mir nicht gefallen wird.
Bis dahin habe ich nun Zeit meine entspannte Art wieder auszubuddeln und meine souverän Art in jeder Situation wieder hervor zu holen.
Nur wie mache ich das?
Klar antworte ich ihm auf seine Nachricht von ebend irgendwann am Abend erst, wenn überhaupt. Das letzte Mal habe ich einfach den Chat gelöscht. Und bei Telegram kann man auch den chat des Gegenübers löschen und das sollte ihm Antwort genug gewesen sein, dass ich es gelesen habe. Woher soll ich den auch wissen, dass er alleine ist?!
So, langer Text
Ich würde mich freuen, andere Blickwinkel zu bekommen. Oder Hinweise, wenn ich mein Verhalten anpassen sollte.
Lieben Dank für das Lesen und habt alle einen entspannten Tag.
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