Hallo Thea,
ich bin auch nicht der Profi und noch voll im Liebeskummer, aber ich finde ein paar Charakterzüge von deinem Ex in mir wieder. Ich hatte meine jetzt ExFreundin am Ende auch nicht mehr die Zuneigung geschenkt, die sie verdient hatte (bei mir war es aber eher stressbedingt, weshalb ich mit mir nicht mehr glücklich war). Als sie sich dann getrennt hatte, ist für mich eine Welt zusammengebrochen. Ich habe seitdem viel an mir gearbeitet und vor Allen Dingen viel nachgedacht. Vielleicht fängt es bei deinem auch noch an?
Ich weiß nicht, ob dir das hilft, aber ist vielleicht mal ein anderer Blickwinkel ...
Ich danke dir herzlich für die Beteiligung in meinem Strang und die aufmunternden Worte.
Dass mein Ex z.T. mit sich selbst unzufrieden ist bzw. er seine Baustellen hat, ist tatsächlich so. Er kifft täglich und bezeichnet das als seine "Medizin". Er hat - aus meiner persönlichen Einschätzung heraus - leichte (?) Sozialphobien (große Ängste vorm Kennenlernen neuer Leute, vor Menschenmengen, wobei er sich da ambivalent zeigt), ein hohes Bedürfnis nach Ruhe in Form von Alleinesein, ist körperlich absolut hochsensibel, reagiert psychosomatisch und fühlt sich arg schnell unter Druck gesetzt bzw. macht sich selbst krassen Druck. Da hatten wir auch mal ein Gespräch drüber vor knapp einem Jahr.
Er war auch in den Wochen vor der Trennung krass gestresst von der Arbeit und ja, da war ich dann vielleicht zu viel. Ich hatte ja auch das mit dem gemeinsamen Urlaub angesprochen. Es ging mir dabei gar nicht um wegfahren, sondern dass man mal mehr Zeit zusammen hat als nur das WE, um mal was zu unternehmen. Er wiegelte das ab und es kam auch kein "Sorry, dass es dieses Jahr nicht mehr klappt, aber wir planen das fürs nächste Jahr." Ja, das mag ihn zusätzlich unter Druck gesetzt haben. Auch das mit dem Frühstück.
U.a. da meine Befürchtung auch war, dass ich ihm einfach zu viel Druck gemacht habe bzw. besser formuliert: er Druck gespürt hat, habe ich das auch noch mal im Brief aufgeführt, in der Hoffnung, dass man so was doch noch klären kann. Aber na ja... Entweder ist das nicht der (einzige) Punkt oder er konnte sich tatsächlich mit sich selbst noch nicht ausreichend auseinandersetzen (wenn er das denn überhaupt möchte).
Und ich denke, der gravierende Unterschied ist, dass ER sich von mir getrennt hat. Falls er tatsächlich all seine nicht-platonischen Gefühle für mich verloren haben sollte, könnte ich mir gut vorstellen, dass er in keiner Weise darüber nachdenkt, an sich zu arbeiten. Für ihn wird es dann einfach nicht gepasst/gefühlstechnisch nicht (mehr) gereicht haben und das war es dann
Ich denke, als Verlassener denkt man ja noch viel mehr drüber nach, sucht die Schuld bei sich, stellt sich 384.000 Fragen, wann, wieso, weshalb, warum... Bis zu dieser Beziehung war ich immer diejenige, die die Beziehungen (schlussendlich wegen fehlender Gefühle aufgrund einiger Missstände in den Beziehungen, die ich aber auch mehrfach thematisiert hatte) beendet hat und ich muss gestehen, dass ich mir da keine großen Gedanken mehr zu gemacht hab. Tatsächlich reflektiere ich mein Verhalten in diesen vorherigen Beziehungen auch erst jetzt, nachdem ich verlassen wurde; ziehe Vergleiche, habe die Beziehungen auf das Machtungleichgewicht "geprüft" etc.