Lebensgestaltung zu Zeiten des Coronavirus- Stillstands

[Admina Felis]

Letztens habe ich z.B. nen ganzen Nachmittag total unsinnig rumgegoogled, was Frauen wohl für Leistungen bei nem Callboy in Anspruch nehmen.
Mit der Aufklärung z.B. solcher unglaublich wichtiger Fragen versuche ich meine Zeit zu vertreiben, ehe es dann in letzter Instanz ans Putzen geht

ach, Summer ...ich hänge obwohl ich arbeiten müsste und mir der Druck im Nacken sitzt stundenlang auf ebay rum und klicke mich durch Sachen, die ich weder kaufe noch brauche...irgendwie beruhigt es mich, die Kleidungs/Gebrauchsgegenstände meiner Mitmenschen zu betrachten und mir dabei Geschichten um deren Lebenssituationen auszumalen wenn man ja sonst niemanden Neues mehr kennenlernt

 

[Mod Summerlove]

ach, Summer ...ich hänge obwohl ich arbeiten müsste und mir der Druck im Nacken sitzt stundenlang auf ebay rum und klicke mich durch Sachen, die ich weder kaufe noch brauche...irgendwie beruhigt es mich, die Kleidungs/Gebrauchsgegenstände meiner Mitmenschen zu betrachten und mir dabei Geschichten um deren Lebenssituationen auszumalen wenn man ja sonst niemanden Neues mehr kennenlernt

Auch gut, Felis

Also ich habe ja die Warenkörbe diverser Onlineshops direkt gefüllt auf dem Handy parat für die schnelle Bestellung irgendwann - in naiver Hoffnung auf irgendeinen unverhofften Geldsegen, der aber in Kurzarbeiterzeiten, definitiv in absehbarer Zeit nicht eintreffen wird.
Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich würde ja gerne mithelfen die Wirtschaft anzukurbeln

Plus, was mich auch nervt:
Das Leben in Jogginghose.
Früher noch jeden Sonntag heiß und innig geliebt, verehrt und gefeiert, nervt mich dieses Kleidungsstück - wenn man es nun fast ausschließlich trägt - einfach nur noch. Da ist 3x arbeiten im Monat momentan der reinste Catwalk

 

[Leeloo]

Felis, danke für den Buch-Tipp! Das schaue ich mir sehr gerne an, ich hab ja erst mit üben angefangen.

Was hast du denn da eingekocht? Ich frag mal wieder so neugierig. Ich will eher mit kleinen Sachen anfangen.

Sleepy, das war ein Tomaten-Zucchini-Gemüse. Ich hab keine Ahnung, warum bei einem Glas der Deckel hochgekommen ist. Die anderen sind zu.
Ich mach das ganz gerne, dass ich mehrere Portionen koche und dann so 2-3 einwecke. Vor allem eben saisonale Sachen.

Sehr geil ist auch Kuchen im Glas!
Oder eine Ladung Fleischküchle.
Oder statt einwecken fermentieren!

Ich liebe Küchenzauber!!! Und ich esse gern

irgendwie beruhigt es mich, die Kleidungs/Gebrauchsgegenstände meiner Mitmenschen zu betrachten und mir dabei Geschichten um deren Lebenssituationen auszumalen

Felis, jetzt bin ich mal wieder ein bisschen verliebt in Dich. Was für ein bezauberndes Bild... du denkst Dir Menschen und Geschichten!

Das Leben in Jogginghose.

Ja! Ich hab mir eine "Business oder draußen Jogginghose" gekauft!
Und manchmal treffe ich mich virtuell mit Freundinnen, und wir brezeln uns auf.

 

[Admina Felis]

Felis, jetzt bin ich mal wieder ein bisschen verliebt in Dich. Was für ein bezauberndes Bild... du denkst Dir Menschen und Geschichten!

Leeloo , das ist aber lieb, dass du in meinen skurrilen Beschäftigungen Inspirationen zum Verlieben findest
ich selbst komm mir schon fast so vor:


nein, im Ernst, gerad wo ich das von dir gelesen hab, Leeloo, hab ich gedacht, wenn ich Zeit hätte, würd ich jetzt anfangen meine Geschichten aufzuschreiben. Ich hab sowieso schon immer gern im Cafe Menschen beobachtet, wie sie sich kleiden, reden usw. und mir ihre Lebensgeschichten dazu gedacht - oder bin gerne in Wohnvierteln spazieren gegangen, besonders als ich noch allein in der Hauptstadt ( war auch schon da, wo du bist ) wohnte...mit ebay kam das jetzt so, dass du da ja meist die Bilder von Leuten siehst, die ihre Sachen in ihrer Wohnung fotografieren. bei den einen ist heilloses Durcheinander im Hintergrund, beim anderen alles durchgestylt, dann wieder Hundespielzeug oder Katzen Kratzbaum im Hintergrund , davor werden dann die Klamotten, Kerzenständer whatever fotografiert...irgendwie inspiriert mich das. Neulich hab ich mir lange Kleidung angesehen, die aus einem Nachlass versteigert wurde, wunderschöne hochwertige Kleider und Mäntel, auch Einrichtungsgegenstände, und ich habe mir die Dame in den Kleidern vorgestellt, wie sie etwa ins Theater geht.

@Channa

Was mich gerade noch zusätzlich sehr belastet, auch mental, ist der Sportentzug. Klar, es gibt Homeworkouts mit eigenem Körpergewicht und ich hab auch ein TRX zuhause. Das "bringt" es nur leider alles nicht so richtig für mich und ehrlicherweise mangelt es mir auch an Disziplin zuhause die gleiche Zeit zu trainieren wie in den Fitnesskursen im Studio. Auch Rad fahren oder joggen gehen ist bei der Jahreszeit, wenn es abends schon dunkel ist und eh kalt, nicht gerade eine tolle Alternative.

Channa, ich kann dich gut verstehen. ich hab gelesen, dass es in Bayern wieder geändert wäre und die Fitness studios öffnen wieder ? ich weiß aber nicht, ob das nicht wieder irgendwelche Dumm-News sind. Ich selbst geh zwar nicht ins Studio, aber ich hab immer regelmäßig geschwommen, von Kindheit an. Die Bäder sind hier nun wieder zu, und das setzt mir zu - denn es ist nicht nur der Sport, der fehlt, sondern eben das, was das Schwimmen für mich bedeutet, die Kraft, die ich daraus gewonnen habe, meine Bahnen zu schwimmen, im Wasser zu sein.
Naja,- jammern auf hohem Niveau , klar. Daher jammere ich ja nicht

was mich wirklich tiefer umtreibt, ist dieses Gefühl - was wir gestern schon berschrieben hatten - als ob man sich vom echten Weltgeschehen entfernt. Ich weiß nicht ganz wie ich es benennen soll. Klar, das Corona Geschehen ist leider sehr echt.
Doch alles andere ja auch noch da - nur irgendwie so im Hintergrund und das sorgt mich/wühlt mich auf.

Ich schreib ja (frei)beruflich auch Artikel. --ich sage es mal so, die Auftragslage hat sich geändert der Krieg in Syrien etwa interessiert gerade nicht. Das Elend ist aber noch da. Und Corona wütet dort auch. Die Menschen leben in höchster Not und verhungern - woanders auch - ja, das ist leider nicht neu. Nur, das sämtliche öffentliche Interesse gilt nur noch der Pandemie hier bei uns, als wäre diese das schlimmste Elend, was einen Menschen treffen kann - und womit man gleichzeitig das meiste Interesse auf sich ziehen kann.
Wenn ich dann die Schlagzeilen meiner Kollegen sehe '' xy schwört uns auf einen harten Winter ein'', dann wird mir wirklich anders. Ja, dass wir die Einschränkungen nun länger behalten , haben wohl viele schon verstanden, aber was ein wirklich harter Winter ist, wissen wir hier gar nicht. - und ''einschwören''...also wirklich, bei dem Sprachgebrauch muss man sich nicht wundern, wenn Leute dann anfangen langsam durchzudrehen .

 

[Channa]

Channa, ich kann dich gut verstehen. ich hab gelesen, dass es in Bayern wieder geändert wäre und die Fitness studios öffnen wieder ? ich weiß aber nicht, ob das nicht wieder irgendwelche Dumm-News sind. Ich selbst geh zwar nicht ins Studio, aber ich hab immer regelmäßig geschwommen, von Kindheit an. Die Bäder sind hier nun wieder zu, und das setzt mir zu - denn es ist nicht nur der Sport, der fehlt, sondern eben das, was das Schwimmen für mich bedeutet, die Kraft, die ich daraus gewonnen habe, meine Bahnen zu schwimmen, im Wasser zu sein.
Naja,- jammern auf hohem Niveau , klar. Daher jammere ich ja nicht

Leider nein, es gab nun eine Änderung um diese Gesetzeslücke zu schließen und jetzt sind nicht nur Fitnessstudios geschlossen sondern auch Einzelsport generell verboten. Soweit ich weiß ist nur noch Schul- und Profisport erlaubt.

Ja, ich möchte eigentlich auch nicht jammern. Damit ist keinem geholfen.

Vielleicht fange ich auch an zu meditieren. Im Grunde haben wir ja alle "nur" unsere innere Mitte verloren und sollten uns darauf besinnen wie gut es uns unterm Strich immernoch geht. Das bisschen daheim bleiben und Sportentzug ist ein Luxusproblem. Mir ist heute morgen auf dem Arbeitsweg jedenfalls keine Bombe auf den Kopf gefallen.

Übrigens hab ich gestern wieder angefangen laufen zu gehen. Stand daheim und dachte über die Dunkelheit nach und das Wetter und dass ich ja dann schon wieder meine Haare waschen muss (ja, darüber denke ich nach bevor ich Sport mache ). Bin dann aber mit einem "Ach steig mir doch in den Hut!" einfach losgelaufen.

@Leeloo: Hast du mir vielleicht auch noch Tipps zum meditieren? Wie gut sind geführte Meditationen über z.B. Spotify? Deine Erfahrungen haben sich wirklich gut angehört

 

[Mod Luke]

Wenn ich dann die Schlagzeilen meiner Kollegen sehe '' xy schwört uns auf einen harten Winter ein'', dann wird mir wirklich anders. Ja, dass wir die Einschränkungen nun länger behalten , haben wohl viele schon verstanden, aber was ein wirklich harter Winter ist, wissen wir hier gar nicht. - und ''einschwören''...also wirklich, bei dem Sprachgebrauch muss man sich nicht wundern, wenn Leute dann anfangen langsam durchzudrehen .

Dazu gab es gestern einen interessanten Artikel in der „Welt“. Die Überschrift lautet „manipulative Kommunikation“.

Felis, deine Beschreibung, wie du im Kaffee sitzt, dabei andere Menschen beobachtest und dir deren Geschichten vorstellst, brachte mich zum Schmunzeln. Meine Freundin macht sowas auch tierisch gern.

Vor Corona waren wir mal essen, und sie fragte mich zu einem Pärchen, 3 Tische weiter, was ich glaube, wie deren Geschichte aussehen könnte. Ihre Geschichte war auf jeden fall sehr ausgeschmückt, meine dagegen vielleicht etwas dürftig

 

[Leeloo]

Hast du mir vielleicht auch noch Tipps zum meditieren? Wie gut sind geführte Meditationen über z.B. Spotify? Deine Erfahrungen haben sich wirklich gut angehört

Liebe Channa, dann mach ichs halt doch öffentlich. Ich verstecke mich hier ja eh nicht.

Hast Du Instagram?
https://www.instagram.com/denise.mbaye/?hl=de
Denise bietet für 40 Tage den Kirtan Kriya Zyklus an. Das ist eine aktive, geführte Meditation. Also man sitzt nicht nur vor der Wand und guckt, sondern tut was.

Mir hilft das total!
Die Kirtan Kriya geht mit chanten, also singen, flüstern, denken, flüstern, chanten. Dabei stellt man sich goldenes Licht vor und macht Mudras. Das ist Finger Yoga. Tipp-tipp-tipp-tipp, bei jeder gesungenen Silbe tippt man erst Daumen gegen Zeigefinger, Mittelfinger, Ringfinger, kleinen Finger.

Wir treffen uns morgens um 6:15 Uhr, am Wochenende um 9 Uhr.
Es ist eine ganz wunderbare Erfahrung, sich mit anderen verbunden zu fühlen (gerade in diesen zeiten), nicht nur virtuell, sondern auch in Energie.

Ich kann das nur aus vollem Herzen empfehlen und lade Dich herzlich ein, dir dieses morgentliche Geschenk zu machen.

Abgesehen habe ich kaum mal meditiert, wollte immer, habs nicht getan und liebe aber auf spotify die "Weightless" Musik von Marconi Union. Das ist Musik, die auf den Herzschlag wirkt und einen quasi automatisch runterregelt. Ggf. bis zum Einschlafen. Also sehr hilfreich in aufregenden Zeiten.

 

[Channa]

Wie schön, tausend Dank liebe Leeloo! Das schaue ich mir gleich mal an

 

[Leeloo]

wenn ich Zeit hätte, würd ich jetzt anfangen meine Geschichten aufzuschreiben. Ich hab sowieso schon immer gern im Cafe Menschen beobachtet, wie sie sich kleiden, reden usw. und mir ihre Lebensgeschichten dazu gedacht

Sehr schön, das beschreibt den Kern meiner Literatur praktischen Diplomarbeit.

was mich wirklich tiefer umtreibt, ist dieses Gefühl - was wir gestern schon berschrieben hatten - als ob man sich vom echten Weltgeschehen entfernt. Ich weiß nicht ganz wie ich es benennen soll.

Ja, es ist eigentlich verrückt. Wir leben in Zeiten einer weltweiten Pandemie.

Aber die Welt schrumpft plötzlich auf das eigene kleine Land, Bundesland, die Region.
Durch unseren Föderalismus gelten die einen Regeln hier, die anderen dort, habe ich manchmal fast das Gefühl, ich würde nächste Woche einen Passierschein benötigen, um durch Deutschland zu fahren.

Abseits von Covid scheint es, es wäre nichts anderes relevant.
Das stimmt aber nicht! Dinge geschehen.
Das Klima erwärmt sich weiter.
Menschen ertrinken im Mittelmeer.

Wenn ich dann die Schlagzeilen meiner Kollegen sehe '' xy schwört uns auf einen harten Winter ein'', dann wird mir wirklich anders. Ja, dass wir die Einschränkungen nun länger behalten , haben wohl viele schon verstanden, aber was ein wirklich harter Winter ist, wissen wir hier gar nicht. - und ''einschwören''...also wirklich, bei dem Sprachgebrauch muss man sich nicht wundern, wenn Leute dann anfangen langsam durchzudrehen .

Jaaaaaa. Als ob wir in Deutschland 2020 eine Vorstellung von "harten Wintern" hätten.
Während unsere einzige echte Sorge ist, ob das Klopapier reichen wird....

Anfangs war ich so froh, dass Angela Merkel Wissenschaftlerin ist.
Während in Frankreich und Österreich die Männer Kriegsterminologie betrieben haben, waren bei uns die Formulierungen besorgt, aber pragmatisch.
Dass sich die Bundeskanzlerin hingesetzt, und exponentielles Wachstum vorgerechnet hat, hat mir gefallen.

Jetzt reden wir von Härten und von Weihnachten. Meine Güte! Weihnachten!

Und bei der Betrachtung von Leid und Elend bez. Corona fehlte mir der Blick auf die echten Verlierer.

Ja, ich möchte eigentlich auch nicht jammern. Damit ist keinem geholfen.

Channa, das sehe ich dennoch anders.
Jede/r darf mal jammern! Es ist völlig in Ordnung, seinem eigenen Gefühl von Mangel Ausdruck zu geben.
Wir sind hier ja nicht in einem Wettbewerb, wir müssen nicht schauen, ob es anderen schlechter geht. Jammern ist ok. Tut gut. Trösten ist ja auch ok und tut gut.
Sich ohne Ende zu zer-jammern wäre jetzt nicht so hilfreich.

Übrigens hab ich gestern wieder angefangen laufen zu gehen. Stand daheim und dachte über die Dunkelheit nach und das Wetter und dass ich ja dann schon wieder meine Haare waschen muss (ja, darüber denke ich nach bevor ich Sport mache ). Bin dann aber mit einem "Ach steig mir doch in den Hut!" einfach losgelaufen.

Hihi, das ist bei mir genauso!
Meine Haare sind mittlerweile sehr lang, sehr dick und voll sind die eh. Ich denke immer wieder: Mist, nach dem Laufen wieder waschen...
Aber psssst, ich sag nur: Trockenshampoo!!!!

Einfach loslaufen, das ist es! Ich freu mich so, dass Du das getan hast!!!

 

[Tiffany_Weh]

Irgendwie findet man sich in so vielen eurer Worte wieder. Ich finde es wirklich irgendwie beruhigend eure Beiträge zu lesen, irgendwie wie so ein Geborgenheitsgefühl .

Ich habe eigentlich keinen Grund zu jammern, es trifft andere Menschen viel mehr als mich und auch als meinen Partner. Menschen, die in Kurzarbeit geschickt wurden, Menschen, die am Existenzverlust stehen, ältere Menschen, die regelrecht vereinsamen..ich denke die Liste ist ellenlang. Wir sind beide in der Telekommunikationsbranche tätig, ein Bereich, der durch Corona extrem gepuscht wird. Hört und fühlt sich komisch an wenn man es schreibt , aber es ist so. Plötzlich ist das Internet aufgrund von Videokonferenzen, Homeschooling wichtiger denn je. Auch wenn es vieles erleichtert, wir haben bspw. nun einfach versucht viele persönliche Termine mit Kunden, Kollegen an weiter entfernten Standorten über Videokonferenzen abzudecken, fehlt doch oft irgendwie das persönliche. Zumindest für mich.

Ich bin als Projektleiterin tätig und habe oft auch Vorstellungen in größeren Teilnehmerkreisen, teilweise mit einer Fahrzeit von 3 Stunden bis zum Termin und wieder zurück. Auch das haben wir über Videokonferenzen abgedeckt, erstmal komisch, aber es funktioniert. Also auf der einen Seite hat man viel Zeitersparnis, auf der anderen Seite finde ich es manchmal recht unpersönlich. Und dann sind wir nun auch wieder angehalten die Hauptzeit im Home-Office zu verbringen, im Büro dürfen nicht mehr als 2 Personen gleichzeitig sein und außerhalb des Arbeitsplatzes muss die Maske an sein. Ich finde es gut, dass das Home-Office angeboten wird, gerade auch für meine Mama mit ihrer 62 (sie arbeitet ebenfalls in der Firma), ich nutze es teilweise auch, aber dennoch fahre ich manchmal freiwillig ins Büro, weil mit der Kontakt zu den Kollegen fehlt und ja auch mein Alltag. Sich morgens fertig machen, ins Auto setzen, an der Kaffeemaschine einen Plausch halten und mich mit meinen Kolleginnen über Probleme aufregen und kurz auskotzen... das fehlt mir enorm im Home-Office. Da sieht es so aus: aufstehen, Jogginghose an, vor den Rechner, keine richtige Pause, und irgendwann aufhören, auf die Couch und Bett.

Dennoch haben wir uns jetzt im Home-Office dazu entschieden uns endlich wieder einen Hund zu holen. Ich will schon seit 4 Jahren wieder einen Hund haben, aber es gab erst die Wohnung, die nicht gepasst hat, dann meine Kollegin die eine Hundeallergie hat und und und. Besagte Kollegin ist nun in Mutterschutz und kommt erst, wenn überhaupt, in zwei Jahren wieder und sitzt eigentlich seit der Pandemie dauerhaft im Home-Office. Auf unseren Welpen freue ich mich, aber irgendwie klingt es so verwerflich, weil man sich die Situation so zunutze macht. Fast als hätte man ein schlechtes Gewissen irgendwas positives daraus zu ziehen.

Und dann sind es solche Sachen wie Geburtstage..mein Partner ist die Woche 30. geworden, Party war eigentlich angesagt, aber wir waren allein. Es gab natürlich einen schicken Kuchen und ein Haufen Deko zuhause, aber es ist nicht das gleiche. Keine Freunde und auch die Familie mit Maske und Abstand. Genauso heute die Hochzeit meiner Freundin. Kurz vorm Rathaus gestanden mit Maske und Abstand, mit dem Ellenbogen gratuliert, Geschenk überreicht und weg... alles so schöne Dinge, die einen aber dann auch traurig stimmen. Man versucht halt das beste draus zu machen, aber in solchen Momenten hab ich schon manchmal ein kleines Tief. Keine Weihnachtsmärkte, Weihnachtsfeiern... Dinge, die ich liebe und unsere Weihnachtsfeier war immer legendär, wäre vermutlich sowieso die letzte gewesen, da wir aufgrund einer Fusion enorm gewachsen sind und es sowas in dem Ausmaß nicht mehr geben wird.

Fitness Studio, Essen gehen, Kino, Sauna.. fehlt auch schon und wenn ich dran denke, dass das kleine Kino hier um die Ecke zumachen wird, weil es sich nicht mehr halten kann, wird mir auch bange .

Fest vorgenommen habe ich mir meine Weihnachtsgeschenke dieses Jahr nicht online zu kaufen sondern die Läden hier zu unterstützen. Generell habe ich wieder damit begonnen mehr in die kleinen Läden vor Ort zu gehen und meine Bücher bspw. lieber dort zu kaufen.

Genug gejammert für heute. Es ist Wochenende und auch das Home-Office schlaucht irgendwie..

 

[lipstick]

Hallo Tiffany,
ich finde du solltest dich nicht schlecht fühlen, wenn du wirtschaftlich was gutes aus der Pandemie ziehen kannst.
Ich und meine Kollegen sind gerade alle in Coron täne. Was meinst du was das alleine schon kostet. Dabei sind das wohl nur die kleinsten Aufwendungen, im Vergleich zur Kurzarbeit, Lieferteile u.s.w. u.s.f ..
Demnach ist es für Deutschland ja sehr gut, wenn zumindest einige Unternehmen Profit davon machen können. Bzw. du deine Steuern zahlst.
Ich gehe davon aus, du bist nicht Oli Hoeneß Sei doch froh und wie ein Spender kannst du dich auch noch fühlen
Lg

Und kommt mir alle gut durch die Zeit

 

[Mod Wolf]

Ist für mich eine ungewohnte Zeit. Hab zu viel "das geht nicht, das kannst nicht machen, zu gefährlich, warum verstehen das nicht alle" usw usf. im Kopf.
Da stellt man dann schon mal die Ausbildung der Gesellschaft in Frage, versucht funktionierende parallelen zu finden, die schwer zu finden sind.
Der Umweltschutz wird nicht wirklich schneller gut. Die Hungersnot ist auch nicht nennenswert besser geworden. Bei sehr vielem ist das Geld wichtiger als die Menschen. Eine Nato gibts, einen Zusammenschluss um große Brände schnell löschen zu können nicht.
Geld wird in den Markt gepumpt, ohne das es dafür Gegenwerte gibt. Die Menschen werden noch unsicher was in Zukunft sein wird. Alles sehr belastend.
Werde den Gedanken nicht los, dass wir ein anders, Menschen gerechteres, System brauchen.

Mir geht es soweit gut, durch meine Kunden hab ich menschlichen Kontakt, Geschäftlich sieht es nicht so gut aus.
Hab mir einen Stundenplan gemacht um in meiner Freizeit nicht nur faul rumzuliegen.
Lese zur zeit sehr viel und schaue auch Videos, zB:

https://www.youtube.com/channel/UC2...33.492885925.1605642277-1036805199.1605642277
da ist für jeden was dabei

die drei gefallen mir auch gut: Tobis Beck

und Dieter Lange

und Vera Birkenbiehl

viel Spass damit

Gruß Wolf

 

[Mod Nouvelle Vague]

Hallo

Abseits von Covid scheint es, es wäre nichts anderes relevant.
Das stimmt aber nicht! Dinge geschehen.
Das Klima erwärmt sich weiter.
Menschen ertrinken im Mittelmeer.

Das möchte ich unterschreiben erstmal.
Auch schlimme Einzelschicksale laufen weiter. Das Leben fragt ja nicht.

Mich stören oft diese reißerischen Presseschlagzeilen. "Harter Winter etc." Die dunkle Jahreszeit setzt eh ´schon vielen Menschen von uns zu. Mir auch. Jedes Jahr.

Was mich wirklich traurig macht ist, wie plötzlich Menschen aufeinander "losgehen" und das ohne die Aussicht auf Annäherung. Die ist offenbar nicht gewollt. Da werden Menschen, die gegen die Maßnahmen sind demonstrieren, plötzlich zu Nazis "(mit-)qualifiziert", weil die da (leider) auch demonstrieren, gleichzeitig verwenden sie den Judenstern, als seien sie wegen einer Maske im Gesicht in derselben Art und Weise stigmatisiert.

Die Grundrechtseinschränkungen lassen sich sicher auch kritisch betrachten, sollen sie sogar, müssen sie sogar, aber eben sachbezogen und orientiert an der Schwere des Eingriffs und dessen Dauer und ob sie Erforderlichkeit denn überhaupt noch gegeben ist.

In der Form findet das aber nicht statt. Pauschalisieren und Beschimpfen. Mehr geht nicht.

Die "Gegenseite", die die Maßnahmen akzeptiert, werden hingegen als dumme Lemminge bezeichnet, bei denen man ja froh ist erkannt zu haben, dass sie klug genug sind, ein Smartphone zu bedienen, weil sie ja die Coronaapp installiert bekommen haben, denn ansonsten, wäre das Denkvermögen ja wohl nicht so hoch. Das nimmt natürlich auch keiner hin. Warum auch?

Geht's nicht ohne Beschimpfungen und Dummmachen anderer?

Mich macht es traurig zu sehen, wie viele Masken da fallen auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis. Tja "Masken" können verdammt schwer sein.

Gerade findet in Berlin ja wieder eine Demo statt...und manchmal denke ich mir:

"Warum demonstriert ihr nicht zu Hause bei Euch!" In meiner Filterblase hier in Berlin, geht keiner hin. Isso.

Was mir auch auffällt, ist dass die Branche (Musik, Theater, Clubs, Tanz) die sehr hart betroffen ist, nämlich mit einer Form von Berufsverbots und das seit März und ohne Aussicht, wann es weitergeht, am wenigsten "jammert", sondern eher nach Lösungen sucht.

Bleibt gesund.

NV (Ach ja: Ich habe die CoronaApp!)

 

[Mod Sleepy]

auch demonstrieren, gleichzeitig verwenden sie den Judenstern, als seien sie wegen einer Maske im Gesicht in derselben Art und Weise stigmatisiert.

Tatsache? Das habe ich (Gott sei Dank) gar nicht mitbekommen.

Deutsche Demonstranten legen sich also den Judenstern an und inszenieren sich im Wege der Täter-Opfer Umkehr auf der großer Bühne der Demokratie als Ausgegrenzte? Warum? Weil sie eine Maske tragen sollen?

Also diese Gruppe an Menschen, die kann man nur verachten.

Mein 7jähriger Neffe erklärte mir gestern, dass man die Maske überall tragen müsse, er das nicht gerne macht, aber er es tut. Seine Maske hat er den ganzen Tag um den Hals. Ich war mit ihm gestern Abend bei der Bank und meinte vorher noch: "Mist, meine Maske ist zuhause.", da hat er in meinem Auto eine andere Maske gefunden und gemeint, ich könne doch stattdessen diese tragen. 7 Jahre ist der Knirps alt.

 

[Mod Nouvelle Vague]

Deutsche Demonstranten legen sich also den Judenstern an und inszenieren sich im Wege der Täter-Opfer Umkehr auf der großer Bühne der Demokratie als Ausgegrenzte? Warum? Weil sie eine Maske tragen sollen?

Ja, bzw. geimpft "werden sollen".
Das war schon in der ersten Welle auf den Demos so.

https://www.tagesspiegel.de/politik...-mit-judenstern-gegen-den-staat/25806326.html

Ich versteh´das auch nicht.

"Mist, meine Maske ist zuhause.", da hat er in meinem Auto eine andere Maske gefunden und gemeint, ich könne doch stattdessen diese tragen. 7 Jahre ist der Knirps alt.

Cool.

Ich bin neulich in die Apotheke. Davor habe ich meine Phones abgenommen, meine Sonnenbrille nach oben geschoben, meine Maske in beide Hände genommen und bin so rein, ohne sie aufzuziehen. Total bekloppt! Die Apothekerin war aber echt nett und meinte:" Also, wenn Sie die jetzt noch aufziehen, isses perfekt!" und hat gelacht hinter ihrer Plexiglaswand.

 

[Leeloo]

Deutsche Demonstranten legen sich also den Judenstern an und inszenieren sich im Wege der Täter-Opfer Umkehr auf der großer Bühne der Demokratie als Ausgegrenzte? Warum? Weil sie eine Maske tragen sollen?

Ja, es ist ekelhaft.
In Karlsruhe hat ein 11 jähriges Mädchen einen Text vorgelesen, in dem sie sich mit Anne Frank verglichen hat. Weil sie wegen Covid-19 und der Bestimmungen an ihrem Geburtstag nur heimlich feiern konnte und dabei leise sein musste, damit die Nachbarn nichts merken. Ich vermute, die Eltern haben ihr den Text geschrieben.

So geht das ab.

Geht's nicht ohne Beschimpfungen und Dummmachen anderer?

Liebe NV, ich sehe das Argument. Aber ich halte es nicht mehr aus!
Menschen, die einem Attila Hildmann folgen, die kann ich im besten Fall für dumm halten. Alles weitere wäre noch viel schlimmer!

Wie soll ich das ernst nehmen?

Dass Demonstrationen zu unserer demokratischen Praxis gehören - ja, das finde ich gut!

Dass sich tausende Menschen ohne Abstand und Maske in Innenstädten treffen dürfen... das kann ich nur schwer aushalten.

Die Grundrechtseinschränkungen lassen sich sicher auch kritisch betrachten, sollen sie sogar, müssen sie sogar, aber eben sachbezogen und orientiert an der Schwere des Eingriffs und dessen Dauer und ob sie Erforderlichkeit denn überhaupt noch gegeben ist.

Da bin ich komplett dabei. Und das muss unsere Demokratie auch aushalten. Dafür ist sie gemacht!

Nach dem Anne-Frank-Beispiel oben ist es für mich dennoch stark fragwürdig, mit solchen Menschen gemeinsam zu demonstrieren. Ich selbst würde das niemals tun!

 

[Mod Nouvelle Vague]

Nach dem Anne-Frank-Beispiel oben ist es für mich dennoch stark fragwürdig, mit solchen Menschen gemeinsam zu demonstrieren. Ich selbst würde das niemals tun!

Nee, ich auch nicht. Das geht auch bei mir nicht. Da bekomme ich echt Brechreiz.

Wie soll ich das ernst nehmen?

Ja, ich wünschte, den würde niemand ernst nehmen.

Bitte nicht missverstehen.

Ich habe das nur gerade im weitläufigen Bekanntenkreis, deshalb habe ich wohl einen "Frosch im Hals". Ebenfalls Juristen, die plötzlich so daherkommen, weißt Du? Einwände lassen sie gar nicht zu, weil sie schließlich irgendwann mal Jura studiert haben. Jo! Ich bin ja selber Juristin und frage mich gerade, auf welchen Planeten, die studiert haben und warum sie der Hinweis darauf berechtigt, das Grundrechtsverständnis anderer in Frage zu stellen oder denen gänzlich abzusprechen. Und die "Tonspur" die die die da plötzlich verwendet wird, ist auch schräg, in meinen Augen. Und zumindest von einer weiß ich gesichert, dass sie auf diesem Telegramm (!) -dingens ist. Das war schockierend. Sie bezeichnet tatsächlich andere als Lemminge, denen man nur genug Angst machen muss, so dass sie treudeutschdoof auf ihre Grundrechte verzichten. Sie geht auf Social Media mit Namen und Adresse hier NRW plötzlich einfach Leute an und das ist ja nur ein Beispiel. Boah, ich muss mich beruhigen...ich habe schon wieder Puls deswegen. Mit denen zu reden lohnt doch schon deshalb nicht, weil sie das gar nicht wollen.

Ich selbst würde das niemals tun!

Ich auch nicht.
Im Sommer haben die hier in Berlin mal Mitdemonstranten gefragt, warum sie da demonstrieren. Das waren echt Mitläufer hätten Lehrer sein können oder ähnliches, jedenfalls gab es zwar keine Beschimpfungen aber auch irgendwie keine Antwort. War eher so ein: "Ich bin dagegen! Worum geht's?- Gezweifel".

 

[Mod Nouvelle Vague]

Dass sich tausende Menschen ohne Abstand und Maske in Innenstädten treffen dürfen... das kann ich nur schwer aushalten.

Das dürfen sie ja eben nicht. Sie machen es einfach.

Übrigens:
https://www.faz.net/aktuell/gesells...7DK5i2ae2GXwDpGzsBneNtQf14MKJtOgo7ztySAXWH0s4

 

[Mod Sleepy]

Und zumindest von einer weiß ich gesichert, dass sie auf diesem Telegramm (!) -dingens ist.

Das check ich gerade nicht, was ist denn an Telegram schlimm? Ich bin da auch und das ist nur WhatsApp II für mich, mit einer Menge schöner Emojis und Sticker...

Haben die irgendwie Dreck am Stecken?

 

[Mod Sleepy]

Ja, es ist ekelhaft.
In Karlsruhe hat ein 11 jähriges Mädchen einen Text vorgelesen, in dem sie sich mit Anne Frank verglichen hat. Weil sie wegen Covid-19 und der Bestimmungen an ihrem Geburtstag nur heimlich feiern konnte und dabei leise sein musste, damit die Nachbarn nichts merken. Ich vermute, die Eltern haben ihr den Text geschrieben.

Mit Sicherheit die Eltern... als Elfjährige hatte ich zu Anne Frank bis auf dass wir in der Schule gezwungen wurden ihr Tagebuch zu lesen Null Bezug. Ich kann mir kaum vorstellen, dass das heute für die ganzen Kids anders sein sollte.
Wenn ich ein Kind hätte und das öffentlich solche Aussagen tätigen würde, die bekäme von mir für eine ganze Weile Hausarrest.. aber ok, da die Eltern sie ja sicher angestiftet haben, kann man sich ja denken wo hier das Problem liegt.

Ich versteh gerade wieder zu gut, warum mir Tiere lieber sind. Die sind nicht so strunzblöd. Sorry, kann das gerade nicht netter ausdrücken. (Außerdem nervt mich mein Umzug).