Mein Patient

Winzling

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Meine Schwester meinte, daß ich bei dem beruflichen Treffen lieber zu Hause bleiben sollte. Sie würde sich das nicht antun.

Es juckt mich zunehmend mehr in den Fingern ihm etwas zu schreiben. Aber was kann ich schreiben? Ich kann nicht mit Gefühlen kommen, da wir doch nur Sex hatten und diese ihm auch nur zusetzen würden. :| Da kann er gleich wieder mit kommen: "Du klammerst."

Und heute Nacht habe ich auch wieder einmal von ihm geträumt. Er kam, war aber hektisch und meinte, er hätte nur 1 Std. Zeit. Mein Mann war auch da und legte mir 2 Fotos hin, auf dessen Rückseite mein Patient etwas sehr unleserlich draufgekritzelt hatte. Ich konnte aber nur lesen: Ich will das nicht mehr. Aber mein Patient sprang nur durch die Gegend und suchte etwas zu essen. :nanu:

Und daß ich ihm so nachlaufe wundert mich jetzt auch nicht mehr. In meiner Ehe mußte ich mich auch darum kümmern, daß ich Nähe und Sex bekam. Mein Mann war damit recht geizig. Von daher ist es für mich normal selbst die Initiative zu ergreifen und deshalb war meine Hemmschwelle auch niedrig meinen Patient nach Sex zu fragen. :hat_einen_einfall:

Wie soll ich es schaffen diesen Mann nicht mehr zu wollen? :Nichtwissen:

Er hat sicher schon mit mir abgeschlossen. Wieso kann ich das nicht?

Da fällt mir ein: Mein Mann ist nicht (mehr) kitzelig. Ich fragte ihn, wieso das so ist. Und da sagte er mir, als Kind hat ihn seine Schwester mal durchgekitzelt und er hat dabei den Kopf zurück geworfen und ihr einen Zahn ausgeschlagen. Das hat ihm so leid getan und seitdem ist er nicht mehr kitzelig. So "einfach" geht das bei manchen Männern!


Zuletzt modifiziert von Winzling am 30.09.2014 - 21:36:13
 

Freesie

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Hallo meine liebe Winzling,
ich war ein paar Tage abstinent, mein Dickschädel :blush: egal, Schwamm drüber (hat nichts mit dir zu tun).

Es hat mich gefreut, wieder etwas von die hier zu lesen, denn irgendwie finde ich mich in Auszügen bei dir wieder. Die Therapie bringt bei dir einiges in Bewegung, sicher nicht ganz einfach, sich ungeschminkt im Spiegel zu betrachten.

Andererseits gibt es einem auch die Gelegenheit, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

Winzling schrieb:
Liebe Cappu, :herz:
... für mich war das auch eine Beziehung. Vielleicht aber nicht für meinen Patient?!...
... Dann bin ich eben erst mal alleine. Ich sehe ja, es geht.
Er fehlt mir eben. Seine Aufmerksamkeit.

Mich berührt es, das zu lesen. Ich hatte auch den Eindruck, dass es für dich eine Beziehung ist. Durch die Heimlichkeit wurde es zu einer Affäre "degradiert". Für mich klingt auch viel Trauer und Isolation durch. Man sitzt in seinem selbst geschaffenen "Palast" und hat niemandem mit dem man es genießen kann. Das ist so verdammt ungerecht.


Winzling schrieb:
Klar ist es schön, wenn sich auch jemand anderes meldet, aber da ist gleich bei mir im Kopf "Ach, das ist "nur" XY." Hallo? Ja spinne ich denn, warum denn "nur"? Ich sollte mich über jeden freuen, der sich bei mir meldet! Naja, tue ich ja auch, aber eben nicht so sehr.

Und ich melde mich von selbst auch jetzt öfters mal bei anderen. Ich bin eine totale Niete im Beziehungen-Pflegen. Aber ich kriege es doch hin, wenn ich will. Ich kann das. Und ich merke auch, wie mir das gut tut mit jemand anderem jetzt einfach nur mal Kontakt gehabt zu haben.

Oh wir vertraut ist mir das. Ich melde mich auch nur sehr selten bei meinen Freunden und Bekannten. Zumindest diejenigen, die mich länger kennen, wissen aber das ich so bin und kommen zum Glück von sich aus auf mich zu. Ich hoffe, Du hast auch ein paar dieser Exemplare in deinem Umfeld.

Ich finde es klasse, dass du nun aktiv gegen diese Passivität angehst!


Winzling schrieb:
Weißt Du, jeder hat irgendwo noch jemanden bei sich, aber ich nicht. Meine Mutter hat ihre Katze, meine Schwester ihren Mann, mein Mann seine Mutter, mein Bruder Frau und Kind. Ich darf hier noch nicht mal ein Tier halten.

Meine andere Kollegin, die mir recht ähnlich ist und jetzt auch alleine lebt, hat ihre Katze. Mit ihr habe ich mich diese Woche sehr lang unterhalten. Sie sagte mir, daß sie so froh ist ihre Katze zu haben und das ihr Fernseher ihr bester Freund ist momentan. Sie erträgt diese Stille nicht. Da sind auch einige Tränen geflossen bei ihr.

Mit der Stille komme ich auch nicht klar, sobald ich zu Hause rein kommen, wird das Radio angemacht. Es ist nicht wichtig was da läuft, Hauptsache ein Hintergrundgeräusch ist vorhanden. Kannst Du Stille ertragen?

Es ist wirklich Schade, dass Du in deiner Wohnung keine Haustiere halten darfst. Ich hatte über viele Jahre immer Katzen um mich rum, das ist sehr tröstlich. Falls du eher der Hundemensch bist, gilt aber das selbe ;)

An der Stelle deiner Kollegin, hätte ich mir wohl eine Umarmung gewünscht. Das hätte allerdings die Schleuse auch erst so richtig geöffnet und ich wäre dann im Selbstmitleid versunken. Wenn jemand mir gegenüber Mitleid zeigt, zerfließe ich total.

Du wirkst da deutlich gefasster. Für mich kommst Du als sehr souverän und stark rüber, auch wenn du es selbst anders siehst und beschreibst. Irgendwie glaube ich, sitzt in uns allen ein kleines Kind das Angst vor dem Unbekannten hat, das sich nach Nähe und Liebe sehnt.

Winzling schrieb:
... das wird jetzt die Aufgabe sein, ob ich noch eine Runde mit meinem Patient versuche oder versuche den Mensch loszulassen, der mir das Gefühl gegeben hat o.k. zu sein, wie ich bin, weil wir uns doch in vielem so ähnlich sind und ich wußte: Da draußen ist noch einer von deiner Sorte?

Ihn aufzugeben fühlt sich sich für mich an wie mich aufzugeben.

Das ist die Frage aller Fragen.
Ich hoffe sehr für dich, dass du mit Hilfe der Therapeutin die für dich richtige Antwort darauf findest. Bis du ein wenig mehr Klarheit hast über das was nun mit dir und dem Patienten werden soll, würde ich versuchen weiterhin die KS zu halten.

1. weil du im Moment möchtest, dass er von sich aus auf dich zu kommt.
2. weil es bei einem Kontaktversuch von dir nur zwei Möglickeiten gibt:
a. er antwortet nicht -> das tut dir weh
b. er antwortet -> es ist nicht das was du wolltest, denn es kam durch ein Pling von dir, erfüllt also nicht deinen Ursprungswunsch -> das tut weh (wenn auch bittersüß).

Ich kann deine Sehnsucht verstehen und hoffe, die Worte haben dich nicht verletzt.

Ganz liebe Grüße und fühl dich gedrückt
 

Winzling

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Liebe Freesie,

es hat mich auch sehr gefreut von Dir wieder hier bei mir zu lesen! Nach Cappus Weggang dachte ich schon, ich würde hier nur noch Tagebuch führen. Wobei in meiner Beziehungsgeschichte ja ohnehin Stillstand herrscht und es im Grunde nichts zu berichten gibt. Allerdings geht es ja nicht mehr nur noch um die Beziehung sondern auch um mich, d. h. wie ich das alles verarbeite.

Wie meinst Du das mit Dickschädel?

Gestern hatte ich wieder eine Therapie-Stunde und da mußte ich dann auch mal zum Papiertaschentuch greifen. Sonst die Stunden hatte ich nur Tränen in den Augen, die ich wieder wegblinzeln konnte, aber gestern das hat mich schon sehr aufgewühlt. Dabei ging es weder um meinen Patient noch um meinen Mann sondern um das Pflegepferd, das ich mal hatte. Wir haben angefangen den Anamnese-Bogen durchzugehen (10 Seiten) und das war eben ein Stück von meiner Kindheit. Auch noch 2 weitere Ereignisse, wo die Therapeutin dann plötzlich sagte: "Frau XY, Sie sind eine starke Frau." Ich war da irgendwie baff, weil ich mich überhaupt nicht so empfinde. Sie hat mich dann zu diesen 2 Ereignissen gefragt, wieso das wohl so war und ich habe das einmal positiv bewertet und einmal negativ. Aber letzen Endes, weißt Du, was ich dazu für ein Bild im Kopf hatte? Dein Zitat? Ich auf der Bergspitze in Kupferrüstung...Dieses Zitat habe ich übrigens auch angegeben in dem Anamnese-Bogen zu Sätzen, die mir etwas bedeuten. Danke noch mal dafür, Freesie. Das ist im Grunde mein: "Ich bin ein Sonntagskind und ich will dafür noch etwas haben"-Trotzkopf.

Auf die Frage hin, wie es mir nach der letzten Sitzung ergangen ist, habe ich der Therapeutin von meiner Wut auf meinen Mann erzählt. Die ist nämlich in mir hoch gekommen. Aber auch, weil er wieder mal auf Geschäftsreise ist und ich die Hoffnung hatte, wir sehen uns zuvor noch einmal, aber er mir am Samstag nur über WA schrieb, er wäre im Garten zugange. Da dachte ich mir auch: "Ja, der liebe Garten!" Das war sein Rückzugsgebiet. Damit hat er mich schön auf Distanz gehalten, weil die Arbeit im Garten mußte ja erledigt werden. Ich habe mich daher auf WA dann sehr zurück gehalten und gestern als er dann auf dem Weg zum Flughafen war und auch dann angekommen war, kamen wieder mehrere Nachrichten. Aber ich habe ihm dann nur noch auf sein "Gute Nacht." mit einem selbigen geantwortet. Die anderen Sachen habe ich alle offen gelassen. Ich war sauer, weil er so Kontakt halten kann, aber mich nicht sehen braucht.

Und da war auch das Muster, das ich der Therapeutin sagte, daß ich da Nähe suche, wo ich kein finden kann.

Ich erzählte ihr auch, wie schnell ich mich wieder reingefühlt habe in die Geschichte mit meinem Patient beim Lesen der alten SMSen und ich da gesehen habe, daß wir eigentlich nur diese 2 Monate letztes Jahr keinen Kontakt hatten, aber sonst doch irgendwie ein Lebenszeichen da war. Und jetzt es aber im Grunde seit April vorbei ist. Und daß er sich nicht meldet, das wohl nur bedeuten kann, daß er mit der Sache abgeschlossen hat.

Jedenfalls war die Stunde (sind ja nur 50 Min.) sowas von schnell vorbei und da mußte ich dann auch an die Aussage von meinem Patient denken, warum er keine Therapie machen will, weil, wenn er gerade in Fahrt ist mit reden und man ihm dann sagt: Oh, die Zeit ist rum., daß er das nicht bräuchte. Naja, vielleicht ist es aber auch gerade gut sich nicht alles auf einmal von der Seele zu reden sondern sich dann auch Zeit zu geben das setzen zu lassen.

Und dann fiel mir noch was ein. Er hat mal gesagt, daß ich mal mit jemandem über das alles reden müßte, aber nicht mit ihm. Ich weiß jetzt nicht, ob er Therapie gemeint hat, aber er hat schon gemerkt, daß da noch mehr in mir ist. Warum er sich nicht als richtigen Ansprechpartner gesehen hat, wer weiß. Kann sein, daß er überfordert war, das Desinteresse war oder er einfach nichts damit zu tun haben wollte, ihm das zu viel Nähe meinerseits war. Oder er hat am Ende noch gedacht, ich würde erwarten, daß er mir bei der Problemlösung hilft. Wie auch immer.

Jedenfalls ging es mir gut nach der Sitzung. Trotz der Tränen.

Und es würde mich nicht wundern, wenn am Ende bei mir rauskommen würde, daß ich selbst eine Form von Bindungsangst habe. Von meinen Eltern gab es keine Liebe bzw. ich mußte mir diese erkämpfen bzw. mit gutem Verhalten oder Leistungen verdienen. Und das ist wohl mein Programmfehler, daß ich denke, daß ich um geliebt zu werden, mir ein Bein ausreißen muß. Durch die wenig erfahrene Liebe ein immenses Nähe-Bedürfnis habe, aber gleichzeitig auch die große Angst wieder verletzt zu werden.

Freesie, für mich war das eine Beziehung. Mir hat das so gereicht wie das von Oktober bis Anfang April war. Kann sein, daß ich irgendwann mehr gewollt hätte. Aber ich fand es einfach so schön zu sehen, wie seine Schritte auf mich zu kamen. Daß er das alles von sich aus gemacht hat. Das hatte sowas von ein Wildpferd zähmen. Und ich hätte auch kein Problem damit gehabt das "öffentlich" zu machen. Das wäre mir sehr lieb gewesen ohne diese Geheimnistuerei. Er hat sich ja auch nicht versteckt als er hier bei mir war. Beim Reifenwechsel hat er ja auch die Nachbarn getroffen und ist da nicht weggelaufen. Und im Treppenhaus ist ihm auch mal jemand begegnet, wo er meinte, daß ich da nette Nachbarn hätte, wo derjenige ihn einfach nur gegrüßt hat.

So schön das alles in meiner Wohnnung ist, aber ich würde das alles stehen und liegen lassen, wenn ich dafür meinen Patient bekommen könnte. Geld bedeutet mir mittlerweile gar nichts mehr. Aber ggf. auch nur, weil ich da keinen Mangel habe?! Aber was nützt mir das alles, wenn da nicht doch wieder er ist, mit dem ich etwas Nähe teilen kann?

Ich kann Stille wunderbar ertragen. Ich mag das auch sehr und kann das genießen, wenn ich nur das Ticken meiner Wetterstation höre. Das hat mich selbst überrascht, wo ich bei meinem Mann zu Hause immer das Radio oder eine CD laufen hatte. Und sogar richtig laut. In der Mietswohnung geht das ja schon mal nicht mehr mit laut hören, aber ich habe auch kein Bedürfnis danach. Ich sitze oft beim Frühstück und denke, daß ich mir doch das Radio anmachen könnte, aber ich mag gar nichts hören. Mein Patient meinte ja immer, ich könne nicht alleine sein, aber ich denke, daß ich das recht gut kann. Bei ihm lief nämlich auch immer der Fernseher. Und das hatte auch mal die Leiterin der Selbsthilfegruppe gesagt, zu der ich mit meiner Schwester gegangen bin: Lerne erst mal mit dir selbst alleine zu sein. Das ist nämlich gar nicht einfach sich selbst zu ertragen. Das hat jetzt nicht unbedingt was mit Stille zu tun, aber ich denke, es lenkt eben auch von einem ab, wenn man so ein Nebengeräusch hat.

Eine Katze hätte ich auch gern, aber lieber einen Kater und gegen die bin ich allergisch. Außerdem könnte ich das nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, das Tier so lang alleine zu lassen. Und ich weiß, wie sehr ich mich selbst an ein Tier hänge. Eine Zeit lang hatte ich Wellensittiche und das war jedes mal ein Drama, wenn da einer gestorben ist. Den letzten hatte ich ja bei meinem Mann, den Asylant. Er starb 2005. Es war nur so ein kleines Tierchen und das hat so weh getan! Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie das dann bei einer Katze wäre, mit der man auch richtig schmusen kann und so eine viel innigere Beziehung hat.

Ja, das kenne ich auch, daß ich dann zerfließe, wenn mir jemand Mitgefühl entgegen bringt. Von daher bin ich auch mehr distanziert.

Die KS halte ich erst mal weiter. Heute hatte ich einen guten Tag und war so zuversichtlich, daß er sich doch noch mal meldet. Aber dieses Gefühl mache ich mir selbst. Durch das Lesen in anderen Strängen kommt doch immer wieder Hoffnung hoch.

Ich denke, ich verliere nichts, wenn ich bis zu dem beruflichen Treffen im November warte. Er wird bei jeder Kontaktaufnahme von meiner Seite aus den Braten riechen, warum ich mich melde. Und wer weiß, vielleicht kriege ich ja vorher noch einen Fall auf den Tisch, wo ich ihn dann im Job kontaktieren muß?! Kann ja auch noch sein. Die neutrale Kontaktaufnahme wäre mir momentan einfach lieber, weil er so nicht denken kann, daß ich ihn jetzt wieder versuche einzufangen.

Aber vielleicht kriege ich ja noch meinen Rappel und bombadiere ihn eines Tages dann doch wieder mit SMSen, weil das bislang ja immer funktioniert hat?! Wie sagte er immer so schön: Sag niemals nie.

Gute Nacht!
 

Winzling

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Hallo, :smile:

ich muß mir wieder mal ein paar Sachen von der Seele schreiben.

Es geht mir gut mit der psychologischen Beratung. Ich bin echt froh, daß ich das für mich mache.

Von meinem Patient bzw. Ex habe ich nichts mehr gehört. Und da frage ich mich, warum man hier immer so gespannt ist, ob Ex einem zum Geburtstag gratuliert? Was soll das zu sagen haben außer, daß da jemand an einen gedacht hat und man es ihm wert war das auch auszudrücken? Naja, meiner wird es nicht tun. Wenn er Kontakt aufnehmen wollte, würde er nicht auf so einen Anlaß warten. Außerdem würde er keine SMS schicken sondern anrufen. Wenigstens bei ein paar Sachen kann ich mir noch sicher sein. :smile:

Das lange Wochenende hat mir auch gut getan. Ich habe es mir am Freitagabend richtig schön gemacht mit Leckereien nachdem die Hausarbeit erledigt war. Und für "Die Gefährten" stand die Papiertaschentücherbox bereit. Die ich auch gebraucht habe. Aber das wußte ich schon, daß das nicht ohne Tränen abgeht, und es war o.k.

Samstagabend habe ich mir einen Kinobesuch verschafft mit meinem Mann. Danach waren wir noch im Schnellrestaurant was essen. Ich hätte mich gefreut, wenn er mal wieder was vorgeschlagen hätte, aber da kommt nichts mehr. Er ist ja so gestreßt. Manchmal denke ich, es wäre besser, wenn wir keinen Kontakt mehr hätten. Sein Foto auf meinem Schreibtisch auf der Arbeit habe ich diese Woche durch ein Bild von meiner Schwester, meinem Bruder und mir ersetzt. Sieht auch nicht schlecht aus. :PP

Sonntag war meine Mutter zu Besuch da. Normal wäre sie ja nicht vorbei gekommen, aber es gab einen Anlaß und wo ich sonst immer nicht so recht weiß, was ich mit meiner Mutter reden soll, ging es diesmal ohne Probleme. Ich habe ihr von der psychologischen Beratung erzählt, die ich jetzt mache und sie erzählte mir auch so ein paar Sachen. Meine Oma war auch unerwünscht und konnte nicht loslassen. Meine Mutter wollte meinen Vater nicht wirklich, hatte ihn nur, um nicht alleine da zu stehen. Geliebt hat sie einen Anderen - wie Oma auch. Jedenfalls schien es meiner Mutter auch gefallen zu haben, denn sie meinte, wir könnten das ruhig mal wieder machen oder was anderes unternehmen und ich habe mich darüber auch gefreut. Allerdings weiß ich, daß daraus nichts werden wird, weil keine von uns den anderen anrufen wird um das dann wirklich fest zu machen. Weil wir keinem zur Last fallen wollen oder uns aufdrängen wollen oder eben unsere Dinge lieber selbst mit uns ausmachen.

Diese Woche mußte ich dann auf der Arbeit einen Fall in die Hand nehmen und mir wurde schon etwas komisch im Bauch, weil ich dachte, ich bräuchte die Hilfe von Ex dafür. Ich mußte gleich auf die Toilette so aufgeregt war ich. Aber nicht im positiven. Nein, ich hatte eher Angst. Dabei müßte ich sie nicht mal haben, weil er mir wegen dem Job antworten müßte. Trotzdem wäre ich einem Kontakt noch nicht gewachsen. Obwohl es vielleicht besser wäre sich der Angst zu stellen um endlich Klarheit zu haben.

Andererseits als meine Mutter am Sonntagmorgen um die Zeit anrief als mein Patient sich immer gemeldet hat und da "Unbekannt" auf dem Display erschien, war ich null aufgeregt. Das war ich sonst auch nie, wenn sich Ex dann doch mal wieder nach einer Pause gemeldet hatte. Aber die Hoffnung ist schon ziemlich weg, daß er doch noch mal ankommt. Da ist einfach zu viel Zeit vergangen, denke ich.

Ich weiß gar nicht, wieso ich das diesmal schaffe, ihm nicht mehr zu schreiben. Ab und zu habe ich schon noch Ideen für eine SMS, aber ich denke einfach, es bringt nichts, wenn ich wieder den Anfang mache.

Und ich kann mein Lieblingslied wieder hören und sogar mitsingen, das er immer den "Schubiduh"-Song nannte! Eine Zeit lang mußte ich jedes Mal weinen, wenn es im Radio gespielt wurde. Das habe ich mir sozusagen wieder zurück erobert. :smile:

Heute mußte ich im Auto lauthals über mich lachen, weil ich mir nach einem Sportflitzer den Kopf verdrehte und noch dachte, daß ich mal eher einen Unfall baue, weil ich einem schönen Auto nachgesehen habe und nicht einem Mann. :lach:

Und dann fallen mir immer wieder Erlebnisse mit Ex ein. Wegen dem Auto heute eben wie empfindlich er mit seinem Auto war. Als er es neu hatte, der Spruch: "Da draußen stehen 55.000 EUR auf dem Parkplatz!", als ich es mal anfassen wollte, daß er das nicht wollte, daß er sich da fast in die Hose gemacht hat. Daß er immer Lederhandschuhe an hatte, damit sein Lederlenkrad schön ordentlich bleibt. Wenn wir mal wo waren, daß er sein Auto ewig weit abseits geparkt hat, damit ihm ein Neider nichts am Auto macht, wie er mal zurück kam, um mir was zu zeigen, was er sich für sein Auto neu angeschafft hatte und mir das ganz stolz gezeigt hat, usw.

Ich glaube, ich nehme irgendwie Abschied von diesen Erinnerungen. Sie machen mich noch etwas traurig, aber bei weitem nicht mehr so, daß ich weinen muß. Es ist so ein Blick zurück mit einem kleinen Lächeln.

Böse kann ich ihm nicht sein. Ich bereue auch nichts. Außer, daß ich Silvester nachgegeben habe und die Nacht nicht mit meinem Mann verbracht habe wie geplant. Es war unfair von mir zu verlangen, wieder nach Hause zu fahren, wo er selbst auch nicht alleine war sondern bei seinen Eltern. Aber ich denke immer noch, es war ihm unheimlich wichtig für ihn, daß ich das gemacht habe.

Also versuche ich mehr nach vorne zu blicken und nicht an Vergangenem festzuhalten und mich damit emotional fertig zu machen. Trotzdem möchte ich wissen, woran es lag, daß es nicht funktioniert hat. Weil ich gern daraus lernen möchte, es verstehen möchte. Er wollte die Dinge auch immer verstehen.

Aber ich komme mehr und mehr zu dem Ergebnis, daß es nur um Kontrolle ging. Ich hatte ihn ja mal gefragt, was ihm am meisten Angst macht und da sagte er: "Vor Alter und Krankheit." Beides Dinge, die kein Mensch kontrollieren kann.

Letztlich war ich ein Problem für ihn, das ihm gesundheitlich und seelisch zu schaffen gemacht hat, von dem er sich einfach nur gelöst hat. Auf dem leichtesten Weg. :cry

Wäre da noch ein Streit gewesen oder sonst ein Drama, dann wäre das viel einfacher zu verstehen. Aber so, wo es sogar nach einer Art Neubeginn aussah einfach wieder abzutauchen...Heavy.
 

Perla

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Liebes Winzling,
Ich kann dich so gut verstehen und weist du was, ließ mal was das bienchen so für psychologische Analysen über meinen Ex geschrieben hat. Vielleicht hilft es dir etwas, denn deiner ist ja auch so ein vermeider...

Liebe Grüße,

Die Perle
 

Freesie

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Hallo meine liebe,

da bin ich endlich wieder.

Winzling schrieb:
die Therapeutin dann plötzlich sagte: "Frau XY, Sie sind eine starke Frau."
Ich war da irgendwie baff, weil ich mich überhaupt nicht so empfinde.

Man hat von sich ein ganz anderes Bild, weil man 24/7 mit sich selbst zusammen ist und natürlich auch wirklich jede kleine Schwäche wahrnimmt. Generell prägen sich negative Dinge auch immer viel stärker ein, als positive.

Für mich kommst Du auch als sehr gut reflektiert, in dir Ruhend und stark rüber :smile:.

Winzling schrieb:
Ich auf der Bergspitze in Kupferrüstung
Und weil Du so stark und unverwüstlich auf mich wirkst, fand ich das auch für dich sehr passend ;)

Winzling schrieb:
Ich war sauer, weil er so Kontakt halten kann, aber mich nicht sehen braucht.

Und da war auch das Muster, das ich der Therapeutin sagte, daß ich da Nähe suche, wo ich kein finden kann.

Sehnsucht/Hoffnung ist ein bittersüßer Schmerz. Man kann ganz darin aufgehen, das macht diese ganze Sache ja so gemein. Immer wenn man dann wieder ein wenig "Futter für die Seele" (Aufmerksamkeit des Angebeteten) bekommen hat, kann man lange davon zehren. Das macht das Loslassen auch so verdammt schwer.

Ich habe aber auch ein wenig den Eindruck, dass Du dir wünschen würdest den Patienten endlich aus deinen Gedanken raus bekommen zu können und nochmal eine echte Beziehung zu deinem Ex/EM aufzubauen. Es gab mit ihm eine tolle Zeit, bis du dann abgelascht bist und das so nicht mehr wolltest (Ich hoffe, ich habe das so richtig in Erinnerung).

Winzling schrieb:
ich denke, daß ich um geliebt zu werden, mir ein Bein ausreißen muß. Durch die wenig erfahrene Liebe ein immenses Nähe-Bedürfnis habe, aber gleichzeitig auch die große Angst wieder verletzt zu werden.

Das Gefühl sich sehr anstrengen zu müssen, um wirklich für jemand anderen liebenswert(!) zu sein, kenne ich sehr gut. Es ist schon verrückt, was ein Defizit in der Kinder- und Jugendzeit anrichten kann.

Allerdings ist in mir noch nicht die Erkenntnis gereift, dass ich gleichzeitig auch Angst vor Verletzung habe. Ich glaube, ich persönlich bin auch nicht bereit dazu, mich damit genauer auseinanderzusetzen. Das könnte weh tun :|

Winzling schrieb:
Meine Mutter wollte meinen Vater nicht wirklich, hatte ihn nur, um nicht alleine da zu stehen. Geliebt hat sie einen Anderen - wie Oma auch.

Nicht bös gemeint, aber es scheint, als gäbe es eine Familientradition, die du Fortzusetzen gedenkst :lach: Spaß bei Seite, war es für dich nicht seltsam bzw. unangenehm, mit deiner Mutter darüber zu reden, dass sie einen anderen Mann geliebt hat?

Winzling schrieb:
Es ist so ein Blick zurück mit einem kleinen Lächeln. Böse kann ich ihm nicht sein. Ich bereue auch nichts.

Es ist wirklich schön zu lesen, dass es dir langsam gelingt den Klammergriff ohne Groll zu lösen. Du bist auf dem richtigen Weg!

Ganz liebe Grüße und ein dicker Knuddler
 

Cappu

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Liebe Winzling ! :herz:

Es tut mir leid zu lesen, dass es Dir immer noch nicht groß "besser" geht. :(

Wahrscheinlich bist Du noch nicht bereit, das Beziehungsaus zu akzeptieren und deshalb kommst Du mit dem Abschließen nicht groß weiter :|

Ich persönlich würde Dir mittlerweile raten ihn anzuplingen.

Um diesen Stillstand zu unterbrechen. In der Hoffnung, dass das Pendel nach einer Seite (egal welche) ausschlägt.

Pass auf, dass Du in diesen langen Zustand der Ungewissheit nicht hängen bleibst...denn der macht krank :(

Ich drück Dich lieb !
:zerknutschen:

Ganz liebe Grüße
Cappu


Zuletzt modifiziert von Mod Cappu am 11.10.2014 - 06:00:38
 

Winzling

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Hallo Perla,

danke für den Ratschlag. Ich lese bei Dir immer noch mit und bienchens treffende Analysen dazu sind mir daher nicht entgangen.

Es hilft mir insoweit, den Fehler nicht bei mir zu suchen. Und ich weiß gar nicht, ob das noch gut ist, Ex so sehr zu verstehen.

Das Dumme ist, daß ich ihn immer noch will, weil ich immer mehr zu dem Ergebnis komme, daß ich selbst eine Art Bindungsstörung habe und es von daher einfach passen würde. Trotzdem würde ich an seinem Abtauchen nichts ändern können und das tut mir eben weh, dann so ignoriert zu werden. Und ich weiß, er würde daran nichts versuchen zu ändern. Weil er nicht (genügend?) darunter leidet. Er hat sich mit dem IST-Zustand arrangiert und mag sogar zufrieden damit sein.

Du schienst schon über den Berg und jetzt sehe ich aber, was die Schlüssel-Geschichte da wieder aufgewühlt hat. Bei mir müßte diese blöde Hoffnung endlich mal weggehen, weil ich immer noch glaube, daß irgendwann das Telefon klingelt und er mit seiner Kleinbuben-Stimme so einen Spruch macht und ich dann einfach nur glücklich bin, daß er wieder für eine Zeit lang da ist.

Er hat mir eben nie so richtig weh getan. Nicht mal mit Worten. Daß dieser Abgang und sein Schweigen grausam ist, keine Frage. Aber bei mir braucht es - warum auch immer - mehr, daß ich ihn nicht mehr will. :shakehead:
 

Winzling

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Hallo, liebe Freesie,

schön, daß Du wieder da bist! :smile:

Ja, das stimmt schon was Du schreibst mit der eigenen Wahrnehmung. Und die wird eben noch mal anders ausfallen, wenn man so ein selbstkritischer Mensch wie ich es bin, ist. Wir spielen ja alle da draußen eine Rolle, tragen unsere Masken und wissen nicht wirklich, wie es in dem Gegenüber aussieht. Manchmal spürt man ja so ein aufgesetztes Verhalten. Ich denke, ich habe meine Rolle als starke und unnahbare Frau eben schon ziemlich ausgebaut.

Gerade weil ich auch zu denjenigen gehöre, die ihre Meinung auch sagen. Das tun nur ganz wenige bei uns im Job. Aber das lasse ich mir nicht nehmen. Egal wie aussichtslos das auch ist. Das kann ruhig jeder wissen, wie ich über etwas denke. Oder daß ich mich eben auch abgrenzen kann und mal "nein" sage. Mir macht es auch nichts, wenn ich alleine im Zimmer bin und ich reiße da nicht wie andere die Tür auf, damit ich mich nicht so alleine fühle. Nein, gerade das mag ich, so für mich zu sein. Das wird auch meine Kollegin als Stärke bei mir wahrnehmen. Weil sie da genau das Gegenteil von ist. Aber auch meine Therapeutin hat das bei mir das letzte Mal angemerkt, daß sie es gut findet, daß ich bei dem ganzen Wirrwarr, der dar in meiner Familie herrschte und noch immer da ist, meinen Platz gefunden habe und ich mich so abgenzen kann.

Naja, von Ex habe ich ja jetzt im Grunde seit einem halben Jahr nichts mehr bekommen und zehre immer noch daran. Normal ist das nicht. Und ich weine immer mal wieder, aber merke, da sind nicht mehr viele Tränen da und ich sage mir dann, daß er wieder kommen wird. Daß alles wieder gut wird. Wieso ist dieses Gefühl so stark in mir? Kann ich mich denn so sehr verrannt haben? :Nichtwissen:

Auf meinen Mann werde ich immer mehr sauer. Vielleicht tue ich ihm Unrecht, aber ich bekomme immer mehr den Eindruck, daß ich ihm am Ar... vorbei gehe. Eigentlich war ein Abendessen zu meinem Geburtstag Freitag so halbwegs geplant und Montag hatte er sich das letzte Mal gemeldet. Ich dachte mir, wenn er sich nicht noch mal meldet, dann sage ich das ab bzw. frage meine Mutter, ob sie mit mir gehen mag. Und zwar genau mit der Begründung, da ich meinen Geburtstag nicht mit jemanden verbringen möchte, dem ich so egal bin. Naja, es kam dann ja anders.

Und ich weiß, so sollte ich eigentlich besser über Ex denken.

Wo es mir also so schlecht ging an meinem Geburtstag, da war wieder mal der Gedanke da, wie es wohl wäre, wieder bei meinem Mann zu sein, aber da sind so viele Sachen, die sich in mir sträuben und es wird jedes mal mehr. Manche Dinge hätte ich gerne wieder, aber andere wiederum absolut nicht. Nein, davor möchte ich dann weglaufen.

Und ich sehe eben, daß so eine Beziehung nicht funktionieren kann, weil mein Mann das alles sicher gern wieder so hätte. Aber alleine der Gedanke an diese Familientreffen - NEIN, nie wieder! Und da habe ich mich verbogen ohne Ende für. Da bin ich mit, obwohl ich es wirklich ganz schlimm fand. Nur ihm zuliebe. Und wenn ich ihm sagte, wie schlimm das für mich ist, dann meinte er nur, er würde das auch nicht gern tun, aber geteiltes Leid wäre halbes Leid. Ja, warum kann man seiner Familie denn ein Treffen nicht absagen, wenn man es doch gar nicht will? Wieso muß das so eine Pflichtveranstaltung werden? Wir sind doch alles erwachsenen Menschen!

Statt dessen habe ich dann immer mal gelogen und war dann "krank", damit ich zu solchen Anlässen nicht mit mußte. Dabei habe ich mich auch nicht gut gefühlt wegen der Lüge, aber da konnte mein Mann dann wenigstens nicht sauer auf mich sein, weil ich seiner Erwartung nicht entsprochen habe.

Und ich kann eben nicht nur die Sachen "mitnehmen", die mir zusagen und das andere, das ich nicht mag, aus und vor lassen. So geht das nicht. Und ich vermute mal, daß mein Ex so auch gedacht hat und da sein schlechtes Gewissen her hat. Er nimmt den Sex, gibt aber die Beziehung nicht dazu, die er wohl aber doch irgendwie als dazugehörig erachtet.

Und das ist auch ein Ausdruck von Beziehungsgestörtheit/-angst, daß man eben Familientreffen nicht will, daß man nicht will, daß andere über die eigene Zeit verfügen und man sich da verbiegen muß.

Ich finde das echt schlimm, daß Kindern die so notwendige Liebe nicht gegeben werden kann oder nur in Maßen und diese Menschen im späteren Leben dann deshalb Probleme haben können. Liebe ist doch kein begrenztes Gut, das man nur wohl dosiert verabreichen darf!

Diese Auseinandersetzung mit mir selbst tut mir gar nicht so weh. Es ist ja alles schon passiert und ich habe es schon überlebt. Es hilft mir eben zu sehen, warum ich so bin, wie ich bin. Kritisch wird es bei mir erst werden, etwas dagegen zu tun, damit ich nicht so weiter mache wie bislang. Dummerweise bin ich ein zäher Hund und sehr leidensfähig. :|

Nein, diese Familientradition wollte ich ja gerade nicht fortsetzen. Alle Männer mit denen ich eine Beziehung hatte, habe ich geliebt. Und für Ex empfinde ich noch immer so. Und es war überhaupt nicht komisch für mich mit meiner Mutter darüber zu reden, daß sie einen anderen Mann geliebt hat. Wieso sollte es das? Ich kann mit meiner Mutter über alles reden. Wenn ich will.

Danke für den Knuddler, liebe Freesie. :herz:
 

Winzling

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27 Apr. 2013
Beiträge
1.390
Liebe Cappu, :herz:

ich kann Dir gar nicht sagen, wie sehr ich mich über Dein Update bei Dir und über Deinen Post bei mir gefreut habe. :smile:

Ich weiß nicht, ob es mir besser geht oder nicht. Es geht eben einfach weiter. Als ich jetzt die Tage morgens aufgewacht bin, da war kein Satz mehr von ihm als er Schluß gemacht hat, über den ich eine Erkenntnis haben "mußte". Ich habe einfach nur so an ihn gedacht.

Und ich habe geplingt. Ich bin noch immer krank und hatte den miesesten Geburtstag meines Lebens. Ich wollte gerade nicht alleine sein an meinem Geburtstag, aber durch die Migräne meines Lebens, bei der mir wirklich diesmal alles egal war was hätte getan werden "müssen", war ich es doch am Ende.

Da es mir also so bescheiden ging an meinen Geburtstag und mich die vielen Geburtstagswünsche, die ich diesmal über WA bekommen habe, trotzdem nicht haben tragen können - ich konnte sie auch erst abends lesen, weil es mir so mies ging (2 Tage Übelkeit, wo ich nichts essen konnte und das wenig getrunkene Wasser abends gerade wieder erbrochen), schrieb ich ihm gegen 20 Uhr: "Hallo. Dein bekackter Entzug funktioniert nicht bei mir. Da mußt Du Dir schon was besseres einfallen lassen. Und meinen Geburtstag hast Du auch vergessen. :-P" - Ja, total suboptimal, ich weiß. Aber es war mir echt egal. Ich dachte, wozu noch länger und auf was eigentlich warten?

Ich habe gedacht, daß es mir nicht noch schlechter wird gehen können, wie es schon war und ja schließlich mein Geburtstag sei und ich doch noch etwas Schönes verdient hätte. Tja, mein Glück war da anderer Meinung. Aber wie ich erwartet hatte: Da kam NICHTS! Bis auf den Sendebericht. Also hat er die Nr. wenigstens noch.

Und nachlegen werde ich vorerst nichts mehr. Dazu fehlt mir einfach die Kraft. Wir werden uns ja wohl noch sehen dieses Jahr und vielleicht kapiere ich ja dann, daß er einfach nicht mehr will? Jedenfalls weiß er jetzt, wenn er meine SMS nicht total falsch gedeutet hat, daß die Tür noch offen steht. Falls er sie gelesen hat.

Und gestern in den Nachrichten haben sie über einen Schlußmacher berichtet, den es jetzt wirklich gibt und die Leute auf der Straße befanden aber, daß man das selbst persönlich machen sollte und die Redaktion meinte auch, daß man eine Aussprache haben sollte. Schade, daß er diese Nachrichten nicht sieht! Aber es wäre ihm ja trotzdem egal. :S

Ich werde heute nicht noch wo anders schreiben können, weil es mir immer noch nicht so gut geht und ich morgen für die Arbeit fit sein muß. Da liegt eine anstrengende Woche vor mir mit noch vielen weiteren Terminen. Abgelenkt bin ich auf alle Fälle erst mal.

Danke, Cappu, daß Du Dir Zeit für mich genommen hast. Ich schicke Dir einen ganz lieben Drücker zurück.
 

Cappu

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Meine liebe Winzling !


Herzlichen Glückwunsch -nachträglich- zu Deinem Geburstag !


:rose:

Für Dein neues Lebensjahr wünsche ich Dir ganz viele glückliche, bewusste Momente, Gesundheit und Selbstzufriedenheit !

Ganz liebe Grüße
Cappu
 

Cappu

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Winzling schrieb:
"Hallo. Dein bekackter Entzug funktioniert nicht bei mir. Da mußt Du Dir schon was besseres einfallen lassen. Und meinen Geburtstag hast Du auch vergessen. :-P"

Hm :|

Ja, einen Pling am eigenen Geburtstag zu versenden ist natürlich nicht optimal :S

Ach man....dass er darauf nicht reagiert hat, ist irgendwie klar.

Ich dachte eher an einen lockeren Pling -ohne Vorwürfe- :(

Egal- passiert...

Jetzt ruh Dich schön aus, damit Du rasch wieder fit wirst ! :Kuss:
 

Winzling

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Ach Cappu, weißt Du, ich sehe das gar nicht mehr so eng. Wenn jemand auf einen Pling antworten WILL, dann kann er das. Egal wie blöd der Pling jetzt ist.

Reagieren kann er immer noch darauf. Vielleicht wartet er ja wieder auf das übliche "Nachrichtengewitter", das dann bei mir immer kam, wenn ich den Kontakt wieder aufgenommen habe? Aber wenn es für ihn aus und vorbei ist, dann hat er sich entschieden und bleibt dabei.

Und bislang hat bei mir ja wenn, auch nur die Provokation was bewirkt, bzw. wenn ich ihm eine Lüge unterstellt habe. Das konnte er nicht auf sich sitzen lassen. Von der Seite her und weil er ja so gern im Recht ist, hätte er schon darauf anspringen können. Und das mit dem Geburtstag könnte ihn aufregen, weil er seinem Geburtstag ja keine Bedeutung beimißt bzw. diesen Tag haßt und er da ja denkt, daß das für andere dann genau so wenig bedeutet. Und wenn er sich noch darüber aufregt, wie ich wohl noch darauf kommen kann, daß er mir noch gratuliert, wo ich doch genau weiß, daß er zu Exen keinen Kontakt mehr hat, wäre das auch nicht das Schlimmste.

Allerdings weiß ich eben nicht, wenn ich auf seiner Block-Liste stehen sollte, ob er die SMS dann trotzdem angezeigt bekommt, wenn ja, ob er da so eine Vorschau hat, wo er dann doch was liest, obwohl er es gleich löscht oder wie auch immer. Außerdem könnte das Handy ja wieder mal im Job liegen. Der Sendebericht kam jedenfalls sehr schnell.

Er hat auf dem Handy aber so ein Spiel drauf, das er immer spielt vor dem Schlafen-gehen bzw. wenn er nachts nicht schlafen kann und daß er das jetzt nicht mehr tut, kann ich mir niemals nicht vorstellen. Bei ihm läuft unter Garantie noch alles wie vorher. Nur eben ohne mich.

Ich danke Dir für die schnelle Rückmeldung und die lieben Geburtstags- und Genesungswünsche! Es wird schon gehen morgen. Irgendwie. Ich habe ja auch wieder Therapie und morgen treffe ich mich noch mit meiner Mutter.

GLG
Winzling


Zuletzt modifiziert von Winzling am 13.10.2014 - 14:13:09
 

Winzling

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Wollte ja noch meine Stranghistorie aktualisieren und da kann ich das ja auch noch zum Besten geben:

Also, nachdem ich jetzt diesen letzten Teil des von meiner Schwester mir aufgedrängten F...-Romans "Shades of Grey" durch habe und den Part "Christian" gelesen habe am Ende, da war das eine fast perfekte Beschreibung meines Ex, wie er leibt und lebt. Er benimmt sich auch so, obwohl er nicht reich ist. Aber er träumt ja davon.

Was nicht paßt ist, daß er sich um die Umwelt Gedanken macht, weil er sagte mir mal als ich meinte, daß ich bei "Aufrunden bitte" mitmache, daß er sowas nicht macht, weil "mir schenkt auch keiner was." Aber ansonsten, diese ganzen abwertenden Äußerungen, diese Überheblichkeit, der Kontrollfreak und die Fixierung auf das Sexuelle passen einfach dermaßen. Allerdings hatten wir keine SM-Beziehung, obwohl es ihm schon gefiel mich unter Kontrolle zu haben. Deshalb liebte er es ja im Auto Sex mit mir zu haben, weil er mich da "so hatte" ich da unter ihm auf dem Beifahrersitz "nicht weg konnte". Und zu einem Therapeuten ging meiner auch nicht.

"Die personifizierte Kontrolle, genau das bin ich." und "Außerdem erwirbt man sich große Macht, indem man seinen Traum von Kontrolle lebt." und "Wann habe ich schon Zeit zum Chillen? Hat sie denn keine Ahnung,..." und "Herz? Ich? O nein, Baby. Mein Herz ist vor langer Zeit unwiederbringlich zerfleischt worden." und "Ja, Baby. Dich würde ich zum Beispiel gern besitzen." und "Was soll ich mit einer Scheißfamilie?" und "Sind Sie schwul?" und "Das sind die längsten Sätze, die ich je von ihr gehört habe, und es geht darin nicht um sie selbst. Interessant." und "Sie verwandeln das Gewöhnliche in etwas Außergewöhnliches."

Beim 1. Treffen hat sich mein Ex ja angeblich auch schon in mich verliebt. Auf jeden Fall hat er sich schon Gedanken darum gemacht, was er mit meinem Hinterteil so anstellen könnte als ich die Treppe vor ihm her in die Tiefgarage ging.

Und daß ich in ihn hineinsehen könne, das hat er mir auch mal gesagt, wie unheimlich ihm das wäre.

Das sind so die wesentlichen Dinge, aber DAS wohl am allermeisten: "Weil ich komplett abgefuckt bin, Anastasia. Und zwar in fünfzig verschiedenen Facetten."

Und bei mir gab es kein Happy End. Dabei stehe ich doch so sehr darauf. :|
 

malve

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Liebe Winzling,

ich hab Dich nicht vergesse.....Habe mir am Wochenende die Passage durchgelesen, die Du mir in meinen Strang geschriebene hattest.

Puh, also zunächst mal: ich hätte das an Deiner Stelle keine 3,5 h durchgehalten, dieses Gespräch. Ich hätte es wahrscheinlich schon viel früher abgeborchen.

Ich kenne jetzt nicht die ganze Geschichte und bin auch nicht auf dem neuesten Stand bei Dir. Aber ich versuch mal Deine Fragen, die Du an mich gerichtet hast zu beantworten:

Winzling schrieb:
Wie ist das bei Dir, wenn Du Dich getrennt hast? War das endgültig für Dich oder hätte man da noch eine Chance bekommen nach längerer Zeit? Oder würdest Du noch mal auf denjenigen zugehen, den Du verlassen hast?

Würdest Du auch 3 1/2 Stunden so versuchen mit jemanden Schluß zu machen und es dann sogar wieder zurück nehmen? Oder nicht einfach kurz sagen, wenn Du absolut sicher bist: "Es ist vorbei. Ich will das nicht mehr. Bitte lass mich in Ruhe." und dann abtauchen?

Meinst Du, er wartet darauf, daß ich mich wieder melde?

Egal ob ich mich getrennt habe oder mein Partner die Trennung wollte: ich habe das sofort akzeptiert und bin völlig ins Nirgendwo abgetaucht. Ende ist für mich Ende und dann gibt es auch keinerlei Kontakt. Weder telefonisch noch per mail oder sonstiges.
Gut, bei meinem Ex-Mann ist das nicht so, weil wir ein gemeinsames Kind haben. Da geht das nicht und das war für mich schon schwierig, denn am liebsten hätte ich gar keinen Kontakt. Nicht, weil er ein böser Mensch ist. Gar nicht. Wir sind eines der wenigen Paare, bei denen die Trennung ganz freundlich und ohne böse Worte vonstatten ging. Unser Kind steht im Fokus. Aber für mich persönlich wäre ein totaler Kontaktabbruch viel besser gewesen um alles zu verarbeiten. Ansonsten war eine Trennung immer endgültig für mich. Ich habe aber dem anderen auch nie Hoffnung gemacht in dem ich weiter in seinem Orbit geblieben bin. Ich bin von mir aus nie wieder auf den anderen zugegangen.

Eine zweite Chance? Schwer zu sagen. Bis jetzt habe ich das nie gemacht oder zugelassen. Vielleicht liegt das daran, dass ich lange bereit bin zu kämpfen wenn die Beziehung noch läuft, ich lange daran festhalte. Manchmal auch zu lange. Aber wenn die Trennung dann ausgesprochen ist, dann gibt es für mich kein zurück mehr. Vielleicht wäre das anders, wenn ich nicht zu lange in einer Situation ausgehalten hätte und damit weniger Verletzungen passiert wären. Mittlerweile bin ich da nicht so und eher der Meinung, lieber ein früheres Aus bevor schlimmeres passiert.

Auf keinen Fall würde ich 3,5 h lang ein Trennungsgespräch mit jemandem führen und die Trennung dann auch noch wieder zurücknehmen. Nein. Ich bin da ganz klar und diskutiere auch nicht.

Schwer zu sagen, ob Dein Patient darauf wartet, dass Du Dich meldest. Dafür kenne ich Deine ganze Geschichte nicht. Aber wer ein so langes Trennungsgespräch führt, scheint die Dramatik zu brauchen. Und eine gute Portion Egoismus zu haben. Wie es Dir damit geht hat ihn wohl nicht interessiert. Außerdem scheint er ja gar nicht zu wissen, was er eigentlich will. Außer, dass er natürlich von Dir ganz viel Aufmerksamkeit braucht. Aber was bekommst Du von ihm?

Ich rate Dir auf jeden Fall, gut auf Dich Acht zu geben. Der Patient gehört zu der Sorte, die einen völlig aussaugen können und immer noch nicht zufrieden sind.

Pass auf Dich auf, ja?

Liebe Grüße
Malve
 

Winzling

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malve schrieb:
Egal ob ich mich getrennt habe oder mein Partner die Trennung wollte: ich habe das sofort akzeptiert und bin völlig ins Nirgendwo abgetaucht. Ende ist für mich Ende und dann gibt es auch keinerlei Kontakt. Weder telefonisch noch per mail oder sonstiges.

Aber für mich persönlich wäre ein totaler Kontaktabbruch viel besser gewesen um alles zu verarbeiten. Ansonsten war eine Trennung immer endgültig für mich. Ich habe aber dem anderen auch nie Hoffnung gemacht in dem ich weiter in seinem Orbit geblieben bin. Ich bin von mir aus nie wieder auf den anderen zugegangen.

Eine zweite Chance? Schwer zu sagen. Bis jetzt habe ich das nie gemacht oder zugelassen. Vielleicht liegt das daran, dass ich lange bereit bin zu kämpfen wenn die Beziehung noch läuft, ich lange daran festhalte. Manchmal auch zu lange. Aber wenn die Trennung dann ausgesprochen ist, dann gibt es für mich kein zurück mehr. Vielleicht wäre das anders, wenn ich nicht zu lange in einer Situation ausgehalten hätte und damit weniger Verletzungen passiert wären. Mittlerweile bin ich da nicht so und eher der Meinung, lieber ein früheres Aus bevor schlimmeres passiert.
Liebe Malve,

vielen Dank, daß Du Dir die Zeit genommen hast meine Fragen zu beantworten.

Naja, daß das Gespräch letztendlich so lang gedauert hat, habe ich gar nicht gemerkt. Als es beendet war und ich auf dem Display dann die Dauer sah, war ich selbst total überrascht.

Das was Du zum Ende einer Beziehung geschrieben hast, deckt sich komplett mit den Aussagen von meinem Ex dazu. Plus: "Aufgewärmte Sachen bringen nichts." und daß er niemandem nachläuft.

Aufgewärmt haben wir jetzt oft genug und ihm hat es immer wieder geschmeckt bzw. hat er sich immer wieder zurück holen lassen. Aber diesmal scheint es eben anders zu sein.

Daß er was verarbeitet, denke ich nicht. Vielmehr verdrängt er. Und ich bin mir auch absolut sicher, würde er mich noch sehen, dann könnte er das so gar nicht aushalten.

Er hat mir das Gefühl gegeben etwas Besonderes zu sein, das Gefühl, daß ich gebraucht werde und so o.k. bin wie ich bin. Da war einfach eine starke Verbundenheit da, die ich so mit meinem Mann in 20 Jahren nicht hatte. Ich konnte da endlich jemanden ganz nah an mich ran lassen, mußte mich nicht verstellen, besonders nicht im Bett.

Als Vampir habe ich ihn selbst schon bezeichnet. Ich habe ihn ja sogar zu mir nach Hause eingeladen, wie man das so tut mit Vampiren!

Ende letzte Woche habe ich geplingt und auch wenn der Text nicht sonderlich genial war, hätte er doch die Möglichkeit gehabt zu antworten. Aber es kam nichts. Wie beim letzten Mal auch.

Und ich bin weiterhin ratlos wie ich ihm am besten "begegnen" soll. Aber dabei wird mir keiner weiterhelfen können.

Trotzdem hat mir Dein Post geholfen, meine Situation realistischer zu sehen. Danke noch mal dafür.

Ich lebe da nicht von einer Hoffnung was sein könnte mit ihm. Man kann mit solchen Menschen nur das bekommen was bislang schon da war. Aber ich war zufrieden damit und hätte das eben gern wieder. Nur wie?
 

Cappu

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Liebe Winzling ! :herz:

Winzling schrieb:
Da war ich ja ganz schön fleißig und habe mich wieder nur mit Ex beschäftigt. :shakehead:

Ja :S

Aber weißt Du, das ist auch okay so.

Versuch vielleicht Dich genauso viel Zeit mit Dir selbst auseinander zu setzen, wie Du Deinem Patient gedanklich schenkst.

Warum war Dir seine Meinung etwas besonderes zu sein, so wichtig ?
Bist Du wichtig ? Auch ohne ihn ? Ohne Partner ? Was sind Deine Schwächen und Stärken ?

Du brauchst niemanden der Dich so wie Du bist okay findet !

Der wichtigste Mensch der Dich okay finden muß, bist nur Du selbst !

Ich drück Dich ganz doll lieb !
:zerknutschen:

Ganz liebe Grüße
Cappu


Zuletzt modifiziert von Mod Cappu am 13.10.2014 - 21:50:39
 

Winzling

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Liebe Cappu, :herz:

ich hatte gestern den Gedanken, daß ich Ex damit wie künstlich am Leben erhalte, wenn ich mich immer noch mit ihm beschäftige. Irgendwie mache ich mir da blöderweise selbst Druck, ihn endlich abzuhaken. :shakehead:

In meiner Therapie setze ich mich mit mir auseinander. Das geht ja auch nicht nur die Zeit, wo ich bei der Therapeutin sitze. Ich bekomme auch Hausaufgaben mit. Und gestern habe ich dann auch noch meine Mutter und Schwester besucht und mit meiner Schwester habe ich mich dann auch noch eine ganze Weile über meine Therapie unterhalten und unsere Kindheit. Aber es ging natürlich auch um Ex.

Da ich ihn und mich ja als sehr ähnliche Menschen empfinde, erzählte ich meiner Schwester von einer Zeit, die ich hatte, wo ich selbst nicht in der Lage war auf Mitteilungen in WA zu antworten bzw. zu reagieren. Mir liefen da nur die Tränen und ich dachte: "Laßt mich doch einfach in Ruhe." Und sie meinte, daß ich das nicht gewohnt bin diese Zuneigung/Aufmerksamkeit/Nähe zu erfahren und einfach nicht damit umzugehen weiß und mich daher zurück ziehe. Fand ich nicht uninteressant.

Es ging mir nicht um die Meinung von Ex sondern um das Gefühl, das er mir gegeben hat. Weil ich das so von meinem Mann nicht kannte. Ex sagte wie oft: "Weil du das bist.", wenn etwas besonders schön war z. B. Oder auch mal um mich umzustimmen, ihn doch zu treffen, obwohl meine Tage im Anmarsch waren und mir das unangenehm gewesen wäre "Aber das bist doch du!". Ja, es gab doch mal eine Zeit, da hat ihm das nichts ausgemacht.

Ich halte mich nicht für so ganz normal, aber Ex war ja auch so und von daher hatte ich dann das Gefühl, daß mit mir doch alles o.k. ist, wenn da noch so ein Mensch ist, der fast genauso tickt wie ich in vielen Dingen. Ich habe ja auch eine Kollegin, die mir mindestens einmal am Tag sagt, daß dies oder das nicht normal ist, was ich tue oder in letzter Zeit, wo sie weiß, daß ich zur Therapeutin gehe und ich wieder mal was mache, was ihr gegen den Strich geht, daß ich das doch heute besser mal mit meiner Therapeutin besprechen sollte. Aber mittlerweile finde ich auch einen Umgang damit und habe ihr beim letzten Mal gesagt, daß die Therapie für mich ist und nicht für sie, weil es da um meine Probleme geht und nicht um ihre.

Es ist nicht, daß ich mich nicht mag. Ich bin zufrieden mit mir, mit meinem Aussehen, meiner Leistung im Job. Aber mir fehlt jemand, dem ich zugehörig sein kann. Ich kann gut mit mir alleine sein, aber möchte nicht nur mit mir alleine sein. Und der Sex fehlt mir eben. Obwohl ich momentan überhaupt keine Lust darauf habe. Du hattest da auch so eine Phase. Ist das jetzt vorbei?

Selbstliebe ist eine Aufgabe, die ich von meiner Therapeutin mitbekommen habe, was ich dafür tun kann. Da kann ich mir Gedanken machen. :smilie_denkt-angestrengt:
 

Winzling

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Huch, schon wieder so spät! :hilfeeeee_smiley:

Heute hatten wir ein Meeting im Job und da meine Chefin diesen Termin mit Herrn XY (Ex) angesprochen hat, habe ich Nägel mit Köpfen gemacht und mit den Kolleginnen 3 Termine Anfang/Mitte November gefunden, die wir vorschlagen können.

Kurz bevor ich gegangen bin, habe ich ihm die Buchungsanfrage geschickt. Mal sehen morgen, ob er schon geantwortet hat und wie.

Es hätte mich nicht gewundert, wenn er sich telefonisch heute bei mir zu Hause meldet, aber es kam nichts. Ich wäre nicht ans Telefon gegangen. Falls das noch passieren sollte, wäre das doch erst mal ratsam, oder?

Ich kann mir vorstellen, daß er sich jetzt schon die schlimmsten Sachen ausmalt, wie ich ihn evtl. vorführen will oder ggf. eine Szene mache.

Und jetzt muß er springen, weil ich es will. Das dürfte ihm total gegen den Strich gehen. Auch wenn es nur wegen dem Job ist. Aber er hat sicher nicht damit gerechnet, daß er noch mal zu uns kommen muß die nächste Zeit.

Auf alle Fälle wird das Treffen mit ihm anders ablaufen als beim letzten Mal. Ich denke nicht mal, daß wir irgendwie Zeit alleine verbringen werden.
 

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