Ihr Lieben,
Danke für eure aufbauenden Worte
Vorhin war mein bester Freund da, der mich natürlich nicht in der besten Verfassung erlebt hat. Als er mir dann auch noch Naschkram aus England mitgebracht hat, den Exi und ich so verdammt gern mögen, habe ich die Schachtel in die Ecke geschmissen, ihn angeschrien, dass er sie ganz weit weg packen soll und habe erstmal richtig angefangen zu heulen.
Im Nachhinein muss ich sagen, dass dieser Ausbruch gut tat.
Ich habe natürlich mit meinem besten Freund über alles gesprochen, auch was die letzten Tage bei der Arbeit los war aber er meinte nur "Ok, aus dem Weg gehen sieht für mich definitiv anders aus aber bei Exi wundert mich ehrlich gesagt gar nichts mehr. Der war immer schon ambivalent und dadurch kann ich ihn gar nicht einschätzen"
Nachdem ich mich etwas beruhigt habe, habe ich mir erstmal einen fetten Burger beim Lieferdienst bestellt und meine Stimmung wurde auch langsam wieder besser.
Als er weg war, habe ich mir mal Gedanken darüber gemacht, was momentan los ist.
Ich denke, dadurch, dass ich 5 Tage die Woche funktionieren muss, kam der Schmerz über seine Nachricht erst jetzt so richtig an die Oberfläche, wo ich zur Ruhe kam - was ja auch gut ist, denn wie Flix schon sagte, ist es Teil der Verarbeitung.
Ich habe mir dann die Kopfhörer aufgesetzt, laute Musik angemacht und meine Wohnung etwas auf Vordermann gebracht.
- unter anderem habe ich auch die Shirts, die ich von Exi zum Schlafen bekommen hatte, die Hausschuhe, die er mir mal geschenkt hatte und den Sky-Ticket-Stick, den er mir zum Valentinstag schenkte und wo er mich immernoch nicht gelöscht hat, zum Teil in den Müll geschmissen oder außer Sichtweite deponiert -
Beim Putzen ist mir dann plötzlich klar geworden - und das klingt jetzt vielleicht doof, weil es hier überall geschrieben steht aber ich habe es jetzt erst richtig gefühlt - dass ich ganz allein für mein Wohlbefinden zuständig bin. Klar, Exi hat mich verletzt aber er hat weder etwas falsch gemacht, noch ist er dafür zuständig, dass es mir gut geht.
Somit habe ich beschlossen, dass ich wieder mehr für mich tun muss. Ich habe mir bei Amazon ein paar schöne Kleidungsstücke bestellt, werde am Montag endlich mal meine hochhackigen Stiefel anziehen und versuchen, das beste aus dieser Situation zu machen.
Und jetzt komme ich zu dem Punkt, den Zwirbel angesprochen hat. Das es vielleicht die Angst ist, dass es jetzt endgültig vorbei ist.
Zum einen denke ich nicht, dass ich Angst davor habe, denn es ist ja schon vorbei und ich weiß auch, dass sich zumindest momentan an diesem Zustand auch nichts ändern wird. Das will ich ja selbst nicht aber auch, wenn es wirklich endgültig sein sollte, so weiß ich, dass mein Leben trotzdem weitergeht und das ich irgendwann wieder jemanden finden werde, auch wenn ich es mir momentan noch nicht vorstellen kann.
Zum anderen habe ich einfach nicht das Gefühl, dass hier das Ende ist. Das klingt jetzt sicher total naiv und dämlich und ich bin eigentlich der Pessimist schlechthin aber irgendwas in mir sagt, dass es das noch nicht war. Das da noch irgendwas kommen wird. Das unsere Geschichte noch nicht zuende ist. Das kann natürlich noch dauern und ich möchte auch nicht ewig warten aber da ist einfach eine innere Stimme, die sagt "irgendwann wird diese Geschichte weitergeschrieben"..
Letztendlich kann ich eh nichts ändern - weder bei Ex, noch an der Situation. Egal, ob ich jetzt weiter hoffe oder aufgebe, es würde sich nichts daran ändern, dass ich momentan einfach null tun kann und auch nicht daran, dass ich immer noch den eisernen Willen habe, ihm nichts von meinen Gefühlen zu zeigen.
So oder so muss ich da jetzt einfach durch.