Realistische Einschätzung nach Trennung (Verlassender mit Depression schreibt)

TheWho

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Ganz ehrlich?

Warum respektierst du ihren Wunsch nach Kontaktsperre nicht? Sie hat es dir direkt mitgeteilt, sie hat es dir über eine Freundin mitgeteilt und du setzt dich drüber hinweg. Worum geht es dir denn eigentlich?
Danke für deine Ehrlichkeit, Eisvogel. Dazu gehört: Ich respektiere Ihren Wunsch, indem ich das hier reinschreibe und nicht ihr.

Ich versuche da auch eher Dank und keine Verantwortung auszudrücken. Es zu verarbeiten.

Ich vermisse sie und wäre gerne mit ihr zusammen. Darum geht es mir. Ist einfach ein Wunsch nach einem Lebenszeichen von ihr.


iese Trennung interpretiere ich so, dass sie sich damals schon etwas mehr Verbindlichkeit gewünscht hat und deshalb ging.
Die Trennung ging klar von mir aus. Es gingen nicht alle von mir aus. Es verletzt sie zu sehr mit mir Kontakt zu haben, schrieb sie. Mag sein, dass ich das durch eine rosarote Brille sehr verschwommen/einseitig wahrnehme.


Geh deine Baustellen an und kontaktiere sie jetzt erst mal nicht. Sie ist nicht deine Mama und auch nicht deine Therapeutin, sondern ein Mensch mit Bedürfnissen und wie du erkannt hast, kannst du die auch gerade nicht erfüllen.
Das ist interessant, kannst du mir da Beispiele aus meinem Strang für geben. Finde die Vermutung nicht abwegig und kann da deinen ehrlichen Blick gebrauchen!

Tut mir leid, wenn ich so hart mit dir umgehe, aber in deinem Text ist soviel „ich, ich, ich“ und jetzt bei dieser Trennung merkst du, dass du mit deiner bisherigen Tour nicht mehr durchkommst und sie dich diesmal nicht mit Freuden zurücknimmt, darum erst jetzt der Gang zum Psychologen.
Hmm. Das tut weh, wenn ich es so lese. Ja, ich gehe erst jetzt zum Psychologen, weil ich spät erkenne, dass meine bisherigen Muster ziemlich viel Leid auslösen. In mir und auch bei ihr. Aber das ist keine reine Beziehungsrettung. Und ehrlicherweise verspüre ich neben den Schuldgefühlen auch Dank, weil das ohne sie nicht passiert wäre. Bearbeiten heißt auch, sich dem zu stellen. Da muss man doch beim Ich anfangen, oder was denkst du?

Andererseits, und da hast du recht, heißt bei sich anfangen: Sich nicht zu melden. Aber das tue ich ja eigentlich genau nicht.

Und es ist ihr nicht zu verdenken, dass sie aus diesem Muster ausbricht.
Tue ich absolut nicht. Ich bin da hin- und hergerissen. Ich liebe sie und das hat ja einerseits altruistische Anteile von "Ich tu dir wegen meines erratischen Verhaltens nicht gut." und "Ich würde meine Liebe gerne spüren." Also ich kann mich dir da nur anschließen. Meine Muster (wie zum Beispiel das Sich-Melden und das Sockenbestellen) sind in der Regel in sehr schwachen Momenten. Die gerade (hoffentlich noch) sehr häufig sind.
 

TheWho

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Du stilisierst sie gerade zu deiner Retterin. Um die Rolle hat sie nicht gebeten und das schiebt ihr tatsächlich eine Verantwortung für dein Wohlbefinden zu, und am Ende ikonisierst du damit auch Verhalten von ihr, was ihr offensichtlich nicht gut getan hat.
Würde es euch nicht bei der Erholung von einer belastenden Beziehung helfen, wenn du wüsstest, dass dir jemand wirklich dankbar ist und deine Anstrengung nicht umsonst war?

hilft dir nicht bei der Selbstermächtigung.
Also ich halte auch nicht viel von Pathologisierung des eigenen Verhaltens. Ist auch nicht die Absicht. Sondern im Gegenteil fängt für mich die Ermächtigung an, das erstmal anzuerkennen, wovor man sich so lange gedrückt hat. Das bedeutet für mich ja eben nicht, zu sagen, ich bin halt so: Weiter so! Sondern eher, "Ich bin so. Daran kann ich was ändern."
Was meinst du mit Ermächtigung?
Mir ist dabei natürlich jetzt bewusst, dass dieser Brief auch sicherlich nur ein momentaner Gefühlsausdruck war und vielleicht auch stellenweise einfach etwas dramatisch ausgedrückt, und ich hoffe, du nimst mir meine Worte nicht übel - es soll nur eine andere Perspektive (und etwas Erdung) in die Sache bringen.
Absolut nicht. Ich hab ihn nach 15 stündigem Arbeitstag geschrieben. Ich war/bin fertig. Gerade nach anstrengenden Tagen fühle ich mich wahnsinnig alleine der Gedankenkreisel wird extrem.
 

Anariel

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Würde es euch nicht bei der Erholung von einer belastenden Beziehung helfen, wenn du wüsstest, dass dir jemand wirklich dankbar ist und deine Anstrengung nicht umsonst war?
Das beantworte ich mal entschieden mit: Kommt drauf an :D. Einerseits auf den Ton des Ganzen... "Ich bin dir dankbar für die Denkanstöße, die du mir gegeben hast und die entscheidend dafür waren, dass ich mir Hilfe gesucht habe" - dafür wäre ich auf jeden Fall eine gewisse Zeit nach der Trennung dankbar und es würde mir bei der VErarbeitung helfen. "Du hast mir wahrscheinlich mein Leben gerettet" und zehn verschiedene Formulierungen von Lobpreis zu meiner Person - das würde bei mir nicht gut ankommen, weil ich das Gefühl hätte, nun im Nachhinein verklärt zu werden und außerdem eine Macht über dich zu bekommen, die Menschen normalerweise nicht haben wollen.
Andererseits kommt es auch auf den Zeitpunkt an - deine Ex kann da jetzt ein ganz anderer Typ sein, ich spreche nur für mich: So kurz nach der Trennung würde es bei mir Wut und Schmerz aufmachen, wenn ich hören würde, wie dankbar mir der Andere für mein Investment, ,meine Kraft, meien Liebe, meine Treue ist und wie sehr ihm das weiterhilft. Denn ich würde denken: "Ja, stimmt - ich habe alles gegeben und du hast dich trotzdem getrennt und mein Herz ist gebrochen."
Ich kann mir aber vorstellen, dass deine Ex da anders ticket als ich. Die hat dir ja auch schonmal gesagt, dass sie positiv auf die gemeinsame Zeit zurückblickt - dazu wäre ich an ihrer Stelel wohl erst in ein paar Wochen in der Lage.
Also ich halte auch nicht viel von Pathologisierung des eigenen Verhaltens. Ist auch nicht die Absicht. Sondern im Gegenteil fängt für mich die Ermächtigung an, das erstmal anzuerkennen, wovor man sich so lange gedrückt hat. Das bedeutet für mich ja eben nicht, zu sagen, ich bin halt so: Weiter so! Sondern eher, "Ich bin so. Daran kann ich was ändern."
Was meinst du mit Ermächtigung?
Diese Akzeptanz von "Ich bin so und daran kann ich was ändern" ist eine super Einstellung und ich glaube, das wird weiterhelfen. Ich denke, schrittweise geht es nun auch darum, die Krankheit zwar immer mitzudenken und in deine Bewertungen mit einzubeziehen, was im besten Fall dazu wird, nicht mehr ungnädig mit sich selbst zu sein... aber eben auch zu sagen: Die Krankheit ist ein Teil von mir, aber ich bin nicht die Krankheit.
Ich weiß, dass du das wahrscheinlich überhaupt nicht tust. Lediglich in der Momentaufnahme deiners Briefes klingt das ein bisschen für mich durch: So ein Ding, als sei alles, was du gemacht hast, eigentlich in erster Linie Symptom. Es hängt vielleicht nur an den Formulierungen.
Absolut nicht. Ich hab ihn nach 15 stündigem Arbeitstag geschrieben. Ich war/bin fertig. Gerade nach anstrengenden Tagen fühle ich mich wahnsinnig alleine der Gedankenkreisel wird extrem.
Ohje, das kenne ich gut... es ist gut, dass du da hier ein Ventil hast, mir hat es stellenweise auch sehr geholfen, in diesen Austausch zu gehen.

Ich find dich verdammt mutig, dass du dich auf so einer tiefen Ebene mit dir auseinandersetzt, auch wenns weh tut. Das woltle ich noch loswerden. :)
 

TheWho

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Puh, danke Leute.

Also Kontaktsperre - ist (vielleicht) nützlich für diejenigen, die sie aussprechen/fordern - bewirkt bei manchereiner - wie mir zum Beispiel - folgendes:

Die Idealisierung meiner Ex ist eine Projektion. Mein Kopf füllt das Ausbleiben von Informationen gründlichst mit Sehnsüchten.

Ich wünsche mir ganz doll, dass sie auch jetzt in so einer schmerzhaften Zeit für mich da ist. Und das bahnt sich dann in diesem vorgestellten Kontaktherstellen seinen Weg. Da ist sie die Retterin, diejenige die unermüdlich kämpfte.

Das ist sicherlich nicht so. Aber das Ausbleiben jeglicher Informationen über einen geliebten Menschen für eben bei manchen zu abwegigen Theorien zum Sein und Nicht-Sein.

Es passt übrigens - ohne es jetzt pathologisieren zu wollen - super gut in mein getrübtes Selbstbild, dass sie makellos darsteht und ich voller Schuld und später Erkenntnis. Und natürlich hat Eisvogel in einer Sache recht: Da arbeitest du gar nicht an dir. Sondern du baust dir gerade die Welt so, wie sie dir gefällt. Ist also auch eine Verdrängung. Mal sehen, wieviel Wege sich mein Kopf noch sucht, um sich vor den Tatsachen zu verweigern.
 

Eisvogel100

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Ich wünsche mir ganz doll, dass sie auch jetzt in so einer schmerzhaften Zeit für mich da ist.

Und das genau meinte ich vorhin mit meinem Beispiel. DU hast dich getrennt. Vom Gegenüber Trost dafür zu erbitten ist meines Erachtens an Egoismus nicht zu überbieten.
Ich vermisse sie und wäre gerne mit ihr zusammen.
Nein, wärst du nicht. Wenn du nämlich mit ihr zusammen bist, dann bist du wieder Bindungsängstler, brauchst Zeit für dich usw. und trennst dich erneut, weil es dir zuviel ist.

Nochmal: Ich verstehe deine Gefühle durchaus, aber du führst vieles, was man hier über Trennungen liest, ins Absurde. Ja, du bist attestiert nun depressiv, aber das entbindet dich nicht aus deiner Verantwortung.

Deine Ex wollte eine Beziehung führen, du nicht. Was genau willst du denn eigentlich? Denn geh davon aus, dass sie sich nicht ändert und ihr der Gedanke kommt, dass es anderswo leichter ist.

Mich triggert dein Thread, denn ich habe auch so einen Ex wie dich, darum sei nachsichtig mit meinen Worten. Es ist jetzt ein Jahr vergangen und vorsichtig sind wir JETZT auf einem guten Weg und treffen uns wieder alle 2,3 Tage.

Die Verletzungen, die er mir mit seinem „ich weiß auch nicht“/Bindungsangst/zuviel Nähe/Depressiv zugefügt hat, sie brauchen lange zu heilen, sehr lange.

Hätte er mich damals nach Trost gefragt oder mir von seinem Seelenleid erzählt, ich hätte seine Kontaktdaten gelöscht und im Strahl gekotzt. Denn es ist seine Baustelle und er wollte es so haben.

Alles Gute für dich und nimm dir Zeit, zu heilen - und herauszufinden, was du eigentlich willst.
 

CrystalSnowWhite

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Würde es euch nicht bei der Erholung von einer belastenden Beziehung helfen, wenn du wüsstest, dass dir jemand wirklich dankbar ist und deine Anstrengung nicht umsonst war?
Mir geht es da wahrscheinlich ähnlich wie Eisvogel. Ich glaube, ich würde ausflippen und mir entgültig total verarscht vorkommen.

Nach dem ganzen hin und her, ja, nein, vielleicht, ach doch nicht, oder doch, ich weiß nicht, ... wäre DAS der absolute Hohn. Nachdem man so viel mitgemacht hat, soviel Abwertung erlebt hat, die ganzen zermürbenden Situationen und und und, hat der werte Herr es dann auch begriffen? Warum war die Erkenntnis nicht innerhalb der Beziehung möglich? Warum muss erst alles kaputt gehen? Ich könnte auf derartige Dankbarkeit super verzichten.
 

Anariel

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Wow... also, ich muss sagen, das geht mir so zu weit und ich finde es nicht richtig, die Verletzung über das eigene Verlassenwerden hier auf TheWho zu projizieren. Persönlich bin ich total dankbar um diese andere Perspektive und finde sie sehr bereichernd, und auf Denkfehler oder Gedankenschleifen kann man auch aufmerksam machen, ohne hier erstmal die eigene Wut rauszulassen...

Und ich finds gut, das eigene Handeln so zu reflektieren, gerade wenn man auf der depressiven, bindungsängstlichen "Verlasser"-Seite steht. Das kriegen nicht viele hin - viele unserer Expartner jedenfalls nicht. Und dass man sich dabei manchmal schlecht in den Anderen reinversetzen kann oder gedanklich irgendwo seltsam abbiegt, ist doch normal, machen wir alle.
 

Mod Plouha

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Hallo zusammen,

Ich habe mich hier jetzt auch eingelesen und auch wenn ich inhaltlich teilweise zustimme, würde ich Euch auch bitten, auf Euren Ton zu achten, der hier manchmal ein bisschen grenzwertig wird. Ich verstehe, dass TheWho triggert, aber generell ist es dann zu erwägen, bei starken Triggern einem Strang eventuell fern zu bleiben. TheWho hat hier sehr offen reagiert, letztlich darf man aber nicht vergessen, dass wir hier immer nur eine Seite hören und nur begrenzt beurteilen können - und nicht VERurteilen sollten. Ich will Euch hier keinesfalls das Wort verbieten, falls das so klingt, nur denkt daran, dass am anderen Ende des schwarzgelben Text auch immer Menschen sitzen und berücksichtigt das bitte (wie gesagt gar nicht so sehr inhaltlich, aber bei Eurem Ton).

Vielen Dank Euch:smile:
Plouha
 

Mod Plouha

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Hallo theWho,

Deshalb auch nur ganz kurz noch etwas hierzu:


Ich wünsche mir ganz doll, dass sie auch jetzt in so einer schmerzhaften Zeit für mich da ist. Und das bahnt sich dann in diesem vorgestellten Kontaktherstellen seinen Weg. Da ist sie die Retterin, diejenige die unermüdlich kämpfte.

Das ist sicherlich nicht so. Aber das Ausbleiben jeglicher Informationen über einen geliebten Menschen für eben bei manchen zu abwegigen Theorien zum Sein und Nicht-Sein
Das ist sicherlich so und sicherlich auch schwer. Allerdings gilt hier gerade wenn Du noch Gefühle für sie hast, dass Du dann auch nicht das Schwere auf sie abwälzt, um Dir hier Erleichterung zu verschaffen. Fair wäre jetzt aus meiner Sicht, diese von Dir getroffene Entscheidung zu tragen und Dich an ihren Wunsch nach Kontaktsperre zu halten. Die Energie, die Du ins projezieren steckst, kannst Du dann vielleicht mit der Zeit umlenken und in Deine eigene Heilung/Entwicklung investieren.

Viele Grüße
Plouha
 
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TheWho

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dass TheWho triggert, aber generell ist es dann zu erwägen, bei starken Triggern einem Strang eventuell fern zu bleiben
Ich habe bereits im Vorhinein versucht, den Titel meines Strangs versucht dahingehend anzupassen.

Um den Boardsegen nicht so schief hängen zu lassen, möchte ich mich entschuldigen, dass ich mit meinen Beiträgen (unbedacht) zu Verstärkungen der leidvollen Situationen beigetragen habe. Das tut mir wirklich leid. Ich bin der Exfreund meiner Exfreundin und stehe für meine Trennung gerade bzw. durchlaufe meinen Prozess. Keinen allgemeingültigen stellvertretend für andere Verlassende.

Auch, wenn mich das Gefühl beschleicht, dass sich die Glaubwürdigkeit meiner Entschuldigung für manche eher in Grenzen hält.

Vielleicht wäre eine Lösung den Begrüßungstext dahingehend zu erweitern oder eine Regel/Empfehlung zur Betitelung der Stränge für die Verlassenden zu formulieren. Ich habe das Gefühl, dass sind eher seltene Fälle. Aber die Tatsache, dass es triggert, sagt eigentlich, dass man dies etablieren sollte.

So, dass Konflikte nicht das Miteinander und den Fluss im Austausch durch zusätzliche negative Emotionen zu den ohnehin unschönen Gefühlen und seelischen Narben, die Trennungen erzeugen, gefährden.
 

Mod Plouha

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Man wird Titel nie so ausführlich benamsen können, dass da jeder mögliche Trigger inkludiert ist. Noch wird man sagen können, wie genau sich ein Strang entwickelt und was da genau aufkommen kann. Zum Zeitpunkt des Begrüßungstextes ist außerdem der Titel schon geschrieben. Grundsätzlich bin ich auch der Meinung, dass hier alles mündige Erwachsene schreiben, und man hat einfach die Wahl, einem Strang auch fern zu bleiben, wenn es für einen selbst zu schlimm wird. Konträre Meinungen beleben zudem und regen stärker zur Reflektion an; ich finde sie damit willkommen, man muss halt nur ein bisschen auf den Ton schauen.
 
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Admina Hira Eth

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Um den Boardsegen nicht so schief hängen zu lassen, möchte ich mich entschuldigen, dass ich mit meinen Beiträgen (unbedacht) zu Verstärkungen der leidvollen Situationen beigetragen habe
Das ist sehr nett von dir, TheWho, aber eine Entschuldigung ist nicht nötig.
Das hier ist ein öffentliches Forum und es ist nicht nur für Verlassene da, sondern auch für Verlasser. Und auch die Verlasser können diejenigen sein, die schließlich ein ExBack anstreben. Warum denn auch nicht?

Oft scheint vergessen zu werden, dass nicht nur diejenigen unter einer Trennung leiden, die verlassen werden, sondern es auch für die schwer sein kann, die verlassen. Es gibt derart viele Gründe, weswegen eine Beziehung scheitern kann, dass sie nicht an einer Hand abzuzählen sind; manchmal ist es einfach eine ungute Dynamik, der falsche Zeitpunkt, ein Zusammentreffen ungünstiger Umstände und unpassender Konstellationen, ein Missverständnis, das Leben, eine Mischung von allem, gar nichts davon. Und nur ausnahmsweise, meine ich, sollte von 'Schuld' die Rede sein oder es gar Schuldzuweisungen geben.
Ich bin der Exfreund meiner Exfreundin und stehe für meine Trennung gerade bzw. durchlaufe meinen Prozess.
Was, wie ich finde, zu honorieren ist. Vor allem, dass du das für dich und dann auch noch öffentlich reflektierst.
Auch, wenn mich das Gefühl beschleicht, dass sich die Glaubwürdigkeit meiner Entschuldigung für manche eher in Grenzen hält.
TheWho, das ist nicht deine Baustelle, also mach es nicht dazu.
Es wird hier im Forum immer wieder kontroverse Diskussionen oder Ansätze geben und neben konstruktiver auch destruktive, möglicherweise unberechtigte Kritik. Damit kann man sich auseinandersetzen und man kann versuchen, etwas daraus für sich mitzunehmen - und wenn es auch 'nur' die Feststellung ist, dass man eben eine konträre Auffassung vertritt.

Diejenigen, die deine Entschuldigung für nicht glaubhaft halten, haben - und auch das ist eine Erkenntnis - uU Baustellen, die sie selbst noch anzugehen haben; eventuell hilft dann ein kontroverser Gegenpart oder der Strang der 'anderen Seite' der eigenen Geschichte dabei, eben diese andere Seite endlich auch sehen und - wenn nicht sofort, dann ggf. später - verstehen zu können.
Ich halte das für ausgesprochen wertvoll und empfinde das als eine Bereicherung für ein ansonsten ewig einseitiges Forum da, wo es keine andere Seite gibt, schlicht, weil sie nicht erwünscht ist.

Ich finde es im Übrigen auch wichtig, sich damit bewusst auseinanderzusetzen, wenn man merkt, dass einen ein Strang oder Stranginhalt triggert. Im günstigsten Falle tritt man dann einen Schritt zurück und fängt an, sich Fragen zu stellen, Nutzen daraus zu ziehen, zu lernen, die eigene Sicht zu erweitern. Wer das nicht möchte oder kann, der hat, wie oben schon erwähnt, immernoch die Wahl, dem Strang fernzubleiben.
Ich habe das Gefühl, dass sind eher seltene Fälle. Aber die Tatsache, dass es triggert, sagt eigentlich, dass man dies etablieren sollte.
Wenn es seltene Fälle sind - offen gestanden habe ich das nicht beobachtet - dann muss nicht etabliert werden, weil es Ausnahmeerscheinungen sind.
Kommt es häufiger vor, sind es keine Ausnahmeerscheinungen und dann muss nicht mehr etabliert werden.

Ich denke nicht, dass wir hier wegen einiger Gegenwindstimmen ein Fass aufmachen müssen. Und ich baue auch auf das grundsätzliche Vorhandensein von so etwas wie Eigenverantwortung, Impulskontrolle, nachträglicher Reflexion und Relativierung da, wo es wegen hochkommender Emotionen ggf. nicht gleich möglich war. Oder auf das Vorhandensein der Fähigkeit, etwas in der Art zu entwickeln. Menschen sind lernfähig oder sollten es werden.

Kommt es doch mal zu einer heftigeren Kollision, gibt es die außerdem die Crew, die - wie Mod Plouha hier - ein Auge drauf hat und ordnend eingreift. Du kannst übrigens auch User bitten, deinem Strang künftig fernzubleiben, wenn du das möchtest, TheWho.

So, dass Konflikte nicht das Miteinander und den Fluss im Austausch durch zusätzliche negative Emotionen zu den ohnehin unschönen Gefühlen und seelischen Narben, die Trennungen erzeugen, gefährden.
Kontroversen und Kontroversen gehören ebenso zum Leben, wie gescheiterte Beziehungen. Das ist so erstmal zu akzeptieren.

Und nochmal: wer meint, in einem Strang von der durch den Strangersteller aufgezeigten, ihm innewohnenden Problematik verletzt oder getriggert zu werden, der sollte schon aus Gründen des Selbstschutzes eigenverantwortlich die Gefahrenzone verlassen, wenn er den SE nicht verstehen, das, was er beschreibt nachempfinden, akzeptieren und somit nicht helfen kann - auch sich selbst nicht, wenn die andere Seite deswegen ein blinder Fleck bleiben soll, weil zB Wut bisweilen einfacher zu erreichen ist, als Verständnis oder Akzeptanz.

Ich wünsche eine gute Nacht,
kommt allesamt gut ins Wochenende,
Hira
 
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Admina Hira Eth

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Überschnitten mit Plouha. Hab wieder zu lang fürs Texten gebraucht und nicht damit gerechnet, dass noch jemand wach ist jetzt. ;)
 

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