Himbeertörtchen
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- 16 Feb. 2021
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Liebes Forum,
ich weiß nicht mehr, was ich noch machen soll und hoffe, ihr könnt mir helfen.
Mein Mann (33) hat mich (31) nach fast 10 Jahren Ehe und 12 Jahren Beziehung am 25.12. für mich völlig überraschend verlassen. Unsere beiden Kinder sind fast 8 und 5. Ich hätte nie mit sowas gerechnet und er selbst hat immer beteuert, mich niemals verlassen zu wollen. Es gab Zeiten bzw. den Großteil der Beziehung, in denen wir uns zu 100% sicher waren, uns niemals zu trennen. Wir waren ein Team.
Leider waren die letzten Monate bzw. das letzte Jahr mit Unterbrechungen dank Corona und Schul-/Kitaschließungen sehr kräftezehrend und als Paar blieb uns so gut wie keine Zeit.
Unsere Geschichte ist nicht die kürzeste (Achtung, lang!):
Mein Mann ist spielsüchtig (Computerspiele), jedoch seit vielen Jahren "trocken". Wir waren seit 2008 zusammen. 2011 war ich vom Studium aus drei Monate im Ausland und fand danach heraus, dass er seiner Sucht nachging. 2015 log er alle damit an, dass es mit seinem Studium Probleme gab und er exmatrikuliert wurde. Angeblich beauftragte seine Mutter einen Anwalt. Als sie ein paar Monate später bei mir war, fragte ich sie nach Neuigkeiten. Seine Lügen flogen auf. Er fuhr an den Tagen, an denen er angeblich Vorlesungen hatte, zu seinen Eltern und spielte. Es folgten Besuche bei einer Drogenberatungsstelle, die sich auch mit anderen Suchtproblemen befasst. Auch heute hat er noch regelmäßige (Telefon-)Gespräche, in denen es in der Vergangenheit vor allem um ihn und sein generelles Wohlbefinden ging, aktuell wöchentlich. Es gab 2-3 Rückfälle. Ich hielt immer zu ihm.
Seit der Geburt unserer ersten Tochter bin ich Alleinverdienerin (selbstständig). Er begann im Herbst 2015 eine schulische unbezahlte Ausbildung. Da ich für zwei arbeiten musste - dies aber gerne tat, damit er einen Beruf erlernt, der ihm Freude macht - arbeitete ich oft abends oder am Wochenende. 2017 hatte ich ein sehr erfolgreiches Jahr, habe mich aber völlig verausgabt und Anfang 2018 eine Mutter-Kind-Kur gemacht. Ich war völlig erschöpft. Er hatte etwa 1,5 Jahre lang abends einen Nebenjob, der unserer Ehe und vor allem ihm jedoch sehr schadete. 2018 erkrankte er chronisch und sein Medikament schlug nicht an. Er hatte sehr starke Beschwerden/Schmerzen. Die Prüfungen 2019 bestand er nicht. Ende 2019 war er körperlich so kaputt, dass er im Krankenhaus war. 2020 kam Corona und er bestand auch die Wiederholungsprüfung nicht. Er bekam ein neues Medikament (die Medikamente zeigen ihre Wirkung leider erst nach extrem langer Zeit, wenn überhaupt, man wechselt sie also nicht einfach so) und begann die Ausbildung an einer anderen Schule erneut.
Da ich in unserer Wohnung schon lange nicht mehr glücklich war und meine Arbeit Platz in Anspruch nimmt, sind wir Ende November in ein Reihenhaus umgezogen. Nichts Riesiges, aber etwas mehr Platz und ein Garten und für mich ein Meilenstein, wo ich doch schon viel eher umziehen wollte, es aber nicht ging.
Schon seit seiner erneuten Ausbildung im Herbst schien er öfter deprimierter oder schnell gereizt, aber ich schob es auf seine Erkrankung und den generellen Stress. Mir ging es ja nicht anders. Wir hatten immer mal Meinungsverschiedenheiten wegen der Kinder. Wir hingen ja auch alle ständig aufeinander. Neben meiner Selbstständigkeit habe ich das Haus renoviert und doppelt Miete gezahlt, damit wir für die alte Wohnung etwas mehr Zeit haben. Die Wochen waren extrem hart für uns beide.
Im Dezember wurde er immer kühler. Ich habe ihn mehrmals gefragt, ob etwas ist. Am 25. habe ich ihn abends im Bett erneut gefragt und da kam dann raus, dass ihm alles zu viel ist und er nicht mehr kann. Am 27. wollte er planmäßig mit den Kindern zu seinen Eltern. Ich bat ihn, am 26. zu fahren. Am 30. brachte er die Kinder und zog in sein WG-Zimmer (später kam heraus, dass er das Zimmer bereits Mitte Dezember klarmachte). Eine andere Frau gibt es nicht und das glaube ich ihm auch.
In den darauffolgenden Wochen habe ich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann (Hinterherrennen, Briefe, Weinen...). Anfang/Mitte Januar hatten wir zwei persönliche Gespräche, in denen er auch selbst geweint hat. Auf einmal war so viel negativ und es störten ihn plötzlich so viele Dinge, auch am Haus, die ich gar nicht ändern könnte, selbst wenn ich wollte. Ich habe erst sehr viel später verstanden, dass diese Dinge höchstens der Auslöser, aber sicher nicht die Ursache sind. Er sagte, seine Gefühle reichen nicht mehr für eine Beziehung. Es ist noch Liebe vorhanden, aber nur sehr wenig.
Bisher gab es vielleicht immer mal 1-2 Tage, an denen wir neutral wegen der Kinder geschrieben haben. Leider habe ich es bisher nicht geschafft, mich zurückzuziehen. Anfangs war er täglich für die Kinder hier, aber das konnte ich nicht. Er holt sie seit etwa 3 Wochen an beiden Wochenendtagen. Ich konnte es nicht mal ertragen, seine Stimme zu hören.
Ich beginne im März eine Therapie und habe mir für die nächsten Monate einiges vorgenommen. Momentan ist natürlich wenig möglich, was nicht sehr vorteilhaft ist. Ich kann mich kaum ablenken.
Was mache ich nun? Eine Paartherapie hielt ich vor 2-3 Jahren nicht für notwendig, da unsere Probleme da meiner Meinung nicht so akut waren. Natürlich bereue ich das nun und er möchte jetzt auch keine. In unserem letzten persönlichen Gespräch sagte er mir, ich solle ihm Zeit geben. Ich Depp konnte mich aber natürlich nicht zügeln. Ich weiß, dass ich ihm den Abstand geben muss und auch mir. Er schrieb mir gestern (weil ich natürlich wieder Gedanken äußern musste), dass es ihm nicht gut geht, er nicht glücklich ist, es ihm aber besser geht und dass es doch besser ist, wenn ich nicht leide, wenn es bei ihm noch ewig dauert, bis die Liebe wiederkommt, so wie sie früher war. Insgesamt ist er mir gegenüber extrem abweisend und kalt.
Ich weiß, dass das alles eine Sache von Monaten wird, vielleicht sogar länger (oder es nie wieder wird) und dass ich auf mich selbst schauen muss. Aber es fällt mir so schwer. Ich habe mich nach allem, was war und was ich für unsere Familie geopfert habe (u.a. meine eigenen Bedürfnisse), nach der Trennung so gedemütigt und ausgenutzt gefühlt. Er warf mir Dinge vor, die für mich selbst nicht mal möglich waren. Mit mir gesprochen hat er in den letzten Monaten nicht über seine Sorgen und Wünsche.
In den Ratgebern liest man immer von einem Machtverhältnis nach der Trennung, das wieder umgekehrt werden muss. Aber ist es nicht falsch, dass ich mir Macht zurückhole, wenn ich sie scheinbar unbewusst in den letzten Jahren schon hatte? Sicher ist es gut, dass er endlich mal auf eigenen Beinen steht. Ich habe mich ja auch viel schneller "entwickelt" als er. Ach man...
Trotz seiner Vergangenheit ist er ein wunderbarer Mensch und ich habe aufgrund unserer Geschichte natürlich auch schon böse Bemerkungen bekommen. Aber ich liebe ihn und möchte ihn zurück. Wir hatten so viele schöne Momente.
ich weiß nicht mehr, was ich noch machen soll und hoffe, ihr könnt mir helfen.
Mein Mann (33) hat mich (31) nach fast 10 Jahren Ehe und 12 Jahren Beziehung am 25.12. für mich völlig überraschend verlassen. Unsere beiden Kinder sind fast 8 und 5. Ich hätte nie mit sowas gerechnet und er selbst hat immer beteuert, mich niemals verlassen zu wollen. Es gab Zeiten bzw. den Großteil der Beziehung, in denen wir uns zu 100% sicher waren, uns niemals zu trennen. Wir waren ein Team.
Leider waren die letzten Monate bzw. das letzte Jahr mit Unterbrechungen dank Corona und Schul-/Kitaschließungen sehr kräftezehrend und als Paar blieb uns so gut wie keine Zeit.
Unsere Geschichte ist nicht die kürzeste (Achtung, lang!):
Mein Mann ist spielsüchtig (Computerspiele), jedoch seit vielen Jahren "trocken". Wir waren seit 2008 zusammen. 2011 war ich vom Studium aus drei Monate im Ausland und fand danach heraus, dass er seiner Sucht nachging. 2015 log er alle damit an, dass es mit seinem Studium Probleme gab und er exmatrikuliert wurde. Angeblich beauftragte seine Mutter einen Anwalt. Als sie ein paar Monate später bei mir war, fragte ich sie nach Neuigkeiten. Seine Lügen flogen auf. Er fuhr an den Tagen, an denen er angeblich Vorlesungen hatte, zu seinen Eltern und spielte. Es folgten Besuche bei einer Drogenberatungsstelle, die sich auch mit anderen Suchtproblemen befasst. Auch heute hat er noch regelmäßige (Telefon-)Gespräche, in denen es in der Vergangenheit vor allem um ihn und sein generelles Wohlbefinden ging, aktuell wöchentlich. Es gab 2-3 Rückfälle. Ich hielt immer zu ihm.
Seit der Geburt unserer ersten Tochter bin ich Alleinverdienerin (selbstständig). Er begann im Herbst 2015 eine schulische unbezahlte Ausbildung. Da ich für zwei arbeiten musste - dies aber gerne tat, damit er einen Beruf erlernt, der ihm Freude macht - arbeitete ich oft abends oder am Wochenende. 2017 hatte ich ein sehr erfolgreiches Jahr, habe mich aber völlig verausgabt und Anfang 2018 eine Mutter-Kind-Kur gemacht. Ich war völlig erschöpft. Er hatte etwa 1,5 Jahre lang abends einen Nebenjob, der unserer Ehe und vor allem ihm jedoch sehr schadete. 2018 erkrankte er chronisch und sein Medikament schlug nicht an. Er hatte sehr starke Beschwerden/Schmerzen. Die Prüfungen 2019 bestand er nicht. Ende 2019 war er körperlich so kaputt, dass er im Krankenhaus war. 2020 kam Corona und er bestand auch die Wiederholungsprüfung nicht. Er bekam ein neues Medikament (die Medikamente zeigen ihre Wirkung leider erst nach extrem langer Zeit, wenn überhaupt, man wechselt sie also nicht einfach so) und begann die Ausbildung an einer anderen Schule erneut.
Da ich in unserer Wohnung schon lange nicht mehr glücklich war und meine Arbeit Platz in Anspruch nimmt, sind wir Ende November in ein Reihenhaus umgezogen. Nichts Riesiges, aber etwas mehr Platz und ein Garten und für mich ein Meilenstein, wo ich doch schon viel eher umziehen wollte, es aber nicht ging.
Schon seit seiner erneuten Ausbildung im Herbst schien er öfter deprimierter oder schnell gereizt, aber ich schob es auf seine Erkrankung und den generellen Stress. Mir ging es ja nicht anders. Wir hatten immer mal Meinungsverschiedenheiten wegen der Kinder. Wir hingen ja auch alle ständig aufeinander. Neben meiner Selbstständigkeit habe ich das Haus renoviert und doppelt Miete gezahlt, damit wir für die alte Wohnung etwas mehr Zeit haben. Die Wochen waren extrem hart für uns beide.
Im Dezember wurde er immer kühler. Ich habe ihn mehrmals gefragt, ob etwas ist. Am 25. habe ich ihn abends im Bett erneut gefragt und da kam dann raus, dass ihm alles zu viel ist und er nicht mehr kann. Am 27. wollte er planmäßig mit den Kindern zu seinen Eltern. Ich bat ihn, am 26. zu fahren. Am 30. brachte er die Kinder und zog in sein WG-Zimmer (später kam heraus, dass er das Zimmer bereits Mitte Dezember klarmachte). Eine andere Frau gibt es nicht und das glaube ich ihm auch.
In den darauffolgenden Wochen habe ich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann (Hinterherrennen, Briefe, Weinen...). Anfang/Mitte Januar hatten wir zwei persönliche Gespräche, in denen er auch selbst geweint hat. Auf einmal war so viel negativ und es störten ihn plötzlich so viele Dinge, auch am Haus, die ich gar nicht ändern könnte, selbst wenn ich wollte. Ich habe erst sehr viel später verstanden, dass diese Dinge höchstens der Auslöser, aber sicher nicht die Ursache sind. Er sagte, seine Gefühle reichen nicht mehr für eine Beziehung. Es ist noch Liebe vorhanden, aber nur sehr wenig.
Bisher gab es vielleicht immer mal 1-2 Tage, an denen wir neutral wegen der Kinder geschrieben haben. Leider habe ich es bisher nicht geschafft, mich zurückzuziehen. Anfangs war er täglich für die Kinder hier, aber das konnte ich nicht. Er holt sie seit etwa 3 Wochen an beiden Wochenendtagen. Ich konnte es nicht mal ertragen, seine Stimme zu hören.
Ich beginne im März eine Therapie und habe mir für die nächsten Monate einiges vorgenommen. Momentan ist natürlich wenig möglich, was nicht sehr vorteilhaft ist. Ich kann mich kaum ablenken.
Was mache ich nun? Eine Paartherapie hielt ich vor 2-3 Jahren nicht für notwendig, da unsere Probleme da meiner Meinung nicht so akut waren. Natürlich bereue ich das nun und er möchte jetzt auch keine. In unserem letzten persönlichen Gespräch sagte er mir, ich solle ihm Zeit geben. Ich Depp konnte mich aber natürlich nicht zügeln. Ich weiß, dass ich ihm den Abstand geben muss und auch mir. Er schrieb mir gestern (weil ich natürlich wieder Gedanken äußern musste), dass es ihm nicht gut geht, er nicht glücklich ist, es ihm aber besser geht und dass es doch besser ist, wenn ich nicht leide, wenn es bei ihm noch ewig dauert, bis die Liebe wiederkommt, so wie sie früher war. Insgesamt ist er mir gegenüber extrem abweisend und kalt.
Ich weiß, dass das alles eine Sache von Monaten wird, vielleicht sogar länger (oder es nie wieder wird) und dass ich auf mich selbst schauen muss. Aber es fällt mir so schwer. Ich habe mich nach allem, was war und was ich für unsere Familie geopfert habe (u.a. meine eigenen Bedürfnisse), nach der Trennung so gedemütigt und ausgenutzt gefühlt. Er warf mir Dinge vor, die für mich selbst nicht mal möglich waren. Mit mir gesprochen hat er in den letzten Monaten nicht über seine Sorgen und Wünsche.
In den Ratgebern liest man immer von einem Machtverhältnis nach der Trennung, das wieder umgekehrt werden muss. Aber ist es nicht falsch, dass ich mir Macht zurückhole, wenn ich sie scheinbar unbewusst in den letzten Jahren schon hatte? Sicher ist es gut, dass er endlich mal auf eigenen Beinen steht. Ich habe mich ja auch viel schneller "entwickelt" als er. Ach man...
Trotz seiner Vergangenheit ist er ein wunderbarer Mensch und ich habe aufgrund unserer Geschichte natürlich auch schon böse Bemerkungen bekommen. Aber ich liebe ihn und möchte ihn zurück. Wir hatten so viele schöne Momente.