seit 2 Monaten getrennt, "Kontaktsperre" mit Kindern (sehr lang)

Himbeertörtchen

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Liebes Forum,

ich weiß nicht mehr, was ich noch machen soll und hoffe, ihr könnt mir helfen.

Mein Mann (33) hat mich (31) nach fast 10 Jahren Ehe und 12 Jahren Beziehung am 25.12. für mich völlig überraschend verlassen. Unsere beiden Kinder sind fast 8 und 5. Ich hätte nie mit sowas gerechnet und er selbst hat immer beteuert, mich niemals verlassen zu wollen. Es gab Zeiten bzw. den Großteil der Beziehung, in denen wir uns zu 100% sicher waren, uns niemals zu trennen. Wir waren ein Team.

Leider waren die letzten Monate bzw. das letzte Jahr mit Unterbrechungen dank Corona und Schul-/Kitaschließungen sehr kräftezehrend und als Paar blieb uns so gut wie keine Zeit.

Unsere Geschichte ist nicht die kürzeste (Achtung, lang!):
Mein Mann ist spielsüchtig (Computerspiele), jedoch seit vielen Jahren "trocken". Wir waren seit 2008 zusammen. 2011 war ich vom Studium aus drei Monate im Ausland und fand danach heraus, dass er seiner Sucht nachging. 2015 log er alle damit an, dass es mit seinem Studium Probleme gab und er exmatrikuliert wurde. Angeblich beauftragte seine Mutter einen Anwalt. Als sie ein paar Monate später bei mir war, fragte ich sie nach Neuigkeiten. Seine Lügen flogen auf. Er fuhr an den Tagen, an denen er angeblich Vorlesungen hatte, zu seinen Eltern und spielte. Es folgten Besuche bei einer Drogenberatungsstelle, die sich auch mit anderen Suchtproblemen befasst. Auch heute hat er noch regelmäßige (Telefon-)Gespräche, in denen es in der Vergangenheit vor allem um ihn und sein generelles Wohlbefinden ging, aktuell wöchentlich. Es gab 2-3 Rückfälle. Ich hielt immer zu ihm.

Seit der Geburt unserer ersten Tochter bin ich Alleinverdienerin (selbstständig). Er begann im Herbst 2015 eine schulische unbezahlte Ausbildung. Da ich für zwei arbeiten musste - dies aber gerne tat, damit er einen Beruf erlernt, der ihm Freude macht - arbeitete ich oft abends oder am Wochenende. 2017 hatte ich ein sehr erfolgreiches Jahr, habe mich aber völlig verausgabt und Anfang 2018 eine Mutter-Kind-Kur gemacht. Ich war völlig erschöpft. Er hatte etwa 1,5 Jahre lang abends einen Nebenjob, der unserer Ehe und vor allem ihm jedoch sehr schadete. 2018 erkrankte er chronisch und sein Medikament schlug nicht an. Er hatte sehr starke Beschwerden/Schmerzen. Die Prüfungen 2019 bestand er nicht. Ende 2019 war er körperlich so kaputt, dass er im Krankenhaus war. 2020 kam Corona und er bestand auch die Wiederholungsprüfung nicht. Er bekam ein neues Medikament (die Medikamente zeigen ihre Wirkung leider erst nach extrem langer Zeit, wenn überhaupt, man wechselt sie also nicht einfach so) und begann die Ausbildung an einer anderen Schule erneut.

Da ich in unserer Wohnung schon lange nicht mehr glücklich war und meine Arbeit Platz in Anspruch nimmt, sind wir Ende November in ein Reihenhaus umgezogen. Nichts Riesiges, aber etwas mehr Platz und ein Garten und für mich ein Meilenstein, wo ich doch schon viel eher umziehen wollte, es aber nicht ging.

Schon seit seiner erneuten Ausbildung im Herbst schien er öfter deprimierter oder schnell gereizt, aber ich schob es auf seine Erkrankung und den generellen Stress. Mir ging es ja nicht anders. Wir hatten immer mal Meinungsverschiedenheiten wegen der Kinder. Wir hingen ja auch alle ständig aufeinander. Neben meiner Selbstständigkeit habe ich das Haus renoviert und doppelt Miete gezahlt, damit wir für die alte Wohnung etwas mehr Zeit haben. Die Wochen waren extrem hart für uns beide.

Im Dezember wurde er immer kühler. Ich habe ihn mehrmals gefragt, ob etwas ist. Am 25. habe ich ihn abends im Bett erneut gefragt und da kam dann raus, dass ihm alles zu viel ist und er nicht mehr kann. Am 27. wollte er planmäßig mit den Kindern zu seinen Eltern. Ich bat ihn, am 26. zu fahren. Am 30. brachte er die Kinder und zog in sein WG-Zimmer (später kam heraus, dass er das Zimmer bereits Mitte Dezember klarmachte). Eine andere Frau gibt es nicht und das glaube ich ihm auch.

In den darauffolgenden Wochen habe ich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann (Hinterherrennen, Briefe, Weinen...). Anfang/Mitte Januar hatten wir zwei persönliche Gespräche, in denen er auch selbst geweint hat. Auf einmal war so viel negativ und es störten ihn plötzlich so viele Dinge, auch am Haus, die ich gar nicht ändern könnte, selbst wenn ich wollte. Ich habe erst sehr viel später verstanden, dass diese Dinge höchstens der Auslöser, aber sicher nicht die Ursache sind. Er sagte, seine Gefühle reichen nicht mehr für eine Beziehung. Es ist noch Liebe vorhanden, aber nur sehr wenig.

Bisher gab es vielleicht immer mal 1-2 Tage, an denen wir neutral wegen der Kinder geschrieben haben. Leider habe ich es bisher nicht geschafft, mich zurückzuziehen. Anfangs war er täglich für die Kinder hier, aber das konnte ich nicht. Er holt sie seit etwa 3 Wochen an beiden Wochenendtagen. Ich konnte es nicht mal ertragen, seine Stimme zu hören.

Ich beginne im März eine Therapie und habe mir für die nächsten Monate einiges vorgenommen. Momentan ist natürlich wenig möglich, was nicht sehr vorteilhaft ist. Ich kann mich kaum ablenken.

Was mache ich nun? Eine Paartherapie hielt ich vor 2-3 Jahren nicht für notwendig, da unsere Probleme da meiner Meinung nicht so akut waren. Natürlich bereue ich das nun und er möchte jetzt auch keine. In unserem letzten persönlichen Gespräch sagte er mir, ich solle ihm Zeit geben. Ich Depp konnte mich aber natürlich nicht zügeln. Ich weiß, dass ich ihm den Abstand geben muss und auch mir. Er schrieb mir gestern (weil ich natürlich wieder Gedanken äußern musste), dass es ihm nicht gut geht, er nicht glücklich ist, es ihm aber besser geht und dass es doch besser ist, wenn ich nicht leide, wenn es bei ihm noch ewig dauert, bis die Liebe wiederkommt, so wie sie früher war. Insgesamt ist er mir gegenüber extrem abweisend und kalt.

Ich weiß, dass das alles eine Sache von Monaten wird, vielleicht sogar länger (oder es nie wieder wird) und dass ich auf mich selbst schauen muss. Aber es fällt mir so schwer. Ich habe mich nach allem, was war und was ich für unsere Familie geopfert habe (u.a. meine eigenen Bedürfnisse), nach der Trennung so gedemütigt und ausgenutzt gefühlt. Er warf mir Dinge vor, die für mich selbst nicht mal möglich waren. Mit mir gesprochen hat er in den letzten Monaten nicht über seine Sorgen und Wünsche.

In den Ratgebern liest man immer von einem Machtverhältnis nach der Trennung, das wieder umgekehrt werden muss. Aber ist es nicht falsch, dass ich mir Macht zurückhole, wenn ich sie scheinbar unbewusst in den letzten Jahren schon hatte? Sicher ist es gut, dass er endlich mal auf eigenen Beinen steht. Ich habe mich ja auch viel schneller "entwickelt" als er. Ach man...

Trotz seiner Vergangenheit ist er ein wunderbarer Mensch und ich habe aufgrund unserer Geschichte natürlich auch schon böse Bemerkungen bekommen. Aber ich liebe ihn und möchte ihn zurück. Wir hatten so viele schöne Momente.
 

Himbeertörtchen

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Nachtrag: Ich weiß, dass viele andere Menschen auf ihn einreden, wofür ich nichts kann. Kann das für mich von Nachteil sein bzgl. der "Kontaktsperre" (auf Paarebene)?

Ich kann mir auch vorstellen, dass sein Selbstwertgefühl in den letzten Jahren extrem gesunken oder gar nicht mehr vorhanden ist. Ich habe ihm natürlich oft gesagt, dass ich stolz bin auf ihn und dass er es schaffen wird. Aber scheinbar hat es nicht gereicht.

Er sagte, vor einem halben Jahr hätte er noch um mich gekämpft, wenn ich mich getrennt hätte. Und dann vergeht die Liebe plötzlich so schnell?
 
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Admina Felis

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Hallo Himbeertörtchen,

diesen Begrüßungstext schreiben wir allen neuen Mitgliedern.

Herzlich willkommen im Beziehungskummer Forum.

Um einen möglichst reibungslosen Start für dich zu gewährleisten, verschaffe dir bitte zuerst eine Orientierung und lies dich in grundsätzliche Texte von Wolfgang, dem Forenbetreiber, ein, auf dessen Gedanken und Erkenntnissen die Beratung hier im Forum basiert: Dazu gehört der Mann-Frau-Konflikt, der Text über die Kristallisation und alle anderen Texte auf Wolfgangs Startseite. Als Starthilfe für dich als Neuling, dient dieser Link.

Beachte bitte zudem: Ein Forum ist kein Selbstbedienungsladen sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen.

Kommunikation zwischen dir und dem Ex oder OdB (= Objekt der Begierde) stelle bitte in Fettschrift ein; deine Berater können sich so schneller orientieren und somit effektiver bei einem Antworttext helfen.

Bei einem Ex-Back bietet sich in der Regel zuerst eine KS (Kontaktsperre ) an - das heißt, keine Kontaktaufnahme geht von dir aus. Die KS ist unter anderem für dich selbst da, um zur Ruhe zu kommen, Selbstvertrauen aufzubauen, zu reflektieren und evtl Baustellen anzugehen - gleichzeitig dient sie als strategisches Element. Mache Sport, geh mit Freunden aus, lasse alte Bekanntschaften /Freunde wieder aufleben, pflege deine Hobbys wieder richtig oder lass alte Hobbys wieder aufleben.

Denn es ist einerseits verständlich, wenn du dich in deinem Kummer intensiv mit deiner Liebesgeschichte beschäftigst. Jedoch löst diese intensive und oft sorgenvolle Beschäftigung mit deinem OdB dein Problem nicht automatisch. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dich darüber hinaus ablenkst und unbedingt zu einem großen Teil den Fokus auf dein Wohlgefühl (unabhängig von deiner Liebesgeschichte) richtest. Hierzu eignet sich folgender Strang:
"Aktives 'Warten' - die Positivspirale".

Bitte achte darauf, dass du die Kommunikation deines Ex-Partners stehen lässt und nicht sofort editierst - denn dann hätte keiner was davon: Weder deine Berater im Strang können sich schnell orientieren, noch haben Mitleser die Gelegenheit, etwas zu lernen.

Und noch was: Bitte lege Dir einen Avatar zu, so dass du ein "Gesicht" für uns bekommst.

Für Deine Beziehungsgeschichte wünschen wir Dir viel Glück!


Felis aus dem Team

Ps.: Für alle die ein Ex back anstreben ist Wolfgang's E-book ein "Muß".
 

Trust

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Hallo Himbeertörtchen,
das ist eine sehr intensive Geschichte. Ich kann mir vorstellen, dass du als Alleinverdiener zusammen mit den Kindern und dann noch mit einem Partner der diese Probleme hat, viel durchgemacht hast, dafür meinen absoluten Respekt!!!

Wenn ich da gegen andere Geschichten sehe und wie schnell der Partner sich trennt bist du wirklich ein extremes Exemplar in der Hinsicht, dass du so für eure Familie kämpfst.

Ich wünsche dir natürlich dass eure Familie wieder zusammen findet habe aber persönlich das Gefühl, dass du jetzt ganz besonders auf dich und die Kinder achten musst.

Das hast du schon richtig erkannt, mit dem hinterherlaufen wird es leider nix.

Ich denke wirklich das Beste wird sein, dass er eure Abwesenheit spürt und anfängt euch zu vermissen und in eine Situation kommen sollte in der er sich zu behaupten hat.

Zu viel Unterstützung glaube ich wird in seinem Fall nur einen Rückfall begünstigen.


Da ich kein Experte bin, hören wir was die Profis sagen.


Ich wünsche dir viel Kraft alles Gute.

:brav:
 
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Himbeertörtchen

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Vielen Dank, Trust. Da habe ich tatsächlich gerade feuchte Augen. Sowas habe ich in der letzten Zeit öfter gehört mit dem Respekt und trotzdem ist es mir unangenehm, weil es für mich irgendwie eine Selbstverständlichkeit war. Ich dachte, das macht man nun mal, wenn man sich liebt. Und er selbst war ja in anderer Form auch immer für mich da und ich habe mich bei ihm immer so geborgen gefühlt.

Er schrieb vorhin eine Nachricht die Kinder betreffend und ich werde wohl dieses Mal etwas länger benötigen, um zu antworten. Sonst habe ich das immer sofort gemacht. Es ist auch nichts Wichtiges. Er teilte mir nur den neuen Zahnarzttermin der Kinder Ende April mit und meinte, dass er gerne mit ihnen hingehen kann.

Oder sollte ich Dinge die Kinder betreffend dennoch direkt beantworten, auch wenn sie Zeit haben?
 

Admina Felis

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Ja, liebe Himbeer, was die Kinder betrifft, am besten direkt beantworten ( also so wie du dazu kommst ) - dabei sachlich neutral auf der Elternebene bleiben.
Wenn sonst etwas kommt, stelle es bitte hier ein. Wir helfen dir bei der Antwort.

Und ansonsten schließe ich mich Trust an - Hut ab, was du geleistet hast, wie du das alles geschafft hast !
 

Admina Felis

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Beim Zahnarzttermin brauchst du z.B. nur kurz ein 'ok, danke' zurück schreiben oder auch nur 'ok' oder einen Daumen hoch Smiley
 

Kaffeetante

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Hallo und herzlich willkommen Himbeertörtchen :herz:

Auch wenn der Anlaß alles andere als schön ist, hast du für dich den den Weg hier her gefunden. Ich bin ehrlich beeindruckt, was du geleistet hast in den letzten Jahren!
Eure Situation war ja alles andere als einfach. :trost:
Jetzt gilt es natürlich erst mal zur Ruhe zu kommen für alle beteiligten und eine gute Elterebene für die Kinder zu finden. Hier bist du gut aufgehoben :herz:
 

Smomo

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Hallo Himbeertörtchen,

auch von mir ein herzlich Willkommen.

Mensch, du hast echt ganz schön viel Last auf deinen Schultern und auch ich möchte dir hier meinen Respekt aussprechen!

Was mir beim lesen deiner Story initial in den Kopf kam war folgender Gedanke:

Vielleicht fühlt dein Mann sich zu schwach an deiner Seite. Das ist im gotteswillen kein Vorwurf an dich denn einer muss das Schiff ja lenken. Kann mir nur vorstellen das er sich sehr klein gefühlt hat und als Versager wenn er die Prüfungen versemmelt und beruflich noch nicht wirklich Fuß fassen konnte um die Familie zu ernähren.

Gut dass du hier bist, hier wird dir toll geholfen von ganz vielen lieben Menschen :smile:
 
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Himbeertörtchen

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Danke für eure Beiträge.

Als Versager hat er sich definitiv oft gefühlt, aber wie hätte ich ihm da helfen sollen?

Heute stelle ich mir auch wieder so viele Fragen und würde ihm am liebsten schreiben, aber ich mache es natürlich nicht.

Wir konnte er uns nur aufgeben, ohne auch nur einmal ernsthaft mit mir gesprochen zu haben? Wenn wir überhaupt mal geredet haben, dann zwischen Tür und Angel. Aber da ging es nicht um ernsthafte Probleme oder eine mögliche Trennung. Ich hatte überhaupt keine Chance.

Er sagte, er hätte gehofft, dass die Situation im Haus besser wird, aber sie wurde schlimmer. Er warf mir vor, so gestresst gewesen zu sein. Aber welche Alternative gab es denn für mich? Er hat, wenn die Kinder zu Hause waren, sie oft betreut und sie auch abends fast immer ins Bett gebracht, damit ich in Ruhe arbeiten kann. Aber als wenn das schon war für mich. Es war doch keine Zeit, dir ich wirklich für mich hatte. Aber ich glaube, das hat er immer so gesehen. Er selbst hat sich von mir eingeschränkt gefühlt (schreibe nachher noch mehr, muss erstmal los zur Kita).
 

Himbeertörtchen

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Er wäre gerne auch mal länger bei seinen Klassenkameraden geblieben, statt immer schon vor 22 Uhr zu Hause sein zu müssen. Ich sehe ein, dass ich ihn da eingeschränkt habe. Ich wollte ihn einfach zu Hause haben, weil ich dann abends oft nervlich schon fertig war wegen der vielen Belastungen und es dann oft natürlich ewig dauerte, bis beide Kinder ruhig waren und schliefen. Vor allem unsere 5-Jährige dreht dann gerne nochmal auf. Und sie spiegelt mich sehr gut, wenn ich gestresst bin. Und vielleicht fand ich es unbewusst auch einfach unfair, dass er Freizeit hat und ich eigentlich so gut wie nie. Er sagte wirklich oft, wenn er sich um beide gekümmert hat, ihn hätte dann ja Zeit für mich, obwohl ich arbeiten musste. Das habe ich ihm Anfang Februar auch noch in einer Mail geschrieben, in der ich erklärt habe, wie es für mich die ganzen letzten Jahre war.

Von seiner Mama (!) erfuhr ich vor ein paar Wochen, dass er sich auch im Haus gerne mehr eingebracht hätte. Bei mir kam es auch in der Vergangenheit oft so an, als wäre er froh, wenn ich so viel entscheiden würde. Es ging mal um die Wandfarbe und es hieß "Hauptsache, du bist glücklich" und da war auhh nichts Kaltes von ihm. Das war noch kurz vor unserem Umzug im November. Ja, beim Sofa und bei der Küche waren wir nicht einer Meinung. Ich konnte mich nur mit unserer jetzigen anfreunden und sie gefiel mir gut. Und was das Sofa angeht, wollte ich endlich eines, das mir richtig gefällt und das hoffentlich sehr lange hält, was in der Vergangenheit nicht der Fall war. Deshalb wurde es auch ein teures. Ihm war es zu teuer, aber im Möbelhaus gefielen mir die Sofas einfach gar nicht. Er hätte auch ein günstiges genommen, das optisch aber so gar nicht ins Wohnzimmer gepasst hätte und auch ansonsten einfach für mich nicht schön genug aussah.

Natürlich tut es mir leid, dass er sich so fühlt. Das war ja nicht meine Absicht. Er sagte seiner Mama auch, dass er für seine Taten zu wenig Anerkennung bekommen hat. Ja, vielleicht war ich damit in den Wochen vor der Trennung zu sparsam, aber natürlich bekam er sie von mir. Nur wohl nicht ausreichend.

Aber vieles, was er mir vorgeworfen hat, hätte man durch Reden ändern können. Aber er hat sich dagegenentschieden. Er hätte mir ja sagen können, dass er gerne auch mal viel länger wegbleiben möchte. Das hat er kein einziges Mal getan, erst nach der Trennung.

Wir hatten auch sonst immer unseren Sport und das war für mich auch eine Möglichkeit, mehr rauszukommen. Leider ging das dann irgendwann nicht mehr. Und das fehlt ihm sicher auch sehr.
 

Meta

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Liebes Himbeertörtchen :brav:,


Er sagte seiner Mama auch, dass er für seine Taten zu wenig Anerkennung bekommen hat. Ja, vielleicht war ich damit in den Wochen vor der Trennung zu sparsam, aber natürlich bekam er sie von mir. Nur wohl nicht ausreichend.

Du versuchst die Arbeit, die Kinder & deinen kranker EM unter einen Hut zu kriegen... und opferst Dich den ganzen Tag auf.

Respekt :Respekt:

Darum ist mir diese Aussage unverständlich:
Er wäre gerne auch mal länger bei seinen Klassenkameraden geblieben, statt immer schon vor 22 Uhr zu Hause sein zu müssen.

Natürlich möchte jeder soviel Freizeit wie nur möglich haben, aber die Aufgabe Deines EM besteht darin, Dich wenigstens familiär zu unterstützen.

Wo bleibst Du? Was ist Dein Benefit in der Beziehung?
Wann triffst Du Freundinnen & kannst abschalten?

Kann mir nur vorstellen das er sich sehr klein gefühlt hat und als Versager wenn er die Prüfungen versemmelt und beruflich noch nicht wirklich Fuß fassen konnte um die Familie zu ernähren.

Dem stimme ich zu.
EM muss sich selbst aufraffen, er ist für sein Leben verantwortlich.

Aber vieles, was er mir vorgeworfen hat, hätte man durch Reden ändern können. Aber er hat sich dagegenentschieden. Er hätte mir ja sagen können, dass er gerne auch mal viel länger wegbleiben möchte. Das hat er kein einziges Mal getan, erst nach der Trennung.
Liebe Himbeertörtchen :herz: Du hast Dein Bestes gegeben, hast für Euch eine Zukunft aufgebaut, die Familie finanziell am Leben erhalten, ein Haus gekauft.... Deinen Mann bei der Bewältigung seiner Suchterkrankung unterstützt....

WAS soll nun noch auf Deinen Schultern lasten?

Ich finde es sehr egoistisch von Deinem Ex sich über mangelnde Freizeit zu beschweren, während Du vor Arbeit kaum in den Schlaf kommst.

Komm erstmal ein wenig zur Ruhe. :namaste:

Wichtig ist, dass Du die Trennung gg.über Deinem EM akzeptierst &
freundlich- distanziert mit ihm umgehst.

Du kämpfst, in dem Du nicht kämpfst. :ritter:

Alles Liebe für Dich :herz: Meta
 

Himbeertörtchen

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Vielen lieben Dank!

Das Haus ist zum Glück nur gemietet. Mehr wäre auch gar nicht drin. Aber es ist ein schönes kleines Haus und eine Zwischenlösung für die nächsten 2-3 Jahre.

Ich konnte nur beim Sport oder im Urlaub, wenn wir wirklich weg waren, abschalten. Sonst nicht. Das habe ich so auch in meine Mail geschrieben, dass ich auch beim Treffen mit einer Freundin (so viele habe ich leider nicht, dafür eine ganz besondere) nie wirklich abschalten konnte, da ich wusste, was zu Hause auf mich wartet. Meine Tage verbringe ich mit täglichem zeitlichen und finanziellen Druck.

Wenn besagte Freundin aus dem Ausland wieder da ist in ein paar Wochen, gehen wir zusammen in Bars und ich lerne ihre Freunde kennen. Das ist für mich etwas Besonderes, aber ich freue mich, sowas auch mal wieder zu machen.
 
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Himbeertörtchen

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Er schrieb eben, dass er am 26.2. nach XXX muss und die Kinder mitnehmen würde, da sein Papa ihn abholt. Wir hatten ausgemacht, dass die Kinder auch mal bei ihm übernachten und das sollte an dem Wochenende soweit sein.

Antworte ich jetzt auch wieder nur mit "ok"? Meine letzte Antwort war ja auch schon "ok". Oder ich nehme den Daumen?
 
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Admina Felis

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Du kannst auch ' alles klar' oder ' gut, weiß ich Bescheid' schreiben, also alles, was kurz und neutral deine Kenntnisnahme bzw. Einverständnis signalisiert
 

Smomo

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Er wäre gerne auch mal länger bei seinen Klassenkameraden geblieben, statt immer schon vor 22 Uhr zu Hause sein zu müssen.

Himbeertörtchen, so hart das jetzt klingen mag aber das ist an sich nicht dein Bier. Da muss er schon für sich einstehen und sein „Ding“ machen und du dann eben damit klar kommen, wie rumgedreht eben auch, wenn du mit deinen Mädels rumziehst.

Er führt ja lauter Gründe an und gibt dir völlig die Schuld für seine Unfähigkeit, für sich einzustehen.

Ist schwer, aber lasse diese Vorwürfe nicht alle an dich ran.

Das er jetzt bei seiner Mama sagt, er konnte nix entscheiden wegen Farbe oder Couch :headshake: das liest sich etwas wie wenn ein Kind sagt „Mama oder Papa die lassen mich nicht mitspielen“

Ich denke das mit dem Abstand wird euch erstmal gut tun. Vielleicht sogar ihm weil er sich neu aufstellen kann, kraftvoller. Weil er seine Dinge regeln kann.

Ich weiß ich kann dir keinen konkreten Rat grade geben, außer, dass es jetzt auch für dich wichtig ist dir mal Zeit für dich alleine zu gönnen.

Wir hier alle, wir helfen dir :brav:
 

Himbeertörtchen

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Du hilfst mir schon, indem du mich in dem bestätigt, was ich die letzten Wochen so für mich "herausfinden" konnte - auch mit Hilfe anderer. Er konnte nie selbst auf eigenen Beinen stehen und hatte vor allem immer seine Eltern/vor allem Mutter als Rückendeckung. Natürlich habe auch ich ihn wahrscheinlich viel zu oft an die Hand genommen. Er hat vieles in seinem Leben einfach noch gar nicht lernen können. Es war immer jemand da, der ihn aufgefangen hat (vor allem finanziell gesehen). Nun lernt er erstmal, wie es überhaupt ist, für sich selbst sorgen zu müssen.

Aber natürlich hat er dennoch erstmal seine Eltern, bis sein Hartz 4-Antrag durch ist (da er während der Ausbildung ja nichts verdient). Aber danach werden sie ihn hoffentlich nicht weiter unterstützen, denn dann sollte er lernen, mit dem, was er hat, auch auszukommen. Sie haben uns auch immer finanziell unterstützt, wenn es notwendig war (im letzten Jahr zum Glück nicht mehr). Ich hatte dabei immer ein schlechtes Gewissen, denn ich möchte eine unabhängige Frau sein. Ihm hat das nie viel ausgemacht. Aber er hat auch nie gelernt, mit Geld umzugehen, denn seine Mutter kann es leider auch nicht.

Anfangs habe ich die meisten Fehler wirklich bei mir gesucht. Bisher haben wir in den Gesprächen auch über seine gar nicht gesprochen. Werde ich jetzt natürlich auch nicht mehr. Aber es ist schon interessant. Ob er sich über seine überhaupt Gedanken macht? Momentan wahrscheinlich nicht.
 

Admina Felis

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Liebe Himbeertörtchen,


dein EM wird wahrscheinlich, was man liest hier, mit so vielen Themen belastet sein ( die auch mit dir und der Familie im Ursprung gar nichts zu tun haben), dass er sich jetzt gar nicht damit befassen kann, was er zur Trennung/Schieflage beigetragen hat - zumal er auch eine Lösung ja jetzt gar nicht auf dem Plan hat. Er möchte ja jetzt getrennt sein.

Ich kann mir vorstellen, dass, wenn du etwas Abstand vom ersten Schock bekommen hast und dich auf dein Leben mit den Kindern besser konzentrieren kannst, es für dich auch bald erheblich leichter werden kann, und du und deine Kinder das Leben viel besser genießen werden können, ohne noch die Verantwortung für deinen EM zu tragen.
Es ist wahrscheinlich auch nicht leicht für dich, die Verantwortung jetzt loszulassen (weil es mit dem Loslassen seiner Person als EM einhergeht), es wird dir aber in jedem Fall gut tun, wenn das Schritt für Schritt passiert.
 

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