Hallo Flix,
Meiner Meinung nach macht deine Interpretation "nur" Sinn, wenn du im Rahmen eines einfachen (eher kindlichen) Ausagierens von Bedürfnissen denkst.
Also, so zum Beispiel: Eine Frau ißt gerne Kuchen, Süßes, Fettes. Eine innere Stimme in ihr sagt ihr aber, dass ihr das zwar vordergründig gut tut, aber nicht vollends. Sondern ihr mittel-/langfristig gesehen nicht so gut tut. Also vollzieht sie eine Ernährungsumstellung und verzichtet, trotz Bock, Lust und "Bedürfnis" auf Süßigkeiten und Ungesundes. Sie denkt sozusagen weiter und weiß im Sinne ihrer eigenen Selbstfürsorge, dass sie eben nicht ihrem großen Bedürfnis nach Süßem nachgehen möchte. Sie setzt sich auf Diät, weil eben ein rationaler und sich selbst-bewusster Anteil ihr sagt, dass nicht immer das das Beste ist, worauf sie gerade Lust hat oder wonach sie sich verzehrt.
Du sprichst ja von Bedürfnis nach Nähe und Kontakt. Nach einer bestimmten Person kann man aber kein Bedürfnis haben. Wenn man eine Partnerschaft sucht, dann kommen da verschiedene Bedürfnisse ins Spiel...Zum Beispiel ein Bedürfnis nach Gemeinschaftsgefühl, Zusammengehörigkeit, Nähe, Sex und Liebe. Das aber nicht grundsätzlich an eine bestimmte Person gebunden ist. Und wenn ein Anteil in ihr sagt, dass es irgendwie nicht passt oder sie das BEDÜRFNIS nach Ruhe und Selbstfindung z.B. spürt, dann geht dieser Wunsch vor. Dem geht sie dann nach, weil sie weiß, dass sie das gerade braucht. Noch mehr braucht als Kontakt zu dir.
Und das finde ich gesund. Nicht jeden Impuls auszuagieren. Herr seiner Sinne zu sein und nicht im Sinne eines übergroßen Wunsches nach Kontakt den gerade gefassten Grundsatz aufzugeben. Weil man merkt, dass gerade was anderes dran ist. Man nachdenken möchte, zur Ruhe kommen möchte.