Hallo ihr beiden. Vielen Dank für eure Einschätzungen und eure Meinungen.
Da lässt es mich jetzt noch einmal beruhigter schlafen in dem Wissen, dass ich gehandelt habe, wie ich gehandelt habe.
Mein erster Gedanke war, dass es auch etwas so klingt, als wenn deine EF eine Midlifecrisis hätte. Sie schmeißt von heute auf morgen alles hin, versucht sich ständig neu zu erfinden. Es klingt so, als wenn sie Angst hätte etwas in ihrem Leben zu verpassen, insbesondere, da sie ja vermutlich bereits in der 2. Hälfte ihres Lebens ist.
Absolut. Es kam von mehreren Seiten immer wieder die Aussage, sie habe sich völlig selbst verloren und müsse sich erst selbst wieder finden. Nicht zuletzt auch von ihr selbst.
Ich selbst sehe es immer so, dass sie ohne einen greifbaren Grund in der Pandemie und beim erreichen der tragischen 40 einfach nochmal "kalte Füsse" bekomen und alles infrage gestellt hat.
Was mich bei dem Gedankenansatz auch immer wieder umtreibt ist der umstand, dass sie auch alle erfolge, die sie ganz alleine für sich ohne zusammenhang mit mir oder unserer familie erreicht hat, mit über Bord geworfen hat. So etwas ist kaum nachvollziehbar.
Ich denke daher, dass du zwar weiterhin eine gute Elternebene forcieren solltest. Aber alles freundschaftliche zwischen euch solltest du auf Eis legen, bis der Neue weg ist und sie aktiv auf dich eingeht.
Genau das war auch die Grundlage für meine Haltung ihr gegenüber. Wieso sollte ich denn ihrem neuen Glück im Wege stehen ? Das ist alleine ihre Entscheidung. Und ich werde ihr auch keine Bestätigung dafür geben, indem ich jetzt bockig bin oder mich bedroht fühle.
Eventuell auch ein möglicher Denkanstoss für sie. Denn ich konnte freundlich und nett sein, sogar zusammen mit ihr lachen, so lange es um neutrale Themen oder die Elternebene ging, bei den "Reizthemen" habe ich mich dann einfach gelassen zurück gehalten.
Das war an sich schon eine relativ "pikante" Mischung, die eigentlich zu denken geben sollte.
Aber du musst dir das auch nicht anhören, was sie mit dem Neuen so macht - das empfinde ich als sehr perfide von ihr.
Da war ich einfach nur überrascht, weil es nach all der Zeit und dem geschehenen auch so völlig unnötig war. Ich habe selbst sogar ein wenig darüber schmunzeln müssen. Seht es mal so, wir haben uns eine gefühlte Ewigkeit nicht gesehen oder gesprochen. Und das einzig interessante, was sie dann zu berichten hat, ist was sie die letzten Tage mit dem neuen unternommen hat ?
Wobei auch noch dazu kam, dass es ausgerechnet die Dinge waren, die wir früher zusammen unternommen haben und genau die Orte, die wir zusammen besucht haben.
Aber wie bereits erwähnt, das war in meinen Augen ganz offen der Versuch, eine wie auch immer geartete Bestätigung zu bekommen, die ich dadurch neutral entschärft habe, indem ich die Aussagen nicht ignoriert, aber den neuen darin auch mit keinem Wort gewürdigt habe.
In etwa in der Art von "Ja, da ist es wirklich schön".
Das finde ich sogar respektlos, dir und deinen Gefühlen gegenüber.
So etwas muss nicht sein.
Wie schon erwähnt, ich hielt es eher für völlig unnötig und konnte es nur als offene Provokation oder eher den Versuch einer neuerlichen Bestätigung für ihre Entscheidung auslegen.
Was ich zu dem Zeitpunkt nun wirklich nicht (mehr) erwartet hätte.
Gleichzeitig musste ich aber auch an eine Geschichte von Stefanie Stahl bei dir denken. Die Geschichte wird aus der Sicht der Frau geschildert, die die Familie verlassen hat.
Stefanie Stahl
Evtl. hilft dir der Podcast, solltest du ihn noch nicht kennen.
Wie sind denn dort die Hintergründe ? Wo gibt es Ähnlichkeiten, wo Unterschiede ?