Folge 23489 von "Der Griesgram und ich"
Neulich, im Baumarkt. Schatti wartet mit glasigem Blick auf Griesgram, der freudig wie ein kleines Kind um die Werkzeuge herumschleicht (Schleifmaschinen, Bohrer, Sägen .....). Sie krallt sich am Wagen fest, um nicht vor Langeweile umzukippen. Griesgram taucht von hinten aus den Tiefen der elektrischen Wunderwaffen auf, geht an ihr vorbei und meint im Vorübergehen "Geiler Arsch" mit einem süffisanten Grinsen.
Etwas wenig lustigeres.
Ich hatte nämlich Recht, es gab da all die Jahre eine Frau im Hintergrund. Ich habe ja schrecklicherweise damals in sein Handy geguckt.....Es ist so, dass sie die beste und engste Freundin ist, aber sexuell schon lange nichts mehr läuft zwischen ihnen (das glaub ich ihm auch).
Einiges kam noch raus, und ich habe dann das Gespräch mit ihm gesucht und ihm meine Sicht der Dinge mitgeteilt. Dass ich zwar tolerant bin, aber die Grenze aufhört bei "Ich will nicht zusehen, wie Du die Sachen packst und dann fröhlich meinst: Tschüss bis morgen, ich schlaf bei ihr". Denn andersherum würde er wohl große Probleme damit haben, wenn ich bei einem anderen Mann schlafen würde, auch wenn es ohne Körperkontakt ist.
Das Ende vom Lied war, dass er eines Abends meinte, er geht mit ihr Essen, um einiges zu klären. War ja ok für mich, denn ich verbiete ihm nichts.
Er kam zurück mit einer vollen Tüte, wo sich später herausstellte, dass es alles Sachen von ihm war, die er ihr geliehen hatte.
Und da war mir klar, dass er alles beendet hat. Entweder wegen ihm selbst oder auch wegen mir. Ich bin ja ne Frau, und wenn ein Mann die privaten Kontakte einstellen will, dann will ich von diesem Mann auch nichts mehr in der Wohnung haben (Stichwort gekränkt).
Ich hab mit vorsichtigen Worten mit ihm darüber gesprochen, weil ich einfach nicht will, dass er nun wegen mir Streß mit ihr bekommt und ihm wiederholt signalisiert, dass er mit mir über alles reden kann, sofern er mag. Und auch, dass er natürlich jederzeit, wenn er das Bedürfnis spürt, er mit ihr reden kann - solange er mich nicht anlügt und behauptet, dass er zu einem Geschäftstermin abends muss.
Ich kenne ihn ja nun und habe gemerkt, wie es in ihm arbeitet. Das Thema ist von meiner Seite aus erledigt, allerdings hege ich schon die Befürchtung, dass sie es auf anderer Basis probieren wird (Stichwort emotionale Erpressung).
Es heißt ja Beziehungsarbeit. Nicht immer ist es Arbeit, aber man sollte es nie aus den Augen verlieren, dass nichts selbstverständlich ist und immer so bleibt. Er lernt von mir, ich lerne von ihm und zusammen schaffen wir es, davon gehe ich aus.
Und zu guter Letzt:
Er hats tatsächlich gesagt. Die drei Worte. Hat dazu mein Gesicht in seine Hände genommen und mir in die Augen gesehen.