Hallo ihr Lieben,
mal wieder einige Gedanken zwischendurch.
Ja das stimmt ich setz mich da nur selbst unter Druck weil ich nach all den Monaten an einem Punkt stehe wo es auf Bauchgefühl und geschickte Schlagfertigkeit ankommt und nicht mehr nur darauf sich zusammenzureissen und beim distanzierten Frame zu bleiben. Ich hab das Gefühl die nächsten 2-3 Treffen werden entscheiden in welche Richtung das zwischen uns nun wegkippt und das ist dann endgültig. Kann mir da Beides vorstellen, entweder lassen wir es jetzt oder starten die neue Runde. Bin da auch bei 50:50, kann mir ein Leben ohne ihn wirklich vorstellen oder mich da nochmal voll reinzuhängen.
Wobei Letzteres dann natürlich erstmal weitere Monate Strategie und Stress bedeutet denn dann muss ich noch eine ganze Weile locker und entspannt tun, alles leicht nehmen, "Oh huch das überrascht mich jetzt selber" und "lass es uns doch langsam angehen" wenn er auf Verbindlichkeiten drängt. An unbeschwert und einfach aus dem Bauch raus leben, geniessen und authentisch sagen was ich denke ich da noch lange nicht zu denken. Das macht mich ganz schön traurig.
Ja und die Sache mit Herr Date deprimiert mich auch ordentlich. Am Anfang fand ich ihn so toll und jetzt ist er schon wieder dermaßen anstrengend. Ich denke wenn ich richtig krass verlovert wäre würde mir das schmeicheln dass er mir so den Hof macht. Es würde mir ganz viel wohltuende Sicherheit geben. Unter Umständen so viel dass das Begehren schnell ausgelöscht ist... Damit dieses Lovebombing nicht schnell zum Ablaschen führt müsste er schon wirklich geschickt agieren können, trotzdem bei sich bleiben und auch mal eine Diätphase einschieben ohne dabei unhöflich zu sein. Ganz schwierig.
Ach Blumenwiese du bist so lieb. Ich fühl mich garnicht wie eine tolle Aufräumerin aber das Bild passt doch. Ein Zimmer hab ich tiptop schön gemacht, stehe da und verzweifel ein bisschen weil noch so viel vor mir liegt und ich nicht weiss ob ich die Kraft hab um alle Zimmer zu putzen.
Irgendwie schwankt es bei mir ständig zwischen totalem Blues und platzen vor Tatendrang. Im einen Moment stelle ich mir ein Leben ohne Ex vor und bedauere garnichts mehr. Im Nächsten weine ich wieder weil ich ihn wirklich aufrichtig und tief liebe. Ich respektiere und bewundere ihn als guten Lehrer, vom ersten Moment an habe ich mich bei ihm gut aufgehoben gefühlt. Dann habe ich ihn auch als Mann lieben gelernt und wie es sich auf der Ebene zwischen uns entwickelt hat war durchwachsen... Teils der Situation geschuldet, teils unseren Macken. Ich denke die Situation ist nun eine ganz andere und ich habe sehr an mir gearbeitet. Jetzt hängt es davon ab ob er es nochmal versuchen will... Ich habe mich nach der Trennung bewusst daran geklammert diese Ebenen zu trennen um seinen Anblick weiter ertragen zu können und professionell damit umgehen zu können. Als Mann hat er mich unglaublich verletzt aber als Trainer war er immer vorbildlich. Aber ohne die Hoffnung auf ein EB hätte ich es nicht auf mich genommen zu ihm zu fahren. Falls er sich jetzt nicht wirklich bewegt gebe ich auf und lasse das.
Ich muss gestehen irgendwie steh ich auf solche Lehrertypen. Älter, können etwas besser, bringen mir etwas bei und die mit dieser Stellung einhergehende Autorität und Distanziertheit. Meooow...
Aber von da ist es nur ein schmaler Grad zu einem Verhalten was mich ultimativ ankotzt. So eine gewisse väterliche Besorgtheit, ein für mich denken wollen und mir nicht eigene Meinungen und Erfahrungen zugestehen wollen, mich einsperren und erdrücken. Da bekomme ich absolute Beklemmung. Dieses um mich kreisen, ein mich ins Zentrum stellen und jede sichtbare Gefühlsregung begeiern und kommentieren, mich quasi unter die Lupe legen... Damit bringt man mich zuverlässig zum Flüchten. Ich weiss echt nicht was das soll dieses "Oh jetzt lächelst du wieder" "oh was ist denn du lächelst nicht" "oh jetzt hast du geblinzelt was ist denn"... Ich weiss es ist absolut lieb gemeint aber dieses "Was fühlst du was denkst du was ist denn?!?!?!" fühlt sich an wie ein permanentes Zerren und raubt mir echt die Nerven. Wenn auf diese unterschwellige Gereiztheit dann mit ganz besorgtem betroffenem Gesicht und noch viel mehr Nachfragen reagiert wird "du hast doch waaaas was ist denn bloss" dann komme ich an den Punkt wo es einfach nunoch eine Qual ist und ich ständig ganz kurz davor stehe demjenigen den Kopf abzureissen. Was mir dann natürlich leid tun würde weil er es ja nicht böse meint, im Gegenteil. Das ist dann pur nurnoch Zähne zusammenbeissen, um Gelassenheit ringen und die Stunden zählen bis ich wieder weg kann. Ich hasse sowas. Ein guter Lehrer weiss das es letztlich nicht sein Problem ist. Er bleibt bei sich. Hat Humor. Nennt einen auch mal mit Augenzwinkern einen faulen Dummkopf aber ohne dabei außer sich zu sein vor Besorgnis und Wut. Das ist mega hot. Diese väterliche Nummer ist das Gegenteil von hot.
Ich war nun am Wochenende nochmal bei Herrn Date weil ich ihm bereits die Teilnahme an Veranstaltungen zugesagt hatte. Er ist mir mit besagtem "unter die Lupe legen" auf die Nerven gegangen und wir haben uns auch gestritten. Ja ich gestehe ich war schon auf Krawall gebürstet weil ich ihn mir eigentlich wieder vom Hals halten will und dafür irgendeine Art von Begründung brauche. Jetzt hab ich sie. Ich fühle mich echt massiv eingeengt. Wirklich ich war im Zug und hätte singen und tanzen können. Freiiiiiheit oh süße Freiheit... Hüpfen wie die Kühe wenn sie nach dem Winter endlich aus dem Stall dürfen.
Ich brauche einen Mann der ähnlich tickt wie ich, der ebenfalls viel Freiraum braucht und bisschen verkorkst ist. Die letzten zwei Jahre waren so lehrreich und interessant. Ich habe so viel lernen dürfen, so viel Erfahrungen gemacht. Gesehen wie es ist eingeengt zu werden, gesehen wie man sich davon befreit und viel Verständnis entwickelt. Früher habe ich so geklammert dass mir die Männer geflüchtet sind. Jetzt weiss ich wie sich das anfühlt und kann damit besser umgehen. Ich war immer zu abhängig und aktiv. Jetzt lerne ich im Gegenteil auch mal selbstständig und passiv zu sein.
Ja vielleicht ist mein Ex ist eine Nummer zu groß für mich mit seiner enormen Verkorkstheit. Aber er ist eben auch unglaublich anziehend und ich würde ihm so gerne zeigen was ich alles gelernt habe und ihm nochmal so richtig den Kopf verdrehen und ihn sich an meiner neuen Passivität abarbeiten lassen. Ich bin mir sicher das würde sich nochmal grandios anfühlen einige Monate dieses schöne Spiel zu spielen und miteinander zu ringen.
In ein paar Tagen geh ich wieder mal zum Training und dann die Weihnachtsfeier... Es bleibt spannend.