Wahnsinn wie sich vieles bei vielen wiederholt bzw. simultan verläuft - ich kann mich da in deinen Worten ebenfalls finden - ist eben genau das betaisieren der Männer - mir ging es ähnlich wie dir!
Meine Freunde waren ihr nicht so wichtig wie umgekehrt - oder sagen wir so, ich sollte immer dabei sein, wenn sie was mir ihren Freunden macht, umgekehrt hat sie sich bei Unternehmungen mit meinen Freunden oft ausgeklinkt - das selbe bei der Familie/den Eltern - so habe ich so wie du den Bezug zu meiner Familie ein Stück weit verloren - und alles nur zum "Wohle" der Beziehung.
Da bin ich wieder bei der Aussage meines Therapeuten, der eben richtig gesagt hat ein gesunder Egoismus schadet nie bzw. nicht - ich glaube, wenn man dies beherzigt, dann bleibt man(n) bei sich selbst und kann sich nicht so verlieren in einer Beziehung, wie es so vielen hier ergeht - da sind wir meiner Meinung bei der modernen Rolle des Mannes - da hab ich mich in letzter Zeit sehr beschäftigt und bin eben draufgekommen, dass es der heutige Mann nicht leicht hat, da sich die traditionellen Rollenbilder von früher aufgelöst hat - ein Mann soll quasi alles abdecken - er soll Mann sein, Macho sein, gleichzeitig aber einfühlsam, zugewandt, am besten noch zuhause Hausarbeit miterledigen, etwaige Kinder mitbetreuen (so soll es auch sein) - das man sich hier in seiner Rolle oftmals nicht findet, sich dadurch im Leben/im Alltag verlieren kann, eben betaisiert wird, ist kein Wunder -
tja, aber du machst alles richtig, hast diesen Einschnitt im Leben jetzt auch als Chance einer nachhaltigen und dauernden Veränderung angenommen und wirst, wie auch immer, gestärkter und besser aufgestellt aus dem Ganzen herausgehen - der bisherige Weg bis hierhin hat das schon gezeigt.
Ich muss ehrlich sagen, warum sie angefangen hat Fehler zu sehen, weiß ich nicht genau. Lag ws daran, dass ich wir zu viel aufeinander gehockt sind, dass wir dann doch zu wenig miteinander gemacht haben oder weil sie arbeitslos war und generell keine eigenen Interessen oder der gleichen hatte und einfach kein ausgefülltes Leben und unzufrieden mit sich selbst. Ich denke da spielt einiges rein. Ich denke sie hat auch die Bestätigung von sich mit mir gewünscht, den als ich anfing sie zu "kritisieren", wegen ihren eigenen nichz einhalten von Disziplien, hat das ganze das bröckeln angefangen. Als ich ihr gesagt habe, dass es diesesmal zu viel war oder sie nicht so viel süßes essen soll, hat es sie eher verletzt, anstatt das sie das ganze als gut gemeinten Rat annimmt. Bzw. Habe ich ihr immer wieder ihr brechen ihrer eigenen Disziplien aufgezeigt und ihr gezeigt, dass sie ihre Ziele nicht so ernst nimmt, wie sie denkt. Mittlerweile glaube ich, dass ich über kurz oder lang da sowieso Probleme gehabt hätte, den wenn jemand unglücklich mit sich ist und das versucht über eine Beziehung zu kompensieren, naja das ist halt nicht gesund.
Ich stimme dir da aber zu, ich wurde entmannt. Muss aber auch sagen, dass ich mich nie einem Männerbild gebeugt habe. Vielleicht geschah das unterbewusst durch Sozial Media oder die Gesellschaft. Die Mann Figur nahm ihr Stiefvater ein, der ihr und mir vordiktiert hat, wie wir was kaufen sollen und das ich doch einfach nur zahlen soll. Das hat er zwar in einem spaßigen Ton gesagt, aber sowas ist halt trotzdem gesagt worden. Gelegentlich habe ich versucht das ganze an mich zu reißen. Das eine mal ist sie in Tränen explodiert. Die anderen Male haben sich angestaut und dann schluss endlich zur Trennung geführt. In dem Text/Fragen beantworten stand drin "wir haben kein Geld für einen Urlaub oder Möbel/Deko, aber für ein SUP haben wir Geld". Ich habe mir das damals sehr oft gedacht "ich habe nicht das Gefühl, dass ich der Mann in der Beziehung bin, sondern der Stiefvater ist der Mann in ijrem Leben", mich getraut etwas zu sagen, habe ich aber nie. Ich war auch immer der Empfindung, dass sie eigentlich noch nicht ausgezogen ist, weil ihre Eltern noch so viel in ihrem Leben eingenommen haben. Täglich dort, viel mit in der Wohnung bestimmt. Ich habe immer nur runter geschluckt, um sie und ihre Familie glücklich zu stimmen. Mich und meine Familie habe ich hinten angestellt. An einer Nachgeburtstagsfeier, war ich alleine bei meiner Familie. Als die Schwester meiner Mutter gestorben war, hatte ich schon das Gefühl, dass sie keinen bock hatte, meine Eltern zu besuchen um meiner Mutter eine Freude zu machen. Das war sehr kurz vor der Trennung.
Ich würde aber lügen, dass ich genügend Zeit mit ihr verbracht habe. Ich hätte etwas mehr Zeit mit ihr verbringen können, aber das habe ich nicht. Wahrscheinlich auch, weil es da generell auch schon nicht mehr so lief und ich die Spannung zwischen uns gespürt habe.
Aufjedenfall, ich habe schon einige Fortschritte gemacht. Habe viele neue Leute kennengelernt, viele neue Gespräche geführt und mich in sachen Kommunikation noch weiter verbessert. Habe am Samstag eine Art Date, ich weiß noch nicht was es wird, weil wir schon sehr unterschiedlich sind und sie auch eher viele Laster hat, die sie selbst noch verarbeiten muss. Ich schau mir das ganze an, aber werde das mit sicherer Nähe und Abstand genießen. Generell ist mir aufgefallen, dass ich nicht mehr so nervös bin. MIt neuen oder fast unbekannten Leuten Gespräche zu führen fällt mir immer leichter. War ich früher nie, aber das hat sich so in der Isolation mit Corona und der Wohnung so ergeben, dass ich so geworden bin.
Ich arbeite auch viel an meinen Emotionen um nicht wieder, wie bei dem Trennungsevent so zu "explodieren" und "kalt" zu sein. Es waren keine krassen beschimpfungen, aber ich hätte meine Worte weiser wählen oder garnicht reden können. So hätte ich zumindest ihre vermeindlichen Schmerzen gemindert, die ich mit meinen Worten hervorgerufen habe. Vielleicht hätte ich dann auch noch etwas erreicht. Heute gab es einen Moment, wo mir eine Arbeitskollegin etwad genervt und angreifend geschrieben hat. Eine nachricht habe ich etwas schnippisch zurücj geschrieben, dann habe ich inne gehalten und mich gefragt, warum ich gerade sauer bin. Ich glaube das liegt daran, weil mir ein Fehler auf unangenehme weise vorgehalten wurde. Ich bin sehr Kritikfähig, aber auch nur, wenn mir meine Fehler auf neutrale oder nette weise beigebracht werden.
Also mittlerweile habe ich kein Problem mehr, mit Menschen ein gespräch aufzubaun, wenn sie mich ansprechen oder sie in einer Gruppe stehen. Ich kann sie nur noch nicht von mir aus starten, da bin ich immernoch planlos, aber das bekomm ich such noch hin.
Danke dir für deine Gedanken Heli!