Das Komplettupdate:
Mein Schwede und ich wohnen immer noch zusammen und sind auch schon mehr als 1 Jahr zusammen. Wir haben einen guten Start ins neue Jahr verlebt und er hat an den von mir angesprochenen Themen (Pullis länger tragen, Körperpflege) auch sehr gearbeitet, so dass das bald kein Thema mehr war. Wir haben viele Freunde von uns kennengelernt, viel Zeit verbracht, er war auch deutlich gefestigter in seinem Charakter und nicht mehr so subi. Echt klasse! Unsere Beziehung schien auf einem anderen Level angekommen zu sein.
Mir ist bewusst dass viele bei dem nun folgenden Update (Rückblick März - heute) denken werden: „Das war so klar“ oder „Haben wir die liebe GL nicht gewarnt“. Und das ist auch okay, und vielleicht auch berechtigt. Ich habe mir auch die gesamte Kennlerngeschichte und eure Kommentare nochmal durchgelesen und kam selbst über einige kleine Erkenntnisse meinerseits im letzten Jahr ins Staunen. Aber nun berichte ich erstmal, damit ihr versteht was passiert ist.
Im März haben wir aufgrund der sehr gut laufenden Beziehung über das Thema Nachwuchs gesprochen - natürlich nach nem 3/4 Jahr Beziehung früh, und es hat sich auch spontan ergeben, weil wir mit einem befreundeten Pärchen seinerseits unterwegs waren, die versuchen, seit 3 Jahren ein Kind zu bekommen. In seiner Freundeskreis gibt es noch 2 weitere Paare wo es sogar schon länger dauert, bei mir auch 2 Paare. wir haben darüber gesprochen dass es eher besser ist, sich da nicht so einen Druck machen zu müssen, dass der aber natürlich auch steigt, je älter man wird. Ich gehe auf die Ende 30 zu, er auch. Wir waren uns einig dass es ja entspannter ist, das Mindset umzudrehen und eher zu sagen „ab jetzt wäre es nicht mehr schlimm, wenn man schwanger wäre“, sowieso unter dem Bewusstsein dass es dann eh noch eine Weile dauert.
„Eine Weile“ dauerte es dann - wirklich sehr überraschenderweise - nicht mehr, ich war quasi direkt schwanger (und bin es auch heute noch). Natürlich herrschte große Freude beiderseits, richtig ausgelassene Stimmung, bis dann ein paar Tage später Corona Einzug hielt.
Seit dem sind wir beide im Home Office und somit sehr intensiv zusammen. Dadurch dass man zeitweise auch quasi nicht vor die Türe gehen / sich mit Freunden treffen konnte, hing man auch nur aufeinander. Zuerst war das eine sehr schöne Zeit und während wir von links und rechts hörten dass sich Paare trennten, waren wir wie beflügelt.
Das kippte nach und nach. Bevor wir den Kinderwunsch angingen, sah es so aus, als wenn er in seiner aktuellen Firma dauerhaft übernommen werden kann. Er berichtete von aktiv laufenden Gesprächen und dass das quasi klar sei. Darauf habe ich mich auch erstmal verlassen und nicht weiter nachgefragt. Als ich dann nichts mehr hörte und ihn ansprach, kam raus, dass es wohl doch nicht so sicher sei, er sich jetzt auch bei anderen Firmen mal lieber bewerben würde, da sein Projekteinsatz ja Ende 2020 ausläuft. Für mich war das wie ein Schock, sicher auch durch den Nestbau- und Sicherheitstrieb den man als Frau in der Schwangerschaft hat, befeuert durch die Unsicherheit, die Corona auch in meinem Job mit sich brachte. Und nicht nur finanziell, zb ist es auch mit Elternzeit usw schwierig zu planen, wenn man nicht weiß wo man arbeitet bzw. dann gerade erst einen neuen Job angefangen hat.
Es war / ist da deutlich entspannter als ich und versprach mir weiterhin sich zu kümmern, ein Update gab es aber seinerseits nie, ich musste das Thema immer wieder aufbringen. Hier im Strang habe ich gelesen, dass ich ihn darauf schon im Oktober 2019 mal ansprach, also eigentlich weiß er seit fast nem Jahr dass das Thema Job für mich bei einem Mann wichtig ist. Wie gesagt, er ließ mich ja auch in dem Glauben es sei alles gut, ich war da wohl auch zu gutgläubig, das muss ich mir eingestehen....
Long story short: Seine berufliche Situation ist nach wie vor unverändert. Er ist weder übernommen von seiner aktuellen Firma noch hat er einen neuen Job gefunden. Letzteres liegt zum einen natürlich auch an der angespannten Jobsituation am Arbeitsmarkt durch Corona, aber auf jeden Fall auch daran, dass er sehr rudimentär Bewerbungen verschickt und sich von Absagen sofort hat aus der Bahn werfen lassen. Hilfe meinerseits wollte er nicht annehmen, parallel kam dann raus dass er eine gewisse Form von Lese- und Rechtschreibschwäche hat (und es ihm daher natürlich auch mehr Kraft abverlangt „mal eben so Bewerbungen zu schreiben“). Das war die zweite Enttäuschung für mich, dass er mir das vorher nie erzählt hatte.
Ich hielt mich an die Ratschläge die ich auch hier im Forum mal in anderen Strängen gelesen hatte, was dir auch jeder Paartherapeut raten würde: Erzähle deinem Partner was dich bedrückt und sorgt und was dir helfen würde bzw. was er tun kann damit sich das ändert.
(ich schicke mal ab, nicht dass sich der Monsterpost hier plötzlich löscht
)