Hallo Momo,
nun hast Du schon ein gutes Stück Deines Entzugs geschafft. Ich wähle bewusst diesen Vergleich, denn bei einer Form von emotionaler Abhängigkeit verhält es sich oftmals sehr ähnlich.
Um in dem Bild zu bleiben: Wie ein Alkoholiker hast Du lange Zeit den Alkohol genossen, irgendwann hast Du aber auch gemerkt, nicht Du entscheidest, dass Du etwas trinken möchtest sondern Du merkst, dass Du den Alkohol brauchst, um überhaupt klar zu kommen. Dann wurde der Alkoholgenuss weiter gesteigert und es drehte sich bei Dir alles darum, wann gibt es den nächsten Schluck und wie kann ich sicherstellen, dass ich den Alkohol nicht aufgeben muss? Jetzt hast Du eine Situation erlebt, in der die Abhängigkeit voll zuschlug und du merktest, wie abhängig du tatsächlich bist und dass der Alkohol Dein Leben bestimmt und alles andere nebensächlich wird.
Du hast dann den Entschluss gefasst, einen Entzug durchzumachen und genau in diesem befindest Du Dich jetzt. Der Kater ist verflogen, das Leben um einen herum ist nicht so bunt wie es mit Alkohol war und jetzt kommen die Entzugserscheinungen durch. Bilder, die sagen: War doch lustig und fühlte sich gut an, wenn ich so das eine oder andere Gläschen hatte.
Vielleicht hilft Dir dieser Vergleich, Dir das nochmals vor Augen zu führen und Deine jetzigen Empfindungen besser einzuordnen. Du kämpfst gerade mit Dir und es macht sich der Entzug bemerkbar, der Dir sagt: Eigentlich war ja auch vieles schön und bunt mit ihm. Er hat mir immer so gute Gefühle geliefert usw...
Mach Dir bewusst, dass es Deine Gefühle sind und die nicht von ihm abhängig sind. Du bist in der Lage, Dich ohne sein Zutun gut zu fühlen. Er ist nur der Alkohol.
Alles Gute und viel Durchhaltevermögen, Kath