So, hier mal mein Update.
Vorweg: mir geht es gut!
Meine Zielsetzung für das Gespräch heute war zwiegespalten. Zum einen war es mir wirklich wichtig, wieder zu einem unverkrampfteren Umgang mit ihm zu finden. Zudem wollte ich ausloten, wie er zu einer Fortsetzung oder Neuauflage der Affäre steht. Je nach Gesprächsverlauf hatte ich mir aber auch vorgenommen, einiges aus der Vergangenheit noch mal anzusprechen - nicht um dreckige Wäsche zu waschen, sondern um damit abschließen zu können und vielleicht das ein oder andere Missverständnis aus der Welt zu schaffen.
Zunächst dachte ich, dass diese beiden Ziele nicht miteinander vereinbar wären, doch kurz vorher kam ich zu der Überlegung, wenn ich bei Teil 2 eher sachlich bleibe und nicht zu sehr auf Drama und Schuldzuweisung setze, wäre vielleicht doch beides möglich. Und was soll ich sagen? Genauso war es dann auch.
Er war zuerst sehr zurückhaltend, weil er Angst vor einer Hasstirade meinerseits hatte. Die Angst konnte ich ihm schnell nehmen, und dann wurde er lockerer. Unsere letzten Treffen hatte er genau wie ich als zunehmend verkorkster empfunden. Jedoch hätte er sich nicht getraut, mich darauf anzusprechen, weil er dachte, ich wäre total sauer auf ihn.
Warum er auf meine früheren Andeutungen, noch mal ein Gespräch zu führen, nicht eingegangen war, begründete er damit, dass das aus seiner Sicht zu früh gewesen wäre.
Kleines persönliches Zwischenfazit hierzu: 1. Die KS war richtig und wichtig für uns beide. Mir hat sie den nötigen Abstand verschafft, dieses Gespräch heute führen und nach meinen Vorstellungen steuern zu können. Bei ihm hat sie zu einigem KK und zur Verunsicherung beigetragen und letztlich auch zu der Bereitschaft zu dem Treffen heute. 2. Es war auch richtig, dass ich die KS beendet habe, vor allem genau zu diesem Zeitpunkt. Ich habe auf mein Bauchgefühl gehört und darüber bin ich sehr froh.
Wir haben wirklich über vieles gesprochen. Ernst, aber trotzdem entspannt. Unter anderem habe ich noch mal betont, dass ich nicht von ihm erwartet habe, mit mir eine offizielle Beziehung einzugehen. Das hat er mir jetzt endlich geglaubt.
Er sagte noch mal, dass er es für richtig hielt, die Affäre beendet zu haben. Doch fast im gleichen Atemzug gab er zu, dass er es auch vermisst hat mit mir und dass er im Internet nach Hotels oder anderen Möglichkeiten gesucht hat, wo man sich treffen könnte. (Weil er zu Hause zuviel Angst hat, dass den Nachbarn etwas auffällt.)
Nach der Vorlage habe ich ihn natürlich nicht mehr von der Angel gelassen. Mit einer Mischung aus Rehblick und rationalen Argumenten konnte ich ihn wirklich dazu bringen, seine Meinung zu ändern. Im Januar will er sich wegen eines Treffens melden.
Von allen möglichen Wendungen, die dieses Treffen hätte nehmen können, war das ehrlich gesagt die, die ich mir am meisten gewünscht, aber mit der ich am wenigsten gerechnet hätte. Zweckpessimismus at its best.
Tja, warum ist meine Stimmung nun nicht etwas euphorischer? Ich kann doch wirklich zufrieden sein mit dem Gespräch und der Aussicht, ihn wieder für mich zu gewinnen.
Ich denke, die Rückschläge der letzten Zeit haben mich vorsichtig gemacht, mich zu früh zu freuen. Das alles sitzt noch tief, auch wenn es gerade nicht so wehtut. Es ist, als ob man dem Schmerz hinterherspürt und noch nicht ganz glauben kann, dass er wirklich weg ist. Und den Worten müssen ja jetzt auch noch die berühmten Taten folgen.
Zudem schreibe ich nicht gerade im Hormonrausch. Meinen Verführungsversuchen hat er nämlich tapfer widerstanden. Obwohl er zugegeben hat, dass er es sehr gern gewollt hätte. Doch er meinte, aus Vernunftgründen müssten wir uns das heute verbieten. Ich glaube, das war auch ein Test, ob ich künftig seine Wünsche und Bedenken stärker respektiere als früher, wo er sich öfter mal bedrängt gefühlt hat. Deshalb habe ich es nicht weiter forciert. Ein bisschen Tuchfühlung hat sein KK hoffentlich angeregt, damit er auch zu seinem Wort steht.
Nächste Woche sehe ich ihn noch zweimal im Alltag. Da kann ich dann unter Beweis stellen, dass ich wieder ganz normal mit ihm reden kann bei solchen Anlässen. Mein persönliches To Do ist außerdem, kein weiteres Rumgehirne in Bezug auf seine Freundin mehr zuzulassen. Das tut mir nämlich nicht gut. Wird sicher nicht immer leicht, aber ich schaffe das!
Ich bin sehr gespannt, wie es sich nun weiter entwickelt. Es sieht so aus, als könnte ich das hier im Forum Erlernte bald selbst anwenden. Keinesfalls soll wieder so ein Machtungleichgewicht zwischen ihm und mir entstehen. Heute war es noch nicht ganz möglich, hinter ihm zurückzubleiben, das muss ich zugeben. Zwar habe ich mich mit Gefühlsbekundungen zurückgehalten (er hat auch noch mal angedeutet, dass ihn das ziemlich verschreckt hat im September), aber eine gewisse Überzeugungsarbeit musste ich schon leisten. Der Mann will halt zu seinem Glück getragen werden!
Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende!