magnolienbluete
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- 16 März 2016
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Hallo,
nachdem ich schon seit einiger Zeit immer wieder hier mitlese und auch versuche, Parallelen zu finden oder Tipps für mich aus vorhandenen Strängen zu ziehen, möchte ich doch auch meinen eigenen Strang erstellen. Irgendwie ist doch jede Geschichte sehr individuell und ich stehe im Moment etwas an und wäre sehr dankbar um euren Rat und eure Hilfe. Hoffe, das ganze klingt nicht zu chaotisch und wirr....
Zur Sachlage:
Mein Freund und ich kennen uns etwas länger als ein halbes Jahr. Wir haben uns zufällig kennengelernt. Sympathie und gleiche Wellenlänge im Gespräch und bei Unternehmungen waren sofort da. Das Brizzeln auch nach wenigen Treffen ganz stark. Wir haben uns beide ineinander verliebt, und eine Beziehung begonnen, auch wenn er anfangs Bedenken hatte. Wir haben auch ziemlich offen über Zukunftsvorstellungen und Werthaltungen gesprochen und gesehen, dass wir da sehr gut harmonieren. Sahen uns von Anfang an ca. 3x die Woche, tauschten ständig Nachrichten aus, telefonierten jeden oder jeden zweiten Tag. Sind recht schnell sehr "eng" geworden und gemeinsam viel unternommen, ich unterstütze ihn ein wenig im Geschäft und er integriert mich da.
Eine kleine Krise (v.a. ausgelöst durch seine berufliche Situation, wo er dann "um sich schlug" aufgrund der Überforderung) hatten wir vor drei Monaten erfolgreich überwunden, danach wars sehr intensiv und schön gemeinsam - bis vor ca. einem Monat.
Aktuelle Situation:
Seit Mitte Februar habe ich das Gefühl, er zieht sich zurück. Auslöser lt. ihm: Er hatte viel Stress, ich bekam eine unangenehme Diagnose, die wohl uns beide betrifft (die aber an sich eigentlich nichts "großartiges" oder "ernstes" wäre, nur eben nervig). Und als er mich dann blöd anging und mir die Schuld gab dafür, wurde ich emotional und bin dann schlussendlich gegangen. Bin einen Tag untergetaucht, was er gar nicht gepackt hatte. Er bombardierte mich mit Anrufen, Nachrichten, rief sogar in der Firma an und läutete Sturm. Als ich dann am Tag darauf ein Treffen vereinbarte, heulte er fast als er mich sah und war froh, dass ich ok wäre und hat sich auch entschuldigt für sein Verhalten an besagtem Tag und dass er irre Panik hatte, mich verloren zu haben. Wir sprachen uns aus und ich meinte, ich würde nicht mehr einfach so untertauchen und wir besprachen, was wir gemeinsam verbessern wollen in unserer Beziehung, da sie uns beiden sehr wichtig ist.
Seither jedoch immer so ein push-pull. Liebesgeständnisse, aber dann auch wieder "das Ereignis hat viel verändert, damit kämpfe ich"...
Ende Feber: Er nahm mich auf eine Geschäftsreise und div. Termine mit, stellte mich also auch nach außen hin vor als Frau an seiner Seite (nachdem vorher viele Jahre seine Ex da immer mit dabei war, die auch in der selben Branche tätig ist wie er).
Wir hatten dann ausgemacht gemeinsam zu einer Familienfeier von mir übers Wochenende zu fahren (ca 500km; Feier am SA abend) Er hatte sich riesig darauf gefreut. Dann jedoch gesagt, er könne beruflich nicht so früh weg und er würde halt nachkommen. Bin also alleine gefahren, zur Feier gegangen. Da ist dann die Stimmung gekippt und er bezeichnete mich als kompromisslos, weil ich nicht mal in Erwägung gezogen hätte, mit ihm gemeinsam später zu fahren (auf das Risiko hin, dass auch ich nicht zur Familienfeier könne) und dass er sich so ins Zeug lege Kompromisse zu finden und alles tun würde. Er wäre nicht mehr sicher, ob er noch nachkommen würde. Schlussendlich kam er nicht mehr nach, schrieb mir, dass er sich jetzt gar nicht mehr sicher wäre ob wir noch eine gemeinsame Zukunft hätten u.ä. Und dass er die kommende Woche mehr auf sich schauen würde und sich rar machen würde.
Schlussendlich hatten wir uns am Dienstag gesehen bei ihm im Geschäft (er hat mich gebeten hinzukommen, da er Hilfe bräuchte bei einem Inserat) und waren dann gemeinsam essen. Mittwoch auf Donnerstag wollte er bei mir schlafen, aber hat dann abgesagt, da ich krank war und er sich nicht anstecken wolle (verstehe ich auch). Am Freitag kam meine Mutter zu Besuch übers Wochenende (wir beide hatten sie anlässlich ihres Geburtstags eingeladen; Theaterbesuch, gutes Essen etc.). Zu dieser Zeit war auch meine Schwester mit ihrem Freund hier. Beim gemeinsamen Abendessen war er gut drauf, flüsterte mir auch ins Ohr, wie lieb er mich hätte und von wegen Heirat und Kind doch früher als gemeinsam mal (unter der Voraussetzung unsere Beziehung passt) ins Auge gefasst. Ich antwortete mit einem Augenzwinkern "Hast Stress?" - er hat gelächelt und gemeint, neinnein. Der Abend verlief angenehm. Am nächsten Morgen bekam ich schriftlich volle Breitseite. Dass ich bei wichtigen Themen für ihn abblocke, dass er nimmer weiß ob das alles Sinn macht und dass er sich schon freut, wenn er abends nach dem Theatertermin wieder zu Hause wäre. Habe mich dann nicht gemeldet, und lt. Vereinbarung sind wir nachmittags ins Geschäft um uns dort zu treffen und dann Essen zu gehen. Meine Mutter begrüßte er sehr herzlich, zu mir kam er nicht näher. Kurzer Smalltalk mit meiner Mutter, dann verzog er sich nach hinten um was zu arbeiten. Als Kunden kamen, sind wir dann zum Essen vorgegangen. Er ist nachgekommen, war recht ok drauf. Im Theater hat er dann fast geheult, war etwas distanziert, wollte auch kaum Körperkontakt (Hand halten). Nachher haben wir uns verabschiedet und er ging.
Am Sonntag sahen wir uns nicht, nur hin und wieder schriflicher Nachrichtenwechsel.
Zum ersten Mal nach einem halben Jahr fragt er mich plötzlich, ob ich in zu ihm komme, ich soll bei ihm schlafen, er zeigt mir seine Wohnung. Wir redeten viel und lange (aber nicht über unsere Beziehugnskrise, das wollte ich nicht an dem Abend und er auch nicht, sondern vorwiegend über * - siehe unten). Er kuschelt sich an mich.
Am nächsten Tag (sein Geburtstag) gemeinsam gefrühstückt. Er war dann beruflich bis spätabends eingedeckt (und dementsprechend leider schlecht gelaunt) und fragt mich, als er am Heimweg war wieder, ob ich bei ihm schlafen will, überlegts sich dann aber nach 2min anders und sagts ab. Dann noch ein kurzes "Lass uns reden!!!" - seither ist er stumm wie ein Fisch.
das gemeinsame Gespräch war/ist für morgen Abend vereinbart.
Einflüsse/Erschwerendes:
* seine Selbständigkeit: Seit knapp einem Jahr ist er selbständig, er kämpft ums Überleben und mit der alleinigen Verantwortung für alle Entscheidungen. Existenzängste, Angst vor Gesichtsverlust und Fehlentscheidungen
* Ex-Beziehung: Er hatte eine 15 Jahre andauernde Wochenendbeziehung. Lt. seinen Erzählungen: Kaum Streit, wollten sich gemeinsam selbständig machen (sie hat dann aber sichtlich nicht mitgezogen); wollten gemeinsames Grundstück kaufen, er hat zweimal einen Rückzieher gemacht. Sie wollte ein Kind, er war unsicher, sie hatte offensichtlich Hoffnungen und daran festgehalten. Vor kurzem (*) hat sie ihm mitgeteilt, dass sie den Kontakt abbricht und ihm auch gesagt, dass sie sich nicht vorstellen könne, beruflich bei ihm einzusteigen. Das war ein herber Schlag für ihn (ich vermute, weil sie "die Tür endgültig zugeworfen hat"; er hatte noch offene Fragen; beteuert aber dass die Beziehungsebene für ihn Vergangenheit ist). Zwei Tage später teilt er mir mit, dass er sie treffen wird, am Abend vor meinem nahenden Geburtstag. Um div. zu klären. Bin sehr sauer - muss es grad an dem Termin sein, kann mir vorstellen, wie der dann an meinem Geburtstag drauf sein wird. Noch dazu wollten wir ursprünglich mal ebendiesen Abend gemeinsam verbringen und unsere beiden Geburtstage dann gemeinsam feiern.
* Seine andere Ex-Beziehung (ca. 1,5 Jahre), die nachdem sie schon getrennt waren noch bei ihm (WG) gewohnt hatte, ist erst vor kurzem ausgezogen.
* Ex-Frau / Kind: Er ist schon länger geschieden (weiß nicht genau wie lange, aber denke jedenfalls 10 Jahre); Beziehung zum Kind eher lose dzt, Beziehung zur Ex schwierig; dzt. aufgrund der finanziellen Situation Schwierigkeiten mit regelmäßiger Unterhaltszahlung
* Er ist mehr als 10 Jahre älter als ich. Ich bin 31. ich habe studiert, er nicht.
Meine Einschätzung:
* Er ist überfordert, insbesondere mit seiner beruflichen Situation.
* Er hat Oberwasser in der Beziehung, glaubt aber (oder gibt vor?), dass ich die Hosen anhätte.
* Unangenehmes auszusprechen fällt ihm sehr schwer und er beginnt "herumzueiern" oder kommuniziert dies dann später schriftlich (WA/Skype etc). Dies macht er sehr direkt und teilweise für mich schon fast etwas respektlos - er wirft es mir quasi hin. (Bsp: "Du klammerst mich zu Tode!!!" "Das ist auch der Grund, warum ich nicht bei dir schlafen will!", "Ich habe keine Lust auf ...!!!!") wenn ich ihn dann beim nächsten Treffen darauf anspreche, ist er "zahmer" und das ganze ist nicht so "kollateral" als es für mich in den Nachrichten rüberkommt. Oft "schwächt" er das Ganze auch direkt in den Nachrichten dann ab mit Aussagen wie "Glaubst du wirklich, wir passen so gut zusammen, dass wir das Leben gemeinsam verbringen können?", "Du bist echt perfekt, nur dieses Klammern (Anm. körperlich) stört mich..."
* Er kann recht gut austeilen, vor allem wenn es ihm nicht gut geht. Mit dem Einstecken tut er sich schwer und reagiert empfindlich.
* Er erkundigt sich in letzter Zeit recht selten bei mir, wies mir geht, was bei mir los ist. Vielmehr gehts um Themen bzw. Geschehnisse aus seinem beruflichen Leben und was ihn aktuell beschäftigt. Aufmerksamkeit für mich muss ich irgendwie einfordern. Teilweise verstehe ich das aufgrund des Drucks, unter dem er steht, dennoch bin ich etwas enttäuscht. Auf Nachfrage oder Kommentare meint er jedoch, dass es ihn sehr interessiert, wie es mir geht und was los ist bei mir.
* Er ist ein Mensch, der sich, wenn es ihm schlecht geht, zurückzog "um niemanden zu belasten oder zu nerven".
* Ich habe das Gefühl, dass ich kämpfen muss und mich oft rechtfertige. Dass ich mich wohl auch unter Druck setzen lasse von div. Ansagen ("Ich weiß nicht, ob das noch Sinn macht mit uns", "Du klammerst mich zu Tode", "Wirst schon sehen, was passiert, wenn wir uns jetzt ein paar Tage nicht sehen. Abstand schadet uns mal nicht.").
* Er sagt von sich, dass wenn er Schluss macht, dann kann er in 4-5 Tagen damit abschließen und das "vergessen". (Bin da eher skeptisch)
* In meiner Familie wurde er nach anfänglicher Skepsis sehr gut aufgenommen. Er fühlt sich wohl dort, versteht sich super mit ihnen.
* Ich denke, meine Schwäche liegen v.a. darin, dass ich wohl zu wenige Grenzen aufzeige. Dass ich immer da bin und unterstütze. Dass ich mich zu wenig rar mache.
Ich habe jetzt grad keine Ahnung, was ich mir von dem Gespräch erwarten kann/soll, was passieren wird, wie ich mich verhalten soll. Ich möchte unsere Beziehung nicht aufgeben sondern retten, da er in meinen Augen sehr liebenswert ist und wir sehr gut harmonieren und ich ihn sehr schätze, insbesondere auch weiß, wie er war/ist wenn er entspannter ist. ich bin sehr glücklich mit ihm, wenns nicht gerade diese totale Talfahrt wie momentan ist.
Würde mich sehr freuen, wenn mir jemand hier von euch Tipps geben könnte oder eine Einschätzung. Wenns zu wirr ist bzw. Details fehlen, bitte sagen... Danke schon mal!
nachdem ich schon seit einiger Zeit immer wieder hier mitlese und auch versuche, Parallelen zu finden oder Tipps für mich aus vorhandenen Strängen zu ziehen, möchte ich doch auch meinen eigenen Strang erstellen. Irgendwie ist doch jede Geschichte sehr individuell und ich stehe im Moment etwas an und wäre sehr dankbar um euren Rat und eure Hilfe. Hoffe, das ganze klingt nicht zu chaotisch und wirr....
Zur Sachlage:
Mein Freund und ich kennen uns etwas länger als ein halbes Jahr. Wir haben uns zufällig kennengelernt. Sympathie und gleiche Wellenlänge im Gespräch und bei Unternehmungen waren sofort da. Das Brizzeln auch nach wenigen Treffen ganz stark. Wir haben uns beide ineinander verliebt, und eine Beziehung begonnen, auch wenn er anfangs Bedenken hatte. Wir haben auch ziemlich offen über Zukunftsvorstellungen und Werthaltungen gesprochen und gesehen, dass wir da sehr gut harmonieren. Sahen uns von Anfang an ca. 3x die Woche, tauschten ständig Nachrichten aus, telefonierten jeden oder jeden zweiten Tag. Sind recht schnell sehr "eng" geworden und gemeinsam viel unternommen, ich unterstütze ihn ein wenig im Geschäft und er integriert mich da.
Eine kleine Krise (v.a. ausgelöst durch seine berufliche Situation, wo er dann "um sich schlug" aufgrund der Überforderung) hatten wir vor drei Monaten erfolgreich überwunden, danach wars sehr intensiv und schön gemeinsam - bis vor ca. einem Monat.
Aktuelle Situation:
Seit Mitte Februar habe ich das Gefühl, er zieht sich zurück. Auslöser lt. ihm: Er hatte viel Stress, ich bekam eine unangenehme Diagnose, die wohl uns beide betrifft (die aber an sich eigentlich nichts "großartiges" oder "ernstes" wäre, nur eben nervig). Und als er mich dann blöd anging und mir die Schuld gab dafür, wurde ich emotional und bin dann schlussendlich gegangen. Bin einen Tag untergetaucht, was er gar nicht gepackt hatte. Er bombardierte mich mit Anrufen, Nachrichten, rief sogar in der Firma an und läutete Sturm. Als ich dann am Tag darauf ein Treffen vereinbarte, heulte er fast als er mich sah und war froh, dass ich ok wäre und hat sich auch entschuldigt für sein Verhalten an besagtem Tag und dass er irre Panik hatte, mich verloren zu haben. Wir sprachen uns aus und ich meinte, ich würde nicht mehr einfach so untertauchen und wir besprachen, was wir gemeinsam verbessern wollen in unserer Beziehung, da sie uns beiden sehr wichtig ist.
Seither jedoch immer so ein push-pull. Liebesgeständnisse, aber dann auch wieder "das Ereignis hat viel verändert, damit kämpfe ich"...
Ende Feber: Er nahm mich auf eine Geschäftsreise und div. Termine mit, stellte mich also auch nach außen hin vor als Frau an seiner Seite (nachdem vorher viele Jahre seine Ex da immer mit dabei war, die auch in der selben Branche tätig ist wie er).
Wir hatten dann ausgemacht gemeinsam zu einer Familienfeier von mir übers Wochenende zu fahren (ca 500km; Feier am SA abend) Er hatte sich riesig darauf gefreut. Dann jedoch gesagt, er könne beruflich nicht so früh weg und er würde halt nachkommen. Bin also alleine gefahren, zur Feier gegangen. Da ist dann die Stimmung gekippt und er bezeichnete mich als kompromisslos, weil ich nicht mal in Erwägung gezogen hätte, mit ihm gemeinsam später zu fahren (auf das Risiko hin, dass auch ich nicht zur Familienfeier könne) und dass er sich so ins Zeug lege Kompromisse zu finden und alles tun würde. Er wäre nicht mehr sicher, ob er noch nachkommen würde. Schlussendlich kam er nicht mehr nach, schrieb mir, dass er sich jetzt gar nicht mehr sicher wäre ob wir noch eine gemeinsame Zukunft hätten u.ä. Und dass er die kommende Woche mehr auf sich schauen würde und sich rar machen würde.
Schlussendlich hatten wir uns am Dienstag gesehen bei ihm im Geschäft (er hat mich gebeten hinzukommen, da er Hilfe bräuchte bei einem Inserat) und waren dann gemeinsam essen. Mittwoch auf Donnerstag wollte er bei mir schlafen, aber hat dann abgesagt, da ich krank war und er sich nicht anstecken wolle (verstehe ich auch). Am Freitag kam meine Mutter zu Besuch übers Wochenende (wir beide hatten sie anlässlich ihres Geburtstags eingeladen; Theaterbesuch, gutes Essen etc.). Zu dieser Zeit war auch meine Schwester mit ihrem Freund hier. Beim gemeinsamen Abendessen war er gut drauf, flüsterte mir auch ins Ohr, wie lieb er mich hätte und von wegen Heirat und Kind doch früher als gemeinsam mal (unter der Voraussetzung unsere Beziehung passt) ins Auge gefasst. Ich antwortete mit einem Augenzwinkern "Hast Stress?" - er hat gelächelt und gemeint, neinnein. Der Abend verlief angenehm. Am nächsten Morgen bekam ich schriftlich volle Breitseite. Dass ich bei wichtigen Themen für ihn abblocke, dass er nimmer weiß ob das alles Sinn macht und dass er sich schon freut, wenn er abends nach dem Theatertermin wieder zu Hause wäre. Habe mich dann nicht gemeldet, und lt. Vereinbarung sind wir nachmittags ins Geschäft um uns dort zu treffen und dann Essen zu gehen. Meine Mutter begrüßte er sehr herzlich, zu mir kam er nicht näher. Kurzer Smalltalk mit meiner Mutter, dann verzog er sich nach hinten um was zu arbeiten. Als Kunden kamen, sind wir dann zum Essen vorgegangen. Er ist nachgekommen, war recht ok drauf. Im Theater hat er dann fast geheult, war etwas distanziert, wollte auch kaum Körperkontakt (Hand halten). Nachher haben wir uns verabschiedet und er ging.
Am Sonntag sahen wir uns nicht, nur hin und wieder schriflicher Nachrichtenwechsel.
Zum ersten Mal nach einem halben Jahr fragt er mich plötzlich, ob ich in zu ihm komme, ich soll bei ihm schlafen, er zeigt mir seine Wohnung. Wir redeten viel und lange (aber nicht über unsere Beziehugnskrise, das wollte ich nicht an dem Abend und er auch nicht, sondern vorwiegend über * - siehe unten). Er kuschelt sich an mich.
Am nächsten Tag (sein Geburtstag) gemeinsam gefrühstückt. Er war dann beruflich bis spätabends eingedeckt (und dementsprechend leider schlecht gelaunt) und fragt mich, als er am Heimweg war wieder, ob ich bei ihm schlafen will, überlegts sich dann aber nach 2min anders und sagts ab. Dann noch ein kurzes "Lass uns reden!!!" - seither ist er stumm wie ein Fisch.
das gemeinsame Gespräch war/ist für morgen Abend vereinbart.
Einflüsse/Erschwerendes:
* seine Selbständigkeit: Seit knapp einem Jahr ist er selbständig, er kämpft ums Überleben und mit der alleinigen Verantwortung für alle Entscheidungen. Existenzängste, Angst vor Gesichtsverlust und Fehlentscheidungen
* Ex-Beziehung: Er hatte eine 15 Jahre andauernde Wochenendbeziehung. Lt. seinen Erzählungen: Kaum Streit, wollten sich gemeinsam selbständig machen (sie hat dann aber sichtlich nicht mitgezogen); wollten gemeinsames Grundstück kaufen, er hat zweimal einen Rückzieher gemacht. Sie wollte ein Kind, er war unsicher, sie hatte offensichtlich Hoffnungen und daran festgehalten. Vor kurzem (*) hat sie ihm mitgeteilt, dass sie den Kontakt abbricht und ihm auch gesagt, dass sie sich nicht vorstellen könne, beruflich bei ihm einzusteigen. Das war ein herber Schlag für ihn (ich vermute, weil sie "die Tür endgültig zugeworfen hat"; er hatte noch offene Fragen; beteuert aber dass die Beziehungsebene für ihn Vergangenheit ist). Zwei Tage später teilt er mir mit, dass er sie treffen wird, am Abend vor meinem nahenden Geburtstag. Um div. zu klären. Bin sehr sauer - muss es grad an dem Termin sein, kann mir vorstellen, wie der dann an meinem Geburtstag drauf sein wird. Noch dazu wollten wir ursprünglich mal ebendiesen Abend gemeinsam verbringen und unsere beiden Geburtstage dann gemeinsam feiern.
* Seine andere Ex-Beziehung (ca. 1,5 Jahre), die nachdem sie schon getrennt waren noch bei ihm (WG) gewohnt hatte, ist erst vor kurzem ausgezogen.
* Ex-Frau / Kind: Er ist schon länger geschieden (weiß nicht genau wie lange, aber denke jedenfalls 10 Jahre); Beziehung zum Kind eher lose dzt, Beziehung zur Ex schwierig; dzt. aufgrund der finanziellen Situation Schwierigkeiten mit regelmäßiger Unterhaltszahlung
* Er ist mehr als 10 Jahre älter als ich. Ich bin 31. ich habe studiert, er nicht.
Meine Einschätzung:
* Er ist überfordert, insbesondere mit seiner beruflichen Situation.
* Er hat Oberwasser in der Beziehung, glaubt aber (oder gibt vor?), dass ich die Hosen anhätte.
* Unangenehmes auszusprechen fällt ihm sehr schwer und er beginnt "herumzueiern" oder kommuniziert dies dann später schriftlich (WA/Skype etc). Dies macht er sehr direkt und teilweise für mich schon fast etwas respektlos - er wirft es mir quasi hin. (Bsp: "Du klammerst mich zu Tode!!!" "Das ist auch der Grund, warum ich nicht bei dir schlafen will!", "Ich habe keine Lust auf ...!!!!") wenn ich ihn dann beim nächsten Treffen darauf anspreche, ist er "zahmer" und das ganze ist nicht so "kollateral" als es für mich in den Nachrichten rüberkommt. Oft "schwächt" er das Ganze auch direkt in den Nachrichten dann ab mit Aussagen wie "Glaubst du wirklich, wir passen so gut zusammen, dass wir das Leben gemeinsam verbringen können?", "Du bist echt perfekt, nur dieses Klammern (Anm. körperlich) stört mich..."
* Er kann recht gut austeilen, vor allem wenn es ihm nicht gut geht. Mit dem Einstecken tut er sich schwer und reagiert empfindlich.
* Er erkundigt sich in letzter Zeit recht selten bei mir, wies mir geht, was bei mir los ist. Vielmehr gehts um Themen bzw. Geschehnisse aus seinem beruflichen Leben und was ihn aktuell beschäftigt. Aufmerksamkeit für mich muss ich irgendwie einfordern. Teilweise verstehe ich das aufgrund des Drucks, unter dem er steht, dennoch bin ich etwas enttäuscht. Auf Nachfrage oder Kommentare meint er jedoch, dass es ihn sehr interessiert, wie es mir geht und was los ist bei mir.
* Er ist ein Mensch, der sich, wenn es ihm schlecht geht, zurückzog "um niemanden zu belasten oder zu nerven".
* Ich habe das Gefühl, dass ich kämpfen muss und mich oft rechtfertige. Dass ich mich wohl auch unter Druck setzen lasse von div. Ansagen ("Ich weiß nicht, ob das noch Sinn macht mit uns", "Du klammerst mich zu Tode", "Wirst schon sehen, was passiert, wenn wir uns jetzt ein paar Tage nicht sehen. Abstand schadet uns mal nicht.").
* Er sagt von sich, dass wenn er Schluss macht, dann kann er in 4-5 Tagen damit abschließen und das "vergessen". (Bin da eher skeptisch)
* In meiner Familie wurde er nach anfänglicher Skepsis sehr gut aufgenommen. Er fühlt sich wohl dort, versteht sich super mit ihnen.
* Ich denke, meine Schwäche liegen v.a. darin, dass ich wohl zu wenige Grenzen aufzeige. Dass ich immer da bin und unterstütze. Dass ich mich zu wenig rar mache.
Ich habe jetzt grad keine Ahnung, was ich mir von dem Gespräch erwarten kann/soll, was passieren wird, wie ich mich verhalten soll. Ich möchte unsere Beziehung nicht aufgeben sondern retten, da er in meinen Augen sehr liebenswert ist und wir sehr gut harmonieren und ich ihn sehr schätze, insbesondere auch weiß, wie er war/ist wenn er entspannter ist. ich bin sehr glücklich mit ihm, wenns nicht gerade diese totale Talfahrt wie momentan ist.
Würde mich sehr freuen, wenn mir jemand hier von euch Tipps geben könnte oder eine Einschätzung. Wenns zu wirr ist bzw. Details fehlen, bitte sagen... Danke schon mal!