Fuchs
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- 16 Feb. 2022
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Hallo zusammen,
vergangenen Freitag hat mich (26) meine Ex (22) nach knapp 10 Monaten Beziehung verlassen. Kennengelernt haben wir uns vor einem knappen Jahr auf einer bekannten App.
Der Trennung voraus gingen drei Wochen voller Ungewissheit, nachdem sie mir bei einem Telefonat (einen Tag vor Valentinstag) mitteilte, dass sie nicht wisse, wie es mit uns weitergehen soll, da sie keine Gefühle mehr für mich habe, dass wenn sie an mich denkt, ich nur noch ein guter Freund, nicht mehr ihr Freund sei und ihr in der letzten Zeit eh ein paar Punkte aufgefallen sind, die sie mit mir besprechen wollte und ihr in der Beziehung etwas fehlt. An dem Abend hat sie dann auch ihr Whatsapp-Profilbild von einem gemeinsamen zu einem gewechselt auf dem nur sie zu sehen ist.
Eine paar Anmerkung:
Wir hatten eine Fernbeziehung, da sie ursprünglich aus einem Ort ca. 1,5h mit dem Auto von meinem Wohnort entfernt stammt. Sie absolviert momentan ein duales Studium, bei dem der Arbeitsort von ihrem Heimatort und meinem Wohnort ca. 1,5h mit dem Auto entfernt ist. Ihr Studienort ist ca. 3,5h von meinem Wohnort und ca. 5h von ihrem Heimatort entfernt. Ich bin in den Endzügen meines Masterstudiums und beginne ab April eine Festanstellung bei dem Unternehmen, bei dem ich momentan als Werkstudent tätig bin, wohne derzeit noch bei meinen Eltern, da sich das während dem Master angeboten hat, hatte aber auch schon eigene Wohnungen und werde in den nächsten Monaten wieder in eine eigene Wohnung ziehen. Es hat sich am Anfang rausgestellt, dass wir beim selben Unternehmen arbeiten, allerdings in unterschiedlichen Bereichen und an unterschiedlichen Standorten.
Wir haben uns trotzdem regelmäßig, sprich zumindest am Wochenende gesehen. Es gab auch Abschnitte, in denen wir längere Zeit zusammen verbracht haben (wegen Home-Office / Online-Vorlesungen). Wenn wir nicht zusammen waren, haben wir auch täglich (video)telefoniert.
Wir sind uns beide von unseren Wesen und Charakter her recht ähnlich, haben in vielen Bereichen gleiche Ansichten, Werte und Vorstellungen von der Zukunft.
Ich mache seit über einem Jahr eine Therapie (Heilpraktikerin mit schulmedizinischer Ausrichtung und psychologischem Studium), da ich insbesondere Probleme mit unterbewusster Stressverarbeitung habe und sich das zu psychosomatischen Symptomen geführt hat.
Da sie wiederkehrende Hautprobleme (wurden immer besser, wenn wir ein paar Tage zusammen waren) hatte, deren Ursache vom Hautarzt nicht geklärt werden konnten, hatte ich ihr vorgeschlagen, dass sie auch zu meiner Therapeutin geht, was sie Ende Januar tat. Bei dem Termin kam heraus, dass die Hautprobleme psychosomatisch sind und bei ihr einige Traumata in der Vergangenheit ausgelöst wurde, welche sie bei einer Traumatherapie aufarbeiten sollte. Die Therapeutin wollte sie jedoch nur ungern bei sich aufnehmen, da bereits ich dort in Behandlung bin. Meine Ex hat daraufhin bei mir in der Region nach Therapeuten gesucht, da sie meinte, dass ich ihr Fixpunkt (Stichpunkt duales Studium) während der nächsten zwei Jahre sei.
Bei ihrem Termin wurden ihr wohl einige ihrer Probleme erst wieder bewusst und während des Gesprächs meinte sie von sich aus, dass ich momentan das einzig gute in ihrem Leben sei.
Der Termin hat auch danach noch in ihr gearbeitet, was ich merkt und sie mir auch sagte, ich hatte das Gefühl, dass sie in einer depressiven Phase ist.
Sie hat ebenfalls einen recht großen Rucksack mit Altlasten, dessen ich mir bewusst war. Sie wurde von ihren Expartner teils sehr schlecht behandelt, hat von ihren Eltern, insbesondere ihrer Mutter, welche narzisstische Züge hat, nie die Zuneigung erfahren, die man von seinen Eltern bekommen sollte. In der Folge hat sie einen recht geringen Selbstwert, den man ihr nicht sofort ansieht und braucht beständig Bestätigung von außen. Ihre bisherigen Beziehungen haben alle nicht besonders lange gedauert, unsere dürfte die zweitlängste gewesen sein.
Für mich war es die erste feste Beziehung.
Zwei Tage vor besagtem Telefonat war sie mit Freunden abends in ihrer Heimatstadt unterwegs und wir hatten an dem Abend telefoniert und dabei eine Auseinandersetzung. Ich habe immer ungünstig reagiert, wenn sie allein mit Freunden unterwegs war, bei mir spielen da Verlustängste / Eifersucht mit rein, auch wenn sie mir bis dahin nie einen Anlass gegeben hat, wusste ich doch von ihr, dass sie kein Kind von Traurigkeit war. Ich hatte sie bei dem Telefonat einen Tag vor Valentinstag gefragt, ob sie jemanden kennengelernt hat, was sie verneinte.
Mir hat die Offenbarung am Telefon den Boden unter den Füßen weggezogen. Vor dem Hintergrund, dass meine letzte Klausur bevorstand und ich an meiner Masterarbeit sitze und mich nicht mehr richtig konzentrieren kann und konnte, eine mehr als ungünstige Situation.
Ich hatte deshalb am Montag (Valentinstag) einen Termin bei der Therapeutin und mit ihr darüber gesprochen, da ich die Beziehung nicht aufgeben wollte und nicht wusste wie ich mich verhalten soll. Die Therapeutin fragte mich, was mir mein Gefühl sagt was meine Ex braucht und ich hatte das Gefühl ihr Sicherheit geben zu müssen, was sie auch bestätigte und meinte, dass es am destruktivsten wäre mich nicht mehr zu melden und auf Abstand zu gehen. Ich bin deshalb Montagabend unangekündigt mit einer roten Rose zu ihr gefahren. Sie lag krank im Bett und ihr ging es wirklich nicht gut. Ich habe ihr gesagt, was sie mir bedeutet und dass ich die Beziehung fortsetzen möchte und dass es mir Leid tut, dass ich sie in den letzte Wochen durch unbewusste Aussagen und Handlungen verletzt habe und sie nicht sofort antworten muss, sondern sich Zeit nehmen kann um in sich zu gehen. Bei mir flossen dabei ein paar Tränen, sie hat an mehreren Stellen zustimmend genickt und nach meiner Offenbarung hat sie gesagt, ich solle mich neben sie legen und sie hat sich auch wieder an mich gekuschelt und es zugelassen, dass ich sie küsse. Nach ein paar Stunden bin ich auf ihr Frage, ob es ok sei, wenn ich heute nicht da schlafe, wieder gefahren.
Wir hatten die Tage darauf noch Kontakt über Whatsapp. Die Situation hat auch weiter in mir gearbeitet, da ich mir den Wandel bei ihr nicht erklären konnte. Eine Woche vor dem ersten Telefonat hat sie noch das Thema zusammenziehen angesprochen, unseren Sommerurlaub geplant und wir hatten eine wunderschöne Date-Night.
Exakt eine Woche nachdem ich bei ihr war ist mir dann ein Grund eingefallen, nämlich die Beziehung, die ich zu meiner Mutter habe, da ist sie einmal zwischen die Fronten geraten, was nicht hätte passieren dürfen und ich habe danach auch einmal eher meine Familie in Schutz genommen als zu ihr zu stehen. Mir wurde bewusst, wie sehr ich sie damit verletzt hatte. Sie reagiert sehr sensibel, da eine Exbeziehung von ihr aufgrund etwas ähnlichem scheiterte. Ich habe dann für mich die Entscheidung getroffen früher als ursprünglich geplant mir eine eigene Wohnung zu suchen, unabhängig davon wie es mit ihr weitergeht.
Ich hatte in der Woche am Donnerstag wieder einen Termin bei meiner Therapeutin und mit ihr darüber geredet. Sie stimmte mir zu und ich bin am Donnerstagabend nochmal spontan zu ihr gefahren um meiner Ex das zu sagen. Ich bin also mit Wein und Sushi zu ihr und habe ihr gesagt, dass ich meine Unabhängigkeit für mich angehen möchte, egal wie es mit uns weitergeht. Sie meinte es sei schön, dass ich diese Erkenntnis habe, sie wisse jedoch nicht, ob es für uns schon zu spät sei. Sie offenbarte mir dann auch, dass sie an dem Tag als sie mit Freunden in ihrer Heimatstadt unterwegs war jemanden kennengelernt hat. Ein Flirt in einer Bar. Sie hat dem Typen gesagt, dass sie einen Freund hat, er hat ihr zum Abschied einen Kuss auf die Wange gegeben und sie haben Nummern getauscht.
Ich habe sie gefragt, was ihr in der Beziehung fehlt/ was anderes sein müsste und sie meinte, dass ich in der letzten Zeit sehr mein Ding durchgezogen habe und sie sich angepasst hat. Ich nicht zu ihr gestanden habe, ich oft eine negative Einstellung habe. Auch hat sie sich nicht mehr begehrt gefühlt. Dazu muss ich sagen, dass ich das nachvollziehen kann. Ich hatte mich die letzten Wochen körperlich zurückgenommen, da sie mich mit ein paar Aussagen verletzt hatte und ich es nicht besser wusste. Inwieweit meine teilweisen Potenzprobleme (psychisch bedingt, bin ich am behandeln) kann ich nicht beurteilen. Falls es mal nicht geklappt hat, habe ich ihr immer gesagt, dass es nicht an ihr liegt, zu kurz ist sie trotzdem nie gekommen.
Sie meinte abschließend, dass sie sich nicht mehr von mir angezogen fühlt und ich sei, wenn sie an mich denkt, ein guter Freund, aber gefühlt nicht mehr ihr Freund.
Ich habe sie an dem Abend auch das ein oder andere Mal wieder geneckt und die Stimmung war zwischendurch auch wieder locker. Wir lagen dann auch wieder nebeneinander und ich habe sie sanft geküsst, was sie von sich aus intensivierte und ist dann auch kurz auf meiner Brust eingeschlafen. Als sie aufgewacht ist, habe ich gefragt, ob ich fahren oder bleiben soll und sie meinte es sei besser, wenn ich wieder fahre.
Das Wochenende drauf hatten wir noch locker über Whatsapp Kontakt, wobei ich mich etwas zurückgenommen habe, was sie glaube ich etwas irritiert hat.
Sonntag vor einer Woche habe ich mit einem guten Freund darüber gesprochen, der selbst schon verheiratet ist und er hat mir geraten ihr nochmal einen Brief zu schicken, in dem ich ihr nochmal schreibe was ich für sie empfinde und an unsere schönen Momente erinnere. Es hat sich auch für mich richtig angefühlt, also habe ich den Brief am Montag letzte Woche abgeschickt und parallel einen Blumenstrauß an sie schicken lassen.
Am Montag hat sie gefragt, was ich am Freitag nach meiner Klausur mache. Ich meinte am liebsten etwas mit ihr. Sie schrieb, dass sie Freitagabend gern zu mir kommen wollte. In mir hat sich dann schon die Ahnung breit gemacht, dass sie am Freitagabend Schluss macht und ihre restlichen Sachen abholt, da sie sich kaum noch gemeldet hat und auch auf den Brief oder den Strauß keine Reaktion kam. Vor der Klausur war das für mich kein schönes Gefühl der inneren Panik und Hilflosigkeit.
Es kam dann vergangenen Freitag wie befürchtet, sie meinte, dass es bei ihr nicht mehr reicht. Ich habe sie gefragt woran es lag und sie meinte wieder, dass ihr etwas fehlt. Sie hat es dann beschrieben, dass sie vermutlich eher jemanden an ihrer Seite braucht, der sie mehr mit reist und bei Feiern mehr aus sich raus geht und sie doch heimatverbundener (innerlich musste ich hier etwas lachen, sie hat mir immer gesagt, dass sie von dort weg möchte und froh ist mich zu haben, und die nächsten 2,5 Jahre wird sie auch wegen ihres Studiums viel unterwegs sein) ist als gedacht. Das Gefühl hat bei ihr im Dezember begonnen und wurde ihr an dem Abend als sie in ihrer Heimatstadt unterwegs war, richtig bewusst. Ich meinte dann, dass es schade ist dass sie nie etwas gesagt hat, vor allem da wir erst einen Tanzkurs begonnen hatten, sie den Sommerurlaub begonnen hat zu planen und das Thema zusammenziehen angebracht hat und den Wert unserer Verbindung nicht erkennt. Dass die Verbindung, ihr es nicht wert ist eine Chance zu geben. Ich bin mir bewusst, dass ich nicht der extrovertierstest Mensch bin und teils etwas Zeit brauche mit Leuten warm zu werden, sie ist da aber nicht anders, eher noch etwas zurückhaltender. Ich fragte sie, ob sie nicht denkt, dass ihr bei jemanden, der ihr die beiden Sachen gibt nicht etwas anderes fehlen wird, sie meinte, dass sie damit dann vielleicht besser leben kann (nach allem was ich weiß, waren ihre Exen da etwas anders als ich, mit denen hat es aber auch nicht geklappt). Ich sagte ihr, dass es schade ist, dass sie meine "Feierseite" nie so kennengelernt hat. Sie sagte, dass wir eine wunderschöne und intensive Zeit hatten. Ich habe dann die beiden Male angesprochen als ich überraschend bei ihr war und dass sie beide Male meine Nähe gesucht hat und die Küsse von sich intensiviert hat. Darauf meinte sie, dass sie auch noch Gefühle für mich habe. Ihr Herz habe aber eine Entscheidung getroffen und da könne ihr Kopf nichts daran ändern und sie steht zu ihrer Entscheidung. Sie hat dann ihre Sachen gepackt, wobei ich schon kalt zu ihr war, sie kam dann zu mir und gab mir noch einen Kuss auf die Wange. Als sie dann ging habe ich ihr gesagt, dass ich ihr alles Gute wünsche, hoffe, dass sie einige Tipps der Therapeutin berücksichtigt und vielleicht an mich denkt, wenn ihr mal wieder etwas fehlt (ja, war aus der Kränkung heraus nachgetreten, konnte ich mir aber nicht verkneifen). Sie war knapp eine Stunde da.
Über das Wochenende habe ich mit meinen besten Freunden und meiner Familie oft darüber gesprochen. Deren Meinungen waren, dass wir ein schönes Paar waren und immer verliebt gewirkt und sehr gut zusammengepasst haben. Es für mich aber vielleicht besser ist, wenn ich den Weg nicht weiter mit ihr gehe, da sie emotional noch nicht so reif zu schein seint und es wirkt als sei sie, auch unter Beachtung ihrer vergangenen Beziehungen, nur eingeschränkt beziehungsfähig. Auch die Therapeutin meinte einmal zu mir, dass wir sehr gut zusammen passen, da wir teils die gleichen Probleme haben und den anderen dadurch so gut verstehen und uns gegenseitig das geben, was wir brauchen. Ich kann es immer noch nicht ganz verstehen, dass sie nicht erkennt, was ihr wirklich gut tut, wie viel Unterstützung, Zuneigung und Liebe ich ihr entgegengebracht habe und wir so viel Potenzial hatten. Vielleicht war ich auch zu verfügbar, sie sich meiner zu sicher. Ich war mir ihr aber auch immer sicher. Ich habe immer den liebevollen und wunderbaren Menschen in ihr gesehen. Abgesehen von den letzten drei Wochen, die wirklich sch**** waren, da sie genau weiß, dass ich meine letzte Klausur und die Masterarbeit hatte/habe.
Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass ihre Mutter gegen uns geredet hat, genauso wie eine ihrer Freundinnen, die auch an dem Freitagabend ihrer Heimatstadt dabei war und immer etwas neidisch auf das war, was meine Ex und ich hatten und nie der größte Fan von mir war. Leider ist meine Ex da für äußere Meinungen noch recht anfällig.
Ich habe, nachdem sie Freitag weg war, alle Social Media Sachen und ihre Nummer gelöscht.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag hatte ich einen Anruf in Abwesenheit um 2:39 Uhr von ihr am Handy, ich habe bisher nicht darauf reagiert, auch wenn mich der Grund interessieren würde. Meine Mutter, die lustigerweise mit ihrem Bauchgefühl die letzten drei Wochen immer richtig lag, auch dass ein anderer im Spiel ist, meint, dass sie in ein paar Wochen wieder den Kontakt suchen wird.
Wie schätzt ihr die Situation ein? Vor dem Hintergrund, dass sie noch irgendwo Gefühle für mich hat und nachts angerufen hat: ist ein Ex-Back möglich?
Ich habe bereits hier im Forum gelesen. Mein Verhalten die letzten drei Wochen war vermutlich nicht zuträglich, hat sich für mich aber richtig angefühlt. Eine Kontaktsperre ist für mich aktuell nicht das Problem, da ich mich noch bis Mitte April auf meine Masterarbeit konzentrieren muss.
Zufällig begegnen werden wir uns nicht (siehe oben).
Viele Grüße
Fuchs
PS: Bitte entschuldigt den langen Text, es tat gut, hier nochmal alles niederzuschreiben. Danke an alle, die ihn gelesen haben und ihre Meinung teilen.
vergangenen Freitag hat mich (26) meine Ex (22) nach knapp 10 Monaten Beziehung verlassen. Kennengelernt haben wir uns vor einem knappen Jahr auf einer bekannten App.
Der Trennung voraus gingen drei Wochen voller Ungewissheit, nachdem sie mir bei einem Telefonat (einen Tag vor Valentinstag) mitteilte, dass sie nicht wisse, wie es mit uns weitergehen soll, da sie keine Gefühle mehr für mich habe, dass wenn sie an mich denkt, ich nur noch ein guter Freund, nicht mehr ihr Freund sei und ihr in der letzten Zeit eh ein paar Punkte aufgefallen sind, die sie mit mir besprechen wollte und ihr in der Beziehung etwas fehlt. An dem Abend hat sie dann auch ihr Whatsapp-Profilbild von einem gemeinsamen zu einem gewechselt auf dem nur sie zu sehen ist.
Eine paar Anmerkung:
Wir hatten eine Fernbeziehung, da sie ursprünglich aus einem Ort ca. 1,5h mit dem Auto von meinem Wohnort entfernt stammt. Sie absolviert momentan ein duales Studium, bei dem der Arbeitsort von ihrem Heimatort und meinem Wohnort ca. 1,5h mit dem Auto entfernt ist. Ihr Studienort ist ca. 3,5h von meinem Wohnort und ca. 5h von ihrem Heimatort entfernt. Ich bin in den Endzügen meines Masterstudiums und beginne ab April eine Festanstellung bei dem Unternehmen, bei dem ich momentan als Werkstudent tätig bin, wohne derzeit noch bei meinen Eltern, da sich das während dem Master angeboten hat, hatte aber auch schon eigene Wohnungen und werde in den nächsten Monaten wieder in eine eigene Wohnung ziehen. Es hat sich am Anfang rausgestellt, dass wir beim selben Unternehmen arbeiten, allerdings in unterschiedlichen Bereichen und an unterschiedlichen Standorten.
Wir haben uns trotzdem regelmäßig, sprich zumindest am Wochenende gesehen. Es gab auch Abschnitte, in denen wir längere Zeit zusammen verbracht haben (wegen Home-Office / Online-Vorlesungen). Wenn wir nicht zusammen waren, haben wir auch täglich (video)telefoniert.
Wir sind uns beide von unseren Wesen und Charakter her recht ähnlich, haben in vielen Bereichen gleiche Ansichten, Werte und Vorstellungen von der Zukunft.
Ich mache seit über einem Jahr eine Therapie (Heilpraktikerin mit schulmedizinischer Ausrichtung und psychologischem Studium), da ich insbesondere Probleme mit unterbewusster Stressverarbeitung habe und sich das zu psychosomatischen Symptomen geführt hat.
Da sie wiederkehrende Hautprobleme (wurden immer besser, wenn wir ein paar Tage zusammen waren) hatte, deren Ursache vom Hautarzt nicht geklärt werden konnten, hatte ich ihr vorgeschlagen, dass sie auch zu meiner Therapeutin geht, was sie Ende Januar tat. Bei dem Termin kam heraus, dass die Hautprobleme psychosomatisch sind und bei ihr einige Traumata in der Vergangenheit ausgelöst wurde, welche sie bei einer Traumatherapie aufarbeiten sollte. Die Therapeutin wollte sie jedoch nur ungern bei sich aufnehmen, da bereits ich dort in Behandlung bin. Meine Ex hat daraufhin bei mir in der Region nach Therapeuten gesucht, da sie meinte, dass ich ihr Fixpunkt (Stichpunkt duales Studium) während der nächsten zwei Jahre sei.
Bei ihrem Termin wurden ihr wohl einige ihrer Probleme erst wieder bewusst und während des Gesprächs meinte sie von sich aus, dass ich momentan das einzig gute in ihrem Leben sei.
Der Termin hat auch danach noch in ihr gearbeitet, was ich merkt und sie mir auch sagte, ich hatte das Gefühl, dass sie in einer depressiven Phase ist.
Sie hat ebenfalls einen recht großen Rucksack mit Altlasten, dessen ich mir bewusst war. Sie wurde von ihren Expartner teils sehr schlecht behandelt, hat von ihren Eltern, insbesondere ihrer Mutter, welche narzisstische Züge hat, nie die Zuneigung erfahren, die man von seinen Eltern bekommen sollte. In der Folge hat sie einen recht geringen Selbstwert, den man ihr nicht sofort ansieht und braucht beständig Bestätigung von außen. Ihre bisherigen Beziehungen haben alle nicht besonders lange gedauert, unsere dürfte die zweitlängste gewesen sein.
Für mich war es die erste feste Beziehung.
Zwei Tage vor besagtem Telefonat war sie mit Freunden abends in ihrer Heimatstadt unterwegs und wir hatten an dem Abend telefoniert und dabei eine Auseinandersetzung. Ich habe immer ungünstig reagiert, wenn sie allein mit Freunden unterwegs war, bei mir spielen da Verlustängste / Eifersucht mit rein, auch wenn sie mir bis dahin nie einen Anlass gegeben hat, wusste ich doch von ihr, dass sie kein Kind von Traurigkeit war. Ich hatte sie bei dem Telefonat einen Tag vor Valentinstag gefragt, ob sie jemanden kennengelernt hat, was sie verneinte.
Mir hat die Offenbarung am Telefon den Boden unter den Füßen weggezogen. Vor dem Hintergrund, dass meine letzte Klausur bevorstand und ich an meiner Masterarbeit sitze und mich nicht mehr richtig konzentrieren kann und konnte, eine mehr als ungünstige Situation.
Ich hatte deshalb am Montag (Valentinstag) einen Termin bei der Therapeutin und mit ihr darüber gesprochen, da ich die Beziehung nicht aufgeben wollte und nicht wusste wie ich mich verhalten soll. Die Therapeutin fragte mich, was mir mein Gefühl sagt was meine Ex braucht und ich hatte das Gefühl ihr Sicherheit geben zu müssen, was sie auch bestätigte und meinte, dass es am destruktivsten wäre mich nicht mehr zu melden und auf Abstand zu gehen. Ich bin deshalb Montagabend unangekündigt mit einer roten Rose zu ihr gefahren. Sie lag krank im Bett und ihr ging es wirklich nicht gut. Ich habe ihr gesagt, was sie mir bedeutet und dass ich die Beziehung fortsetzen möchte und dass es mir Leid tut, dass ich sie in den letzte Wochen durch unbewusste Aussagen und Handlungen verletzt habe und sie nicht sofort antworten muss, sondern sich Zeit nehmen kann um in sich zu gehen. Bei mir flossen dabei ein paar Tränen, sie hat an mehreren Stellen zustimmend genickt und nach meiner Offenbarung hat sie gesagt, ich solle mich neben sie legen und sie hat sich auch wieder an mich gekuschelt und es zugelassen, dass ich sie küsse. Nach ein paar Stunden bin ich auf ihr Frage, ob es ok sei, wenn ich heute nicht da schlafe, wieder gefahren.
Wir hatten die Tage darauf noch Kontakt über Whatsapp. Die Situation hat auch weiter in mir gearbeitet, da ich mir den Wandel bei ihr nicht erklären konnte. Eine Woche vor dem ersten Telefonat hat sie noch das Thema zusammenziehen angesprochen, unseren Sommerurlaub geplant und wir hatten eine wunderschöne Date-Night.
Exakt eine Woche nachdem ich bei ihr war ist mir dann ein Grund eingefallen, nämlich die Beziehung, die ich zu meiner Mutter habe, da ist sie einmal zwischen die Fronten geraten, was nicht hätte passieren dürfen und ich habe danach auch einmal eher meine Familie in Schutz genommen als zu ihr zu stehen. Mir wurde bewusst, wie sehr ich sie damit verletzt hatte. Sie reagiert sehr sensibel, da eine Exbeziehung von ihr aufgrund etwas ähnlichem scheiterte. Ich habe dann für mich die Entscheidung getroffen früher als ursprünglich geplant mir eine eigene Wohnung zu suchen, unabhängig davon wie es mit ihr weitergeht.
Ich hatte in der Woche am Donnerstag wieder einen Termin bei meiner Therapeutin und mit ihr darüber geredet. Sie stimmte mir zu und ich bin am Donnerstagabend nochmal spontan zu ihr gefahren um meiner Ex das zu sagen. Ich bin also mit Wein und Sushi zu ihr und habe ihr gesagt, dass ich meine Unabhängigkeit für mich angehen möchte, egal wie es mit uns weitergeht. Sie meinte es sei schön, dass ich diese Erkenntnis habe, sie wisse jedoch nicht, ob es für uns schon zu spät sei. Sie offenbarte mir dann auch, dass sie an dem Tag als sie mit Freunden in ihrer Heimatstadt unterwegs war jemanden kennengelernt hat. Ein Flirt in einer Bar. Sie hat dem Typen gesagt, dass sie einen Freund hat, er hat ihr zum Abschied einen Kuss auf die Wange gegeben und sie haben Nummern getauscht.
Ich habe sie gefragt, was ihr in der Beziehung fehlt/ was anderes sein müsste und sie meinte, dass ich in der letzten Zeit sehr mein Ding durchgezogen habe und sie sich angepasst hat. Ich nicht zu ihr gestanden habe, ich oft eine negative Einstellung habe. Auch hat sie sich nicht mehr begehrt gefühlt. Dazu muss ich sagen, dass ich das nachvollziehen kann. Ich hatte mich die letzten Wochen körperlich zurückgenommen, da sie mich mit ein paar Aussagen verletzt hatte und ich es nicht besser wusste. Inwieweit meine teilweisen Potenzprobleme (psychisch bedingt, bin ich am behandeln) kann ich nicht beurteilen. Falls es mal nicht geklappt hat, habe ich ihr immer gesagt, dass es nicht an ihr liegt, zu kurz ist sie trotzdem nie gekommen.
Sie meinte abschließend, dass sie sich nicht mehr von mir angezogen fühlt und ich sei, wenn sie an mich denkt, ein guter Freund, aber gefühlt nicht mehr ihr Freund.
Ich habe sie an dem Abend auch das ein oder andere Mal wieder geneckt und die Stimmung war zwischendurch auch wieder locker. Wir lagen dann auch wieder nebeneinander und ich habe sie sanft geküsst, was sie von sich aus intensivierte und ist dann auch kurz auf meiner Brust eingeschlafen. Als sie aufgewacht ist, habe ich gefragt, ob ich fahren oder bleiben soll und sie meinte es sei besser, wenn ich wieder fahre.
Das Wochenende drauf hatten wir noch locker über Whatsapp Kontakt, wobei ich mich etwas zurückgenommen habe, was sie glaube ich etwas irritiert hat.
Sonntag vor einer Woche habe ich mit einem guten Freund darüber gesprochen, der selbst schon verheiratet ist und er hat mir geraten ihr nochmal einen Brief zu schicken, in dem ich ihr nochmal schreibe was ich für sie empfinde und an unsere schönen Momente erinnere. Es hat sich auch für mich richtig angefühlt, also habe ich den Brief am Montag letzte Woche abgeschickt und parallel einen Blumenstrauß an sie schicken lassen.
Am Montag hat sie gefragt, was ich am Freitag nach meiner Klausur mache. Ich meinte am liebsten etwas mit ihr. Sie schrieb, dass sie Freitagabend gern zu mir kommen wollte. In mir hat sich dann schon die Ahnung breit gemacht, dass sie am Freitagabend Schluss macht und ihre restlichen Sachen abholt, da sie sich kaum noch gemeldet hat und auch auf den Brief oder den Strauß keine Reaktion kam. Vor der Klausur war das für mich kein schönes Gefühl der inneren Panik und Hilflosigkeit.
Es kam dann vergangenen Freitag wie befürchtet, sie meinte, dass es bei ihr nicht mehr reicht. Ich habe sie gefragt woran es lag und sie meinte wieder, dass ihr etwas fehlt. Sie hat es dann beschrieben, dass sie vermutlich eher jemanden an ihrer Seite braucht, der sie mehr mit reist und bei Feiern mehr aus sich raus geht und sie doch heimatverbundener (innerlich musste ich hier etwas lachen, sie hat mir immer gesagt, dass sie von dort weg möchte und froh ist mich zu haben, und die nächsten 2,5 Jahre wird sie auch wegen ihres Studiums viel unterwegs sein) ist als gedacht. Das Gefühl hat bei ihr im Dezember begonnen und wurde ihr an dem Abend als sie in ihrer Heimatstadt unterwegs war, richtig bewusst. Ich meinte dann, dass es schade ist dass sie nie etwas gesagt hat, vor allem da wir erst einen Tanzkurs begonnen hatten, sie den Sommerurlaub begonnen hat zu planen und das Thema zusammenziehen angebracht hat und den Wert unserer Verbindung nicht erkennt. Dass die Verbindung, ihr es nicht wert ist eine Chance zu geben. Ich bin mir bewusst, dass ich nicht der extrovertierstest Mensch bin und teils etwas Zeit brauche mit Leuten warm zu werden, sie ist da aber nicht anders, eher noch etwas zurückhaltender. Ich fragte sie, ob sie nicht denkt, dass ihr bei jemanden, der ihr die beiden Sachen gibt nicht etwas anderes fehlen wird, sie meinte, dass sie damit dann vielleicht besser leben kann (nach allem was ich weiß, waren ihre Exen da etwas anders als ich, mit denen hat es aber auch nicht geklappt). Ich sagte ihr, dass es schade ist, dass sie meine "Feierseite" nie so kennengelernt hat. Sie sagte, dass wir eine wunderschöne und intensive Zeit hatten. Ich habe dann die beiden Male angesprochen als ich überraschend bei ihr war und dass sie beide Male meine Nähe gesucht hat und die Küsse von sich intensiviert hat. Darauf meinte sie, dass sie auch noch Gefühle für mich habe. Ihr Herz habe aber eine Entscheidung getroffen und da könne ihr Kopf nichts daran ändern und sie steht zu ihrer Entscheidung. Sie hat dann ihre Sachen gepackt, wobei ich schon kalt zu ihr war, sie kam dann zu mir und gab mir noch einen Kuss auf die Wange. Als sie dann ging habe ich ihr gesagt, dass ich ihr alles Gute wünsche, hoffe, dass sie einige Tipps der Therapeutin berücksichtigt und vielleicht an mich denkt, wenn ihr mal wieder etwas fehlt (ja, war aus der Kränkung heraus nachgetreten, konnte ich mir aber nicht verkneifen). Sie war knapp eine Stunde da.
Über das Wochenende habe ich mit meinen besten Freunden und meiner Familie oft darüber gesprochen. Deren Meinungen waren, dass wir ein schönes Paar waren und immer verliebt gewirkt und sehr gut zusammengepasst haben. Es für mich aber vielleicht besser ist, wenn ich den Weg nicht weiter mit ihr gehe, da sie emotional noch nicht so reif zu schein seint und es wirkt als sei sie, auch unter Beachtung ihrer vergangenen Beziehungen, nur eingeschränkt beziehungsfähig. Auch die Therapeutin meinte einmal zu mir, dass wir sehr gut zusammen passen, da wir teils die gleichen Probleme haben und den anderen dadurch so gut verstehen und uns gegenseitig das geben, was wir brauchen. Ich kann es immer noch nicht ganz verstehen, dass sie nicht erkennt, was ihr wirklich gut tut, wie viel Unterstützung, Zuneigung und Liebe ich ihr entgegengebracht habe und wir so viel Potenzial hatten. Vielleicht war ich auch zu verfügbar, sie sich meiner zu sicher. Ich war mir ihr aber auch immer sicher. Ich habe immer den liebevollen und wunderbaren Menschen in ihr gesehen. Abgesehen von den letzten drei Wochen, die wirklich sch**** waren, da sie genau weiß, dass ich meine letzte Klausur und die Masterarbeit hatte/habe.
Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass ihre Mutter gegen uns geredet hat, genauso wie eine ihrer Freundinnen, die auch an dem Freitagabend ihrer Heimatstadt dabei war und immer etwas neidisch auf das war, was meine Ex und ich hatten und nie der größte Fan von mir war. Leider ist meine Ex da für äußere Meinungen noch recht anfällig.
Ich habe, nachdem sie Freitag weg war, alle Social Media Sachen und ihre Nummer gelöscht.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag hatte ich einen Anruf in Abwesenheit um 2:39 Uhr von ihr am Handy, ich habe bisher nicht darauf reagiert, auch wenn mich der Grund interessieren würde. Meine Mutter, die lustigerweise mit ihrem Bauchgefühl die letzten drei Wochen immer richtig lag, auch dass ein anderer im Spiel ist, meint, dass sie in ein paar Wochen wieder den Kontakt suchen wird.
Wie schätzt ihr die Situation ein? Vor dem Hintergrund, dass sie noch irgendwo Gefühle für mich hat und nachts angerufen hat: ist ein Ex-Back möglich?
Ich habe bereits hier im Forum gelesen. Mein Verhalten die letzten drei Wochen war vermutlich nicht zuträglich, hat sich für mich aber richtig angefühlt. Eine Kontaktsperre ist für mich aktuell nicht das Problem, da ich mich noch bis Mitte April auf meine Masterarbeit konzentrieren muss.
Zufällig begegnen werden wir uns nicht (siehe oben).
Viele Grüße
Fuchs
PS: Bitte entschuldigt den langen Text, es tat gut, hier nochmal alles niederzuschreiben. Danke an alle, die ihn gelesen haben und ihre Meinung teilen.