Und weiter im Text, ist ja Feiertag
In den vergangenen Wochen und Monaten ist so einiges passiert. Mit mir und sicher auch mit Ex. Ich habe hier viel im Forum gelesen und auch einiges gelernt - was ich, bezogen auf alle meine Beziehungen früher hätte wissen sollen oder gerne gewusst hätte.
Am meisten gelernt aber habe ich über mich selbst und wo meine Grenzen sind - und was ich eigentlich von einer Beziehung erwarte - und auch erwarten darf. Sehr imponiert hat mir der Strang von Ruby, auch wenn ich nicht alle 400 Seiten gelesen habe.
Aber ich habe mich an vielen Stellen wiedererkannt und in meinem Kopf geht auch immer wieder der dort gefallene Satz auf, dass „Ex es schaffen muss, an eine Tür zu klopfen, auch mit dem Risiko, dass diese erstmal verschlossen bleibt“.
Und das sehe ich genauso. Vor sechs Monaten hätte ich nicht gedacht, dass ich mit Ex diesen beziehungsartigen Kontakt führen könnte, wie er derzeit läuft. Und dennoch: Ich mag nicht Scherben aufkehren, die ich nicht verursacht habe.
Der Titel meines Strangs ist daher Programm, denn ich habe für mich gelernt und aus dem lesen vieler Beiträge hier geschlossen, dass er eines mit seinem Verhalten vermeidet: verletzt zu werden. Als er mich damals auf diese beschissene, feige Art verlassen hatte - und niemand verlässt in der Absicht, den anderen bösartig zu verletzen, hat er mit seiner Vermeidungshaltung vor allem sich selbst geschützt - das ist legitim. Aber gleichzeitig hat er eine Methode gewählt, die es mir bis heute schier unmöglich macht, auf ihn aktiv zuzugehen oder ihm einen Hauch von vertrauen zu schenken. Es geht nicht.
Ich denke, dass ich ihn liebe, wie ich noch nie einen Menschen vorher geliebt habe; aber das schreibe ich nicht verbittert, sondern weil ich glaube, dass ich ihn loslassen muss, denn er ist nicht das, was ich brauche. Ich kann keine Beziehung führen, in der das Gegenüber sein Schutzschild dauerhaft hochgefahren hält.
Wir mögen uns treffen, nächste Woche, ja. Und entgegen aller Strategien werde ich ihn einfach fragen, ob er denn noch etwas zur Vergangenheit zu sagen hat; denn es kann nicht sein, dass wir Unausgesprochen zur Tagesordnung übergehen. Und ich will das auch nicht.
Aber ich habe mich verändert und nehme daher auch den totalen Kontaktabbruch - und diesmal final - meinerseits in Kauf, statt dauerhaftes Rumgeeier. Das tut mir nicht gut. Auch dafür lese ich hier zuviel und nein, ich mag nicht Jahre meiner Lebenszeit darauf verschwenden, bis der Herr sich zu klar pro oder contra entschieden hat.
Ich habe nach der Trennung den Kontakt nicht mehr gesucht - das war sehr eindeutig er - im Unterschied zu heute aber weiß ich, dass ich es diesmal besser überstehen kann, denn ein Herz bricht nicht zweimal.
Und der Gedanke, den Schwebezustand endlich zu verlassen, stimmt mich sehr froh
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