Lieber Wolfgang und Team.
Man liest ja hier so viel,dass eine Rückkehr bzw. Verbleiben des Am bei seiner Ehefrau nach Auffliegen die Entscheidung schlecht hin ist.
Und auch,dass die beiden nur noch kamaradschaftlich miteinander umgehen können,wenn die Affau geliebt wurde.
Nun stellt sich die Frage...
Wie kann ein Mann seine Sehnsucht unterdrücken?
Die Affau aus seiner Gefühlswelt entsorgen?
Der "gleiche" EM zu hause sein,wie er vor der Affäre war.
Ich las etwas über das Krankwerden aus diesen Gründen.
Ggf. ist das etwas für Schneewittchen. Ich schätze euer beide Detailinformationen sehr.
Danke.
Liebe Nadel,
ich hab jetzt jurz überlegt, ob ich dir in deinem Strang dazu was schreibe, aber du hast diesen Ort hier gewählt, also antworte ich mal hier, auch wenn du schon von Wolfgang und anderen Antwort hast.
Wir kennen uns ja aus unseren Anfängen hier, daher hab ich mich auch gefreut, mal wieder von dir zu lesen, auch wenn ich nicht den Eindruck habe, dass du wirklich abgeschlossen hast. Das tut mir sehr leid.
Ich möchte aber unbedingt etwas zu der Frage nach der Statistik schreiben, denn eine ähnliche Frage ist vor kurzem erst in einem Strang im Affärenforum aufgetaucht.
Kurz und knapp: Man sollte sich solche Fragen strikt verbieten, denn sie sind es, die einen am Loslassen hindern. Dahinter steckt zwar vordergründig der Gedanke, dass man nur loslassen kann, wenn man wirklich versteht, warum der andere sich so oder so verhalten hat. Das ist ganz sicher ein Trugschluss. Ich behaupte sogar, es ist genau gegenteilig: Man kann vieles erst verstehen, wenn man wirklich abgeschlossen hat. Auf manches wird man niemals eine zufriedenstellende Antwort erhalten.
Beim Thema Statistiken muss ich immer an eine Szene aus der Verfilmung des Romans Homo Faber von Max Frisch denken. Da geht es darum, dass eine junge Frau mit einem Schlangenbiss im Krankenhaus behandelt wird, die Mutter ist völlig hysterisch, hat Angst um das Leben ihrer Tochter. Die Ärzte beruhigen sie mit der statistischen Angabe, dass nur drei bis vier Prozent daran sterben. Darauf sagt sie:
"Wenn ich hundert Töchter hätte, würde ich also nur drei bis vier Töchter verlieren.
Ich hab aber nur die eine. Was wenn sie zu den drei Prozent gehört?"
Genau hier liegt doch die Krux: Es kann einem doch egal sein, wieviele andere zu einer betroffenen Gruppe gehören, man sollte sich doch nur auf sich fokussieren.
Grundsätzlich finde ich mit jahrelangem Abstand zur Affärensituation auch, dass so eine Aussage wie: Die Ehe kann nicht mehr funktionieren, sehr fragwürdig ist.
Ich kenne so viele Ehen (u.a. die meiner Eltern), die natürlich nach Jahrzehnten nicht das Feuer einer neu entfachten Leidenschaft haben. Es zählt aber irgendwann einfach etwas anderes. Dann wird eine Ehe primär zur Partnerschaft, die schlicht dazu dient, nicht alleine zu sein und emotional und materiell abesichert zu sein. Daran ist meiner Meinung nach nichts schlecht oder minderwertig. Es ist nur etwas anderes als eine Affäre / der Beginn einer Beziehung.
Zu der Frage nach dem "glücklich sein". Was heißt Glück? Das ist doch eine so komplexe philosophische Frage. Glück kann auch Zufriedenheit bedeuten, Seelenfrieden, Gelassenheit, Ruhe.
Wenn ein AM mit einer AF abgeschlossen hat, denke ich, kann er das durchaus wieder zuhause finden. Voraussetzung ist allerdings, dass er wirklich abgeschlossen hat und die wissende EF auch.
Ich will damit sagen, dass das alles möglich ist (genauso wie das Gegenteil möglich ist), darüber zu Grübeln halte ich für sehr gefährlich, weil es einen in einer Negativspirale hält, die bis zu einer Depression führen kann.
Ich hoffe, liebe nadel, Du bist bei deiner eigenen Geschichte auf einem guten Weg!