Hallo,
ich bin über Hula´s Strang in diesen gestolpert...
Mich interessiert hier eine Frage, ob das das ganze Leben lang so bleibt
oder ob das in gewisser Weise auch etwas altersabhängig ist.
Dass nach ca. 4 Jahren (Toleranz - ein paar Monate / + ein paar Jahre)
die Schmetterlinge im Bauch weniger heftig flattern und sich dann
einige Fragen nach oben drängen könnten, ist mir klar.
Das hat ja im Grunde alles auch mit unserem Säugetier-Sein zu tun.
Dass wir uns ausleben und selbst finden usw. ist der Natur ja im Grunde egal,
solange wir die Art erhalten... Das ist ja eine tief sitzende Programmierung...
Wie ist das denn, wenn man in ein Alter kommt,
in dem Kinder nicht mehr die Haupt-Zielvorgabe sind ?
Wenn also z.B. die Frau in die Wechseljahre kommt oder durch ist.
Dann sollte das "Programm" ja nicht mehr so heftig greifen, oder ?
Ich bewege mich ja - dank des Forums - schon länger auf dem Gebiet,
lebe nicht mehr so blind vor mich hin, was Mann-Frau-Dinge angeht...
Zwei oder ein paar mehr Dinge beschäftigen mich.
Nix akutes, aber man denkt so drüber nach...
1.)
Ich überlege hier schon mal hin oder her, denn im Grunde fände ich es schade,
wenn ich z.B. mit meiner aktuellen Partnerin (wir sind jetzt etwas über 2 Jahre zusammen) in zwei, drei Jahren wieder als Paar auslaufen würden...
Ich fühle mich zwar etwas besser gerüstet für diese Dinge, würde evtl. nicht mehr
so tief in die Grube fallen, wie vor drei Jahren, aber schade wäre es halt doch...
Was wäre denn nötig, um länger Freude aneinander zu haben ?
Es scheint ja doch auch Beziehungen geben, die sich hier immer wieder frisch halten.
Ich kenne z.B. ein Paar, mein Onkel und meine Tante, bei denen spürte man
das auch nach ganz vielen Jahren Ehe. So ein sich immer mal etwas kitzeln,
"was sich liebt, das neckt sich", ich kann das nicht besser beschreiben.
Ob hier der Sex auch weniger wurde, weiß ich nicht. Zumindest war es nicht so auf null gegangen, wie z.B. bei meinen Eltern. Da war das am Schluss ihrer Ehe gar kein Thema mehr. Auch nicht die Erotik, kein Reiz mehr in diese Richtung, keine Anspielungen, nix.
Beim meinem Onkel und meiner Tante war das sowas wie ein hoher Respekt und eine
tiefe Wertschätzung (und Liebe) von Innen zu Innen. Das spürte man und sah man.
2.)
Dann zum Thema, dass man ja im Grunde ohne viel Zutun die Muster seiner Eltern nachlebt, manches wiederholt. Das erkennt man ja an vielen Familien.
Wie fest ist dieser Mechanismus ?
Ich habe z.B. schon einige Dinge an mir, die mich an meinen Vater erinnern.
Und meine Partnerin hat einige Dinge, die an ihre Mutter erinnern.
Heir muss man sagen, das Verhältnis von meiner aktuellen Frau zu ihrer Mutter ist
extrem schwierig. Da ist wohl gar keine positive Seite zwischen denen.
S. Mutter ist extrem negativ, und speziell an S. kann sie nichts gutes finden.
Jedes Gespräch läuft drauf raus, "warum machst Du das nicht so..."
oder "das ist aber nicht gut..." usw.
Wenn die ein paar Stunden miteinander verbracht haben, ist S. einfach kpl. zu,
nicht zugänglich, wird pampig und genauso negativ. Pampt einen an usw.
Dann sage ich meist irgendwann, dass sie so nicht mit mir umgehen kann.
Das schiebt sie dann irgendwie wieder raus aus dieser Haltung...
Wie stehen die Chancen, dass man hier aus den als "nicht sinnvoll zu übernehmenden"
Mustern etwas rauskommt ? Sowohl ich als auch S. haben hier schon alte Leichen im
Keller unserer Seelen... ich muss mich z.B. immer wieder selber aufraffen, Dinge anzusprechen und auszureden, die mich stören. Wenn ich mich hier nicht selber anstupse,
würde ich einfach drüber schlafen und hoffen, es wird von selber besser...
Es ist konstante Arbeit, klar, aber wie weit geht das denn, dass man sich hier ändert ?
Wenn man hier einfach nur resigniert, wäre es ja am besten, man lebt alleine,
dann kann man sein Leben so leben, wie es in einem angelegt ist.
Ich komme manchmal schon auch an den Punkt,
dass das auch keine schlechte Lebensweise wäre...
Dass ich mir gut vorstellen kann, auch einfach alleine zu leben.
Hätte auch seine angenehmen Seiten.
Aber das kann es ja auch nicht sein, oder ?
Vielleicht kannst Du, Wolfgang, hier auch mal Deine Sicht der Dinge dazu sagen.
Viele Grüße,
M.Caine