Ramona_in_Love
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Ich bin dummerweise versehentlich in das falsche (bzw. weniger passende) Unterforum gerutscht und würde den Post dort (Rund um die Liebe) gerne löschen, weiß nur nicht, wie; hier bin ich richtig im Affärenforum.
Liebe Forumsmitglieder, Admins und Coaches!
Zunächst mein großes Kompliment an dieses Projekt, ich bin seit diesem Sommer in einer Liebeskrise und habe viel zu meiner Thematik im Netz gesurft und nichts gefunden, was an diese Webpage und dieses Forum heranreicht. Macht weiter so!
Ich habe mir in den letzten Wochen und Tagen viele Infos und Stränge hier durchgelesen und mich mit Euren Regeln vertraut gemacht. Anschließend habe ich überlegt, ob es gerechtfertigt ist, meine Geschichte hier beizutragen, oder ob stilles Mitlesen reicht. Ich bin aber zu dem Schluss gekommen, dass ich mich hier aktiv beteiligen möchte, um noch mehr von Eurer Hilfe profitieren zu können (z.T. eigennützig also ), aber auch, weil meine Affärenbeziehung und deren Vorgeschichte doch einige Punkte enthält, die ich in den anderen Schicksalen nicht gefunden habe, die aber vielleicht der einen oder dem anderen hier nahe sind, für manche fremde Konstellation auch typisch sind und anderen dementsprechend helfen können.
Zum wichtigsten Punkt (Strategie): Mein Ziel ist es, meine Affäre in eine Liebensbeziehung zu überführen und auch – soweit das geht – monogam mit ihm (AM) zu leben (nicht zwingend sofort in einer Wohnung, aber ggf. mit der Zeit auch räumlich zusammen zu sein).
Die wichtigsten Rahmenbedingungen: Ich bin weiblich, hetero, 42 und verheiratet in einer Ehe, in der seit 15 Jahren kein Sex stattfindet, weil EM keine Libido hat. Mein Mann ist mein bester Freund, er ist großartig, aber es ist keine Liebesbeziehung mehr, sondern eine WG mit sehr viel wechselseitiger Zuneigung, intensiver Vergangenheit. Ich habe keine Kinder (Kinderwunsch von meinem Mann nicht unterstützt). Er ist sehr viel älter als ich. Wir sind seit über 20 Jahren liiert und seit über 15 Jahren verheiratet. Ich hatte (bis auf meinen ersten Freund und meinen jetzigen AM) immer etwas mit älteren Männern. Vor zehn Jahren hatte ich die letzte Affäre (davor 2004/5 schon mal eine), meine damalige Affäre (ich war ein Jahr im Ausland) war solo und wollte für mich nach D. zurückziehen, aber ich habe mich getrennt, wir stritten zu oft, ich wollte meiner Ehe noch eine Chance geben. Ich bin berufstätig und arbeite in der Wissenschaft und bin finanziell voll selbst abgesichert. Eine Trennung habe ich schon öfter erwogen, aber davor zurückgeschreckt, weil es im Alltag auch viele schöne Seiten dieser Beziehung gibt. Seit 6 Wochen weiß mein Ehemann von der Affäre (auch wer es ist, kennt ihn, mag ihn), ich habe es ihm bewusst erzählt, weil ich die Ausreden satt hatte, er toleriert es, so lange ich mich nicht trenne, aber der Affärenmann weiß es nicht, ich hatte Angst, dass ihn (AM) das zu sehr unter Druck setzt. Es lief sexuell nie zwischen EM und mir, bei ihm wird jede Beziehung binnen 2 Jahren platonisch (weiß ich auch von einer seiner Exfreundinnen).
Nun zu meinem AM und der Geschichte selbst: Wir kennen uns seit 8 Jahren und haben seit knapp drei Monaten eine Affäre. Der erste Schritt ging von ihm aus. Er hat es vergangenen Herbst schon mal bei mir versucht und ich bin nicht darauf eingegangen, diesen Sommer hat er dann nachgelegt und bin ich schwach geworden. Er 13 Jahre jünger als ich also 29. Vor der Affäre hatten wir eine berufliche Beziehung, die aber schon vor Jahren in eine Freundschaft übergangen ist und seit er sich beruflich anders orientiert hat, hatten wir in den letzten 3 Jahren nur noch eine Freundschaft ohne irgendwelche Abhängigkeiten. Er lebt mit einer anderen Frau zusammen, was er mir aber erst knapp 4 Wochen nach Beginn der Affäre gebeichtet hat auf meine konkrete Nachfrage hin. Von allem, was andere Frauen angeht (bis auf eine Ex, die ich mal getroffen habe, vor Jahren, hat er mich immer abgeschirmt). Ich muss dazu sagen, dass ich in UNISTADT wohne und er mittlerweile wieder in seiner Heimatregion (ca. 30-40 Auto-Min. entfernt) und er mich immer hier in UNISTADT besucht hat (zu Zeiten der reinen Freundschaft und auch seither) und dass ich noch nie bei ihm zuhause war. Auch kenne ich seine Familie und seine Freunde nur aus seinen Erzählungen oder über die sozialen Medien. Deshalb konnte er mir verheimlichen, dass er neu verpartnert ist.
Um die Konstellation ganz zu verstehen, muss man noch ein paar Dinge wissen. Wir haben uns 2015 an der Uni kennengelernt. Er hat in meinem Fachbereich studiert und angefangen für mich zu arbeiten, er hat weiter Seminare bei mir besucht, mich bei meinen Projekten unterstützt und auch ein paar Prüfungen bei mir abgelegt. Bald schon wurde der Umgang zwischen uns auch freundschaftlich, blieb aber immer professionell. Wir haben das Persönliche und das Berufliche damals noch gut trennen können. Er hat nicht nur für mich gearbeitet, sondern auch in seinem anderen Studienfach als Tutor. Er ist ein sehr selbstbewusster, souveräner Typ, der immer schon älter wirkte, da gab es keine unangenehmen Hierarchie-Effekte. Wir haben auch einmal einen wissenschaftlichen Betrag zusammen publiziert, auf einer Tagung zusammen einen Vortrag gehalten, alles sehr auf Augenhöhe. Gleichzeitig war damals schon klar, wie sehr wir einander mögen und wie ähnlich wir uns sind. Wir hatten immer viel Spaß zusammen, wenn wir schon mal mit Kollegen oder später auch allein weggegangen sind. Und es gab ein tiefes Vertrauensverhältnis zwischen uns. Er hatte schon bei unserem Kennenlernen ein Hobby, das er mittlerweile zum Beruf gemacht hat und damit hat er nunmehr eine sehr erfolgreiche Firma in der Kreativ-Branche aufgebaut. Dieser Bereich ist unabhängig von meinem Fach und es gibt keine Machtstrukturen, über die ich bei ihm beruflich Einfluss nehmen könnte. Ich schreibe das, um Missverständnisse zu vermeiden (die hat ihren Schüler verführt, Machtmissbrauch etc.). Vor drei Jahren hat er also das Studium beendet (vorher schon die Arbeit bei mir wegen eines Auslandsaufenthaltes aufgeben müssen) und wir haben uns danach sporadisch getroffen, aber regelmäßig gemailt, getextet und ihn und wieder telefoniert.
Diesen Sommer ist es dann passiert. Wir waren (wie üblich) zum Essen, Barbesuch und Tanzen gehen verabredet. Er hat sich die letzten Male dann immer hier in UNISTADT (meiner Heimatstadt) ein Hotelzimmer genommen, um nicht noch spät mit dem Zug/Auto fahren zu müssen hätte mir wohl auffallen müssen. Ich hatte auch etwas zu feiern – einen beruflichen Meilenstein, bei dem mein Affärenmann sehr mit gefiebert hat, dass es klappt. Dass mein Ehemann ausgerechnet an diesem Abend in unserem Ferienhaus übernachtete, war wohl halb Schicksal, halb Kalkül (siehe oben). Tja, zu später Stunde kamen Annäherungsversuche von AM auf der Tanzfläche (kannte ich ja schon vom letzten Jahr) und dann habe ich mich diesmal zu ihm umgedreht und ihn endlich geküsst und abgeschleppt. In dieser Nacht kam es zum ersten Sex (nicht mal in seinem nahen gelegenen Hotel, sondern bei mir zuhause, worauf ich nicht stolz bin), wobei sich rausstellte, dass er natürlich mit einem Haufen Kondome bewaffnet, angereist war: volle Absicht also von ihm. Seither haben wir uns 9mal getroffen in knapp 12 Wochen (in Hotels, in meinem Büro, bei mir zuhause, in der leerstehenden Wohnung von Verwandten) und es ist unbeschreiblich mit ihm im schönen und im schmerzhaften Sinne für mich. Wir treffen uns zum Sex, aber auch die Gespräche sind so großartig wie eh und je. Neulich waren wir auch wieder zusammen feiern und essen, neben einer gemeinsamen Übernachtung im Hotel mit viel, viel fantastischem Sex, der, ich gebe es zu, bei uns eine große Rolle spielt. Nachts schliefen wir komplett verschlungen und händchenhaltend wie ein Paar. Es macht mich absolut fertig, wenn er mir einen Stirnkuss gibt, beide Hände in seine nimmt oder mich auf die Haare küsst, von hinten umarmt - all diese Boyfriend-Gesten killen mich innerlich. Wir planen einen Kurztrip in eine nahe gelegene andere Metropole zusammen (Idee ging von ihm aus). Neulich in Unistadt war er sehr gehemmt in der Öffentlichkeit und dann völlig anhänglich, als wir alleine waren - er möchte wohl neutralen Boden mit mir betreten. Ich war noch nie so verliebt in einen Mann (bin sonst ein ziemlich nüchterner Typ) und ich wusste noch nie so früh, dass ich eine Beziehung um (fast) jeden Preis will. Nach 3.5 Wochen kam es mir komisch vor, dass er auf meine Angebote, ihn zuhause zu besuchen, nicht eingegangen ist (mulmiges Gefühl) und ich frage ihn, ob er eigentlich allein lebe. Antwort: leider nein. Was ich dann tat, war rein aus dem Bauch heraus. Ich tat nicht auf eingeschnappt (schließlich bin ich verheiratet, er weiß das, kennt meinen Mann sogar persönlich), sondern sagte dann, ok, dann müssen wir kreativ vorgehen (furchtbar berechnend, ich weiß!). Ich habe ihn darauf angesprochen, dass er bei unserem ersten Mal gesagt hat, er sei aus der Übung (ich bin aus der Übung) und mich das irritiere, dass er in einer Beziehung sei. Er meinte dann, dem (keine Übung) sei leider trotzdem so gewesen. Ich habe ihm gesagt, dass er bei mir körperliche Exklusivität genieße und dass in meiner Ehe nichts mehr laufe und sich das auch nicht mehr ändern werde. Er sagte, es sei bei ihm auch so und Du hast mich auf dieser Ebene für Dich allein. Wir haben dann eine Bezeichnung für das gefunden, was wir machen. Mein Vorschlag lautete: Freundschaft plus mit sexueller Exklusivität. Und er ist darauf eingegangen. Das passt absolut für mich. Es gab dann eine Phase, in der er sich sehr ins Zeug gelegt hat. Er hat mir sehr viele Nachrichten geschrieben (ich will Dich, ich bekomme uns nicht aus dem Kopf, Du machst mich wahnsinnig, Kopfkino ist immer an, ich habe solche Sehnsucht nach Dir, ich kann mich auf nichts konzentrieren – so was in der Art); viele Fotos geschickt, nicht nur klassischerweise nachts, sondern auch mitten am Tag, mich in seinen Alltag einbezogen etc. Mir ist aufgefallen, dass er (er war seither auf drei Dienstreisen) immer engagierter ist, wenn er dienstlich unterwegs ist oder den ganzen Tag an Projektstandorten – dass das mit seiner Lebensgefährtin zu tun haben wird, ist mir klar. Zwischendurch gab es immer mal kürzere leichte Rückzugsphasen von ihm, aber der Kontakt ist konstant. Das letzte Treffen fand diese Woche statt. Problematisch ist, dass er beruflich mit seiner Firma extrem eingebunden war im September und im laufenden Oktober. Er hat seine Firma erst dieses Jahr nochmal neu und größer aufgesetzt und schon wieder platzt sie aus allen Nähten. Er hat sich diesmal ein bisschen übernommen: zu viele parallele Projekte, zu viele Deadlines, zu viele Dienstreisen, das macht ihn gerade fertig. Er hat mir mittlerweile gestanden, dass er schon seit 2015 davon geträumt hat, mir als Frau nahe zu kommen (gewollt habe ich es damals auch schon oder ich habe es herbeigeträumt), sich aber damals meiner noch nicht würdig fühlte, er sei damals noch nicht meine Liga gewesen, wie er sagt (ich war Deiner damals noch nicht würdig, ich war noch nicht in Deiner Liga). Er findet es also definitiv besser, dass damals nichts passiert ist (wäre auch für mich nie in Frage gekommen aufgrund der Uni-Situation) und ich wusste von seinem Verlangen lange nichts. Er meint, es sei besser, dass wir mit unserem heutigen Horizont jetzt hier sind, wo wir sind und diese fast schon an Perfektion grenzende Kompatibilität genießen können (....besser, dass es jetzt mit unserem aktuellen Horizont passiert - wenn's passt, dann passt's eben), er habe sich quasi selbst dorthin erzogen, dass das jetzt ginge. Erst fünf, sechs Jahre nach unserer Bekanntschaft, sind mir so kleinere Signale von ihm aufgefallen. Etwas zu lange und zu tiefe Blicke, Komplimente, die einen Hauch zu flirty waren. Ich dachte aber, er schwärme eben nur ein bisschen für mich. Er war damals mit einer Studentin (andere Fakultät) zusammen und ist auch mit ihr zusammengezogen, aber kurz darauf, war Schluss. Als ich die beiden (noch als Paar) auf einer Feier in unserem Institut sah, Hand in Hand, versetzte es mir einen Stich, aber ich habe es verdrängt. Sprich: latent war ich schon damals verliebt in ihn, oder hatte zumindest einen ‚crush‘ auf ihn – wie man es im Englischen so herrlich treffend ausdrückt. Ich habe ihn auf seinen ersten Annäherungsversuch letzten Herbst angesprochen und dass ich frühmorgens ja auch damals schon mit in sein Hotel hätte fahren können. Er meinte, das hätte ich, aber eine Ehrenrunde sei ja auch manchmal ganz gut und es habe sich ja auch so noch super entwickelt zwischen uns. Er meint also, es laufe gut. Ich genieße jedes Treffen enorm und jedes Melden von ihm auch, aber die Zwischenzeit ist furchtbar; ich leide Höllenqualen. Ich habe von Beginn an (zumindest seit dem 2. / 3. Treffen schon) massive Verlustangst, vernachlässige mein sonstiges Leben, denke nur an ihn. Hinzu kommt, dass er sich seit 2 Wochen deutlich weniger meldet, er begründet das mit dieser Hochstressphase bei der Arbeit (als Selbständiger steht er natürlich unter Druck, Kreativbranche noch dazu, da spricht es sich schnell herum, wenn er was nicht einhalten kann). Ich habe ihm humorvoll klar gemacht, dass ich auch in solchen Phasen gerne spätestens jeden dritten Tag ein kleines Lebenszeichen von ihm hätte und dass sein Kurswert bei mir sonst sinkt. Er will es beherzigen und war auch ein bisschen eingeschnappt, weil er findet, es wäre klar, dass das nur stressbedingt sei und er gerade nicht anders könne. Er hat dann morgens direkt geschrieben etc., aber nun ist der dritte Tag angebrochen und ich höre nichts von ihm. Er war dann diese Woche in UNISTADT für ein Treffen, es war aber bis kurz vorher unklar, ob er es packt. Er meinte dann im Vorfeld, als ich bisschen herum gequengelt habe, dass es doch mega commitment (!) gegenüber mir bzw. uns beweise, dass er vorbeikäme, obwohl er eigentlich null Zeit habe. Das ist insofern interessant, weil commitment und Monogamie ja gerade zwei Dinge sind, die in Freundschaft plus nicht vorgesehen sind. Neben der Tatsache, dass diese Beziehungsform eigentlich Singles voraussetzt.
Ich bin verzweifelt und würde ihm gerne meine Liebe gestehen, um herauszufinden, ob ich Chancen auf mehr habe. Ich hätte dieses F plus gar nicht vorschlagen sollen, denn da war ich auch schon verliebt. Ich habe es natürlich selbst verbockt, ihm von Beginn an gesagt, er wisse ja, dass ich verheiratet sei und 13 Jahre älter, die Vorgeschichte zwischen und, sei ja auch noch da, und dass ich gute Alibis brauche, um ihn zu treffen. Also habe ich keine richtige Romantik aufkommen lassen. Ich würde ihm gerne sagen, dass ich noch nie jemanden wie ihn getroffen habe, bei dem alles passt: Sex, Weltanschauung, Humor, Wesen, Interessen. Immer fehlte in meinen anderen Beziehungen etwas und mein ganzes Liebesleben seit ich 19 war ist ein einziger Kompromiss. Darauf habe ich keine Lust mehr. Ich möchte ihn fragen, ob ihm ein valider Grund dafür einfällt (damit meine ich einen Grund/eine Ursache, der/die sich nicht ändern lässt, unumstößlich ist und nicht in unserer Hand liegt), die dagegen spricht, dass wir ein Paar werden. Wenn er dann sagt, es sei nur sexuelle Begierde, Sympathie, Freundschaft, aber nicht mehr und reiche nicht für eine Beziehung, dann hoffe ich für‘s erste kuriert von ihm zu sein. Vielleicht kann ich dann mit abgekühlten Gefühlen die F plus genießen (ganz verlieren als Freund und Lover möchte ich ihn nicht), aber eigentlich hoffe ich darauf, erhört zu werden von ihm. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass er seit 8 Jahren auf mich steht und es soll nur um Sex, spaßiges Weggehen und Quatschen zwischen uns gehen. So lange das Interesse für eine Frau konstant zu halten, ist doch schon etwas, oder? Andererseits habe ich den Eindruck, dass er da etwas abspaltet. Ich bin seine Spaßfreundin für den guten Sex (wir sind uns einig, dass wir noch nie mit anderen Menschen so guten Sex hatten und das ist auch ein authentischer Eindruck), fürs Feiern, gut Essengehen, vielleicht mal eine kurze Reise, aber den Alltag hat er wo anders und mit jemand anderem. Das ist insofern auch schräg, weil wir immer sehr tiefgründige Gespräche hatten und auch Soulmates sind, es also nie oberflächlich zwischen uns war. Es heißt doch immer ‚Aus den Augen aus dem Sinn‘ und auch das traf bei ihm nicht zu. Trotz sehr seltenen Treffen und wenig Kontakt über soziale Medien (weil ich während der Pandemie z. B. kaum auf Facebook war) seit November 2020 (Ende der Uni-Phase und sein Zurückziehen von UNISTADT in die Heimatregion) war er immer hochinteressiert an mir und hat seine Chance schließlich genutzt. Er hat allein durch seinen Beruf, seine Hobbies/Sport und seinen sozialen Status viele Kontakte (auch zu Frauen), er könnte andere haben, die näher bei ihm wohnen, freier sind, mit denen es einfacher ist, warum dann mich? Über seine Beziehung spricht er nach wie vor nie ein Wort mit mir. Er tut so, als gebe es keine Lebensgefährtin.
Mein Groll gegen meinen EM wächst täglich an, weil er unsere Eheprobleme über Jahre ausgesessen hat (keine Paartherapie, keine Sexualtherapie, keine Änderung der Wohnsituation/zu kleine Wohnung hier in UNISTADT, zwei Wohnsitze). Was würdet ihr mir raten? Soll ich erst einmal Klartext mit ihm (AM) reden, darüber, dass ich bereit wäre, mich zu trennen und mit ihn neu anzufangen? Eine Scheidung habe ich zuvor noch nie ganz ernsthaft erwogen, aber für eine Zukunft mit AM würde ich das sofort tun. Ich denke auch seit 2 Jahren über das Einfrierenlassen von Eizellen nach und habe ich auch schon zweimal untersuchen lassen, mit positivem Ergebnis: ich bin noch sehr fruchtbar für mein Alter. Gespräche mit einer Klinik für Reproduktionsmedizin laufen. Für AM (er hat noch keine Kinder) würde ich alles tun, um seinen Kinderwunsch zu erfüllen (er will mal Familie haben, sagt er). Ich würde sogar eine (in D. illegale) Eizellenspende annehmen, was für mich bisher nie in Frage gekommen wäre.
Frage: Ist es schon Zeit für die Strategien oder ist das die Phase für den Fall, dass er mir sagt, seine Gefühle seien unklar (dass er mir sagt, es seien überhaupt keine da, kann ich mir kaum vorstellen und will es jetzt auch nicht)?
Ich danke Euch im Voraus für jede Reaktion auf diesen sehr langen Text und für jeden Ratschlag.
Eure Ramona
Liebe Forumsmitglieder, Admins und Coaches!
Zunächst mein großes Kompliment an dieses Projekt, ich bin seit diesem Sommer in einer Liebeskrise und habe viel zu meiner Thematik im Netz gesurft und nichts gefunden, was an diese Webpage und dieses Forum heranreicht. Macht weiter so!
Ich habe mir in den letzten Wochen und Tagen viele Infos und Stränge hier durchgelesen und mich mit Euren Regeln vertraut gemacht. Anschließend habe ich überlegt, ob es gerechtfertigt ist, meine Geschichte hier beizutragen, oder ob stilles Mitlesen reicht. Ich bin aber zu dem Schluss gekommen, dass ich mich hier aktiv beteiligen möchte, um noch mehr von Eurer Hilfe profitieren zu können (z.T. eigennützig also ), aber auch, weil meine Affärenbeziehung und deren Vorgeschichte doch einige Punkte enthält, die ich in den anderen Schicksalen nicht gefunden habe, die aber vielleicht der einen oder dem anderen hier nahe sind, für manche fremde Konstellation auch typisch sind und anderen dementsprechend helfen können.
Zum wichtigsten Punkt (Strategie): Mein Ziel ist es, meine Affäre in eine Liebensbeziehung zu überführen und auch – soweit das geht – monogam mit ihm (AM) zu leben (nicht zwingend sofort in einer Wohnung, aber ggf. mit der Zeit auch räumlich zusammen zu sein).
Die wichtigsten Rahmenbedingungen: Ich bin weiblich, hetero, 42 und verheiratet in einer Ehe, in der seit 15 Jahren kein Sex stattfindet, weil EM keine Libido hat. Mein Mann ist mein bester Freund, er ist großartig, aber es ist keine Liebesbeziehung mehr, sondern eine WG mit sehr viel wechselseitiger Zuneigung, intensiver Vergangenheit. Ich habe keine Kinder (Kinderwunsch von meinem Mann nicht unterstützt). Er ist sehr viel älter als ich. Wir sind seit über 20 Jahren liiert und seit über 15 Jahren verheiratet. Ich hatte (bis auf meinen ersten Freund und meinen jetzigen AM) immer etwas mit älteren Männern. Vor zehn Jahren hatte ich die letzte Affäre (davor 2004/5 schon mal eine), meine damalige Affäre (ich war ein Jahr im Ausland) war solo und wollte für mich nach D. zurückziehen, aber ich habe mich getrennt, wir stritten zu oft, ich wollte meiner Ehe noch eine Chance geben. Ich bin berufstätig und arbeite in der Wissenschaft und bin finanziell voll selbst abgesichert. Eine Trennung habe ich schon öfter erwogen, aber davor zurückgeschreckt, weil es im Alltag auch viele schöne Seiten dieser Beziehung gibt. Seit 6 Wochen weiß mein Ehemann von der Affäre (auch wer es ist, kennt ihn, mag ihn), ich habe es ihm bewusst erzählt, weil ich die Ausreden satt hatte, er toleriert es, so lange ich mich nicht trenne, aber der Affärenmann weiß es nicht, ich hatte Angst, dass ihn (AM) das zu sehr unter Druck setzt. Es lief sexuell nie zwischen EM und mir, bei ihm wird jede Beziehung binnen 2 Jahren platonisch (weiß ich auch von einer seiner Exfreundinnen).
Nun zu meinem AM und der Geschichte selbst: Wir kennen uns seit 8 Jahren und haben seit knapp drei Monaten eine Affäre. Der erste Schritt ging von ihm aus. Er hat es vergangenen Herbst schon mal bei mir versucht und ich bin nicht darauf eingegangen, diesen Sommer hat er dann nachgelegt und bin ich schwach geworden. Er 13 Jahre jünger als ich also 29. Vor der Affäre hatten wir eine berufliche Beziehung, die aber schon vor Jahren in eine Freundschaft übergangen ist und seit er sich beruflich anders orientiert hat, hatten wir in den letzten 3 Jahren nur noch eine Freundschaft ohne irgendwelche Abhängigkeiten. Er lebt mit einer anderen Frau zusammen, was er mir aber erst knapp 4 Wochen nach Beginn der Affäre gebeichtet hat auf meine konkrete Nachfrage hin. Von allem, was andere Frauen angeht (bis auf eine Ex, die ich mal getroffen habe, vor Jahren, hat er mich immer abgeschirmt). Ich muss dazu sagen, dass ich in UNISTADT wohne und er mittlerweile wieder in seiner Heimatregion (ca. 30-40 Auto-Min. entfernt) und er mich immer hier in UNISTADT besucht hat (zu Zeiten der reinen Freundschaft und auch seither) und dass ich noch nie bei ihm zuhause war. Auch kenne ich seine Familie und seine Freunde nur aus seinen Erzählungen oder über die sozialen Medien. Deshalb konnte er mir verheimlichen, dass er neu verpartnert ist.
Um die Konstellation ganz zu verstehen, muss man noch ein paar Dinge wissen. Wir haben uns 2015 an der Uni kennengelernt. Er hat in meinem Fachbereich studiert und angefangen für mich zu arbeiten, er hat weiter Seminare bei mir besucht, mich bei meinen Projekten unterstützt und auch ein paar Prüfungen bei mir abgelegt. Bald schon wurde der Umgang zwischen uns auch freundschaftlich, blieb aber immer professionell. Wir haben das Persönliche und das Berufliche damals noch gut trennen können. Er hat nicht nur für mich gearbeitet, sondern auch in seinem anderen Studienfach als Tutor. Er ist ein sehr selbstbewusster, souveräner Typ, der immer schon älter wirkte, da gab es keine unangenehmen Hierarchie-Effekte. Wir haben auch einmal einen wissenschaftlichen Betrag zusammen publiziert, auf einer Tagung zusammen einen Vortrag gehalten, alles sehr auf Augenhöhe. Gleichzeitig war damals schon klar, wie sehr wir einander mögen und wie ähnlich wir uns sind. Wir hatten immer viel Spaß zusammen, wenn wir schon mal mit Kollegen oder später auch allein weggegangen sind. Und es gab ein tiefes Vertrauensverhältnis zwischen uns. Er hatte schon bei unserem Kennenlernen ein Hobby, das er mittlerweile zum Beruf gemacht hat und damit hat er nunmehr eine sehr erfolgreiche Firma in der Kreativ-Branche aufgebaut. Dieser Bereich ist unabhängig von meinem Fach und es gibt keine Machtstrukturen, über die ich bei ihm beruflich Einfluss nehmen könnte. Ich schreibe das, um Missverständnisse zu vermeiden (die hat ihren Schüler verführt, Machtmissbrauch etc.). Vor drei Jahren hat er also das Studium beendet (vorher schon die Arbeit bei mir wegen eines Auslandsaufenthaltes aufgeben müssen) und wir haben uns danach sporadisch getroffen, aber regelmäßig gemailt, getextet und ihn und wieder telefoniert.
Diesen Sommer ist es dann passiert. Wir waren (wie üblich) zum Essen, Barbesuch und Tanzen gehen verabredet. Er hat sich die letzten Male dann immer hier in UNISTADT (meiner Heimatstadt) ein Hotelzimmer genommen, um nicht noch spät mit dem Zug/Auto fahren zu müssen hätte mir wohl auffallen müssen. Ich hatte auch etwas zu feiern – einen beruflichen Meilenstein, bei dem mein Affärenmann sehr mit gefiebert hat, dass es klappt. Dass mein Ehemann ausgerechnet an diesem Abend in unserem Ferienhaus übernachtete, war wohl halb Schicksal, halb Kalkül (siehe oben). Tja, zu später Stunde kamen Annäherungsversuche von AM auf der Tanzfläche (kannte ich ja schon vom letzten Jahr) und dann habe ich mich diesmal zu ihm umgedreht und ihn endlich geküsst und abgeschleppt. In dieser Nacht kam es zum ersten Sex (nicht mal in seinem nahen gelegenen Hotel, sondern bei mir zuhause, worauf ich nicht stolz bin), wobei sich rausstellte, dass er natürlich mit einem Haufen Kondome bewaffnet, angereist war: volle Absicht also von ihm. Seither haben wir uns 9mal getroffen in knapp 12 Wochen (in Hotels, in meinem Büro, bei mir zuhause, in der leerstehenden Wohnung von Verwandten) und es ist unbeschreiblich mit ihm im schönen und im schmerzhaften Sinne für mich. Wir treffen uns zum Sex, aber auch die Gespräche sind so großartig wie eh und je. Neulich waren wir auch wieder zusammen feiern und essen, neben einer gemeinsamen Übernachtung im Hotel mit viel, viel fantastischem Sex, der, ich gebe es zu, bei uns eine große Rolle spielt. Nachts schliefen wir komplett verschlungen und händchenhaltend wie ein Paar. Es macht mich absolut fertig, wenn er mir einen Stirnkuss gibt, beide Hände in seine nimmt oder mich auf die Haare küsst, von hinten umarmt - all diese Boyfriend-Gesten killen mich innerlich. Wir planen einen Kurztrip in eine nahe gelegene andere Metropole zusammen (Idee ging von ihm aus). Neulich in Unistadt war er sehr gehemmt in der Öffentlichkeit und dann völlig anhänglich, als wir alleine waren - er möchte wohl neutralen Boden mit mir betreten. Ich war noch nie so verliebt in einen Mann (bin sonst ein ziemlich nüchterner Typ) und ich wusste noch nie so früh, dass ich eine Beziehung um (fast) jeden Preis will. Nach 3.5 Wochen kam es mir komisch vor, dass er auf meine Angebote, ihn zuhause zu besuchen, nicht eingegangen ist (mulmiges Gefühl) und ich frage ihn, ob er eigentlich allein lebe. Antwort: leider nein. Was ich dann tat, war rein aus dem Bauch heraus. Ich tat nicht auf eingeschnappt (schließlich bin ich verheiratet, er weiß das, kennt meinen Mann sogar persönlich), sondern sagte dann, ok, dann müssen wir kreativ vorgehen (furchtbar berechnend, ich weiß!). Ich habe ihn darauf angesprochen, dass er bei unserem ersten Mal gesagt hat, er sei aus der Übung (ich bin aus der Übung) und mich das irritiere, dass er in einer Beziehung sei. Er meinte dann, dem (keine Übung) sei leider trotzdem so gewesen. Ich habe ihm gesagt, dass er bei mir körperliche Exklusivität genieße und dass in meiner Ehe nichts mehr laufe und sich das auch nicht mehr ändern werde. Er sagte, es sei bei ihm auch so und Du hast mich auf dieser Ebene für Dich allein. Wir haben dann eine Bezeichnung für das gefunden, was wir machen. Mein Vorschlag lautete: Freundschaft plus mit sexueller Exklusivität. Und er ist darauf eingegangen. Das passt absolut für mich. Es gab dann eine Phase, in der er sich sehr ins Zeug gelegt hat. Er hat mir sehr viele Nachrichten geschrieben (ich will Dich, ich bekomme uns nicht aus dem Kopf, Du machst mich wahnsinnig, Kopfkino ist immer an, ich habe solche Sehnsucht nach Dir, ich kann mich auf nichts konzentrieren – so was in der Art); viele Fotos geschickt, nicht nur klassischerweise nachts, sondern auch mitten am Tag, mich in seinen Alltag einbezogen etc. Mir ist aufgefallen, dass er (er war seither auf drei Dienstreisen) immer engagierter ist, wenn er dienstlich unterwegs ist oder den ganzen Tag an Projektstandorten – dass das mit seiner Lebensgefährtin zu tun haben wird, ist mir klar. Zwischendurch gab es immer mal kürzere leichte Rückzugsphasen von ihm, aber der Kontakt ist konstant. Das letzte Treffen fand diese Woche statt. Problematisch ist, dass er beruflich mit seiner Firma extrem eingebunden war im September und im laufenden Oktober. Er hat seine Firma erst dieses Jahr nochmal neu und größer aufgesetzt und schon wieder platzt sie aus allen Nähten. Er hat sich diesmal ein bisschen übernommen: zu viele parallele Projekte, zu viele Deadlines, zu viele Dienstreisen, das macht ihn gerade fertig. Er hat mir mittlerweile gestanden, dass er schon seit 2015 davon geträumt hat, mir als Frau nahe zu kommen (gewollt habe ich es damals auch schon oder ich habe es herbeigeträumt), sich aber damals meiner noch nicht würdig fühlte, er sei damals noch nicht meine Liga gewesen, wie er sagt (ich war Deiner damals noch nicht würdig, ich war noch nicht in Deiner Liga). Er findet es also definitiv besser, dass damals nichts passiert ist (wäre auch für mich nie in Frage gekommen aufgrund der Uni-Situation) und ich wusste von seinem Verlangen lange nichts. Er meint, es sei besser, dass wir mit unserem heutigen Horizont jetzt hier sind, wo wir sind und diese fast schon an Perfektion grenzende Kompatibilität genießen können (....besser, dass es jetzt mit unserem aktuellen Horizont passiert - wenn's passt, dann passt's eben), er habe sich quasi selbst dorthin erzogen, dass das jetzt ginge. Erst fünf, sechs Jahre nach unserer Bekanntschaft, sind mir so kleinere Signale von ihm aufgefallen. Etwas zu lange und zu tiefe Blicke, Komplimente, die einen Hauch zu flirty waren. Ich dachte aber, er schwärme eben nur ein bisschen für mich. Er war damals mit einer Studentin (andere Fakultät) zusammen und ist auch mit ihr zusammengezogen, aber kurz darauf, war Schluss. Als ich die beiden (noch als Paar) auf einer Feier in unserem Institut sah, Hand in Hand, versetzte es mir einen Stich, aber ich habe es verdrängt. Sprich: latent war ich schon damals verliebt in ihn, oder hatte zumindest einen ‚crush‘ auf ihn – wie man es im Englischen so herrlich treffend ausdrückt. Ich habe ihn auf seinen ersten Annäherungsversuch letzten Herbst angesprochen und dass ich frühmorgens ja auch damals schon mit in sein Hotel hätte fahren können. Er meinte, das hätte ich, aber eine Ehrenrunde sei ja auch manchmal ganz gut und es habe sich ja auch so noch super entwickelt zwischen uns. Er meint also, es laufe gut. Ich genieße jedes Treffen enorm und jedes Melden von ihm auch, aber die Zwischenzeit ist furchtbar; ich leide Höllenqualen. Ich habe von Beginn an (zumindest seit dem 2. / 3. Treffen schon) massive Verlustangst, vernachlässige mein sonstiges Leben, denke nur an ihn. Hinzu kommt, dass er sich seit 2 Wochen deutlich weniger meldet, er begründet das mit dieser Hochstressphase bei der Arbeit (als Selbständiger steht er natürlich unter Druck, Kreativbranche noch dazu, da spricht es sich schnell herum, wenn er was nicht einhalten kann). Ich habe ihm humorvoll klar gemacht, dass ich auch in solchen Phasen gerne spätestens jeden dritten Tag ein kleines Lebenszeichen von ihm hätte und dass sein Kurswert bei mir sonst sinkt. Er will es beherzigen und war auch ein bisschen eingeschnappt, weil er findet, es wäre klar, dass das nur stressbedingt sei und er gerade nicht anders könne. Er hat dann morgens direkt geschrieben etc., aber nun ist der dritte Tag angebrochen und ich höre nichts von ihm. Er war dann diese Woche in UNISTADT für ein Treffen, es war aber bis kurz vorher unklar, ob er es packt. Er meinte dann im Vorfeld, als ich bisschen herum gequengelt habe, dass es doch mega commitment (!) gegenüber mir bzw. uns beweise, dass er vorbeikäme, obwohl er eigentlich null Zeit habe. Das ist insofern interessant, weil commitment und Monogamie ja gerade zwei Dinge sind, die in Freundschaft plus nicht vorgesehen sind. Neben der Tatsache, dass diese Beziehungsform eigentlich Singles voraussetzt.
Ich bin verzweifelt und würde ihm gerne meine Liebe gestehen, um herauszufinden, ob ich Chancen auf mehr habe. Ich hätte dieses F plus gar nicht vorschlagen sollen, denn da war ich auch schon verliebt. Ich habe es natürlich selbst verbockt, ihm von Beginn an gesagt, er wisse ja, dass ich verheiratet sei und 13 Jahre älter, die Vorgeschichte zwischen und, sei ja auch noch da, und dass ich gute Alibis brauche, um ihn zu treffen. Also habe ich keine richtige Romantik aufkommen lassen. Ich würde ihm gerne sagen, dass ich noch nie jemanden wie ihn getroffen habe, bei dem alles passt: Sex, Weltanschauung, Humor, Wesen, Interessen. Immer fehlte in meinen anderen Beziehungen etwas und mein ganzes Liebesleben seit ich 19 war ist ein einziger Kompromiss. Darauf habe ich keine Lust mehr. Ich möchte ihn fragen, ob ihm ein valider Grund dafür einfällt (damit meine ich einen Grund/eine Ursache, der/die sich nicht ändern lässt, unumstößlich ist und nicht in unserer Hand liegt), die dagegen spricht, dass wir ein Paar werden. Wenn er dann sagt, es sei nur sexuelle Begierde, Sympathie, Freundschaft, aber nicht mehr und reiche nicht für eine Beziehung, dann hoffe ich für‘s erste kuriert von ihm zu sein. Vielleicht kann ich dann mit abgekühlten Gefühlen die F plus genießen (ganz verlieren als Freund und Lover möchte ich ihn nicht), aber eigentlich hoffe ich darauf, erhört zu werden von ihm. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass er seit 8 Jahren auf mich steht und es soll nur um Sex, spaßiges Weggehen und Quatschen zwischen uns gehen. So lange das Interesse für eine Frau konstant zu halten, ist doch schon etwas, oder? Andererseits habe ich den Eindruck, dass er da etwas abspaltet. Ich bin seine Spaßfreundin für den guten Sex (wir sind uns einig, dass wir noch nie mit anderen Menschen so guten Sex hatten und das ist auch ein authentischer Eindruck), fürs Feiern, gut Essengehen, vielleicht mal eine kurze Reise, aber den Alltag hat er wo anders und mit jemand anderem. Das ist insofern auch schräg, weil wir immer sehr tiefgründige Gespräche hatten und auch Soulmates sind, es also nie oberflächlich zwischen uns war. Es heißt doch immer ‚Aus den Augen aus dem Sinn‘ und auch das traf bei ihm nicht zu. Trotz sehr seltenen Treffen und wenig Kontakt über soziale Medien (weil ich während der Pandemie z. B. kaum auf Facebook war) seit November 2020 (Ende der Uni-Phase und sein Zurückziehen von UNISTADT in die Heimatregion) war er immer hochinteressiert an mir und hat seine Chance schließlich genutzt. Er hat allein durch seinen Beruf, seine Hobbies/Sport und seinen sozialen Status viele Kontakte (auch zu Frauen), er könnte andere haben, die näher bei ihm wohnen, freier sind, mit denen es einfacher ist, warum dann mich? Über seine Beziehung spricht er nach wie vor nie ein Wort mit mir. Er tut so, als gebe es keine Lebensgefährtin.
Mein Groll gegen meinen EM wächst täglich an, weil er unsere Eheprobleme über Jahre ausgesessen hat (keine Paartherapie, keine Sexualtherapie, keine Änderung der Wohnsituation/zu kleine Wohnung hier in UNISTADT, zwei Wohnsitze). Was würdet ihr mir raten? Soll ich erst einmal Klartext mit ihm (AM) reden, darüber, dass ich bereit wäre, mich zu trennen und mit ihn neu anzufangen? Eine Scheidung habe ich zuvor noch nie ganz ernsthaft erwogen, aber für eine Zukunft mit AM würde ich das sofort tun. Ich denke auch seit 2 Jahren über das Einfrierenlassen von Eizellen nach und habe ich auch schon zweimal untersuchen lassen, mit positivem Ergebnis: ich bin noch sehr fruchtbar für mein Alter. Gespräche mit einer Klinik für Reproduktionsmedizin laufen. Für AM (er hat noch keine Kinder) würde ich alles tun, um seinen Kinderwunsch zu erfüllen (er will mal Familie haben, sagt er). Ich würde sogar eine (in D. illegale) Eizellenspende annehmen, was für mich bisher nie in Frage gekommen wäre.
Frage: Ist es schon Zeit für die Strategien oder ist das die Phase für den Fall, dass er mir sagt, seine Gefühle seien unklar (dass er mir sagt, es seien überhaupt keine da, kann ich mir kaum vorstellen und will es jetzt auch nicht)?
Ich danke Euch im Voraus für jede Reaktion auf diesen sehr langen Text und für jeden Ratschlag.
Eure Ramona
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