Sweety,
ich weiß jetzt nicht, was deine Schwester für einen Zusammenhang bei sich selbst und deinem Mann sieht (man neigt dazu, die eigene Situation auf andere zu übertragen, denke ich dazu).
es ist so: dein Mann hat eine ganze zeitlang schon zu wenig Gefühle für dich. deswegen verhält er sich so. deswegen schaut er sich anderweitig um. Die Wahrheit ist tatsächlich sehr einfach, fast immer, es ist nicht kompliziert.
Sie ist sich sicher, dass mein Mann mich nicht verlieren möchte. Wenn ich ausziehe, wird das dazu führen, dass er zu seinem „anderen“ Leben gehen wird, und nicht nur für sich sondern für mich.
deisen Nachsatz halte ich - verzeih- für Unsinn. Dein Mann ist sicher nicht Jesus, der dir zuliebe eine Trennung auf sich nimmt und leidet, damit du glücklich bist. das glaube ich nicht. da reicht mir schon das (unglaubliche) einzelne Detail, dass er dir und den Kindern zwei Wochen dein Auto wegnimmt - dass ich weiß, dass er mit Sicherheit nicht den Märtyrer, der sich für dein Glück opfert, verkörpert.
wenn er ganz geht, falls du ausziehst, dann ist es so - weil seine Gefühle nicht hoch genug sind,dass er dich halten würde, zurückkommen würde.
das kannst du dann letztendlich nicht ändern.
Ich hätte so viel erreicht ( hab ihr einiges erzählt ) Ich soll noch weiter machen, auch wenn es schwer ist.
das stimme ich mit ihr überein. ich würde auch noch ein paar Wochen weiter auf dem eingeschlagenen Weg bleiben. Dann eine Entscheidung treffen -
solange du aber auf diesem Weg bist - dich bitte immer wieder daran erinnern, dass es deine Entscheidung ist.
Dich zu erden, wenn du dich aufregst - nicht erwarten,dass er nun plötzlich zuhause bleibt und die Kollegin von heute auf morgen ganz abschießt -das wird so nicht passieren. und jedes Aufregen über die Situation wird deine Position verschlechtern. es geht darum, ihm emotionale Unabhängigkeit zu demonstrieren.
wenn du das nicht schaffst, - was ich übrigens sehr gut verstehen könnte, würde mir bei der ständigen Nähe wohl auch so gehen - wäre eine zeitweise räumliche Trennung besser. das wäre kein Abweichen vom strategischen Weg, wenn du das ruhig und entspannt rüberbingen könntest.
Aber eins weiss ich jetzt: ich lasse mir für die Entscheidung Zeit. Ich möchte gerade an nichts denken. Frei sein und nur das Hier und Jetzt geniessen.
das klingt gut, Sweety, nur, meine Meinung ist, das ist es auch schon alles, dass es gut klingt
das möchten wohl alle Menschen. Er übrigens auch, deswegen macht er was er will im Hinblick auf die Party, Kollegin usw.
meistens wird dieser Satz von Menschen dann geäußert, wenn sie in einer Situation sind, die ihnen eigentlich dringend Verantwortung abverlangt, wo eine Entscheidung ansteht. und wenn man sie nicht trifft, entscheidet das Leben irgendwann von selbst (was auch nicht schlecht sein muss) oder andere entscheiden für einen (das ist meist nicht so toll, denn man gibt Selbstständigkeit ab).
entscheiden bedeutet nicht: ich muss jetzt handeln. aber es bedeutet: ich muss wissen, was meine Richtung ist. wo meine Ziele liegen, nach denen ich mein Handeln ausrichte. ich bin klar vor mir selbst und dann auch für andere - ich orientiere mich bewusst.
erst dann ist man auch wirklich frei, da nicht ständig von einem Hin und Her getrieben, voller Zweifel bei jedem neuen Hindernis (was sowieso kommt)