JuliusSors
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Hallo zusammen. In den letzten Tagen habe ich mich hier eingelesen und demnach muss ich ehrlicherweise sagen: Ich fürchte mein Fall ist hoffnungslos. Vielleicht kann aber jemand sagen, ob ich zumindest etwas versuchen kann bzw. wie ich jetzt damit am besten umgehen soll.
Ich (26) war mehr als drei Jahre in einer glücklichen, stabilen und sehr engen Beziehung mit meiner drei Jahre jüngeren Freundin. Für uns beide war es jeweils die erste Langzeitbeziehung und noch vor wenigen Monaten fühlte sich alles in Ordnung an. Wir hatten nur am Jahresanfang darüber gesprochen, dass der Sex weniger wird. Sie sagte, es liege an daran, dass sie mich nun mehr wie eine Art "zukünftiger Ehemann" denn als heißen Lover ansehe und weniger Lust habe. Ich sagte es sei normal und dass wir daran arbeiten könnten, sie solle sich Gedanken machen was ihre Wünsche und Vorstellungen sind. Leider kam von ihr in den darauf folgenden Wochen nichts, aber der Sex verbesserte sich, also dachte es sei in Ordnung, was ein Fehler war. Vor zwei Monaten fiel mir auf, dass sie sich zunehmend distanziert verhielt und mich kaum mehr von sich aus anschrieb oder anrief. Auch Körperkontakt suchte sie immer weniger.
Rückblickend muss ich sagen, dass wir aufgrund von Stress meinerseits (Abschluss Studium, Suche Job, Bewerbung nächstes Studium) und aufgrund von nicht erfüllten, aber auch nicht kommunizierten Erwartungen ihrerseits die Beziehung vernachlässigt hatten, nur noch wenig gemeinsam unternahmen und unsere Gespräche abflachten. Zusätzlich hing ein wenig die Perspektive wie ein Damoklesschwert über uns, dass ich einen Studienplatz in den Niederlanden bekommen würde und wir eine Fernbeziehung führen würden, auch wenn "nur" für ein Jahr. Wir hatten darüber öfters gestritten. Sie hatte gleichzeitig einen neuen Job angenommen, dadurch ein neues Umfeld bekommen und konnte sich mehr leisten. Sie ging nun ständig feiern und auf Festivals, lernte neue Leute kennen. Da ich wusste, dass wir zu wenig unternehmen, schlug ich vor gemeinsam feiern zu gehen wie wir das auch früher gemacht haben, das lehnte sie aber mit der Bemerkung ab das wolle sie lieber alleine machen und "Wir müssen Dinge getrennt voneinander tun".
Ich versuchte es mit mehr Nähe, aber das bewirkte das Gegenteil. Wir verbrachten einen kurzen Urlaub miteinander, an dessen Anfang es wieder besser aussah. Ich hatte den Urlaub geplant, da sie keine Zeit hatte und ihr vorher den Plan mitgeteilt. Während des Urlaubs bekam ich auch die Nachricht, dass sich die einzig andere Studienoption zerschlagen hatte und ich in die Niederlande gehen müsste. An einem Abend, an dem wir trinken waren, gab sie mehrere unterschwellig aggressiv-enttäuschte Kommentare von sich, zum Beispiel dass sie endlich "was tun" wolle und nicht immer "nur besichtigen" (Wir hatten in den ersten Tagen die Stadt und die Sehenswürdigkeiten erkundet). In einer Bar mit DJ provozierte sie mich plötzlich mit der Ansage, sie könne den DJ jederzeit dazu bringen zu machen, was sie wolle; sie könne ihn richtig einfach um den Finger wickeln. Da platzte aus mir die Angst und der Ärger der vorhergehenden Wochen heraus und es gab ein großes Drama, sie warf mir vor es sei mein Problem wenn ich mich von sowas angegriffen fühle, deutete an dass sie mit dem Gedanken spielt die Beziehung zu beenden und begann schließlich zu weinen.
Dieser Streit ging später zu Hause in ein klärendes Gespräch über. Dabei stellte sich heraus, dass sie sich von mir seit mehreren Monaten gar nicht mehr körperlich angezogen fühlte, mir dies aber nie gesagt und die Lust am Sex aus Furcht mich zu enttäuschen inszeniert hatte. Sie wolle dementsprechend ab da keinen Sex mehr, die anderen Teile der Beziehung seien aber in Ordnung. Natürlich war das ein Schock für mich, aber ich sah das Problem als noch möglicherweise lösbar an, vor allem da wir wieder liebevoll miteinander umgingen und Körperkontakt noch möglich war. Uns war beiden klar: So kann es nicht weitergehen, und wenn wir keine Lösung finden, ist es aus. Da ich für eine Woche verreisen musste, beschlossen wir uns die Woche zum Nachdenken und Besprechen mit Freunden Zeit zu nehmen und dann wieder zu reden. Danach gab es keinen Kontakt, bis sie wegen des Gesprächs nachfragte.
Beim zweiten Gespräch selbst wirkte sie kalt. Anders als noch eine Woche vorher spürte ich sofort deutliche Distanz, es war nicht mehr dieses "Paargefühl" da, das noch im Urlaub kurz vorher spürbar war. Sie begrüßte mich ohne Berührung und sagte schließlich, dass sie die Beziehung beenden wolle, da sie nicht nur keine körperliche Anziehung, sondern auch keine romantischen Gefühle mehr verspüre. Sie hätte sich bereits vor Monaten plötzlich zu mehreren Personen außerhalb der Beziehung hingezogen gefühlt, die sie davor nicht interessiert hatten und diese anfangs freundschaftlichen Kontakte seien zu ernsthaften, emotional wichtigen Kontakten geworden, bei denen sie sich nun auch eine sexuelle Komponente vorstellt, aber nicht unbedingt eine Beziehung. Das wolle sie nun so oder so verfolgen, weil es ihren Bedürfnissen entspreche. Für mich hätte sie nur noch freundschaftliche Gefühle. Mir wurde schlagartig klar, warum sie sich zwei Monate vorher so schnell distanziert hatte, dass sie sich in der Zeit ihr Bedürfnis nach gemeinsamen Unternehmungen und emotionalem Halt außerhalb der Beziehung gesucht hatte und unsere Beziehung emotional langsam vertrocknet war. Das saß.
Gleichzeitig war deutlich, dass sie Probleme damit hätte mich zu verlieren, als Lösung sprach sie das Thema offene Beziehung an. Allerdings wüsste ich nicht, wie uns das helfen sollte und es wäre natürlich toll für sie, weil sie alles mit den anderen Personen ausleben könnte und mich in irgendeiner Weise behalten, aber für mich gäbe es eigentlich nur Nachteile, mal ganz davon abgesehen dass ich nicht glaube als eine Art "drittes Rad am Wagen" in so einer Konstellation wieder Gefühle bei ihr anzuregen. Oder sehe ich das falsch?
Ich fiel aus allen Wolken, wie schnell diese Situation aus meiner Sicht eskaliert war und was sie mir über Monate alles nicht erzählt hatte. Sie hätte von Freundinnen gesagt bekommen, wenn die Gefühle weg seien, sei das für immer. Ich versuchte sie zu überzeugen, dass es keine Garantie gibt, aber wir uns durchaus wieder annähern könnten, wenn wir das tun, was wir in den letzten Monaten versäumt haben und bat darum, eventuell zu versuchen über gemeinsame Unternehmungen und Gespräche nachzufühlen, ob wir uns nicht wieder annähern können und ob nicht doch noch etwas an Gefühlen da ist. Sie wirkte überrascht als ich ihr erzählte, dass ich aus mehreren Gründen das Studium um ein Semester verschoben habe und noch ein halbes Jahr bleiben würde. Sie wirkte ebenso überrascht, dass ich für das halbe Jahr von zu Hause ausziehen wollte (ich war für die Zeit zwischen dem Studium wieder zu meinen Eltern gegangen). Ich sagte ihr, dass das halbe Jahr mir die Möglichkeit geben würde Dinge zu tun, für die ich vorher unter Druck keine Zeit hatte und neue Dinge auszuprobieren. Ebenso versucht ich ihr klarzumachen, dass ihr Bild von mir etwas schief geworden ist. In Essenz warf sie mir vor, langweilig geworden zu sein, man könne mit mir zum Beispiel "nicht auf Festivals oder Konzerte" gehen und generell seien ihre Interessen andere geworden und ich würde das nicht teilen. Ich versuchte ihr zu sagen, dass ich aufgrund von Stress und Zeitmangel bestimmte Dinge auch einfach vernachlässigt habe, dass ich solche Sachen aber nicht generell nicht machen wolle und nun auch Zeit hätte.
Sie wirkte nun weicher, etwas wärmer, und schien erleichtert, dass sie an dem Punkt nun doch keine ganz klare Entscheidung treffen muss. Danach hatten wir zum ersten Mal seit langem wieder ein gutes, längeres Gespräch über alles mögliche, lachten viel, tranken gemeinsam etwas Wein. Da es sehr spät war übernachtete ich bei ihr. Es fühlte sich etwas merkwürdig an, weil sie versuchte Distanz zu wahren, gleichzeitig aber den Kopf an mich anlehnte und zum Schluss um einen Gutenacht-Kuss bat.
Ich bin mir nun absolut nicht sicher, was ich aus der Gefühlslage machen soll. Ich weiß, dass die Standardantwort wahrscheinlich heißt: Schließ damit ab und komm darüber hinweg. Aber nach über drei Jahren fällt es mir schwer die Beziehung einfach so wegzuschmeißen.
Kann ich irgendetwas tun, um ihre Gefühle neu zu beleben oder ist so etwas hoffnungslos? Mir ist klar, dass das nun immens schwierig ist, wenn sowohl die körperliche Anziehungskraft weg ist und wir uns auch emotional entfremdet haben und dazu noch dritte Personen im Hintergrund auftauchen, an denen sie interessiert ist. Dass sie letzteres auslebt kann ich sowieso nicht mehr verhindern, aber ich befürchte dass das letzte bisschen Verbindung zwischen uns wegbricht und wir uns komplett entfremden, wenn ich verschwinde. Da sie dann ja emotional und körperlich "Ersatz" und sich von mir bereits deutlich entfernt hat, würde auch den Kontakt abzubrechen bei ihr wohl nichts bewirken.
Kann ich tatsächlich versuchen in nächster Zeit ab und zu Dinge unverbindlich mit ihr zu unternehmen, die uns beiden Spaß machen oder sollte ich es lassen und den Kontakt abbrechen? Parallel dazu werde ich so oder so mein Leben wieder auf Vordermann bringen, viel unternehmen und auch andere Frauen treffen.
Zuletzt modifiziert von JuliusSors am 22.08.2016 - 01:58:30
Ich (26) war mehr als drei Jahre in einer glücklichen, stabilen und sehr engen Beziehung mit meiner drei Jahre jüngeren Freundin. Für uns beide war es jeweils die erste Langzeitbeziehung und noch vor wenigen Monaten fühlte sich alles in Ordnung an. Wir hatten nur am Jahresanfang darüber gesprochen, dass der Sex weniger wird. Sie sagte, es liege an daran, dass sie mich nun mehr wie eine Art "zukünftiger Ehemann" denn als heißen Lover ansehe und weniger Lust habe. Ich sagte es sei normal und dass wir daran arbeiten könnten, sie solle sich Gedanken machen was ihre Wünsche und Vorstellungen sind. Leider kam von ihr in den darauf folgenden Wochen nichts, aber der Sex verbesserte sich, also dachte es sei in Ordnung, was ein Fehler war. Vor zwei Monaten fiel mir auf, dass sie sich zunehmend distanziert verhielt und mich kaum mehr von sich aus anschrieb oder anrief. Auch Körperkontakt suchte sie immer weniger.
Rückblickend muss ich sagen, dass wir aufgrund von Stress meinerseits (Abschluss Studium, Suche Job, Bewerbung nächstes Studium) und aufgrund von nicht erfüllten, aber auch nicht kommunizierten Erwartungen ihrerseits die Beziehung vernachlässigt hatten, nur noch wenig gemeinsam unternahmen und unsere Gespräche abflachten. Zusätzlich hing ein wenig die Perspektive wie ein Damoklesschwert über uns, dass ich einen Studienplatz in den Niederlanden bekommen würde und wir eine Fernbeziehung führen würden, auch wenn "nur" für ein Jahr. Wir hatten darüber öfters gestritten. Sie hatte gleichzeitig einen neuen Job angenommen, dadurch ein neues Umfeld bekommen und konnte sich mehr leisten. Sie ging nun ständig feiern und auf Festivals, lernte neue Leute kennen. Da ich wusste, dass wir zu wenig unternehmen, schlug ich vor gemeinsam feiern zu gehen wie wir das auch früher gemacht haben, das lehnte sie aber mit der Bemerkung ab das wolle sie lieber alleine machen und "Wir müssen Dinge getrennt voneinander tun".
Ich versuchte es mit mehr Nähe, aber das bewirkte das Gegenteil. Wir verbrachten einen kurzen Urlaub miteinander, an dessen Anfang es wieder besser aussah. Ich hatte den Urlaub geplant, da sie keine Zeit hatte und ihr vorher den Plan mitgeteilt. Während des Urlaubs bekam ich auch die Nachricht, dass sich die einzig andere Studienoption zerschlagen hatte und ich in die Niederlande gehen müsste. An einem Abend, an dem wir trinken waren, gab sie mehrere unterschwellig aggressiv-enttäuschte Kommentare von sich, zum Beispiel dass sie endlich "was tun" wolle und nicht immer "nur besichtigen" (Wir hatten in den ersten Tagen die Stadt und die Sehenswürdigkeiten erkundet). In einer Bar mit DJ provozierte sie mich plötzlich mit der Ansage, sie könne den DJ jederzeit dazu bringen zu machen, was sie wolle; sie könne ihn richtig einfach um den Finger wickeln. Da platzte aus mir die Angst und der Ärger der vorhergehenden Wochen heraus und es gab ein großes Drama, sie warf mir vor es sei mein Problem wenn ich mich von sowas angegriffen fühle, deutete an dass sie mit dem Gedanken spielt die Beziehung zu beenden und begann schließlich zu weinen.
Dieser Streit ging später zu Hause in ein klärendes Gespräch über. Dabei stellte sich heraus, dass sie sich von mir seit mehreren Monaten gar nicht mehr körperlich angezogen fühlte, mir dies aber nie gesagt und die Lust am Sex aus Furcht mich zu enttäuschen inszeniert hatte. Sie wolle dementsprechend ab da keinen Sex mehr, die anderen Teile der Beziehung seien aber in Ordnung. Natürlich war das ein Schock für mich, aber ich sah das Problem als noch möglicherweise lösbar an, vor allem da wir wieder liebevoll miteinander umgingen und Körperkontakt noch möglich war. Uns war beiden klar: So kann es nicht weitergehen, und wenn wir keine Lösung finden, ist es aus. Da ich für eine Woche verreisen musste, beschlossen wir uns die Woche zum Nachdenken und Besprechen mit Freunden Zeit zu nehmen und dann wieder zu reden. Danach gab es keinen Kontakt, bis sie wegen des Gesprächs nachfragte.
Beim zweiten Gespräch selbst wirkte sie kalt. Anders als noch eine Woche vorher spürte ich sofort deutliche Distanz, es war nicht mehr dieses "Paargefühl" da, das noch im Urlaub kurz vorher spürbar war. Sie begrüßte mich ohne Berührung und sagte schließlich, dass sie die Beziehung beenden wolle, da sie nicht nur keine körperliche Anziehung, sondern auch keine romantischen Gefühle mehr verspüre. Sie hätte sich bereits vor Monaten plötzlich zu mehreren Personen außerhalb der Beziehung hingezogen gefühlt, die sie davor nicht interessiert hatten und diese anfangs freundschaftlichen Kontakte seien zu ernsthaften, emotional wichtigen Kontakten geworden, bei denen sie sich nun auch eine sexuelle Komponente vorstellt, aber nicht unbedingt eine Beziehung. Das wolle sie nun so oder so verfolgen, weil es ihren Bedürfnissen entspreche. Für mich hätte sie nur noch freundschaftliche Gefühle. Mir wurde schlagartig klar, warum sie sich zwei Monate vorher so schnell distanziert hatte, dass sie sich in der Zeit ihr Bedürfnis nach gemeinsamen Unternehmungen und emotionalem Halt außerhalb der Beziehung gesucht hatte und unsere Beziehung emotional langsam vertrocknet war. Das saß.
Gleichzeitig war deutlich, dass sie Probleme damit hätte mich zu verlieren, als Lösung sprach sie das Thema offene Beziehung an. Allerdings wüsste ich nicht, wie uns das helfen sollte und es wäre natürlich toll für sie, weil sie alles mit den anderen Personen ausleben könnte und mich in irgendeiner Weise behalten, aber für mich gäbe es eigentlich nur Nachteile, mal ganz davon abgesehen dass ich nicht glaube als eine Art "drittes Rad am Wagen" in so einer Konstellation wieder Gefühle bei ihr anzuregen. Oder sehe ich das falsch?
Ich fiel aus allen Wolken, wie schnell diese Situation aus meiner Sicht eskaliert war und was sie mir über Monate alles nicht erzählt hatte. Sie hätte von Freundinnen gesagt bekommen, wenn die Gefühle weg seien, sei das für immer. Ich versuchte sie zu überzeugen, dass es keine Garantie gibt, aber wir uns durchaus wieder annähern könnten, wenn wir das tun, was wir in den letzten Monaten versäumt haben und bat darum, eventuell zu versuchen über gemeinsame Unternehmungen und Gespräche nachzufühlen, ob wir uns nicht wieder annähern können und ob nicht doch noch etwas an Gefühlen da ist. Sie wirkte überrascht als ich ihr erzählte, dass ich aus mehreren Gründen das Studium um ein Semester verschoben habe und noch ein halbes Jahr bleiben würde. Sie wirkte ebenso überrascht, dass ich für das halbe Jahr von zu Hause ausziehen wollte (ich war für die Zeit zwischen dem Studium wieder zu meinen Eltern gegangen). Ich sagte ihr, dass das halbe Jahr mir die Möglichkeit geben würde Dinge zu tun, für die ich vorher unter Druck keine Zeit hatte und neue Dinge auszuprobieren. Ebenso versucht ich ihr klarzumachen, dass ihr Bild von mir etwas schief geworden ist. In Essenz warf sie mir vor, langweilig geworden zu sein, man könne mit mir zum Beispiel "nicht auf Festivals oder Konzerte" gehen und generell seien ihre Interessen andere geworden und ich würde das nicht teilen. Ich versuchte ihr zu sagen, dass ich aufgrund von Stress und Zeitmangel bestimmte Dinge auch einfach vernachlässigt habe, dass ich solche Sachen aber nicht generell nicht machen wolle und nun auch Zeit hätte.
Sie wirkte nun weicher, etwas wärmer, und schien erleichtert, dass sie an dem Punkt nun doch keine ganz klare Entscheidung treffen muss. Danach hatten wir zum ersten Mal seit langem wieder ein gutes, längeres Gespräch über alles mögliche, lachten viel, tranken gemeinsam etwas Wein. Da es sehr spät war übernachtete ich bei ihr. Es fühlte sich etwas merkwürdig an, weil sie versuchte Distanz zu wahren, gleichzeitig aber den Kopf an mich anlehnte und zum Schluss um einen Gutenacht-Kuss bat.
Ich bin mir nun absolut nicht sicher, was ich aus der Gefühlslage machen soll. Ich weiß, dass die Standardantwort wahrscheinlich heißt: Schließ damit ab und komm darüber hinweg. Aber nach über drei Jahren fällt es mir schwer die Beziehung einfach so wegzuschmeißen.
Kann ich irgendetwas tun, um ihre Gefühle neu zu beleben oder ist so etwas hoffnungslos? Mir ist klar, dass das nun immens schwierig ist, wenn sowohl die körperliche Anziehungskraft weg ist und wir uns auch emotional entfremdet haben und dazu noch dritte Personen im Hintergrund auftauchen, an denen sie interessiert ist. Dass sie letzteres auslebt kann ich sowieso nicht mehr verhindern, aber ich befürchte dass das letzte bisschen Verbindung zwischen uns wegbricht und wir uns komplett entfremden, wenn ich verschwinde. Da sie dann ja emotional und körperlich "Ersatz" und sich von mir bereits deutlich entfernt hat, würde auch den Kontakt abzubrechen bei ihr wohl nichts bewirken.
Kann ich tatsächlich versuchen in nächster Zeit ab und zu Dinge unverbindlich mit ihr zu unternehmen, die uns beiden Spaß machen oder sollte ich es lassen und den Kontakt abbrechen? Parallel dazu werde ich so oder so mein Leben wieder auf Vordermann bringen, viel unternehmen und auch andere Frauen treffen.
Zuletzt modifiziert von JuliusSors am 22.08.2016 - 01:58:30