neue Beziehung und meine Unsicherheit...

Knaller88

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Hallo Jansen,

ich hab mir jetzt nicht den kompletten Strang durchgelesen aber ich denke ich kann nachvollziehen um was es letztendlich geht.
Du forderst uneingeschränkte Aufmerksamkeit, Sehnsucht, Leidenschaft, Priorität für Dich von deiner Partnerin ein. Nun ist sie aber eine Frau die aufgrund ihrer eigenen Situation (Kinder, Trennung, Scheidung, Beruf etc.) diese Dinge überhaupt nicht permanent "liefern" kann, selbst wenn sie wollte nicht. Einen solchen Spagat zwischen so vielen Punkten gleichzeitig kann einfach kein Mensch schaffen, selbst wenn er es noch so sehr möchte.

Je mehr Du von deiner Partnerin einforderst, desto weniger wird es zu dem von Dir gewünschten Ergebnis führen. Mehr Erwartung, mehr Druck in Richtung einer Frau führt in den meisten Fällen dazu dass sie sich mehr und mehr zurückzieht und dieser unangenehmen Drucksituation ausweicht. Ist irgendwie auch logisch. Keiner begibt sich gerne wiederholt in eine Situation in der er sich nicht wohl fühlt sondern meidet sie.

Dir muss auch einfach eines klar sein:
Für eine Mutter kommen ihre Kinder immer, wirklich IMMER, an aller erster Stelle. Da bist Du als Partner einfach immer die Nr. 2. Es mag da vielleicht Ausnahmen bei Müttern geben, aber die sind dann wirklich äußerst selten. Wenn Du es aus irgend welchen Gründen nicht hinbekommst Dich da hinten anzustellen hast Du bei der Dame von vorn herein verloren. Da kann einfach keine Mutter aus ihrer Haut.

Ich kann das nur aus eigener Erfahrung sagen weil ich diese Erfahrung aufgrund meiner Einstellung selbst machen musste. Ich hatte vor vielen Jahren eine Beziehung mit einer wirklichen Traumfrau aus meiner Sicht. Und sie brachte einen kleinen Sohn mit in unsere Beziehung. Ein paar Jahre schaffte ich es widerwillig und zähneknirschend die zweite Geige bei ihr zu spielen. Irgendwann fing ich an zu fordern, zu kritisieren, meine Unzufriedenheit Kund zu tun. Das spürte nicht nur sie sondern auch das Kind. Letztendlich trennte sie sich nach 4 Jahren von mir. Und bei der Trennung sagte sie zu mir:

"Du willst dass man Dich permanent auf einen Thron stellt und sich die ganze Welt nur um Dich dreht. Das kann und will ich nicht, das kann kein Mensch der Welt."

Das hat damals sehr gesessen bei mir, aber diese beiden Sätze werde ich nie in meinem Leben vergessen. Sie haben mir damals die Augen geöffnet auch wenn sie sehr weh taten und die Geschichte nicht mehr zu retten war. Dass ich mich damals so verhalten habe wie ich es tat tut mir noch heute leid.

Ab dem damaligen Zeitpunkt habe ich versucht es anders zu machen, was mir bis heute nicht immer gelingt. Diese Grundeinstellung dass sich alles um mich drehen muss habe ich auch heute noch ein wenig in mir. Auch wenn ich das u. A. durch professionelle Hilfe zumindest weitgehend in den Griff bekommen habe. Aber es bricht immer wieder durch und das hat mir auch in den nachfolgenden Beziehungen bis heute immer wieder Probleme gemacht.

Auch wenn es noch so schwer fällt, zwing dich dazu locker zu lassen bei der Dame deines Herzens. Fordere nichts mehr ein, lass ihr Luft zum atmen. Lass ihr die Freiheit zu bestimmen wann Du an der Reihe bist. Alles andere wird unweigerlich zum Aus bei dieser Frau führen.

Ich weiß, für Menschen wie Dich und mich ist das unheimlich schwer, aber es ist deine einzige Chance. Je mehr Du von ihr einforderst, erwartest desto mehr wird sie sich auch innerlich von Dir entfernen.

Sollte es zum Ende der Geschichte mit dieser Frau kommen, dann überlege Dir gut ob Du dich nochmal auf eine Partnerin einlässt die ein Kind oder Kinder aus einer anderen Beziehung mitbringt. Denn entweder Du arbeitest an Dir und deiner grundsätzlichen Erwartungshaltung in einer Beziehung, oder bei der Nächsten geht´s wieder schief.

Vielleicht wiederhole ich hier etwas das schon geschrieben wurde. Ich wollte Dir nur sagen was ich zu einer solchen Situation aus eigener Erfahrung beisteuern kann.
 
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jansen75

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Bei Dir ist das im Prinzip genauso Jansen, Deine Priorität ist auch auf Dir selbst. Nur willst Du halt Dein Duselbst in einer Partnerschaft ausleben, und das scheint auch Deine einzige Priorität zu sein. Bei Ihr gibt es nicht andere, aber mehrere und ich sagte ja auch schon, dass Du Deinen Selbstwert aus einer anderen Einordnung im Leben eines anderen zu ziehen scheinst. Insofern sind wir hier auch wieder bei dem Punkt, wo Du eben nicht Gutes unterstellst, sondern grundsätzlich eine wenn dann Klausel aufstellst. Wenn Du mich genügend lieben würdest, würdest Du mich entsprechend priorisieren. Diese Wenn Dann Bedinungen sind auf andere gerichtet aber immer schon per se unfair, ganz unabhängig vom Inhalt. Was man sagen kann ist, "WENN das alles ist, was Du mir geben willst/kannst, dann ziehe ich für mich die folgende Konsequenz". Bei ersterem attribuierst Du Ihr eine Verhaltensmotivation, bei Letzterem ziehst Du Konsequenzen für Dich.
Das habe ich soweit verstanden in der Theorie.

Grundsätzlich ist Deine Art zu kommunizieren allerdings halt wirklich schwierig, weil an sich nicht konstruktiv zu lösen. Denn Du bist darin einfach extrem passiv-aggressiv. Das ist unglaublich schwer aufzulösen, selbst wenn das Gegenüber das möchte.
Das mit der Kommunikation verstehe ich wirklich nicht. Ich versuche wirklich sachlich auf das Problem bezogen argumentieren, wo ich den Ursprung sehe, halt generell sachlich meine Sichtweise. Ich greife doch niemand an oder werde unsachlich oder argumentiere am Thema vorbei mit Ausreden oder unwahren Dingen.

Vielleicht kannst Du mir ja mal an diesem Beispiel zeigen wie ich es hätte besser machen können und auch mal eine Bewertung zu ihrer Nachricht abgeben.
Wie erkennt man bei mir hier die passiv-aggressive Kommunikation?

Sie:
Aus den Augen aus dem Sinn. Was ist das gerade zwischen uns? Kein Zeichen von dir, dass du an mich denkst. Ich kann dieses ständige auf und ab nicht ertragen.

Ich:
Sehr spezielle Sichtweise. Die letzten 24 Stunden hat Dich der Null-Kontakt auch nicht gestört, aber da warst Du auch abgelenkt und beschäftigt. Aber nun wo die Prioritäten wieder woanders liegen, erinnerst Du Dich dran, dass es da jemand gibt, von dem Du Dir Aufmerksamkeit wünscht, die Du adhoc nicht bekommst, da ich unterwegs und beschäftigt bin. Wo ist der Unterschied zwischen gestern und heute? Ich erkenne keinen, außer das die Rollen vertauscht sind. Ich bin kein Mensch der nur darauf wartet zur Verfügung zu stehen wenn er gebraucht wird. Das funktioniert so nicht. Eine Partnerschaft sollte auf Gegenseitigkeit beruhen und man sollte sich Dinge gegenseitig zugestehen. Das kann ich so nicht erkennen.


Was wäre denn für Dich ein passender Kompromiss? Geht es wirklich um einen Kompromiss, oder hast Du schon das Gefühl, dass Du Ihr entgegenkommst, sie aber nicht?
Ich denke ehrlicherweise schon, dass ich ihr entgegenkomme und nicht sie mir, weil ich mich ja mit weniger zufrieden gebe (muss). Aber wahrscheinlich ist diese Denkweise schon wieder falsch.
 

jansen75

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War denn deine Ex dauernd verfügbar und hat dich "bespaßt"? Deine neue Partnerin will ja nicht diese Rolle einnehmen.
In der Tat waren wir da ziemlich oft beieinander und haben auch unsere Beziehung und Zuneigung zueinander darüber definiert. 13,5 Jahre lang. Wir sind damals auch ziemlich schnell zusammengezogen, ich kenne es gar nicht mehr anders. Vielleicht ist es auch eine Gewöhnungsnummer bei mir. Bei meiner Ex war es eher so, dass sie anfangs Theater gemacht habe, wenn ich mal alleine weg bin. Das hat sie nie verstanden.
 

jansen75

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Auf meine letzte Nachricht von heute Mittag, diese hier:

Ich:
Hallo Xy,
ich habe nichts von Dir gehört, aber ich hoffe es geht Dir gut.
Ich würde mich freuen, wenn wir heute Abend in Ruhe über das Wochenende reden, denn ich denke wir können es besser.
Wenn ich gestern mit meinen Worten zu direkt war, tut es mir leid, auf keinen Fall wollte ich Dich verletzen.
Denke an Dich.*herzsmilie*


hat sie jetzt wie folgt geantwortet:

Sie:
Danke für diese Nachricht *herzsmilie*
Ich bin wieder xy Uhr frei und dann können wir sehr gern telefonieren.


Sie wirkt dann jedes Mal auf mich so unaufgeregt, emotionslos optimistisch. Das ist jetzt nicht negativ gemeint. So nach dem Motto: "Auf geht's nächste Runde, neuer Versuch"...

Was mir ja hier von den meisten geraten wird, ist meine Einstellung zu überdenken, mehr Verständnis für ihre Situation zu entwickeln, mehr auf sie einzugehen, nicht so egoistisch zu sein etc. Heisst für mich also auch ein stückweit meine eigenen Bedürfnisse zurückzuschrauben bzw. zu ändern um zueinander zu finden.
Wenn ich mir hier jedoch die Texte über Beziehungsdynamiken, Beziehungsmacht etc. durchlese, tut sich für mich hier ein Widerspruch auf.
Wenn ich all das mache, was mir hier geraten wird, was ich gerade geschrieben habe, verliere ich dann nicht automatisch an Beziehungsmacht und werde Bubi, d.h. werde ich dann auf Dauer nicht unattraktiv für sie?
Wie kriege ich hier den Spagat hin, oder habe ich hier was falsch verstanden?
Mittlerweile bin ich ganz schön unsicher, was richtig oder falsch ist oder wie es am Besten ist sich zu verhalten...
 
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Es ist allgemein in heutiger Zeit nicht einfach sich in einem gelebten Alltag genügend Freiräume zu schaffen. Vor allem dann nicht, wenn der eigene Anspruch an sich selbst enorm hoch ist auf allen Ebenen gleichzeitig nicht nur zu funktionieren, sondern dabei auch noch gut zu sein in jeder Rolle.

Gerade in den Paarsträngen wird es deutlich, wie Menschen sich zum einen selbst Druck machen, oder dieser weiter durchgereicht wird, weil es kein Entlastungsventil dafür gibt. Das sich dadurch Bindungen durch negative Auswirkungen schwieriger Diskussionen, der dem Gefühl nicht mehr objektiv "gesehen" zu werden überlagern und abschwächen, liegt offen sichtbar für beide Seiten. Bei Jansen75 sehe ich nicht einseitig das Thema, wo bleibe beim allem ICH. Er würde seine Freundin gern entlasten, sich auch mehr familiär einbringen, dass hat er deutlich signalisiert.

Durch die Ablehnung der beiden Kinder, hat er einen schweren Stand, weil die Zweispaltung der Beziehung sich dadurch weiter manifestiert. Natürlich lässt sich nichts über den Kopf der Kinder erzwingen oder bestimmen. Sie haben die Folgen der Trennung vom Vater unmittelbar erlebt und die Erfahrung gemacht, wir sind nicht mehr ein fester Teil seines Lebens. Das erschüttert Urvertrauen bis in die tiefe Seele und dadurch sieht sich die Partnerin doppelt unter Druck an ihrer Seite zu bleiben als Fels in der Brandung.

Kinder versuchen, dass ist ihr Recht wichtige Ressourcen der Eltern, nach Liebe und Verlässlichkeit, Zeit und Zuwendung zu erhalten. Vor allem nach einer Trennung der Eltern.

Dennoch bin ich mir nicht sicher, ob dafür jeder Preis gezahlt werden muss, und jede Art von Verzicht das Mittel der Wahl ist. Ich denke an den Ausspruch glückliche Elter/n machen glückliche Kinder. Und gerade die Prägung wie Mann und Frau wertschätzend miteinander leben und umgehen, hilft den Kindern ihren Platz im Leben zu finden. Vielleicht wäre das Leben von Jansens Freundin hier und da entspannter, wenn sie es zulassen würde, dass er sich mehr als Familienfreund einbringt und sie dadurch als Mutter und Frau/Partnerin entlastet. Ich hab ihn bisher nicht so verstanden, dass er von ihr nur Paaralleinzeit einfordert, sondern sich einfach wünscht ein echter Teil ihres Lebens werden zu dürfen.
 

Admina Hira Eth

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Bei Jansen75 sehe ich nicht einseitig das Thema
Vielleicht wäre das Leben von Jansens Freundin hier und da entspannter, wenn sie es zulassen würde,
Ich hab ihn bisher nicht so verstanden
Dosis, danke für deine interessante Abhandlung. :)

Das ist jansens Strang und du darfst ihn gern persönlich ansprechen. Denn die Posts hier sollen zwar auch das Forum, also eine gewisse Öffentlichkeit erreichen, aber in erster Linie sind sie Hilfestellung für den Strangersteller selbst. Wird am SE vorbei an ein imaginäres Publikum adressiert, wirkt das recht unpersönlich und liest sich zudem wissenschaftlich/maschinell; wie ein Vortrag eben.

Gruß an dich und in die Runde,
Hira
 
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hackepeter

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Sie wirkt dann jedes Mal auf mich so unaufgeregt, emotionslos optimistisch. Das ist jetzt nicht negativ gemeint. So nach dem Motto: "Auf geht's nächste Runde, neuer Versuch"...
Ja, ein echtes Goldstück scheinst du dir geangelt zu haben. Sie macht das alles mit und du glaubst ihr nicht. Soll ich dich mal kneifen?
 

Morgentau02

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Ja, ein echtes Goldstück scheinst du dir geangelt zu haben. Sie macht das alles mit und du glaubst ihr nicht. Soll ich dich mal kneifen?

Das sehe ich auch so.

Wäre sie so impulsiv wie manch andere Menschen, wäre diese Beziehung schon längst Geschichte.

Auch der Post von @DieDosismachtdasGift ist wunderbar geschrieben und wäre ich du, Jansen75, würde ich mir das ausdrucken und übers Bett hängen.
Kleiner Scherz, aber einprägen auf jeden Fall.

Und wie Plouha auch schon schrieb, dein Ego etwas zurückschrauben.

Dabei sollst du natürlich nicht zum "Bubi" werden, es geht um GEMEINSAME Entscheidungen, Absprachen über eure Ansichten und Bedürfnisse und zu guter letzt auch darum, ob es überhaupt eine gemeinsame Zukunft geben kann.

Denn sie wird an der bzw. ihrer momentanen Situation soviel nicht ändern können, alleine wegen der Kinder.

Wenn man das nicht vollkommen akzeptieren und leben kann, wird es schwierig, weil immer wieder dein Ego dazwischenfunkt.

Und zeigt es nicht auch männliche Größe, wenn man Zugeständnisse machen kann und der Frau etwas entgegenkommt? Ich denke schon, dass diese taffe Frau das so einordnen kann und es nicht als needy empfindet, sondern eher als Bereicherung eurer Partnerschaft.

Rumgezicke hingegen wirkt schon sehr needy.

Oder?

LG
MT
 
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jansen75

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Es ist allgemein in heutiger Zeit nicht einfach sich in einem gelebten Alltag genügend Freiräume zu schaffen. Vor allem dann nicht, wenn der eigene Anspruch an sich selbst enorm hoch ist auf allen Ebenen gleichzeitig nicht nur zu funktionieren, sondern dabei auch noch gut zu sein in jeder Rolle.

Gerade in den Paarsträngen wird es deutlich, wie Menschen sich zum einen selbst Druck machen, oder dieser weiter durchgereicht wird, weil es kein Entlastungsventil dafür gibt. Das sich dadurch Bindungen durch negative Auswirkungen schwieriger Diskussionen, der dem Gefühl nicht mehr objektiv "gesehen" zu werden überlagern und abschwächen, liegt offen sichtbar für beide Seiten. Bei Jansen75 sehe ich nicht einseitig das Thema, wo bleibe beim allem ICH. Er würde seine Freundin gern entlasten, sich auch mehr familiär einbringen, dass hat er deutlich signalisiert.

Durch die Ablehnung der beiden Kinder, hat er einen schweren Stand, weil die Zweispaltung der Beziehung sich dadurch weiter manifestiert. Natürlich lässt sich nichts über den Kopf der Kinder erzwingen oder bestimmen. Sie haben die Folgen der Trennung vom Vater unmittelbar erlebt und die Erfahrung gemacht, wir sind nicht mehr ein fester Teil seines Lebens. Das erschüttert Urvertrauen bis in die tiefe Seele und dadurch sieht sich die Partnerin doppelt unter Druck an ihrer Seite zu bleiben als Fels in der Brandung.

Kinder versuchen, dass ist ihr Recht wichtige Ressourcen der Eltern, nach Liebe und Verlässlichkeit, Zeit und Zuwendung zu erhalten. Vor allem nach einer Trennung der Eltern.

Dennoch bin ich mir nicht sicher, ob dafür jeder Preis gezahlt werden muss, und jede Art von Verzicht das Mittel der Wahl ist. Ich denke an den Ausspruch glückliche Elter/n machen glückliche Kinder. Und gerade die Prägung wie Mann und Frau wertschätzend miteinander leben und umgehen, hilft den Kindern ihren Platz im Leben zu finden. Vielleicht wäre das Leben von Jansens Freundin hier und da entspannter, wenn sie es zulassen würde, dass er sich mehr als Familienfreund einbringt und sie dadurch als Mutter und Frau/Partnerin entlastet. Ich hab ihn bisher nicht so verstanden, dass er von ihr nur Paaralleinzeit einfordert, sondern sich einfach wünscht ein echter Teil ihres Lebens werden zu dürfen.
Das hast Du gut beschrieben und genauso ist es. Ich mag ihre Kinder und würde durchaus mehr mit ihnen machen und dadurch sie (die Mutter) gern entlasten.
Sie (die Mutter) ist sich sehr bewusst und kommuniziert das auch offen den Kindern gegenüber, dass es nicht nur Zeit zu Dritt, sondern auch zu Viert gibt und geben muss. Sie erklärt es ihren Kindern gegenüber so, dass sie nur so glücklich ist und ich sie das Recht hat glücklich zu sein. Die Kinder haben ein gewisses Mitspracherecht, aber kein alleiniges.
Das finde ich an ihr toll, dass sie da diese Einstellung hat.
 

Silvio

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Die Art wie du mit ihr schreibst ist immens passiv aggressiv. Welche frau hat auf sowas Bock. Frauen wollen ausgeglichene Menschen und keine Diven, wenn sie mal 2-3std nicht sofort schreibt. Ich empfehle dir die Einstellungen bei wa zu ändern.
 

Mod Plouha

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Das mit der Kommunikation verstehe ich wirklich nicht. Ich versuche wirklich sachlich auf das Problem bezogen argumentieren, wo ich den Ursprung sehe, halt generell sachlich meine Sichtweise. Ich greife doch niemand an oder werde unsachlich oder argumentiere am Thema vorbei mit Ausreden oder unwahren Dingen.
Jansen, zumindest in den Beispielen, die Du uns hier einstellst, tust Du das nicht.
Ich suche jetzt hier ein paar Beispiele raus, um es Dir vorzuführen, im Sinne von erklären, falls Du es wirklich nicht siehst. Ich übertreibe dabei in meinen Erläuterungen, damit meine ich wie so etwas beim anderen ankommen KANN, nicht, dass Du es notwendigerweise so sagen willst.

Die letzten 24 Stunden hat Dich der Null-Kontakt auch nicht gestört
Das ist eine Unterstellung, nicht sachlich. Und sagt eigentlich "die letzten 24 Stunden hast Du mich auch nicht beachtet, dann musst Du jetzt auch nicht ankommen". Sachlich wäre z.B., gewesen: es hätte mich gefreut, wenn Du Dich in den letzten 24h gemeldet hättest.

Aber nun wo die Prioritäten wieder woanders liegen, erinnerst Du Dich dran, dass es da jemand gibt, von dem Du Dir Aufmerksamkeit wünscht, die Du adhoc nicht bekommst, da ich unterwegs und beschäftigt bin.
HIer ebenso. Das ist nur ein Giftpfeil der sagt "Ha, hier sollst Du auch mal leiden". Auch das hier wäre zum Beispiel sachlich entweder als Botschaft, wie das bei Dir ankommt oder als Frage formulierbar, wenn es da goodwill gäbe. Zum Beispiel als "ich fühle mich von Dir hier jetzt etwas angegriffen. Findest Du nicht, dass die Situation gestern ähnlich war?

P.S. If you don't have time, you make time.
Das hier ist ein enormer Angriff, noch dazu per Nachricht. Sagt im Prinzip "Du priorisierst mich nicht genug". Es ist mir natürlich bewusst, dass das einfach Dein Empfinden und Deine Verletztheit wiederspiegelt. Aber auch hier wäre eine positive Botschaft zum Beispiel: ich würde mir mehr Zeit mit Dir wünschen, ginge das nicht irgendwie?

Das sind jetzt nur mal zwei Beispiele, aber wirklich jede Nachricht, die ich von Dir lese, strotzt vor passiv-aggressiven Formulierungen. Auch das Verhalten, ihr nicht zu sagen, wieso Du sie nicht sehen wolltest, ist nichts anderes. Du hättest offen ansprechen können, dass es Dir so zu wenig Zeit ist. Oder zum Beispiel einfach sagen: ich kann jetzt nicht nachvollziehen, wieso Du schon um 12 Uhr zu Hause sein musst, könntest Du mir das bitte erklären? Mir erscheint das sehr gequetscht, und da fühle ich mich nicht gesehen.


Grundsätzlich ist der Unterschied in so einem Gespräch: Ich-Botschaften und das Signalisieren von Offenheit für die Meinung/Probleme/HIntergründe des anderen. Das heißt auch: nicht die eigene vorgefertigte Meinung bestätigen lassen (aha, Du priorisierst mich also wieder nicht), sondern anhören, warum sie das ihrer Meinung nach nicht kann. Das meinte ich auch mit positives unterstellen, denn wieso das für sie knapp war und wieso sie eben ausgehen auch wichtig fand - bis zu dem Punkt kommst Du gar nicht, weil Du schon verletzt bist und Deine Bedürfnisse nicht gesehen findest. Das kommunizierst Du mit Du Botschaften, nicht sagen, was Dich wirklich stört, bis Du fast platzt und dann eben mit Giftpfeilen und Unterstellungen.

Das meinte ich auch damit, dass sie sich offensichtlich nicht provozieren lässt von Dir. Ich denke sie wird da auch aus ihrem Beruf einiges gewohnt sein und absorbieren können, aber vermutlich nicht endlos. Ich verstehe auch, dass Du Dich in dieses Verhalten gedrängt fühlst, aufgrund des für Dich empfundenen Ungleichgewichts.
ABER: versuch Dir doch mal ihre Art der Kommunikation und Deine durchzulesen, in einer ruhigen Minute. Es würde mich sehr wundern, wenn Du da nicht den Unterschied siehst.


Wenn ich all das mache, was mir hier geraten wird, was ich gerade geschrieben habe, verliere ich dann nicht automatisch an Beziehungsmacht und werde Bubi, d.h. werde ich dann auf Dauer nicht unattraktiv für sie?
Wie kriege ich hier den Spagat hin, oder habe ich hier was falsch verstanden?

Gerade wenn schon mal Unsicherheit eingekehrt ist, ist das eine schwierige Gradwanderung. Aber der Punkt bei der Machtumkehr oder letztlich einer Strategie ist ja nie, diese einzusetzen, um beim anderen etwas zu bewirken. Sondern bei sich selbst. Das heißt es geht dabei ja darum, ihr einfach zu zeigen, dass Du zufrieden sein kannst ohne sie. Dass Du halt auch nicht entsprechend priorisierst und es keine Katastrophe ist, wenn mal etwas weniger passiert. Dass Du 20 schöne Hobbies und 30 interessante Freunde hast und außerdem noch 5 Sprachen lernst, wenn Du nicht gerade über das avantgardistische französische Kino der Neuzeit diskutierst. Ja, ich übertreibe maßlos, aber ist so verständlich, was ich meine? Das heißt nicht, dass Du komplett auf Deine Bedürfnisse verzichten sollst - und ich hab auch schon ein paarmal geschrieben, wenn das für Dich alles nicht-verhandelbar ist, dann wird es halt einfach auch FÜR DICH nicht gehen. Was Du aber machst ist sagen ich WILL die Beziehung, aber ich WILL dass sie dann mehr Zeit hat und zwar sofort und immer, damit ich mein Nähebedürfnis leben kann. Das ist das, was nicht funktionieren wird.

Entschuldige Jansen, dass ich jetzt kurz in die Dritte Person wechsle, aber ich möchte hier noch kurz Dosis ansprechen:
Durch die Ablehnung der beiden Kinder, hat er einen schweren Stand, weil die Zweispaltung der Beziehung sich dadurch weiter manifestiert. Natürlich lässt sich nichts über den Kopf der Kinder erzwingen oder bestimmen. Sie haben die Folgen der Trennung vom Vater unmittelbar erlebt und die Erfahrung gemacht, wir sind nicht mehr ein fester Teil seines Lebens. Das erschüttert Urvertrauen bis in die tiefe Seele und dadurch sieht sich die Partnerin doppelt unter Druck an ihrer Seite zu bleiben als Fels in der Brandung.
Ganz kurz hierzu und zu Deinem Post insgesamt Dosis: generell lese ich Dich sehr gerne im Forum. Du bist sehr analytisch und hast gute Erklärungen und Ansatzupunkte. Aber ich empfinde Dich auch als sehr absolut in Deinen Kommentaren. Jansen und seine Freundin sind noch kein Jahr zusammen. Und dass Kinder vielleicht ein eigenes Tempo gehen und es nicht immer glatt läuft, schon gar nicht bei einem aufgezwungenen Patchwork, ist klar. Insofern muss man das auch berücksichtigen. Ich sehe hier in Jansens Ausführungen nur Beispiele, wie seine Freundin sich sehr bemüht, beides unter einen Hut zu bekommen. Auch Jansen bestätigt das nochmal in seinem letzten Post.
Dennoch bin ich mir nicht sicher, ob dafür jeder Preis gezahlt werden muss, und jede Art von Verzicht das Mittel der Wahl ist.
Mit Sicherheit nicht. Wird hier ja auch nicht.

Ich hab ihn bisher nicht so verstanden, dass er von ihr nur Paaralleinzeit einfordert, sondern sich einfach wünscht ein echter Teil ihres Lebens werden zu dürfen.
Hast Du den ganzen Strang gelesen? Für Jansen ist alle Zeit, die Jansens Partnerin mit Kindern, Familie oder anderen Menschen verbringt, leider eine Abwertung, die zum TEil ja auch zu sehr extremen Reaktionen führt. Insofern ist da mein Empfinden ein ganz anderes. Was natürlich nicht heißt, dass Du nicht ein ganz anderes haben kannst, ich finde aber schwierig, wie sehr Du das als absolute Wahrheit darstellst. Das macht auch die generelle Kommunikation und das Aufgreifen schwierig. Zumal hier hinzukommt: nicht Jansens LG fragt um HIlfe, sondern Jansen. Und ich glaube sehr daran, dass man bei Veränderungen nur bei sich selbst ansetzen kann. Insofern mag sein, dass seine Freundin entspannter wäre, würde sich Jansen mehr einbringen. Wenn sie hier schreiben würde, wären die Antworten vermutlich auch andere. :smile: Nur: wenn die Stimmung auf der Paarebene schon mies ist, würdest Du dann noch einen zusätzlichen Stressfaktor wollen, indem Du Deine Kinder damit auch noch belastest? Das bleibt ja schließlich nicht verborgen.

Generell beding mein Empfinden natürlich auch die Art wie ich hier kommentiere - und vielleicht auch für Dich Jansen, etwas hart klingend. Das liegt daran, dass ich hier das Gefühl habe, gerade mit Deiner letzten Aussage, dass Du Dich für sachlich hältst, dass Du gewisse Wirkungen Deiner Aussagen nicht erkennst. Deshalb versuche ich sehr deutlich zu sein, ohne Dir damit zu Nahe treten zu wollen.
Ich empfehle in solchen Fällen auch immer, sich nochmal durch den eigenen Strang zu lesen. Denn Du hast auch sehr wertvolle Beiträge von der Admina und von Klangbild bekommen, die alle auch dieses Problem behandeln. Und das geballte lesen macht manchmal auch Dynamiken nochmal sichtbarer, vielleicht wäre das deshalb auch was für Dich?

Viele Grüße
Plouha
 

jansen75

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Liebe Plouha,

ich lese Deine Beiträge hier sehr gern und weiß deren Inhalt auch sehr zu schätzen.
Ich bilde mir auch ein, dass ich die Theorie verstehe, aber mit der praktischen Umsetzung hapert es sehr. Wahrscheinlich sind das jahrzehntelang eingefahrene Muster. Leider.

Auch vielen Dank für die Darstellung und praktischen Hinweise zu meiner Kommunikation. Das Thema hatten wir ja schon öfter hier und jedes Mal habe ich mir eingebildet es verstanden zu haben und beim nächsten Mal lief meine Kommunikation wieder schief.

Ich hätte noch mal die Bitte eine Nachricht von ihr zu bewerten. Nicht damit ich gesagt bekomme, sie bekäme das auch nicht besser hin, sondern für mich zum Vergleich zwischen ihrer und meiner Ausdrucksweise, falls sie sich da besser verhält.

Hier ihre Nachricht (von gestern):
Aus den Augen aus dem Sinn. Was ist das gerade zwischen uns? Kein Zeichen von dir, dass du an mich denkst. Ich kann dieses ständige auf und ab nicht ertragen.

Es wäre schön, wenn Du mir zeigen kannst, was daran eventuell besser ist und warum.

Es ist komisch, hinterher wenn Du/Ihr mir anhand meiner Nachrichten zeig(s)t was in meiner Kommunikation schiefläuft, erkenne ich das durchaus. Manchmal denke ich, dass ich von selbst vielleicht zu unkreativ bin, entsprechend weichere, zugänglichere Nachrichten zu verfassen.
Es ist wohl sehr schwer für mich.

Liebe und Grüße und Danke nochmal.
 

Morgentau02

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Hey Jansen.


Es fehlt in deiner Komunikation auch etwas Entscheidendes, wie ich finde.

Nämlich Empathie für deine Partnerin und ihre Situation. Verständnis und Mitgefühl.

Das fiel mir jetzt hier nochmal auf.

Vielleicht hilft ja dieses kleine Detail, denn daran kann man arbeiten.


LG
MT
 

Mod Plouha

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Hallo Jansen,

diese Nachricht ist tatsächlich auch nicht ihre Beste, aber ich kann Dir zeigen, wieso sie immer noch anders ist, als die von Dir formulierten:

Aus den Augen aus dem Sinn.
das hier ist ein bisschen ähnlich wie bei Dir, nur nicht so direkt und nicht sehr günstig gewählt von ihr
Was ist das gerade zwischen uns?
das hier bleibt bei ihr eine Frage. Offen. Wenn sie in dem Stil formuliert hätte wie Du, hätte sie zum Beispiel geschrieben: Das ist Mist hier zwischen uns/Was ist das für ein Sch*** den Du hier abziehst?
Kein Zeichen von dir, dass du an mich denkst.
Ist eine Tatsachenbeschreibung. Kein Vorwurf. Als Vorwurf formuliert wäre: Du denkst offensichtlich nicht an mich/Warum denkst Du nicht an mich?
Ich kann dieses ständige auf und ab nicht ertragen.
Das ist eine Ich Botschaft, die sagt: mir geht es schlecht Jansen. (HIntergrund: Ich kann das nur schwer aushalten, weil ich so viel für Dich empfinde Jansen)
Passiv-aggressiv formuliert: Du zwingst mich immer durch ein ständiges Auf und Ab/ Diese von Dir verursachten Auf-und Ab sind unerträglich.


Ich hoffe das macht es ein bisschen klar?

Es ist komisch, hinterher wenn Du/Ihr mir anhand meiner Nachrichten zeig(s)t was in meiner Kommunikation schiefläuft, erkenne ich das durchaus
Du bist mit sowas nicht allein. Ganz viele Menschen sind wahnsinnig eingefahren in ihren Kommunikationsmustern. Deshalb wird auch in diesem Forum ja ganz oft etwas eingestellt und dann um Beratung zur Antwort gebeten und deshalb hab ich Dir das auch vorgeschlagen, als Du fragtest, wie Du Deine eigene Impulsivität bei Antworten ändern kannst. Dann kann man das sozusagen wie bei einer Sprache mit einem Aussprachetrainer üben. Eine andere Möglichkeit wäre natürlich auch hier eine direkte Kontatkaufnahme mit Wolfgang.

Viele Grüße
Plouha
 

jansen75

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Danke für Deine Hilfe. Ich erkenne die Unterschiede an diesem Beispiel.
Gleichzeitig fürchte ich wie gesagt, dass ich das beim nächsten Mal wieder nicht erkenne. Ich habe es Angst es nicht mehr zu lernen mit Ende 40.
Ich versuche beim nächsten Mal, wenn es um eine "heikle" Antwort geht, mir vorher hier Hilfe zu holen.
 

Mod Plouha

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Ich habe es Angst es nicht mehr zu lernen mit Ende 40.
Ich finde das Tröstliche im Leben ist, dass man nie aufhören muss zu lernen. Man sollte nicht Mal, meiner Meinung nach. Das ist zwar manchmal anstrengend, gerade wenn es lange eingefahrene Muster sind, aber man kann alles üben. In manchem wird man kein Olympiasieger mehr, aber vielleicht ein akzeptabler Freizeitjogger :smile: Und man kann an sich nicht scheitern, weil man immer für sich selbst lernt, primär.

Ich bin, falls das jetzt missverstanden wird, allerdings keinesfalls der Meinung, dass alles passend gemacht werden muss. Man sollte nicht alles ertragen, man sollte nicht alles versuchen zu verändern. Und es ist natürlich möglich, dass für Dich die Konstellation mit dieser Frau eben tatsächlich nicht passt - das wird nur im Rahmen des Forums nicht beurteilbar sein.

Der Ansatz, eigenes Verhalten da zu ändern, wo es zu Problemen führt, die im Endeffekt ja Probleme für mich selbst sind, ist jedoch immer ein Guter.

VG
Plouha
 

jansen75

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Hallo und Danke wiedermal,

wir haben dann gestern wie vereinbart telefoniert, dass ging im Endeffekt dann über 2 Stunden.
Wir sind hier schnell zum Thema gekommen und sie wirkte das gesamte Telefonat über traurig, ernüchtert und ein stückweit auch resignierend auf mich. So habe ich das bei ihr auch noch nicht erlebt, ich kannte sie bisher auch eher optimistischer. Aber alles durchaus verständlich.

Sie war auch sehr in einem Schutzmechanismus gefangen und sah zumindest anfangs ihren Teil an der ganzen Sache nicht wirklich.
Eure Einschätzungen hier zu meinem Verhalten hat sie mir auch bestätigt, insbesondere meine Art ihr zu schreiben wenn es Probleme gibt. Also diese lieblose, sachliche und distanzierte Art. Das verletzt sie und sie fühlt sich in diesen Momenten ungeliebt. Gut für mich war, dass mir das hier auch schon so gespiegelt wurde, demzufolge konnte ich das gut von ihr annehmen.

Insbesondere die Art der Kommunikation bzw. Nicht-Kommunikation von Samstag Mittag bis Sonntag Mittag hat sie wohl tief verletzt und sie verglich es für sich selbst mit der Situation wo die Beziehung für 1 Tag beendet war durch mich. Sie sagte, sie fühlte sich dahin zurückversetzt und das meinte sie wohl in ihrer Nachricht mit "auf und ab".
Das ich am Samstag die Kommunikation mit "Ich möchte die Diskussion jetzt auch dabei beruhen lassen, ich denke wir haben beide zu tun." beendet hatte, empfand sie als Cut meinerseits. Damit begründete sie auch, ihre Erwartung, dass ich mich bei ihr zuerst wieder zu melden habe. Das gipfelte dann natürlich in ihrer Nachricht von Sonntag Mittag und meiner entsprechenden, bekannten Antwort dazu. Hier hat sie mir auch vorgehalten, dass sie sich zuerst normal gemeldet hat und nachdem ich 2 Stunden lang nicht reagiert habe, hat sie dann ihre für mich vorwurfsvolle Nachricht geschrieben.

Was mich dann im Laufe des Telefonates doch sehr gestört hat, war das sie teilweise nicht ehrlich war und Dinge die sie ähnlich oder genauso in der Vergangenheit gemacht hat wie ich jetzt, für sich selbst in Ordnung befand und bei mir kritisierte. Da bin ich dann ziemlich empfindlich, weil sich da dann immer mein Gerechtigkeitssinn meldet.

Zum Beispiel sagte sie, sie würde es als Druck empfinden, mir morgens und abends schreiben zu müssen. Ich habe ihr erklärt, dass sie das nicht müsse, wenn sie es nicht wollte und ich das auch niemals eingefordert habe. Andererseits hielt sie mir wieder vor, wenn ich ihr morgens oder abends mal nicht geschrieben habe oder in ihren Augen etwas liebloser geschrieben habe. Diese Aussage widersprechen sich in meinen Augen - einerseits scheint es ihr nicht wichtig zu sein und dann wieder doch.
Zweites Beispiel: Wir sehen uns regelmäßig am Mittwoch Abend. Irgendwann mal war ich enttäuscht, weil sie diesen Termin mal absagte. Da erklärte sie mir dann, dass nicht jede Woche gleich sein kann und nicht alles planbar ist. Gestern sagte sie mir, dass ihr der Mittwoch wichtig wäre, sie ein absoluter Gewohnheitsmensch ist und sie Wert darauf legt, dass wir uns regelmäßig da sehen.
Zwei Beispiele, die in meinen Augen Widersprüche darstellen und ich hier den Eindruck nicht loswerde, dass sie sich auch die Dinge zurechtlegt wie es gerade passt bzw. argumentativ passend sind.

Sie erkannte und sprach auch einige Male das Kernproblem an, dass sie nicht soviel Zeit für unsere Beziehung hat wie ich und sie merkt das mich das nicht zufrieden stellt. Sie sagte auch, wenn Arbeit und Kinder erledigt sind, heißt das dann nicht automatisch, dass sie Zeit für mich hat. Sie will dann auch etwas mit ihren Freundinnen machen, was in letzter Zeit auch zu kurz kam. Und selbst wenn das alles erledigt ist, heisst es noch immer nicht das sie Zeit hat, denn sie ist ein Mensch, der dann auch noch Zeit mit sich allein verbringen möchte.
Ich fragte sie dann, ob sie der Meinung ist, dass in ihrem jetzigen Leben zeitlich überhaupt Platz für einen Partner ist, worauf sie mir entgegnete nach ihrer Einschätzung und für ihre Bedürfnisse ja. Klar was soll sie auch sagen bzw. habe ich keine andere Antwort erwartet, dennoch irgendwie sehr ernüchternd für mich, obwohl es keine neue Erkenntnis war.
Irgendwie fühle ich es, dass ein wirklicher Kompromiss dabei nicht möglich ist, sie achtet auf sich, was auch nachvollziehbar ist. Ich allerdings vermisse wirkliches Verständnis für meine Unzufriedenheit in dieser Situation. Verständnis in Worten bekomme ich, das ist aber natürlich nicht das was mich zufriedenstellt, dennoch ich stelle Bedürfnisse hinten an, gehe dabei Kompromisse ein und fühle es tatsächlich so, dass so etwas schon auf Gegenseitigkeit beruhen sollte, damit man ein gutes Gefühl hat.

Im Endeffekt war das Telefonat sachlich, klärend, vernünftig ohne zuviel negative Emotionen. Dadurch natürlich aber auch ohne natürlichen Flow, ohne Leichtigkeit und irgendwie ohne das richtige zwischenmenschliche Gefühl.

Zum Ende hin sagte ich, dass es doch eigentlich nur zwei Möglichkeiten gibt wie wir jetzt weitermachen können:
1. Wir arbeiten dran und suchen Lösungen, wenn wir beide an der Beziehung festhalten wollen
oder
2. Wir erkennen das es nicht geht und machen nicht gemeinsam weiter.

Ich gab ihr gar klar zu signalisieren, dass ich mir 1. wünschen würde und fragte sie, wie sie das sieht. Daraufhin wich sie mehrmals aus und meinte sie ist jetzt zu müde und angestrengt (oder so ähnlich) um jetzt klar denken zu können. Ich empfand es als "Zeit gewinnen" für die Antwort, ließ es aber dabei bewenden.

Nach dem Telefonat gab es noch folgenden kurzen WA-Verlauf:

Ich:
Krass über 2 Stunden. Das haben wir ja nicht mal am Anfang geschafft.
Gute Nacht *HerzKussSmilie*

Sie:
Das stimmt. Ist aber auch nachvollziehbar nach solch langer Funkstille und dem Ernst der Lage. Gute Nacht *HerzKussSmilie*


Heute morgen dann:

Sie:
Guten Morgen du, ich möchte gern weiter mit dir zusammen sein. Ich hoffe, wir bekommen es weniger kompliziert hin. Offener, ehrlicher, unempfindlicher, achtsamer, leichter, liebevoller, verständnisvoller, weicher, wärmer, direkter.
Ich bin auch wirklich sehr froh, dass wir gestern gesprochen haben.

Ich:
Guten Morgen, da haben wir eine Menge Arbeit vor uns bei so vielen guten Eigenschaften.
Ich werde jetzt mal frühstücken und bin wirklich froh, dass ich mir diese Woche noch für mein Wohlbefinden nehme. Ich habe erkannt, dass ich diese Zeit für mich brauche und das Büro echt mal warten muss.

(Zur Erklärung, ich bin diese Woche noch krankgeschrieben, aber mir geht es schon wieder soweit gut.)

So wie geht es mir jetzt?

Ich weiß auf jeden Fall Bescheid, dass sie die Beziehung gern mit mir möchte und trotz allem nicht aufgeben will.
Andererseits fühle ich mich irgendwie leer und im Endeffekt habe ich das Gefühl nicht weiterzukommen. Am ehesten kann ich es für mich mit gefühltem Stillstand und im Kreis Drehen beschreiben, wo ich im Kreis gerade wieder am Anfang angekommen bin.

Wir haben uns jetzt 10 Tage nicht gesehen und komischerweise spüre ich momentan nicht das Verlangen sie unbedingt wiedersehen zu wollen. Ich brauche irgendwie Zeit das Alles sacken zu lassen.
Morgen ist wieder Mittwoch, wo wir uns normalerweise sehen. Ich spüre danach gerade kein Verlangen.
Wir haben noch nicht darüber gesprochen ob wir uns morgen sehen.
Ich verspüre jetzt total innerlichen Druck, dass wieder abzusagen, aus Angst davor, sie könnte das falsch auffassen.

Was kann ich tun bzw. wie kann ich mich taktvoll, respektvoll und liebevoll aus der Affäre ziehen bzw. etwas zugewandtes schreiben?
 
Zuletzt bearbeitet:

Pfrisichblüte

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Hallo Jansen ich lese hier bei dir schon von Anfang an im stillen mit und möchte dir gerne ein paar Worte da lassen.


Guten Morgen, da haben wir eine Menge Arbeit vor uns bei so vielen guten Eigenschaften.
Ich werde jetzt mal frühstücken und bin wirklich froh, dass ich mir diese Woche noch für mein Wohlbefinden nehme. Ich habe erkannt, dass ich diese Zeit für mich brauche und das Büro echt mal warten muss.
Ich bin ein herzensmensch durch und durch und für mich lesen sich alle deine Nachrichten so ein bisschen lieblos und auch kalt . Sie schreibt dir
Guten Morgen du, ich möchte gern weiter mit dir zusammen sein. Ich hoffe, wir bekommen es weniger kompliziert hin. Offener, ehrlicher, unempfindlicher, achtsamer, leichter, liebevoller, verständnisvoller, weicher, wärmer, direkter.
Ich bin auch wirklich sehr froh, dass wir gestern gesprochen haben.
Und da merkt man auch das sie sich das wünscht und traurig ist und vorallem das sie dich möchte :herz:Und du antwortest was mit deinem Wohlbefinden! Das passt für mich gar nicht . Ich glaube einfach ihr fehlt auch ein bisschen dein Herz in der Sache und ich spreche dir nicht ab das du so fühlst aber du zeigst es nie .

Versuch doch mal ein bisschen mit dem Herz zu sprechen und weniger mit dem Kopf.

Und nochmal zum Thema Kinder als alleinerziehende Mama in vollzeit weiß ich was das bedeutet immer allem und jeden gerecht zu werden ....vielleicht hilft es dir das ich sag das ist einfach schwer und man muss sich da finden und vorallem auch darüber liebevoll sprechen mit Verständnis und Respekt auf beiden Seiten .

Alles Liebe Pfirsichblüte
 

jansen75

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Oh ja wenn ich das so losgelöst lese, wirkt es auf mich auch so, als wenn es lieblos und kalt ist.

Gestern während des Telefonates fragte sie mich, warum ich gern mit ihr zusammensein möchte. Das habe ich ihr auch lang, ausführlich und ehrlich beantwortet. Dabei habe ich ihr wirklich offenen gestanden, was ich toll an ihr finde und ws mich an ihr fasziniert. Natürlich auch in dem Bewusstsein mich damit verletzlich zu machen.

Wie ich bereits geschrieben habe, ist sie mir ja gestern auf meine Frage, ob wir es weiter versuchen wollen oder nicht, ausgewichen bzw. konnte sie es nicht sagen.
Insofern habe ich ihre Nachricht heute morgen als Antwort auf unser Telefonat empfunden und deshalb darauf nicht mehr direkt reagiert.

Das vielleicht nur als kurze Erklärung. Das ich hätte vielleicht auch galanter und zugewandter hätte reagieren können bleibt unbestritten.
Wie ich bereits erkannt habe, gibt es hier bei mir noch erheblichen Verbesserungsbedarf. Da bin ich mittlerweile selbstkritisch genug geworden.
Es liegt momentan nicht am Wollen, sondern eher am nicht Können.
 

jansen75

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Hier nochmal eine WA-Konversation von heute Nachmittag:

Sie:
Jetzt gehe ich gleich zum Lampionumzug von xy´s Schule. *lachenderSmilie*
Ich:
Na dann viel Spaß dabei. *lachenderSmilie* *daumehochSmilie*


Für mich erstmal ein ganz normales Info-Geplänkel, dass man auch schreibt, wenn man an den anderen denkt.
Habe ich hier auch zu neutral reagiert und hätte zugewandter sein können?
Oder bewerte ich das jetzt hier bei solchen Nachrichten über?
 

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