Ich habe für mich noch keinen - dauerhaften - Weg gefunden mit dieser Nachricht umzugehen.
Ich versteh dich da gut, Trixi.
Bevor mir ihm gegenüber der Hintern platzt, fress ich eher einen Besen oder such mir einen neuen Job. Emotionen ihm gegenüber zu zeigen ist wirklich das allerletzte, was ich will.
Weisst du, das hab ich auch mal gedacht. Deswegen möchte ich diesen Aspekt auch beleuchten weil ich weiß, wie es mir damals ging. Ich schildere das mal an meinem Beispiel, damit du in etwa nachvollziehen kannst, worauf ich hinaus will.
Ich hab mich auch als Fighter Girl gesehen und alles gemacht was mir gesagt wurde (außer mich abzugrenzen, das wäre aber das Wichtigste gewesen).
Dieses ganze Laienschauspiel das ich sehr lange durchgezogen habe, war eine permanente Grenzüberschreitung an mir selber. Ich hab darauf nicht geachtet sondern immer weiter gemacht. Immer und immer weiter. Es ging mir sehr oft so wie du es hier schilderst. Ich hatte den Lauch ja in so einem Mingle-Ding (Halbbeziehung) wieder eingefangen gekriegt. Aber besser das als lauchfrei (dachte ich).
Diese permanenten Auf und Abs, Interpretationen, Hoffnungen, zerstörte Erwartungen, Hoffnungen, Laienschauspiel, immer fröhlich, bloß dem armen Lauch nicht zu Nahe treten, Mund halten über Gefühle usw.
Ich wusste eigentlich schon sehr früh, dass das nicht ich bin, hab mich verbogen wo es geht und hab auch immer gedacht: "bevor der irgendwas mitkriegt, fresse ich einen Besen..." usw...
Ja, schön hab ich mir das ausgemalt. Ich fuhr also mal wieder attraktiv zurecht gemacht, wohlduftend im kurzen Röckchen zum Herrn Lauch, hab mich angeboten, die Souveräne gespielt und als ich dachte der ist zur Frühschicht gefahren und sei weg, war ich in seinem Schlafzimmer und hab mir die Augen aus dem Kopf geheult weil ich wusste, ich kann einfach nicht mehr. Und ich bin wahrlich kein Mensch der gerne weint, schon gar nicht vor Zuschauern.
Das war dann der Moment als er dann nochmal ins Zimmer gestapft kam.
Soviel also zum Thema bevor die was mitkriegen.
Du kannst deine Emotionen nicht immer unter Kontrolle haben. Und wenn es schon soweit ist wie du hier teils schilderst
Mein Chef meinte vorhin zu mir, dass ich heute zu gar nichts zu gebrauchen war.
dann befürchte ich, dass du auch Raubbau an dir selbst betreibst. Und den Preis zahlst du früher oder später dafür. Alles im Leben hat seinen Preis, du musst nur wissen welchen Preis du bezahlen kannst/willst.
Ich versuche erst gar nicht, dir deinen Ex auszureden. Wen man liebt, den liebt man. Aber pass etwas auf dich auf. Versuch Grenzen zu ziehen, halte Distanz. Du musst nicht permanent mit ihm aufeinander treffen, es dürfte auch möglich sein, ihm etwas aus dem Weg zu gehen.
Um deinen Frame halten zu können, musst du ihn leben und verinnerlichen. Alles andere ist Schauspielerei und das haut dir noch die Beine weg. Versuch ihm nicht soviel Priorität in den Gedanken einzuräumen, lenke dich ab, tu dir was Gutes. Das sind dann Signale, die er auf einer anderen Ebene wahrnehmen wird.
Das ist das, was ich dir raten kann. Aber ich begleite dich natürlich auch weiterhin.
Das was du durchleidest ist nicht so leicht mit dem dauerhaften Kontakt zum Ex ohne Möglichkeit, dem komplett aus dem Weg zu gehen. Den souveränen Sonnenschein zu spielen kostet enorm Kraft. Pass auf dich auf.