Corbie
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- 11 Sep. 2016
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Über die Ehe des AM...
Hier noch etwas, habe ich bei Lisbeth im Strang geschrieben, u. a. der Traurig geantwortet.
Zitat Traurig
Wenn Beziehungen ihr romantisches Potenzial irgendwann verbraucht haben, was bleibt dann noch in langen Beziehungen? Sind das alles nur Zweckgemeinschaften? Warum sollte ich mich dann neu verlieben, würde ja eh wieder wehtun. Auch ich glaube, dass unsere ExAM noch Gefühle für uns haben, aber längst nicht mehr so, wie es mal war. Sie würden dann kämpfen, weil sie es vor lauter Sehnsucht nicht aushielten. Das tun sie nicht.
In einer Ehe/ Beziehung bleibt immer u. a. gemeinsam Erlebtes, Aufgebautes, manchmal wurden zusammen schwere Schicksalsschläge durchgestanden. Das schweißt Menschen zusammen. Vor Allem die harten Zeiten schweißen zusammen, nicht so sehr die Schönen, die tragen dazu bei.
Ich habe eine Weisheit von Simone Signoret für Dich herausgesucht, die es sehr schön beschreibt:
Ketten halten keine Ehe zusammen. Doch hunderte von Fäden binden im Laufe der Jahre aneinander. Sie sind es, die einer Ehe Dauer verleihen.
Grundsätzlich gibt es nicht nur eine Erklärung dazu warum Paare ohne Romantik zusammen bleiben, sondern immer mehrere individuelle die sich von Fall zu sicher überschneiden. Die Basis ist zweifellos die Evolutionstheorie, die Aufwuchsbedingungen, dann was Männern wichtig ist und was die Beziehung zur EF ausmacht. Dann kann man dazu tausend Fragen stellen und tausend Antworten finden. Ist bei jedem irgendwie gleich und auch immer irgendwie anders.
Zitat Traurig:
Das die betrogenen Frauen ihre Männer so sehr lieben wage ich zu bezweifeln. Ich denke, wenn bei einem von beiden das romantische Potential verbraucht ist, zieht der andere wohl oder übel nach. Verlorengegangene Gefühle dann zurückholen? Glaube, das gelingt nur sehr, sehr selten. Wahrscheinlich ist es dann eher die Angst vor dem Alleinsein, Angst vor Veränderung und die Erinnerung an die früheren Zeiten. Wer weiß, vielleicht sind auch meine Ansprüche nur völlig überdreht und andere sind mit viel viel weniger glücklich.
Es gibt Gründe die nachvollziehbar sind, denn wenn eine Beziehung auseinander geht, vielleicht noch Kinder betroffen sind, dann macht man das nicht leichten Herzens und will gut überlegt sein. Auch die weniger nachvollziehbaren Gründe zum Festhalten an einer Beziehung haben aus Sicht der Betroffenen immer eine Daseinsberechtigung. Ich mag niemandem vorwerfen, dass er/ sie an einer Beziehung festhält, nur weil die romantischen Gefühle nicht mehr da sind. Die Ehe ist aus meiner Sicht nicht nur eine romantische Verbindung, sondern auch ein Lebensbund. Man geht ja mit einer Ehe den „Lebensbund“ ein. Darin muss jeder für sich selbst entscheiden, welche Bedingungen er für sich benötigt, um die Ehe leben zu können. Das ist für eine AF, die in der EF die Böse sieht, nicht nachvollziehbar, denn schließlich hat sie seine Liebe und er ihre. Aber die Ansicht der EF ist absolut legitim und nicht falsch. Es kommt halt darauf an, welche Ansprüche man an seine Beziehung hat.
Zitat Traurig:
Hm...meine 13jährige Beziehung war liebevoll und harmonisch. Mir hat das nicht gereicht und würde es auch heute nicht reichen. Mein Exmann und ich haben eigentlich jetzt das gleiche Verhältnis wie die letzten Jahre der Beziehung. Wir können uns aufeinander verlassen, Sex gab es in der letzten Beziehungszeit auch nicht und ich hatte auch nicht das Bedürfnis ihn zu berühren. Wer weiß,vielleicht sind meine Vorstellungen von der Liebe und langen Beziehungen völlig realitätsfern. Wenn dem so ist, weiß ich nicht, ob ich nicht besser alleine bleibe. Ewig in so einer halbgaren Beziehung würde ich unruhig werden und es würde immer ein kleiner Anflug von Traurigkeit mitschwingen.
Liebe Traurig, vielleicht ist es für Dich hilfreich zu lesen, was die unerfüllte Liebe in einer Affäre, von der erfüllten Liebe in einer offiziellen Beziehung unterscheidet. Dazu habe ich hier etwas kopiert, habe ich bei Isabell im Strang geschrieben:
Diese einzigartige Seelenverwandtschaft zu ihm, von der Du schriebst, kenne ich auch, davon habe ich auch in anderen Strängen gelesen (ist also kein Einzelfall). Dieses entsteht, weil man sich mit dem begehrten AM gedanklich unentwegt auseinandersetzt und diese Liebe so intensiv fühlt. Da entsteht eine gewisse Gemeinschaft, man hat sich miteinander verschwört, gegen die EF, die Außenwelt, die Meinung Anderer und was da sonst noch so ist. Man hat dann das Gefühl von „Wir beide gegen den Rest der Welt“! In kaum einer normalen, offiziellen Beziehung ist die Intensität der gefühlten Liebe so hoch. Und wenn, dann nur am Anfang, nach ein paar Wochen pendelt es sich dann ein.
In einer heimlichen Affäre hingegen, wird der Intensitätspegel dauerhaft hoch gehalten, weil die Liebe keine Erfüllung findet. Das macht abhängig. Man empfindet universelle Harmonie, den vollkommenen Gleichklang und die gegenseitige Bereicherung, das stellt alle bisherigen Beziehungen in den Schatten. Daher ist die AF trotz aller negativen Begleiterscheinungen in den vernunft- und gefühlsmäßigen Entscheidungen blockiert. Die AF ordnet sich unter, leidet und liebt zugleich.
Denn zunächst ist da
Verliebtheit= Euphorie,
dann folgt
Liebe= Illusion
fatalerweise entsteht
Abhängigkeit= Stagnation.
Am letzten Punkt ist man angekommen, wenn man erkennt, dass er sich nicht trennt und man dann trotzdem weitermacht und an der Affäre festhält.
Und auch noch das hier:
...Du hältst ganz sicher weiter an der Affäre fest, weil Du abhängig bist, wie ich es war und viele andere AF es hier im Forum sind. Süchtig nach Oxytocin. Die unerfüllte Liebe ist so übersteigert, da kann keine andere Liebe in einer normalen Beziehung mithalten. Normale Liebe kann das einfach nicht. Genau da liegt das Problem, ein Zuviel ist nie gut. Viel hilft nicht viel. Gepaart mit der eigenen Bedürftigkeit ist diese Abhängigkeit fatal. Denn man verliert sich selbst dabei aus den Augen, dass was Dir wirklich guttut auch.
Zitat Lisbeth:
Du sagtest irgendwas, dass dein AM dich verloren hätte. Kellerkatze sagte daraufhin "er hat dich nicht verloren, sondern er hat auf dich verzichtet".
Er verzichtet auf das, was weniger wichtig ist. Die Frage ist nicht, ob es ihm wichtig ist, sondern was ihm DAS WICHTIGSTE ist. Er entscheidet sich immer für das Wichtigste. Wenn er dann nach einigen Monaten seit Beginn der Affäre immer noch an der EF festhält, dann ist die AF ganz sicher sehr wichtig für ihn, aber eben auch nur das und nicht mehr. Durch sein Verhalten und nicht durch Worte, zeigt er was für ihn das Wichtigste ist.
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Hoffentlich habe ich hier etwas nicht doppelt reinkopiert. So viel Text, da verliert man fast die Übersicht...
Liebste Grüße an alle Interessierten in den Weiten des Internets.
Corbie
Hier noch etwas, habe ich bei Lisbeth im Strang geschrieben, u. a. der Traurig geantwortet.
Zitat Traurig
Wenn Beziehungen ihr romantisches Potenzial irgendwann verbraucht haben, was bleibt dann noch in langen Beziehungen? Sind das alles nur Zweckgemeinschaften? Warum sollte ich mich dann neu verlieben, würde ja eh wieder wehtun. Auch ich glaube, dass unsere ExAM noch Gefühle für uns haben, aber längst nicht mehr so, wie es mal war. Sie würden dann kämpfen, weil sie es vor lauter Sehnsucht nicht aushielten. Das tun sie nicht.
In einer Ehe/ Beziehung bleibt immer u. a. gemeinsam Erlebtes, Aufgebautes, manchmal wurden zusammen schwere Schicksalsschläge durchgestanden. Das schweißt Menschen zusammen. Vor Allem die harten Zeiten schweißen zusammen, nicht so sehr die Schönen, die tragen dazu bei.
Ich habe eine Weisheit von Simone Signoret für Dich herausgesucht, die es sehr schön beschreibt:
Ketten halten keine Ehe zusammen. Doch hunderte von Fäden binden im Laufe der Jahre aneinander. Sie sind es, die einer Ehe Dauer verleihen.
Grundsätzlich gibt es nicht nur eine Erklärung dazu warum Paare ohne Romantik zusammen bleiben, sondern immer mehrere individuelle die sich von Fall zu sicher überschneiden. Die Basis ist zweifellos die Evolutionstheorie, die Aufwuchsbedingungen, dann was Männern wichtig ist und was die Beziehung zur EF ausmacht. Dann kann man dazu tausend Fragen stellen und tausend Antworten finden. Ist bei jedem irgendwie gleich und auch immer irgendwie anders.
Zitat Traurig:
Das die betrogenen Frauen ihre Männer so sehr lieben wage ich zu bezweifeln. Ich denke, wenn bei einem von beiden das romantische Potential verbraucht ist, zieht der andere wohl oder übel nach. Verlorengegangene Gefühle dann zurückholen? Glaube, das gelingt nur sehr, sehr selten. Wahrscheinlich ist es dann eher die Angst vor dem Alleinsein, Angst vor Veränderung und die Erinnerung an die früheren Zeiten. Wer weiß, vielleicht sind auch meine Ansprüche nur völlig überdreht und andere sind mit viel viel weniger glücklich.
Es gibt Gründe die nachvollziehbar sind, denn wenn eine Beziehung auseinander geht, vielleicht noch Kinder betroffen sind, dann macht man das nicht leichten Herzens und will gut überlegt sein. Auch die weniger nachvollziehbaren Gründe zum Festhalten an einer Beziehung haben aus Sicht der Betroffenen immer eine Daseinsberechtigung. Ich mag niemandem vorwerfen, dass er/ sie an einer Beziehung festhält, nur weil die romantischen Gefühle nicht mehr da sind. Die Ehe ist aus meiner Sicht nicht nur eine romantische Verbindung, sondern auch ein Lebensbund. Man geht ja mit einer Ehe den „Lebensbund“ ein. Darin muss jeder für sich selbst entscheiden, welche Bedingungen er für sich benötigt, um die Ehe leben zu können. Das ist für eine AF, die in der EF die Böse sieht, nicht nachvollziehbar, denn schließlich hat sie seine Liebe und er ihre. Aber die Ansicht der EF ist absolut legitim und nicht falsch. Es kommt halt darauf an, welche Ansprüche man an seine Beziehung hat.
Zitat Traurig:
Hm...meine 13jährige Beziehung war liebevoll und harmonisch. Mir hat das nicht gereicht und würde es auch heute nicht reichen. Mein Exmann und ich haben eigentlich jetzt das gleiche Verhältnis wie die letzten Jahre der Beziehung. Wir können uns aufeinander verlassen, Sex gab es in der letzten Beziehungszeit auch nicht und ich hatte auch nicht das Bedürfnis ihn zu berühren. Wer weiß,vielleicht sind meine Vorstellungen von der Liebe und langen Beziehungen völlig realitätsfern. Wenn dem so ist, weiß ich nicht, ob ich nicht besser alleine bleibe. Ewig in so einer halbgaren Beziehung würde ich unruhig werden und es würde immer ein kleiner Anflug von Traurigkeit mitschwingen.
Liebe Traurig, vielleicht ist es für Dich hilfreich zu lesen, was die unerfüllte Liebe in einer Affäre, von der erfüllten Liebe in einer offiziellen Beziehung unterscheidet. Dazu habe ich hier etwas kopiert, habe ich bei Isabell im Strang geschrieben:
Diese einzigartige Seelenverwandtschaft zu ihm, von der Du schriebst, kenne ich auch, davon habe ich auch in anderen Strängen gelesen (ist also kein Einzelfall). Dieses entsteht, weil man sich mit dem begehrten AM gedanklich unentwegt auseinandersetzt und diese Liebe so intensiv fühlt. Da entsteht eine gewisse Gemeinschaft, man hat sich miteinander verschwört, gegen die EF, die Außenwelt, die Meinung Anderer und was da sonst noch so ist. Man hat dann das Gefühl von „Wir beide gegen den Rest der Welt“! In kaum einer normalen, offiziellen Beziehung ist die Intensität der gefühlten Liebe so hoch. Und wenn, dann nur am Anfang, nach ein paar Wochen pendelt es sich dann ein.
In einer heimlichen Affäre hingegen, wird der Intensitätspegel dauerhaft hoch gehalten, weil die Liebe keine Erfüllung findet. Das macht abhängig. Man empfindet universelle Harmonie, den vollkommenen Gleichklang und die gegenseitige Bereicherung, das stellt alle bisherigen Beziehungen in den Schatten. Daher ist die AF trotz aller negativen Begleiterscheinungen in den vernunft- und gefühlsmäßigen Entscheidungen blockiert. Die AF ordnet sich unter, leidet und liebt zugleich.
Denn zunächst ist da
Verliebtheit= Euphorie,
dann folgt
Liebe= Illusion
fatalerweise entsteht
Abhängigkeit= Stagnation.
Am letzten Punkt ist man angekommen, wenn man erkennt, dass er sich nicht trennt und man dann trotzdem weitermacht und an der Affäre festhält.
Und auch noch das hier:
...Du hältst ganz sicher weiter an der Affäre fest, weil Du abhängig bist, wie ich es war und viele andere AF es hier im Forum sind. Süchtig nach Oxytocin. Die unerfüllte Liebe ist so übersteigert, da kann keine andere Liebe in einer normalen Beziehung mithalten. Normale Liebe kann das einfach nicht. Genau da liegt das Problem, ein Zuviel ist nie gut. Viel hilft nicht viel. Gepaart mit der eigenen Bedürftigkeit ist diese Abhängigkeit fatal. Denn man verliert sich selbst dabei aus den Augen, dass was Dir wirklich guttut auch.
Zitat Lisbeth:
Du sagtest irgendwas, dass dein AM dich verloren hätte. Kellerkatze sagte daraufhin "er hat dich nicht verloren, sondern er hat auf dich verzichtet".
Er verzichtet auf das, was weniger wichtig ist. Die Frage ist nicht, ob es ihm wichtig ist, sondern was ihm DAS WICHTIGSTE ist. Er entscheidet sich immer für das Wichtigste. Wenn er dann nach einigen Monaten seit Beginn der Affäre immer noch an der EF festhält, dann ist die AF ganz sicher sehr wichtig für ihn, aber eben auch nur das und nicht mehr. Durch sein Verhalten und nicht durch Worte, zeigt er was für ihn das Wichtigste ist.
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Hoffentlich habe ich hier etwas nicht doppelt reinkopiert. So viel Text, da verliert man fast die Übersicht...
Liebste Grüße an alle Interessierten in den Weiten des Internets.
Corbie