wayne
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Hallo liebes Forum,
ich habe mich in den letzten Wochen in einige Stränge eingelesen und habe sie versucht auf meine Situation zu übertragen. Ich muss mich aber jetzt doch mal mit meinem Thema melden, da es an der ein oder anderen Stelle vielleicht schon spezieller ist. Zudem drückt bezüglich meines Anliegens der Schuh, da SIE in den nächsten höchstwahrscheinlich arbeitsbedingt nach Berlin kommen wird.
Ich (27) war genau 4 Jahre und 9 Monate mit meiner Freundin (24) zusammen, bis Sie die Beziehung vor etwas mehr als 3 Wochen beendete. Für beide waren/sind wir einander die erste große Liebe, Sie hatte dazu ihr erstes Mal mit mir.
Unsere Beziehung war von Beginn an eine Fernbeziehung. Wir lernten uns bei einem Praktikum in Karlsruhe kennen, gebürtig kommt sie aus Frankreich (Nancy) und ich aus Berlin. In der Folge studierte ich in Berlin weiter und sie jährlich abwechselnd in Lille (Frankreich) und Münster. Da sie Deutsch bereits in der Schule hatte und zum Zeitpunkt unseres Kennenlernend bereits 1 Jahr in einem deutsch-französischen Studiengang studierte, konnten wir uns von Anfang an auf Deutsch verständigen, da ich selbst bis zum damaligen Zeitpunkt keine Berührungspunkte mit der französischen Sprache hatte.
2019 absolvierte ich mein Auslandssemester in Paris, also 1,5 Stunde von Lille entfernt, sodass wir fast schon in der gleichen Stadt wohnten und uns dementsprechend mehrmals pro Woche sehen konnten. Im letzten Jahr absolvierte sie dann ein 6-monatiges Praktikum in Berlin, sodass wir tatsächlich mal eine "normale Beziehung" führen konnten. Der Rest und damit der überwiegende Teil der Beziehung fand auf Distanz statt und wir versuchten uns in der Regel alle 2-3 Wochen zu sehen, manchmal klappte es auch häufiger.
Da wir es nicht anders kannten, war die Distanz allerdings nie ein Problem für uns, obwohl es natürlich auch schwierige Phasen gab, in denen man den Partner sehr stark vermisst hat. Es gab jedoch für mich nie den Punkt an dem ich "alles in Frage gestellt" habe. Auch in schwierigen Zeiten habe ich oft an das große Ganze gedacht. Die Anstrengungen und teilweise auch Schmerzen, die man durch die jahrelange FB in Kauf genommen hat, waren die Basis für ein starkes Band, was sich zwischen uns entwickelt hat. Ich musste mir bei Ihr nie Gedanken darum machen, dass sie sich einen anderen Typen anlacht, obwohl sie von ihrer Art ein Sonnenschein ist.
Nachdem Sie letztes Jahr im Februar 2020 nach Berlin kam, um hier ihr 6-monatiges Praktikum zu absolvieren, lebten wir nach knapp 4 Jahren das erste Mal über einen längeren Zeitraum in einer Stadt. Wir wohnten in dieser Zeit allerdings nicht zusammen, sie suchte sich eine WG. Da ich jedoch auch noch keine eigene Wohnung habe, sondern mit meinen Eltern im Haus wohne, konnte ich diese Entscheidung auch absolut verstehen. Mit der einen Monat später folgenden Pandemie erwies sich die Entscheidung als noch „richtiger“, da meine Eltern in der Zeit auch sehr oft zu Hause waren und die Gefahr eines Lagerkollers durchaus gegeben war.
Ihr Credo war sowieso schon immer, dass sich jeder auch seinen eignen Weg ebenen muss. Auch war es ihr immer sehr wichtig genügend Freiraum zu haben. Wahrscheinlich wichtiger als mir. Wäre ich beispielsweise in ihre Stadt für ein Praktikum gekommen, hätte ich mir wahrscheinlich keine WG gesucht, wobei Nancy natürlich auch nicht mit Berlin vergleichbar ist. Sie liebt den Austausch mit neuen Leuten und Kulturen und was das Reisen und die finanziellen Möglichkeiten betrifft, stehen ihr vom Elternhaus alle Türen offen. Eine eigene WG in Berlin würden unter diesen Umständen wohl die wenigsten von uns ausschlagen.
Am Ende ihrer Zeit in Berlin (Okt 20) blieb festzuhalten, dass sich das „Living Apart Together“ Modell bewährt hatte. Im Endeffekt war dieser weiche Übergang von Fernbeziehung zu „Living Apart Together“ wahrscheinlich besser als von heute auf morgen 8 Monate zusammen zu wohnen. Der Abschied fiel, wie so oft schwer und insbesondere während der Pandemie, wo niemand abschätzen konnte, wie sich die nächsten Monate entwickeln werden, war die Ungewissheit noch größer als sonst. Ursprünglich war geplant, dass Sie 3 Wochen später wiederkommen sollte. Der Lockdown in Frankreich und Deutschland machte uns da leider einen Strich durch die Rechnung.
Wir durchlebten also einen ziemlich harten Winter, in dem wir uns nicht sehen konnten. Der Kontakt war weiterhin gut und regelmäßig, nichtsdestotrotz war es die härteste Zeit, die wir bislang durchmachen mussten. Dazu kam, dass meine Freundin zu dieser Zeit mit einigen Problemen zu kämpfen hatte. Sie lebte während des Lockdowns vorrangig allein mit ihrer Mutter unter einer Decke, da alle ihre 3 Geschwister woanders leben. Dazu muss man wissen, dass ihre Mutter vor 2,5 Jahren aufgrund einer neuen Frau von ihrem Ehemann verlassen wurde und noch heute unter der Trennung leidet, was das Zusammenleben zusätzlich erschwerte.
Dazu gesellten sich aber auch die eigenen Probleme meiner Freundin, das größte Problem davon war sicherlich die Frage nach der eigenen Zukunft. Mit dem Abschluss des Praktikums in Berlin endete sozusagen auch ihr Master in Politikwissenschaften. Noch während des Praktikums versuchte sie sich auf eine weiterführende Tätigkeit in Berlin zu bewerben – leider ohne Erfolg und auch bis Ende Januar 2021 änderte sich an der Situation nix. Wenn wir telefoniert haben, kamen die Themen nach ihrer Mutter / der Situation zu Hause und der Frage nach der Arbeit immer mal wieder auf. Sie wollte aber nie so recht darüber sprechen, meinte nur dass „es nicht einfach ist“ und dass ich ihr „leider nicht wirklich helfen kann“.
Anfang Februar konnte ich dann endlich wieder nach Nancy fahren, sodass wir uns nach 3,5 Monaten wiedersehen konnten. Die ersten Tage fühlten sich tatsächlich distanziert zwischen uns an. In der zweiten Nacht sprach ich diese Distanz zwischen uns an und von diesem Tag an wurde es jeden Tag ein bisschen besser, sodass ich nach den 3 Wochen, die ich bei Ihr war, das Gefühl hatte, alles wieder gut war. Sie schien auch glücklich (und hatte während meines Aufenthalts endlich einen Job gefunden) zu sein und der Abschied fiel wie immer schwer.
Ich war gezwungen zurück nach Berlin zu fahren, da ich noch 2 Prüfungen meines Studiums sowie meine Abschlussarbeit zu beenden hatte. Aus heutiger Sicht weiß ich, dass wir uns beide an hier oft zu lesenden „Sollbruchstellen“ befanden, an denen eine Trennung keine Seltenheit ist. SIE startete zudem 4 Tage nach dem ich fuhr in ihren ersten richten Job in einer für sie neuen Stadt (Straßburg, 2h von Nancy).
Am Donnerstag, den 29.04.2021, kam es dann zu DEM Telefongespräch, das alles verändern sollte. Nachdem wir zu Beginn des Gesprächs einfach über alltägliche Dinge sprachen, durchbrach sie einen Moment der Stille mit: "Wayne? Wie denkst du geht es weiter mit uns?" (Kann auch leicht davon abgewichen haben) Allein, dass sie mich mit meinem Vornamen ansprach (und nicht wie üblich mit "Schatzi") ließ mich sofort spüren, dass diese Frage keine gewöhnliche war. Man kann schon sagen, dass mich diese Frage mit dem damit verbundenen radikalen Stimmungsumschwung des Telefonats aus der Bahn warf und ich in diesem Moment geschockt/sprachlos war.
Aus der ersten Emotion heraus schrieb ich ihr einen Brief (aus heutiger Sicht sicherlich nicht die beste Idee), da ich zwei Tage später für 2 Wochen mit meiner Mutter nach Spanien flog. Denkbar ungünstigster Zeitpunkt. Wir beschränkten den Kontakt in dieser Zeit auf das Nötigste und telefonierten nach einer Woche wieder. Der Grundtenor war immer noch derselbe bei Ihr. Sie sagte erneut, dass sie nicht weiß, ob „das alles“ noch so viel Sinn macht und dass sie sich fragt, wie ich mir das alles mit uns vorstelle und dass sie mit der Arbeit zudem viel unterwegs sein wird (Niederlande, Belgien, Kroatien etc.).
Ich steuerte die ganze Zeit dagegen und versuchte zu retten, was in dem Moment wahrscheinlich schon nicht mehr zu retten war. Ich wollte jedoch unter keinen Umständen die Beziehung am Telefon beenden, nicht nach dieser Zeitspanne. Sie meinte am Ende, dass sie Bedenkzeit braucht und das Sie in einer halben Stunde wieder anrufen wird. Dort wurde mir erst so richtig bewusst, dass mit ihrer folgenden Entscheidung alles vorbei sein kann. Ich schrieb also nochmal eine kleine Passage für Sie auf und las sie ihr vor, nachdem Sie nach über einer Stunde erst wieder anrief. Sie war spürbar gerührt von meinen Worten, bedankte sich und meinte, dass Sie einfach keine Entscheidung treffen kann. Ich spürte ihre Unentschlossenheit und wir beließen es für Erste dabei. Keine Entscheidung fühlte sich für mich zunächst wie eine gute Entscheidung an.
Das zweite Gespräch am darauffolgenden DI verlief ähnlich. Es war verlief gut, aber es gab keine Entscheidung. Sie hatte zu diesem Zeitpunkt den Brief bereits erhalten und wir sprachen darüber. Die Quintessenz des Gesprächs war es, dass ich nach meinem Urlaub nach Straßburg kommen werde und wir face-to-face sprechen können. Erstmal wünschte ich ihr fürs Wochenende viel Spaß gewünscht, da ein Familientreffen in Angers geplant war.
Erst danach fiel mir auf, dass ich nach der Rückkehr aus Spanien nach Deutschland am 15.05 noch 10 Tage in Quarantäne müsste. Da ich nicht bereit war so lange zu warten, entschloss ich direkt von Spanien nach Frankreich zu fliegen. Ich hatte Kontakt mit ihrem Bruder und gemeinsam schmiedeten wir an meinem Überraschunsbesuch.
Ich flog also tatsächlich am DO (13.5) nach Frankreich, um meine Freundin und ihre Familie zu überraschen. Ich war mir durchaus bewusst, Sie damit komplett zu überfordern, aber für mich waren nochmals knapp 2 Wochen in Ungewissheit zu warten einfach keine Option. Ich sagte auch ihrem Bruder, dass es derzeit schwierig zwischen uns ist und das überschwängliche „Überraschungsparty-Stimmung“ fehl am Platz wäre.
Donnerstagmittag rief mich ihr Bruder an und sagte, dass meine Freundin spontan nach Münster fahren musste, da es noch Probleme mit ihrem Diplom gäbe. Ich kam also am Abend bei der Familie an und die Überraschung war zunächst vertagt
Meine Freundin kam also am Freitagmittag am Bahnhof an. Da der Tag durch getaktet war, kam ihre ganze Familie mit zum Bahnhof, da Sie nur kurz eingesammelt werden sollte. Eine Situation, die sich am Vortag hätte vermeiden lassen, da ich geplant hatte erst nur mit ihr zu reden, bevor die anderen dazu stoßen. So war Sie natürlich erst einmal überfordert, da wir alle am Bahnhof auftauchten. Sie musste lächeln aber auch gleichzeitig weinen und durchlebte eine Gefühlsachterbahn.
Den Tag erlebten wir etwas distanziert zueinander. Wir sprachen und witzelten etwas, aber körperlichen Kontakt gab es, bis auf die Begrüßung, keine. Wir einigten uns darauf später im Hotel zu sprechen. Als wir am späten Abend auf dem Zimmer waren, schlief sie sofort ein. Sie entschuldigte sich im Nachhinein sehr oft dafür, das Gespräch war also wieder vertagt und der Samstag gestaltete sich ähnlich wie der Freitag.
Am Samstagabend (15.05) haben wir dann endlich gesprochen. Da ich merkte, dass es Ihr sichtlich schwer fiel den Anfang zu machen, fing ich an zu sprechen. Ich weiß nicht mehr genau was ich sagte, aber ich versuchte immer positiv zu bleiben. An ihrem Standpunkt von Ende April hatte sich jedoch leider nichts geändert. Sie meinte, dass sie mich wirklich geliebt hat und ich ihre erste große Liebe war, aber das die Gefühle nicht mehr so sind, wie am Anfang. Ich hakte nach und sagte, dass wir alles schaffen können, so wie es immer der Fall war. Es ging hin und her. Man merkte, dass sie die Trennung nicht klar aussprechen konnte. Am Ende meinte Sie: „Ich weiß nicht, ob wir das schaffen können.“ Ich: „Ja, klar“ Sie: „Ich glaube nicht…“
Mit diesem Satz wusste ich, dass es nicht mehr zu kitten war und eine Welt brach für mich zusammen. Ich konnte nicht anders als in ihrem Arm zu weinen. Es war wie ein Stich ins Herz.
Danach redeten wir jedoch sehr viel. Über alles, was uns in den Sinn kam. Sie meinte am Ende, dass sie glaubt, dass nichts mehr zwischen uns steht und dass es irgendwo schade ist, dass wir nicht vorher so gesprochen haben. Ich dachte das gleiche. Nichtsdestotrotz meinte Sie, dass sie denkt, dass es die richtige Entscheidung ist. Das machte das ganze irgendwie auch Paradox, aber ich respektierte ihre Entscheidung noch in der Nacht und versuchte nicht zu klammern.
Wir waren fast die ganze Nacht wach und hatten auch noch 2x Sex. Der Sex fühlte sich ziemlich intensiv und auch befreiend an, auch wenn Sie nochmal betonte, dass es nichts an ihrer Entscheidung ändern würde. Das habe ich mir in dem Moment auch nicht versprochen, ich habe einfach den Moment genossen.
Am Sonntag ließen wir uns nichts anmerken und verabschiedeten den Rest der Familie ganz normal. Ich wollte das Wochenende und die Familie in positiver Erinnerung behalten und wollte auch, dass Sie das gleiche mit mir tun. Drama war also nicht angebracht.
Da es für mich sehr schwierig war zurück nach Deutschland zu fahren, fuhr ich mit meiner Freundin und ihrer Mutter zu Ihr nach Hause. Ich hatte sowieso noch ein paar Sachen in Nancy, die ich gleich mitnehmen wollte. Wir übernachteten also noch eine Nacht zusammen, redeten, verdrückten hier und da eine Träne, schauten einen Film den ich ihr vorschlug und hatten auch in dieser Nacht nochmal Sex. Wir schliefen aber diesmal früher ein, da SIE am nächsten Morgen ihren zweiwöchigen Termin bei ihrer Psychotherapeutin hatte, welche Sie seit der Trennung ihrer Eltern regelmäßig sieht.
Am Montag (17.05.) fuhren wir dann von ihrer Heimatstadt Nancy nach Straßburg, da sie zur Arbeit und ich von dort weiter nach Berlin fuhr. Im Zug versuchte Sie einige Male meine Hand zu nehmen und meinte, dass Sie „nicht anders kann, es ist wie ein Reflex“. Ich ließ es hier und da zu, war am Montag aber sehr stabil und hatte das Gefühl, dass eher Sie mit der Situation zu kämpfen hatte. Ihr kamen noch 3x die Tränen im Zug:
1. als ich meinte, dass ich nicht weiß, ob wir uns, wenn Sie in Berlin ist, wirklich sehen. 2. als sie meinte, dass sie eigentlich noch ein Geschenk für mich hatte (einen Münzordner). Seit unserem ersten Urlaub in Frankreich haben wir immer verschiedene 2 Euro stücken gesammelt.
3. als sie fragte, ob sie mir einen Brief schicken darf. Auch hier vereinte ich und verwies auf einen späteren Zeitpunkt.
Am Bahnhof wurde es dann nochmal hochemotional. Ich nahm mit beiden Händen ihr Gesicht und wir schauten uns tief in die Augen. Ich dankte ihr für alle schönen Momente und meinte, dass ich sicher bin, dass Sie irgendwann ihr Glück finden wird. Auf alles was ich sagte erwiderte Sie: „Ich dir auch.“ Mit einer Menge Tränen. Wir umarmten uns fest und Sie fragte mich, ob sie mich küssen darf. Wir küssten uns noch einmal intensiv. Für Außenstehende sah das sicherlich nicht nach einer Trennung aus, sondern eher nach einem Abschied.
Es fühlte sich tatsächlich wie einer unserer FB-Abschiede an. Nur, dass es diesmal kein Wiedersehen gibt…
Wie soll es nun weitergehen?
Ich weiß (so zumindest der letzte Stand), dass Sie diese Woche (ab Dienstag, den 15.06.) arbeitsbedingt für 3-5 Tage mit ihrem Chef und 2 Kolleginnen in Berlin sein wird. Ziel des Ausflugs ist es ein geeignetes Studio zu finden, da der Chef das multikulturelle Berlin zur Etablierung seines Musik Start-ups gegenüber Straßburg bevorzugt und glaubt, dass die Künstler-Akquise hier besser verläuft. Sollte sich dieses Vorhaben bewahrheiten wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis das Start-up seinen Sitz vollständig in die Hauptstadt verlegen wird. Ich bin sehr gespannt, wie sich das Thema entwickelt, da es einen erheblichen Einfluss auf das weitere Ex-Back Vorgehen hat.
Über den Berlin-Trip hat Sie mich an unserem Trennungswochenende unterrichtet und mich im gleichen Atemzug gefragt, ob Sie mir bescheid geben soll, wenn Sie ankommt. Ich erwiderte, dass es vielleicht keine gute Idee sei und meinte, dass, wenn überhaupt, ich mich (je nach Stimmungslage) melden würde. Zum damaligen Zeitpunkt kannte ich Dinge wie die KS noch nicht, weswegen es rückblickend eventuell nicht die beste Idee war, dass ICH mich nun wieder melden müsste, da Sie in solchen Dingen sehr straight ist und sich dann auch nicht von sich aus meldet.
Generell wurde auch keine KS ausgesprochen. Sie wollte, dass ich ihr schreibe, wenn ich gut in Berlin angekommen bin. Ich tat dies nicht sofort, sodass Sie mir schrieb und unsere letzte Konversation wie folgt aussah:
Sie: "Bist du gut angekommen?"
Ich: "Ja, danke. Ich hatte doch gesagt, dass ich dir noch schreibe. "
Sie: "Ja ich weiß, aber es war schon ein klein Moment seit du angekommen sein sollte. "
(17.05.2021 - 22:00 Uhr)
Heute sind es auf den Tag genau 4 Wochen, die nun Funkstille herrscht und ich muss sagen, dass ich nie das Bedürfnis verspürt habe ihr zu schreiben. Ich schaue auch keine Instagram-Stories von Ihr, Sie hingegen tut das bei mir noch regelmäßig, wenn auch nicht mehr jede. Ich denke, dass unsere Aussprache am letzten Wochenende und die Tatsache, dass wir im Guten auseinander gegangen sind, wenig Fragen offenließen und ich bereits vor bzw. während Urlaub des Urlaubs von Ende April bis Mitte Mai über die Beziehung und später die Trennung reflektierte. Zudem las ich noch auf dem Weg nach Berlin von der KS und setzte mir zum Ziel zumindest 4 Wochen keinerlei Kommunikation zu Ihr zu suchen, um selbst etwas Abstand von der Situation zu gewinnen.
Ich reflektierte, dass ich in vielen Phasen der Beziehung zu sehr geklammert habe und zu wenig für MICH gemacht habe. Ich merkte in den letzten Wochen was für Dinge ich vorantreiben will, was ich vorher immer der Beziehung untergeordnet hatte. Jedoch würde ich nicht sagen, dass ich mich in den 4 Wochen sichtlich verändert habe. Ich habe viele Sachen in der Planung aber vorzeigbare Erfolge, die sie „beeindrucken“ könnten, gibt es noch nicht wirklich.
Ich bin mir unsicher, ob eine 4-wöchige, nicht offiziell ausgesprochene KS nach über 4 Jahren Beziehung ausreicht. Auch wenn ich nur wenig emotionale Abhängigkeit verspüre, vergeht kein Tag, an dem ich nicht über "Uns" nachdenke oder mich generell mit Ex-Back oder anderen Strängen beschäftige. Die Konstellation der Fernbeziehung ist hierbei jedoch sicherlich gesondert zu betrachten. Sollte ich sie in der nächsten Woche nicht treffen, dann stünde ein nächstes Treffen erstmal vollkommen in den Sternen. Vielleicht würde Sie dieses Jahr gar nicht mehr nach Berlin kommen, wer weiß.
Andererseits hätte ich sicherlich aber auch eine starke Wirkung, wenn Sie nach Berlin kommt, in die Stadt ihrer Träume, an der so viele gemeinsame Erinnerungen hängen, ohne mich treffen zu können, weil ich mich nicht melde. Ich weiß aber nicht, ob das nicht zu krass wäre, insbesondere unter dem Aspekt, dass Sie dieses Jahr eventuell gar nicht mehr nach Berlin kommen wird.
Ich persönlich tendiere dazu Sie zumindest einmal zu treffen (Café + paar Sachen übergeben) und einfach darüber plaudern was so in den letzten 4 Wochen bei uns passiert ist (+ im besten Fall zum Höhepunkt des Gesprächs gehen). Im besten Fall meldet Sie sich danach nochmal für ein zweites „Date“, wo man, wenn das Treffen erfolgreich und locker verläuft, eventuell am Abend auch wieder intimer werden könnte. (Ich denke, dass Sex möglich ist. Die Frage ist nur wie viel es bringt.)
Was haltet ihr davon?
Die wichtigste Frage ist jedoch zunächst: Was schreibe ich ihr nun am Dienstag, um zu erfahren, ob Sie überhaupt in Berlin ist? Meine Hoffnung ist, dass Sie auf Instagram postet, dass sie nach Berlin kommt / in Berlin ist, da ich mir dann die Frage ersparen könnte. Bzw. wäre es überhaupt schlau ihr am ersten Tag zu schreiben oder kommt das nicht wieder zu needy rüber?
Im nächsten Schritt geht es dann noch darum, wie ich am besten in Textform ein Treffen organisiere. Ich habe wie gesagt noch ein paar Sachen von ihr zu Hause zu liegen.
Sollte Sie wider Erwarten doch nicht kommen, gilt es auch hier noch zu überlegen, was und wie ich hier schreiben soll.
Ich freue mich auf eure Beiträge und vielen Dank fürs Lesen!
ich habe mich in den letzten Wochen in einige Stränge eingelesen und habe sie versucht auf meine Situation zu übertragen. Ich muss mich aber jetzt doch mal mit meinem Thema melden, da es an der ein oder anderen Stelle vielleicht schon spezieller ist. Zudem drückt bezüglich meines Anliegens der Schuh, da SIE in den nächsten höchstwahrscheinlich arbeitsbedingt nach Berlin kommen wird.
Ich (27) war genau 4 Jahre und 9 Monate mit meiner Freundin (24) zusammen, bis Sie die Beziehung vor etwas mehr als 3 Wochen beendete. Für beide waren/sind wir einander die erste große Liebe, Sie hatte dazu ihr erstes Mal mit mir.
Unsere Beziehung war von Beginn an eine Fernbeziehung. Wir lernten uns bei einem Praktikum in Karlsruhe kennen, gebürtig kommt sie aus Frankreich (Nancy) und ich aus Berlin. In der Folge studierte ich in Berlin weiter und sie jährlich abwechselnd in Lille (Frankreich) und Münster. Da sie Deutsch bereits in der Schule hatte und zum Zeitpunkt unseres Kennenlernend bereits 1 Jahr in einem deutsch-französischen Studiengang studierte, konnten wir uns von Anfang an auf Deutsch verständigen, da ich selbst bis zum damaligen Zeitpunkt keine Berührungspunkte mit der französischen Sprache hatte.
2019 absolvierte ich mein Auslandssemester in Paris, also 1,5 Stunde von Lille entfernt, sodass wir fast schon in der gleichen Stadt wohnten und uns dementsprechend mehrmals pro Woche sehen konnten. Im letzten Jahr absolvierte sie dann ein 6-monatiges Praktikum in Berlin, sodass wir tatsächlich mal eine "normale Beziehung" führen konnten. Der Rest und damit der überwiegende Teil der Beziehung fand auf Distanz statt und wir versuchten uns in der Regel alle 2-3 Wochen zu sehen, manchmal klappte es auch häufiger.
Da wir es nicht anders kannten, war die Distanz allerdings nie ein Problem für uns, obwohl es natürlich auch schwierige Phasen gab, in denen man den Partner sehr stark vermisst hat. Es gab jedoch für mich nie den Punkt an dem ich "alles in Frage gestellt" habe. Auch in schwierigen Zeiten habe ich oft an das große Ganze gedacht. Die Anstrengungen und teilweise auch Schmerzen, die man durch die jahrelange FB in Kauf genommen hat, waren die Basis für ein starkes Band, was sich zwischen uns entwickelt hat. Ich musste mir bei Ihr nie Gedanken darum machen, dass sie sich einen anderen Typen anlacht, obwohl sie von ihrer Art ein Sonnenschein ist.
Nachdem Sie letztes Jahr im Februar 2020 nach Berlin kam, um hier ihr 6-monatiges Praktikum zu absolvieren, lebten wir nach knapp 4 Jahren das erste Mal über einen längeren Zeitraum in einer Stadt. Wir wohnten in dieser Zeit allerdings nicht zusammen, sie suchte sich eine WG. Da ich jedoch auch noch keine eigene Wohnung habe, sondern mit meinen Eltern im Haus wohne, konnte ich diese Entscheidung auch absolut verstehen. Mit der einen Monat später folgenden Pandemie erwies sich die Entscheidung als noch „richtiger“, da meine Eltern in der Zeit auch sehr oft zu Hause waren und die Gefahr eines Lagerkollers durchaus gegeben war.
Ihr Credo war sowieso schon immer, dass sich jeder auch seinen eignen Weg ebenen muss. Auch war es ihr immer sehr wichtig genügend Freiraum zu haben. Wahrscheinlich wichtiger als mir. Wäre ich beispielsweise in ihre Stadt für ein Praktikum gekommen, hätte ich mir wahrscheinlich keine WG gesucht, wobei Nancy natürlich auch nicht mit Berlin vergleichbar ist. Sie liebt den Austausch mit neuen Leuten und Kulturen und was das Reisen und die finanziellen Möglichkeiten betrifft, stehen ihr vom Elternhaus alle Türen offen. Eine eigene WG in Berlin würden unter diesen Umständen wohl die wenigsten von uns ausschlagen.
Am Ende ihrer Zeit in Berlin (Okt 20) blieb festzuhalten, dass sich das „Living Apart Together“ Modell bewährt hatte. Im Endeffekt war dieser weiche Übergang von Fernbeziehung zu „Living Apart Together“ wahrscheinlich besser als von heute auf morgen 8 Monate zusammen zu wohnen. Der Abschied fiel, wie so oft schwer und insbesondere während der Pandemie, wo niemand abschätzen konnte, wie sich die nächsten Monate entwickeln werden, war die Ungewissheit noch größer als sonst. Ursprünglich war geplant, dass Sie 3 Wochen später wiederkommen sollte. Der Lockdown in Frankreich und Deutschland machte uns da leider einen Strich durch die Rechnung.
Wir durchlebten also einen ziemlich harten Winter, in dem wir uns nicht sehen konnten. Der Kontakt war weiterhin gut und regelmäßig, nichtsdestotrotz war es die härteste Zeit, die wir bislang durchmachen mussten. Dazu kam, dass meine Freundin zu dieser Zeit mit einigen Problemen zu kämpfen hatte. Sie lebte während des Lockdowns vorrangig allein mit ihrer Mutter unter einer Decke, da alle ihre 3 Geschwister woanders leben. Dazu muss man wissen, dass ihre Mutter vor 2,5 Jahren aufgrund einer neuen Frau von ihrem Ehemann verlassen wurde und noch heute unter der Trennung leidet, was das Zusammenleben zusätzlich erschwerte.
Dazu gesellten sich aber auch die eigenen Probleme meiner Freundin, das größte Problem davon war sicherlich die Frage nach der eigenen Zukunft. Mit dem Abschluss des Praktikums in Berlin endete sozusagen auch ihr Master in Politikwissenschaften. Noch während des Praktikums versuchte sie sich auf eine weiterführende Tätigkeit in Berlin zu bewerben – leider ohne Erfolg und auch bis Ende Januar 2021 änderte sich an der Situation nix. Wenn wir telefoniert haben, kamen die Themen nach ihrer Mutter / der Situation zu Hause und der Frage nach der Arbeit immer mal wieder auf. Sie wollte aber nie so recht darüber sprechen, meinte nur dass „es nicht einfach ist“ und dass ich ihr „leider nicht wirklich helfen kann“.
Anfang Februar konnte ich dann endlich wieder nach Nancy fahren, sodass wir uns nach 3,5 Monaten wiedersehen konnten. Die ersten Tage fühlten sich tatsächlich distanziert zwischen uns an. In der zweiten Nacht sprach ich diese Distanz zwischen uns an und von diesem Tag an wurde es jeden Tag ein bisschen besser, sodass ich nach den 3 Wochen, die ich bei Ihr war, das Gefühl hatte, alles wieder gut war. Sie schien auch glücklich (und hatte während meines Aufenthalts endlich einen Job gefunden) zu sein und der Abschied fiel wie immer schwer.
Ich war gezwungen zurück nach Berlin zu fahren, da ich noch 2 Prüfungen meines Studiums sowie meine Abschlussarbeit zu beenden hatte. Aus heutiger Sicht weiß ich, dass wir uns beide an hier oft zu lesenden „Sollbruchstellen“ befanden, an denen eine Trennung keine Seltenheit ist. SIE startete zudem 4 Tage nach dem ich fuhr in ihren ersten richten Job in einer für sie neuen Stadt (Straßburg, 2h von Nancy).
Am Donnerstag, den 29.04.2021, kam es dann zu DEM Telefongespräch, das alles verändern sollte. Nachdem wir zu Beginn des Gesprächs einfach über alltägliche Dinge sprachen, durchbrach sie einen Moment der Stille mit: "Wayne? Wie denkst du geht es weiter mit uns?" (Kann auch leicht davon abgewichen haben) Allein, dass sie mich mit meinem Vornamen ansprach (und nicht wie üblich mit "Schatzi") ließ mich sofort spüren, dass diese Frage keine gewöhnliche war. Man kann schon sagen, dass mich diese Frage mit dem damit verbundenen radikalen Stimmungsumschwung des Telefonats aus der Bahn warf und ich in diesem Moment geschockt/sprachlos war.
Aus der ersten Emotion heraus schrieb ich ihr einen Brief (aus heutiger Sicht sicherlich nicht die beste Idee), da ich zwei Tage später für 2 Wochen mit meiner Mutter nach Spanien flog. Denkbar ungünstigster Zeitpunkt. Wir beschränkten den Kontakt in dieser Zeit auf das Nötigste und telefonierten nach einer Woche wieder. Der Grundtenor war immer noch derselbe bei Ihr. Sie sagte erneut, dass sie nicht weiß, ob „das alles“ noch so viel Sinn macht und dass sie sich fragt, wie ich mir das alles mit uns vorstelle und dass sie mit der Arbeit zudem viel unterwegs sein wird (Niederlande, Belgien, Kroatien etc.).
Ich steuerte die ganze Zeit dagegen und versuchte zu retten, was in dem Moment wahrscheinlich schon nicht mehr zu retten war. Ich wollte jedoch unter keinen Umständen die Beziehung am Telefon beenden, nicht nach dieser Zeitspanne. Sie meinte am Ende, dass sie Bedenkzeit braucht und das Sie in einer halben Stunde wieder anrufen wird. Dort wurde mir erst so richtig bewusst, dass mit ihrer folgenden Entscheidung alles vorbei sein kann. Ich schrieb also nochmal eine kleine Passage für Sie auf und las sie ihr vor, nachdem Sie nach über einer Stunde erst wieder anrief. Sie war spürbar gerührt von meinen Worten, bedankte sich und meinte, dass Sie einfach keine Entscheidung treffen kann. Ich spürte ihre Unentschlossenheit und wir beließen es für Erste dabei. Keine Entscheidung fühlte sich für mich zunächst wie eine gute Entscheidung an.
Das zweite Gespräch am darauffolgenden DI verlief ähnlich. Es war verlief gut, aber es gab keine Entscheidung. Sie hatte zu diesem Zeitpunkt den Brief bereits erhalten und wir sprachen darüber. Die Quintessenz des Gesprächs war es, dass ich nach meinem Urlaub nach Straßburg kommen werde und wir face-to-face sprechen können. Erstmal wünschte ich ihr fürs Wochenende viel Spaß gewünscht, da ein Familientreffen in Angers geplant war.
Erst danach fiel mir auf, dass ich nach der Rückkehr aus Spanien nach Deutschland am 15.05 noch 10 Tage in Quarantäne müsste. Da ich nicht bereit war so lange zu warten, entschloss ich direkt von Spanien nach Frankreich zu fliegen. Ich hatte Kontakt mit ihrem Bruder und gemeinsam schmiedeten wir an meinem Überraschunsbesuch.
Ich flog also tatsächlich am DO (13.5) nach Frankreich, um meine Freundin und ihre Familie zu überraschen. Ich war mir durchaus bewusst, Sie damit komplett zu überfordern, aber für mich waren nochmals knapp 2 Wochen in Ungewissheit zu warten einfach keine Option. Ich sagte auch ihrem Bruder, dass es derzeit schwierig zwischen uns ist und das überschwängliche „Überraschungsparty-Stimmung“ fehl am Platz wäre.
Donnerstagmittag rief mich ihr Bruder an und sagte, dass meine Freundin spontan nach Münster fahren musste, da es noch Probleme mit ihrem Diplom gäbe. Ich kam also am Abend bei der Familie an und die Überraschung war zunächst vertagt
Meine Freundin kam also am Freitagmittag am Bahnhof an. Da der Tag durch getaktet war, kam ihre ganze Familie mit zum Bahnhof, da Sie nur kurz eingesammelt werden sollte. Eine Situation, die sich am Vortag hätte vermeiden lassen, da ich geplant hatte erst nur mit ihr zu reden, bevor die anderen dazu stoßen. So war Sie natürlich erst einmal überfordert, da wir alle am Bahnhof auftauchten. Sie musste lächeln aber auch gleichzeitig weinen und durchlebte eine Gefühlsachterbahn.
Den Tag erlebten wir etwas distanziert zueinander. Wir sprachen und witzelten etwas, aber körperlichen Kontakt gab es, bis auf die Begrüßung, keine. Wir einigten uns darauf später im Hotel zu sprechen. Als wir am späten Abend auf dem Zimmer waren, schlief sie sofort ein. Sie entschuldigte sich im Nachhinein sehr oft dafür, das Gespräch war also wieder vertagt und der Samstag gestaltete sich ähnlich wie der Freitag.
Am Samstagabend (15.05) haben wir dann endlich gesprochen. Da ich merkte, dass es Ihr sichtlich schwer fiel den Anfang zu machen, fing ich an zu sprechen. Ich weiß nicht mehr genau was ich sagte, aber ich versuchte immer positiv zu bleiben. An ihrem Standpunkt von Ende April hatte sich jedoch leider nichts geändert. Sie meinte, dass sie mich wirklich geliebt hat und ich ihre erste große Liebe war, aber das die Gefühle nicht mehr so sind, wie am Anfang. Ich hakte nach und sagte, dass wir alles schaffen können, so wie es immer der Fall war. Es ging hin und her. Man merkte, dass sie die Trennung nicht klar aussprechen konnte. Am Ende meinte Sie: „Ich weiß nicht, ob wir das schaffen können.“ Ich: „Ja, klar“ Sie: „Ich glaube nicht…“
Mit diesem Satz wusste ich, dass es nicht mehr zu kitten war und eine Welt brach für mich zusammen. Ich konnte nicht anders als in ihrem Arm zu weinen. Es war wie ein Stich ins Herz.
Danach redeten wir jedoch sehr viel. Über alles, was uns in den Sinn kam. Sie meinte am Ende, dass sie glaubt, dass nichts mehr zwischen uns steht und dass es irgendwo schade ist, dass wir nicht vorher so gesprochen haben. Ich dachte das gleiche. Nichtsdestotrotz meinte Sie, dass sie denkt, dass es die richtige Entscheidung ist. Das machte das ganze irgendwie auch Paradox, aber ich respektierte ihre Entscheidung noch in der Nacht und versuchte nicht zu klammern.
Wir waren fast die ganze Nacht wach und hatten auch noch 2x Sex. Der Sex fühlte sich ziemlich intensiv und auch befreiend an, auch wenn Sie nochmal betonte, dass es nichts an ihrer Entscheidung ändern würde. Das habe ich mir in dem Moment auch nicht versprochen, ich habe einfach den Moment genossen.
Am Sonntag ließen wir uns nichts anmerken und verabschiedeten den Rest der Familie ganz normal. Ich wollte das Wochenende und die Familie in positiver Erinnerung behalten und wollte auch, dass Sie das gleiche mit mir tun. Drama war also nicht angebracht.
Da es für mich sehr schwierig war zurück nach Deutschland zu fahren, fuhr ich mit meiner Freundin und ihrer Mutter zu Ihr nach Hause. Ich hatte sowieso noch ein paar Sachen in Nancy, die ich gleich mitnehmen wollte. Wir übernachteten also noch eine Nacht zusammen, redeten, verdrückten hier und da eine Träne, schauten einen Film den ich ihr vorschlug und hatten auch in dieser Nacht nochmal Sex. Wir schliefen aber diesmal früher ein, da SIE am nächsten Morgen ihren zweiwöchigen Termin bei ihrer Psychotherapeutin hatte, welche Sie seit der Trennung ihrer Eltern regelmäßig sieht.
Am Montag (17.05.) fuhren wir dann von ihrer Heimatstadt Nancy nach Straßburg, da sie zur Arbeit und ich von dort weiter nach Berlin fuhr. Im Zug versuchte Sie einige Male meine Hand zu nehmen und meinte, dass Sie „nicht anders kann, es ist wie ein Reflex“. Ich ließ es hier und da zu, war am Montag aber sehr stabil und hatte das Gefühl, dass eher Sie mit der Situation zu kämpfen hatte. Ihr kamen noch 3x die Tränen im Zug:
1. als ich meinte, dass ich nicht weiß, ob wir uns, wenn Sie in Berlin ist, wirklich sehen. 2. als sie meinte, dass sie eigentlich noch ein Geschenk für mich hatte (einen Münzordner). Seit unserem ersten Urlaub in Frankreich haben wir immer verschiedene 2 Euro stücken gesammelt.
3. als sie fragte, ob sie mir einen Brief schicken darf. Auch hier vereinte ich und verwies auf einen späteren Zeitpunkt.
Am Bahnhof wurde es dann nochmal hochemotional. Ich nahm mit beiden Händen ihr Gesicht und wir schauten uns tief in die Augen. Ich dankte ihr für alle schönen Momente und meinte, dass ich sicher bin, dass Sie irgendwann ihr Glück finden wird. Auf alles was ich sagte erwiderte Sie: „Ich dir auch.“ Mit einer Menge Tränen. Wir umarmten uns fest und Sie fragte mich, ob sie mich küssen darf. Wir küssten uns noch einmal intensiv. Für Außenstehende sah das sicherlich nicht nach einer Trennung aus, sondern eher nach einem Abschied.
Es fühlte sich tatsächlich wie einer unserer FB-Abschiede an. Nur, dass es diesmal kein Wiedersehen gibt…
Wie soll es nun weitergehen?
Ich weiß (so zumindest der letzte Stand), dass Sie diese Woche (ab Dienstag, den 15.06.) arbeitsbedingt für 3-5 Tage mit ihrem Chef und 2 Kolleginnen in Berlin sein wird. Ziel des Ausflugs ist es ein geeignetes Studio zu finden, da der Chef das multikulturelle Berlin zur Etablierung seines Musik Start-ups gegenüber Straßburg bevorzugt und glaubt, dass die Künstler-Akquise hier besser verläuft. Sollte sich dieses Vorhaben bewahrheiten wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis das Start-up seinen Sitz vollständig in die Hauptstadt verlegen wird. Ich bin sehr gespannt, wie sich das Thema entwickelt, da es einen erheblichen Einfluss auf das weitere Ex-Back Vorgehen hat.
Über den Berlin-Trip hat Sie mich an unserem Trennungswochenende unterrichtet und mich im gleichen Atemzug gefragt, ob Sie mir bescheid geben soll, wenn Sie ankommt. Ich erwiderte, dass es vielleicht keine gute Idee sei und meinte, dass, wenn überhaupt, ich mich (je nach Stimmungslage) melden würde. Zum damaligen Zeitpunkt kannte ich Dinge wie die KS noch nicht, weswegen es rückblickend eventuell nicht die beste Idee war, dass ICH mich nun wieder melden müsste, da Sie in solchen Dingen sehr straight ist und sich dann auch nicht von sich aus meldet.
Generell wurde auch keine KS ausgesprochen. Sie wollte, dass ich ihr schreibe, wenn ich gut in Berlin angekommen bin. Ich tat dies nicht sofort, sodass Sie mir schrieb und unsere letzte Konversation wie folgt aussah:
Sie: "Bist du gut angekommen?"
Ich: "Ja, danke. Ich hatte doch gesagt, dass ich dir noch schreibe. "
Sie: "Ja ich weiß, aber es war schon ein klein Moment seit du angekommen sein sollte. "
(17.05.2021 - 22:00 Uhr)
Heute sind es auf den Tag genau 4 Wochen, die nun Funkstille herrscht und ich muss sagen, dass ich nie das Bedürfnis verspürt habe ihr zu schreiben. Ich schaue auch keine Instagram-Stories von Ihr, Sie hingegen tut das bei mir noch regelmäßig, wenn auch nicht mehr jede. Ich denke, dass unsere Aussprache am letzten Wochenende und die Tatsache, dass wir im Guten auseinander gegangen sind, wenig Fragen offenließen und ich bereits vor bzw. während Urlaub des Urlaubs von Ende April bis Mitte Mai über die Beziehung und später die Trennung reflektierte. Zudem las ich noch auf dem Weg nach Berlin von der KS und setzte mir zum Ziel zumindest 4 Wochen keinerlei Kommunikation zu Ihr zu suchen, um selbst etwas Abstand von der Situation zu gewinnen.
Ich reflektierte, dass ich in vielen Phasen der Beziehung zu sehr geklammert habe und zu wenig für MICH gemacht habe. Ich merkte in den letzten Wochen was für Dinge ich vorantreiben will, was ich vorher immer der Beziehung untergeordnet hatte. Jedoch würde ich nicht sagen, dass ich mich in den 4 Wochen sichtlich verändert habe. Ich habe viele Sachen in der Planung aber vorzeigbare Erfolge, die sie „beeindrucken“ könnten, gibt es noch nicht wirklich.
Ich bin mir unsicher, ob eine 4-wöchige, nicht offiziell ausgesprochene KS nach über 4 Jahren Beziehung ausreicht. Auch wenn ich nur wenig emotionale Abhängigkeit verspüre, vergeht kein Tag, an dem ich nicht über "Uns" nachdenke oder mich generell mit Ex-Back oder anderen Strängen beschäftige. Die Konstellation der Fernbeziehung ist hierbei jedoch sicherlich gesondert zu betrachten. Sollte ich sie in der nächsten Woche nicht treffen, dann stünde ein nächstes Treffen erstmal vollkommen in den Sternen. Vielleicht würde Sie dieses Jahr gar nicht mehr nach Berlin kommen, wer weiß.
Andererseits hätte ich sicherlich aber auch eine starke Wirkung, wenn Sie nach Berlin kommt, in die Stadt ihrer Träume, an der so viele gemeinsame Erinnerungen hängen, ohne mich treffen zu können, weil ich mich nicht melde. Ich weiß aber nicht, ob das nicht zu krass wäre, insbesondere unter dem Aspekt, dass Sie dieses Jahr eventuell gar nicht mehr nach Berlin kommen wird.
Ich persönlich tendiere dazu Sie zumindest einmal zu treffen (Café + paar Sachen übergeben) und einfach darüber plaudern was so in den letzten 4 Wochen bei uns passiert ist (+ im besten Fall zum Höhepunkt des Gesprächs gehen). Im besten Fall meldet Sie sich danach nochmal für ein zweites „Date“, wo man, wenn das Treffen erfolgreich und locker verläuft, eventuell am Abend auch wieder intimer werden könnte. (Ich denke, dass Sex möglich ist. Die Frage ist nur wie viel es bringt.)
Was haltet ihr davon?
Die wichtigste Frage ist jedoch zunächst: Was schreibe ich ihr nun am Dienstag, um zu erfahren, ob Sie überhaupt in Berlin ist? Meine Hoffnung ist, dass Sie auf Instagram postet, dass sie nach Berlin kommt / in Berlin ist, da ich mir dann die Frage ersparen könnte. Bzw. wäre es überhaupt schlau ihr am ersten Tag zu schreiben oder kommt das nicht wieder zu needy rüber?
Im nächsten Schritt geht es dann noch darum, wie ich am besten in Textform ein Treffen organisiere. Ich habe wie gesagt noch ein paar Sachen von ihr zu Hause zu liegen.
Sollte Sie wider Erwarten doch nicht kommen, gilt es auch hier noch zu überlegen, was und wie ich hier schreiben soll.
Ich freue mich auf eure Beiträge und vielen Dank fürs Lesen!
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