Lysander
Mitglied
- Registriert
- 2 Nov. 2022
- Beiträge
- 7
Hallo zusammen.
Wie vermutlich so ziemlich alle vor mir, habe ich mich in den letzten Wochen durch dieses Forum gelesen. Nun habe ich mich tatsächlich entschlossen, meinen Fall hier einmal zu schildern.
Ich will versuchen, es kurz zu machen. Die Geschichte ist in gewisser Weise komplex… und wohl auch irgendwie verrückt. Sollte ich für euch wichtige Details vergessen, fragt bitte nach.
Es begann vor ca. 4,5 Jahren. Mich (heute 51) hat eine Frau (heute 34) in den sozialen Medien (die Seite mit dem zwitschernden Vogel) angeschrieben. Wir waren zusammen in einer privaten Gruppe von etwa einem Dutzend Personen, hatten vorher aber kaum direkten Kontakt. Ich mochte sie, hatte aber auch ein wenig Bedenken, da ich zu der Zeit verheiratet war (zwei mittelkleine Kinder). Die Ehe war zu dem Zeitpunkt eigentlich schon hinüber, aber es gab noch keine offizielle Trennung.
Im Folgenden schrieben wir uns jeden Tag in einem eigenen Chatraum auf besagter Seite. Und so langsam rutschte ich in das ganze „Dilemma“ hinein, während sie den Kontakt forcierte. Schon nach wenigen Wochen schrieben wir uns täglich. Bald von morgens bis abends in jeder freien Minute.
Nach ein paar Monaten glaubte sie, ich würde mich nicht von meiner damaligen Frau trennen wollen und beendete den Kontakt. Ich habe dann drei Wochen später die Trennung mit meiner Frau vollzogen (die war ohnehin fällig) und habe mich weitere drei Wochen später erneut bei meiner „Neuen“ gemeldet.
Somit begann eigentlich dann vor ziemlich genau 4 Jahren unsere „Beziehung“. Spoiler: Wir haben uns bis heute nicht ein einziges Mal gesehen.
Wichtig ist an dieser Stelle noch, dass ich trotz Scheidung im Februar 2020 zwangsweise noch immer mit meiner Exfrau und den Kindern in einem Haus lebe. Der Plan war ursprünglich, dass ich im Haus bleibe und meine Ex mit den Kindern eine geeignete Wohnung in der Nähe sucht. Auch wegen der Schule. Dies war bis heute leider erfolglos. Corona hat die Wohnungssuche noch zusätzlich verschlimmert. Es gab einfach nichts zu finden. Das Haus ist groß genug, wir leben quasi in getrennten Wohnungen, aber die räumliche Trennung war einfach nicht möglich.
Mit der „Neuen“ intensivierte sich in der Folge der Kontakt. Sie war auch die Erste von uns beiden, die sagte „ich hab‘ dich lieb“ und später „Ich liebe dich“. Sie war diejenige, die von Zusammenziehen und Kindern sprach. Einer gemeinsamen Zukunft. Und Stück für Stück übernahm ich diese Vorstellung. Sie wurde letztlich auch zu meinem tiefen Wunsch. Sie erzählte mir alles aus ihrem Leben. Auch von ihren schlimmen vorigen Beziehungen, von denen sie schwer enttäuscht wurde.
Wir wollten uns immer treffen. Aber auf ihrer Seite kam immer etwas dazwischen. Meist Krankheiten oder Unfälle. Sie wohnte damals noch Zuhause bei ihren Eltern. Etwa 450 km von meinem Wohnort entfernt.
Dann kam Corona. Da einer ihrer Elternteile an einer Krankheit litt, bei der eine Coronainfektion u.U. tödlich gewesen wäre, wollte sie kein Treffen bevor wir nicht alle geimpft waren. An dem Tag, an dem sie die dritte Impfung bekommen sollte und ein Treffen nach vielen langen Monaten endlich wieder näherrückte, kam die Flut in NRW. Ihr Haus war auch betroffen. Die Eltern sind ins Hotel und sie ist zu ihrem Bruder gezogen, der in der Nähe wohnte. Ein paar Monate später sind ihre Eltern weiter nach Süddeutschland gezogen.
Schließlich hieß es Anfang dieses Jahres, sie würde mit ihrem Bruder in eine andere Stadt ziehen (nun ca. 550 km von mir), da sie nicht allein leben wollte und ihr Bruder sein Studium in dieser anderen Stadt abschließen wollte. Ich konnte das zu dem Zeitpunkt nicht richtig einsortieren, habe das aber akzeptiert. Zumal sie keine Andeutung gemacht hat, dass dies für uns ein Problem wäre, sondern sich mir gegenüber weiterhin wie zuvor verhalten hat.
Ich ahnte aber irgendwann kurz vor ihrem Umzug, dass es was mit mir zu tun haben könnte, weil bei mir aufgrund der Wohnungssituation noch immer keine räumliche Trennung stattfinden konnte. Ich habe dann entschieden, mir vorerst eine kleinere Wohnung zu suchen, um dann ins Haus zurückzukehren, sobald meine Exfrau mit den Kindern eine Wohnung gefunden hätte.
Zwei Wochen nach ihrem Umzug in die andere Stadt hatte ich das der „Neuen“ mitgeteilt. Sie war sehr entsetzt, gab mir die Schuld daran, dass sie nun in der neuen Stadt leben müsste, die ihr nicht gefällt, weil sie mich erst nach der räumlichen Trennung mit meiner Exfrau treffen wollte (was sie vorher nie gesagt hat)… und verschwand. Zwei Tage später hat sie meine Nummer aus ihrem Handy gelöscht.
Ich kannte dieses Verhalten von ihr. Es war schon einige Male vorgekommen, dass sie sich komplett zurückzieht, unsere „Beziehung“ beenden wollte, inklusive Nummer löschen etc. Sie ist dann vollkommen wie vom Erdboden verschluckt. Baut meterdicke, hohe Wände auf. Man kommt nicht an sie heran. Die längste dieser Phasen dauerte 5 Wochen, bis ich wieder einen Zugang zu ihr bekam. Nun sind es aber schon über 5 Monate. Ich komme dieses Mal nicht über diese Mauern.
Zuletzt sagte sie, dass es jetzt nun einmal ist, wie es ist. Sie wolle im nächsten Jahr einen neuen Job in der Nähe ihrer Eltern suchen, dass sie mir wünscht, ich würde eine tolle Frau finden, weil ich das verdient hätte… Und dass sie mich liebt.
Ich finde die Story selbst schräg. Wie gesagt, ich bin da immer weiter hineingerutscht. Ich kenne Trennungen, aber tatsächlich habe ich noch nie so gelitten, wie ich es jetzt gerade tue. Bei einem Menschen, den ich nicht mal mit eigenen Augen gesehen habe. Da ist etwas Besonderes an dieser Frau und auch an der Beziehung, die wir zueinander hatten. Ich halte sie für einen überaus ehrlichen Menschen, die niemandem etwas vorspielt. Doch nun weiß ich nicht, wie ich mich weiter verhalten soll. Ich möchte sie zurück und sie endlich wenigstens einmal sehen, damit wir beide eine reelle Chance haben.
Vielleicht hat hier jemand eine Idee. Ich würde mich freuen. Fragen beantworte ich gern.
Danke und liebe Grüße
Wie vermutlich so ziemlich alle vor mir, habe ich mich in den letzten Wochen durch dieses Forum gelesen. Nun habe ich mich tatsächlich entschlossen, meinen Fall hier einmal zu schildern.
Ich will versuchen, es kurz zu machen. Die Geschichte ist in gewisser Weise komplex… und wohl auch irgendwie verrückt. Sollte ich für euch wichtige Details vergessen, fragt bitte nach.
Es begann vor ca. 4,5 Jahren. Mich (heute 51) hat eine Frau (heute 34) in den sozialen Medien (die Seite mit dem zwitschernden Vogel) angeschrieben. Wir waren zusammen in einer privaten Gruppe von etwa einem Dutzend Personen, hatten vorher aber kaum direkten Kontakt. Ich mochte sie, hatte aber auch ein wenig Bedenken, da ich zu der Zeit verheiratet war (zwei mittelkleine Kinder). Die Ehe war zu dem Zeitpunkt eigentlich schon hinüber, aber es gab noch keine offizielle Trennung.
Im Folgenden schrieben wir uns jeden Tag in einem eigenen Chatraum auf besagter Seite. Und so langsam rutschte ich in das ganze „Dilemma“ hinein, während sie den Kontakt forcierte. Schon nach wenigen Wochen schrieben wir uns täglich. Bald von morgens bis abends in jeder freien Minute.
Nach ein paar Monaten glaubte sie, ich würde mich nicht von meiner damaligen Frau trennen wollen und beendete den Kontakt. Ich habe dann drei Wochen später die Trennung mit meiner Frau vollzogen (die war ohnehin fällig) und habe mich weitere drei Wochen später erneut bei meiner „Neuen“ gemeldet.
Somit begann eigentlich dann vor ziemlich genau 4 Jahren unsere „Beziehung“. Spoiler: Wir haben uns bis heute nicht ein einziges Mal gesehen.
Wichtig ist an dieser Stelle noch, dass ich trotz Scheidung im Februar 2020 zwangsweise noch immer mit meiner Exfrau und den Kindern in einem Haus lebe. Der Plan war ursprünglich, dass ich im Haus bleibe und meine Ex mit den Kindern eine geeignete Wohnung in der Nähe sucht. Auch wegen der Schule. Dies war bis heute leider erfolglos. Corona hat die Wohnungssuche noch zusätzlich verschlimmert. Es gab einfach nichts zu finden. Das Haus ist groß genug, wir leben quasi in getrennten Wohnungen, aber die räumliche Trennung war einfach nicht möglich.
Mit der „Neuen“ intensivierte sich in der Folge der Kontakt. Sie war auch die Erste von uns beiden, die sagte „ich hab‘ dich lieb“ und später „Ich liebe dich“. Sie war diejenige, die von Zusammenziehen und Kindern sprach. Einer gemeinsamen Zukunft. Und Stück für Stück übernahm ich diese Vorstellung. Sie wurde letztlich auch zu meinem tiefen Wunsch. Sie erzählte mir alles aus ihrem Leben. Auch von ihren schlimmen vorigen Beziehungen, von denen sie schwer enttäuscht wurde.
Wir wollten uns immer treffen. Aber auf ihrer Seite kam immer etwas dazwischen. Meist Krankheiten oder Unfälle. Sie wohnte damals noch Zuhause bei ihren Eltern. Etwa 450 km von meinem Wohnort entfernt.
Dann kam Corona. Da einer ihrer Elternteile an einer Krankheit litt, bei der eine Coronainfektion u.U. tödlich gewesen wäre, wollte sie kein Treffen bevor wir nicht alle geimpft waren. An dem Tag, an dem sie die dritte Impfung bekommen sollte und ein Treffen nach vielen langen Monaten endlich wieder näherrückte, kam die Flut in NRW. Ihr Haus war auch betroffen. Die Eltern sind ins Hotel und sie ist zu ihrem Bruder gezogen, der in der Nähe wohnte. Ein paar Monate später sind ihre Eltern weiter nach Süddeutschland gezogen.
Schließlich hieß es Anfang dieses Jahres, sie würde mit ihrem Bruder in eine andere Stadt ziehen (nun ca. 550 km von mir), da sie nicht allein leben wollte und ihr Bruder sein Studium in dieser anderen Stadt abschließen wollte. Ich konnte das zu dem Zeitpunkt nicht richtig einsortieren, habe das aber akzeptiert. Zumal sie keine Andeutung gemacht hat, dass dies für uns ein Problem wäre, sondern sich mir gegenüber weiterhin wie zuvor verhalten hat.
Ich ahnte aber irgendwann kurz vor ihrem Umzug, dass es was mit mir zu tun haben könnte, weil bei mir aufgrund der Wohnungssituation noch immer keine räumliche Trennung stattfinden konnte. Ich habe dann entschieden, mir vorerst eine kleinere Wohnung zu suchen, um dann ins Haus zurückzukehren, sobald meine Exfrau mit den Kindern eine Wohnung gefunden hätte.
Zwei Wochen nach ihrem Umzug in die andere Stadt hatte ich das der „Neuen“ mitgeteilt. Sie war sehr entsetzt, gab mir die Schuld daran, dass sie nun in der neuen Stadt leben müsste, die ihr nicht gefällt, weil sie mich erst nach der räumlichen Trennung mit meiner Exfrau treffen wollte (was sie vorher nie gesagt hat)… und verschwand. Zwei Tage später hat sie meine Nummer aus ihrem Handy gelöscht.
Ich kannte dieses Verhalten von ihr. Es war schon einige Male vorgekommen, dass sie sich komplett zurückzieht, unsere „Beziehung“ beenden wollte, inklusive Nummer löschen etc. Sie ist dann vollkommen wie vom Erdboden verschluckt. Baut meterdicke, hohe Wände auf. Man kommt nicht an sie heran. Die längste dieser Phasen dauerte 5 Wochen, bis ich wieder einen Zugang zu ihr bekam. Nun sind es aber schon über 5 Monate. Ich komme dieses Mal nicht über diese Mauern.
Zuletzt sagte sie, dass es jetzt nun einmal ist, wie es ist. Sie wolle im nächsten Jahr einen neuen Job in der Nähe ihrer Eltern suchen, dass sie mir wünscht, ich würde eine tolle Frau finden, weil ich das verdient hätte… Und dass sie mich liebt.
Ich finde die Story selbst schräg. Wie gesagt, ich bin da immer weiter hineingerutscht. Ich kenne Trennungen, aber tatsächlich habe ich noch nie so gelitten, wie ich es jetzt gerade tue. Bei einem Menschen, den ich nicht mal mit eigenen Augen gesehen habe. Da ist etwas Besonderes an dieser Frau und auch an der Beziehung, die wir zueinander hatten. Ich halte sie für einen überaus ehrlichen Menschen, die niemandem etwas vorspielt. Doch nun weiß ich nicht, wie ich mich weiter verhalten soll. Ich möchte sie zurück und sie endlich wenigstens einmal sehen, damit wir beide eine reelle Chance haben.
Vielleicht hat hier jemand eine Idee. Ich würde mich freuen. Fragen beantworte ich gern.
Danke und liebe Grüße