Hallo Ai0,
Ich gebe dir Recht, dass ich eigentlich bei mir anfangen müsste. Nur kann ich das aktuell nicht.
Jetzt gerade bist du durch die Trennung und den Liebeskummer verständlicherweise auch in einer Extremsituation. Es ist doch aber schon einmal gut, dass du bei dir ein Problem erkennst:
Ich weiß, dass ich Probleme damit habe alleine zu sein.
Allerdings habe ich meine Ex immer an erster Stelle gehabt und immer Rücksicht auf andere genommen.
Diesen Satz verstehe ich so, dass du viel Sinn und Selbstwert daraus ziehst, für andere zu sorgen. Das ist einerseits eine sehr liebenswerte Eigenschaft, andererseits gebe ich zu Bedenken, dass andere das nicht zwangsläufig (zumindest in einer extremen Form) von einem möchten. Ich glaube nicht, dass es viele Leute gibt, die das Gefühl mögen, dass der Sinn und das Glück eines Partners (oder Freundes) einzig und alleine von einem selbst abhängt. Ich habe erst vor kurzer Zeit in einem Podcast gehört, dass es für eine erfolgreiche Langzeitbeziehung (auch in sexueller Hinsicht) unheimlich wichtig ist, dass ein Paar nicht ausschließlich zu einem "wir" verschmilzt, sondern jeder auch noch ein starkes "ich" besitzt.
Vielleicht kannst du dieses Bestreben perspektivisch bei dir ja etwas umleiten und dich (das ist jetzt nur eine Idee) ehrenamtlich engagieren. Sei es mit Menschen oder vielleicht auch in einem Tierheim. Oder du unterstützt hier im Forum andere Mitglieder bei ihren Geschichten, auch, wenn du erst einmal "nur" Trost spendest.
Schwierig finde ich dabei auch ein bisschen, dass man Gefahr laufen könnte, die eigenen Gefühle nicht zu ergründen (wenn man sich immer nur auf andere konzentriert).
Hinzu kommt, dass ich angst davor habe am Ende alleine da zu stehen, während sie einen (hoffentlichen nur) Rebound hat.
Naja, betrachte das doch mal so: Rebound Beziehungen sind ja oft nicht erfolgreich, da man eben die Trennung zuvor noch nicht verarbeitet hat. Ist man denn wirklich "erfolgreicher", wenn man sich nach einer Trennung womöglich kopfüber in eine Rebound Beziehung stürzt, anstatt sich erst einmal zu sortieren, zu reflektieren, alles zu verarbeiten und sich dann, wenn es einem wieder gut geht, eine neue Beziehung sucht?
Wenn du wirklich Lust darauf hast zu daten solltest du es natürlich auch tun, keine Frage. Aber ein bisschen daran denken, dass einem vielleicht auch einfach ein netter Mensch gegenüber sitzt, der sich verlieben könnte und ehrlich und offen eine Beziehung sucht, würde ich schon
.
Ich bin gerade dabei den Artikel zur Kristalisation zu lesen. Die Kontaktdaten muss ich noch suchen. Aber es wäre wohl sinnvoll das die Tage in Angriff zu nehmen.
Super
. Wolfgang hat heute auch aktuell noch einen Post zum Umgang mit der Ex in einem anderen Strang gepostet, vielleicht schaust du mal rein:
https://forum.beziehungsdoktor.de/i...ung-plötzlich-keine-gefühle-mehr.13164/page-3
Ich habe halt auch totale Angst vor dem Tag, an dem ich in eine leere Wohnung komme… auch wenn ich ab da an erst anfangen kann zu heilen
Es ist doch gut, dass du jetzt schon weißt, dass du davor Angst hast. Dann kannst du dir jetzt aktiv vorab eine Strategie überlegen, wie du diese Situation für dich abfedern kannst. Vielleicht kann ein Familienmitglied ein paar Tage bei dir übernachten und ihr gestaltet gemeinsam ein bisschen um? Du musst ja nicht renovieren, aber man kann die Optik auch stark verändern, indem man einfach ein paar Möbel umstellt, vielleicht ein paar neue Poster / Bilder aufhängt, neue Kissen aufs Sofa, solche Dinge.
Es gibt noch einen Punkt, der mich aktuell viel beschäftigt: Ich habe am Montag Geburtstag. Wie sollte ich mich ihr gegenüber verhalten?
Dazu hatte ich dir ja oben schon etwas geschrieben, auf keinen Fall sollte sie mitbekommen, dass du traurig bist. Am Besten wäre, wenn du dir tatsächlich etwas aussuchst, was dir auch Spaß macht und du dann auch weniger traurig bist.
Viele Grüße