Liebe Admina Felis - habe ich mir zu Herzen genommen und weggelassen. Auf die Mail bekam ich recht schnell eine Antwort. Eigtl. nett aber auch nur trockene Information. Zuerst fand ich das furchtbar, da ich wohl noch Erwartungen hege, dann aber erschien es mir neutral, bemüht freundlich aber zurückhaltend.
Der nette Satz bestand in einem Gruß von meiner Schwester und meiner Mutter von einem Familientreffen zum Wochenende. Ich dachte, das transportiert den Umstand, dass ich nicht schlecht oder lästernd über sie spreche - oder, dass ich da in der Familie etwas Dampf wegen ihr abgelassen habe. Auch wenn solche Grüße eventuell unpassend sind, vermittelt es vielleicht ein gutes Gefühl.
Ich habe ihr auf die Mail geantwortet, gewohnt unbeschwert und sachlich Orgazeugs abgehandelt. Allerdings nun mit einem PS. Einer kleinen harmlosen Anektote, die nichts mit "uns" zu tun hat. Das wird euch strategisch nicht gefallen - aber das Schlimmste was passieren kann, ist eine Nichtreaktion. Damit wäre alles unverändert zwischen uns.
Ich glaube, wenn ich nicht etwas wage, dass das dann einfach so ausläuft. Ich bin verschiedene mögliche Zustände durchgegangen, in denen sie nun sein könnte, nur um zu bemerken, dass das etwas zu kompliziert wird. Da ich gerade dabei bin, mich selbst zu dekomplizieren, kommen mir nun andere Vorgehensweisen in den Sinn.
Im Grunde ist das ganze Exback zu kompliziert und das liegt schon auch an der Anwesenheit des anderen Typen - dass er schon immer irgendwie da war und ich im Unklaren darüber, was er für Exi bedeutete. Vielleicht wusste sie es auch selbst nicht so genau. Oder wenn sie eindeutig wäre und mir vielleicht mal direkt gesagt hätte, dass es das jetzt war - das würde sie Sache auch vereinfachen. Nicht, dass es jetzt noch von Bedeutung wäre, aber der Schlussstrich steht noch aus, das haben wir bei Trennung ein paar Monate in die Zukunft verschoben, weil niemand von uns beiden die Sache wirklich beenden wollte.
Ich werd mich ab jetzt bei Begegnungen einfach auf mich selbst verlassen. Mich zurücklehnen und mein Charisma die Sache ausspielen lassen. Im Grunde probe ich das schon an anderen Menschen. Und das funktioniert erstaunlich gut. All die Kritik an Ideen und Vorstellungen, gewürzt mit etwas Sarkasmus und Witz, hebe ich mir für Orte und Zeiten auf, an denen das angebracht ist. Also dann, wenn es etwas beschwingt und hitziger zur Sache geht und tatsächlich der Gesprächsinhalt wichtig wird. Das klingt banal und ist für die meisten Menschen wohl normal - für mich ist das aber schon eine Art Persönlichkeitskorrektur.