Lieber Chris,
Ich werde sie spätestens Freitag anrufen und sie fragen, wo wir uns treffen wollen.
Du könntest auch noch bis Samstag warten, dann kannst du ihr die Chance geben, mehr Initiative zu zeigen. Ich verstehe, dass du denkst, du musst ihr jetzt zeigen, dass du bereit bist, mehr Leben in dein Leben zu bringen. Du möchtest ihre Sicht von dir revidieren. Das ist das Paradoxe, das geht leider nicht, in dem du jetzt so viel Organisation übernimmst. Es sollte ganz, ganz locker sein. Wenn du da am Abend vorher nochmal anrufst sogar, dann ist selbst das Druck. Ich würde wenn eine kleine Nachricht schreiben und auch diese nur so 2 Stunden vorher.
Dann kann sie auch entscheiden, ob sie Lust hat zu Lindenberg zu gehen, oder ob wir etwas anderes machen.
Das klingt sehr gut. Du kannst ja auch erstmal verschweigen, dass du Tickets hast und dann so tun, als ob du sie an der Abendkasse kaufen möchtest? Wenn sie also fragt, wie ihr das mit den TIckets macht einfach ausweichend antworten „das ist kein Problem mit den Tickets". Nur eine Idee.
Für Samstag lasse ich es alles auf mich zukommen. Keine Planung von Anfang bis Ende, keinen Zeitplan. Einfach spontan entscheiden, worauf wir Lust haben. Der Abend wird es dann zeigen.
Lass den Abend auch nicht zu lange laufen. Meistens ist das erste Treffen nach der Trennung nur so eine Stunde lang. Also lass es wirklich nicht bis spät abends laufen. Sie soll ja Lust auf mehr bekommen. Je weniger sie da von dir bekommt, desto mehr möchte sie eventuell wieder.
Jeder Mensch braucht eine Person, der er sich anvertrauen kann.
Da möchte ich nochmal Meta zitieren:
Du bist einfach (noch) zu lieb für die EB-Strategie. 
...
Natürlich möchte man sich um diesen geliebten Menschen kümmern. Nur sehe es mal so. Dieser Mensch hat dich aus dem Leben gestrichen. Dieser Mensch wollte nicht mehr, dass du dich um sie kümmerst.
Denke auch an Lukes Worte:
Das mag ja alles sein, Chris. Da seid ihr aber noch ein Paar gewesen. Ihr seid jetzt kein Paar mehr. Sie hat dich verlassen, und du belohnst sie dafür.
Sie darf jetzt leider nicht mehr den lieben Chris haben, an dessen Schulter sie sich ausheulen darf. Weißt du, paradoxerweise sinkst du da in ihrem Ansehen. „Selbst nachdem er Monate nichts von mir bekommt, sitzt er vor mir wie ein braver Hundi.". Das klingt sehr gemein von mir und das tut mir auch leid. Ich meine es nur gut mit diesen Worten. Ich kenne diese Denkweise, war fast mein lebenlang ein Peoplepleaser. Bis ich bemerkt habe, die Leute mögen mich dadurch nicht mehr, im Gegenteil, ich verliere an Respekt. Verstehe mich nicht falsch, du kannst immernoch nett sein. Menschen begegne ich immer mit Respekt und wenn ich Kapazität habe, helfe ich auch, selbst wenn ich nicht eng mit der Person bin. Nur sie hat eben euer Vertrauensverhältnis gebrochen und verdient jetzt noch nicht deine ganze Aufmerksamkeit. Sie wird danach nicht denken „ach der Liebe Chris, er war doch immer für mich da, ich will doch zurück.". Ne, sie denkt sich „ach der arme Chris, mag mich doch noch so sehr, will ich ihn? Will ich ihn nicht? Ach ich weiß nicht, ich hab ja auch Zeit.". Da entsteht keine Anziehung. Anstehung entsteht, in dem es ein Auf und Ab von Nähe und Distanz gibt. Diese Different zwischen Auf und Ab steigert sich langsam mit der Zeit. Ihr seid ganz am Anfang. Da kannst du nicht gleich ein riesen Ab bringen, das fühlt sich dann falsch an. Wenn sie erzählt, kannst du zuhören, bedächtig nicken, ihr alles Gute wünschen und so etwas sagen (nett natürlich) „mensch, das tut mir leid und ich hoffe du findest einen Weg. Lass uns heute alles beiseite schieben und einfach einen entspannten Abend haben.".
Euer Abend sollte wirklich nicht mit belastenden Themen gefüllt sein. Da steh auch was im Strang von Häschen. Das Treffen sollte leicht sein mit leichten Themen.
