Uhhhh, ein passender Smiley
Ist wichtig, dass du dich weiter mit Freunden triffst, und sozialisierst. So trainierst und übst du Kommunikation (auf allen Ebenen), und das ist SEHR SEHR wichtig, wenn ihr euch das nächste mal wieder seht. Denn du willst ihm vieles Sagen und in sein süßes kleines Köpfchen pflanzen, was er wissen und merken soll. Leider funktioniert es nicht, dem ExPartner ins Gesicht zu grunzen, dass man super klasse zu ihm passt, tollen Sex veranstaltet und eine absolute Bereicherung Exis Leben darstellen würde.
Warum klapp das nicht? Na weil Menschen von Hause aus sture Esel sind, die Grundsätzlich erstmal glauben, dass alles genau so ist, wie sie es sich in diesem kleinen Knoten zwischen ihren Ohren zurechtgedacht haben.
Also musste ihm das subtiler vermitteln, so dass er am Ende idealerweise sogar davon ausgeht, dass es einzig und alleine seine Idee war, wieder angekrochen zu kommen, und ER alleine zu der Ansicht gelangt ist, ihr solltet wieder zusammen sein.
Das die Erfolgsgeschichten beim ExBack nicht so häufig sind, hat auch damit zu tun, dass viele einfach ihre Zeit nicht so gut nutzen, wie es erforderlich wäre. Es ist aber erforderlich, dass man zu sich selbst findet, und als erstes lernt, sich selbst zu akzeptieren, zu lieben und anzunehmen. Und das dauert verdammt lange. Oft eben länger als die Kontaktsperre. Wenn man dann diese Ruhe gefunden hat, mit sich selbst im reinen ist und keinen Partner mehr braucht um Lücken zu füllen, stellen viele die soweit gekommen sind fest, dass sie versucht haben diese innere Leere (und nichts anderes sind Lücken) durch ihren Expartner zu füllen. Und an diesem Punkt gilt es eine Entscheidung zu treffen:
Will ich meinen Expartner zurück, weil ich diesen Menschen so tollfinde und ich diese Person liebe, oder passt dieser Mensch einfach nicht zu mir und meinem neuen in sich konsistenten ich? Aber um sich diese Frage überhaupt stellen zu können, musst du deine Innere Mitte, oder dein Gleichgewicht, oder dein Mojo, oder wie auch immer man das nennen will finden und erreichen. Und nicht nur den Weg dahin kennen, sondern ihn auch gegangen sein.
Wenn man die vorrangegangene Frage jetzt für sich mit "Ja ich will!" (*höhöhöhöhö - lol*) beantwortet hat, dann kommt die eigentliche Crux, denn dein Partner hat es jetzt vielleicht mit einer anderen Person zu tun und muss entscheiden, ob diese Person gefällig ist, oder nicht.
Hat der Partner selbst nur versucht eine Lücke zu füllen, und war vielleicht noch garnicht so weit eine echt Beziehung einzugehen, sondern wollte eigentlich nur Methadon für ein eigenes Leiden, und hat festgestellt, dass man ihm nicht "geholfen" hat, kann es passiert sein, dass der Partner einen kategorisch disquelifiziert hat.
Klingt hart, ist es auch. Denn aus dieser Kategorie muss man raus kommen, und gleichzeitig muss der Partner an sich arbeiten, das Problem erkennen, und dieses Loch anfangen selbst zu stopfen, um eben auch in sich konsistent werden. Viele Menschen reflektieren nicht nach einer Partnerschaft, sondern gerade als Verlasser schließen mit "hat halt nicht gepasst" ab und leben genau so weiter. Diese Menschen werden immer wieder die selben Fehler machen, und immer wieder an der selben Stelle abspringen. Wenn wir jemanden im Bekanntenkreis haben, können wir ihn darauf hinweisen, so dass er, vielleicht anfängt über soetwas nach zu denken, aber um unsere Exis darauf hinzuweisen sind wir die Falschen, weil die Intention da ja sofort klar ist, und alles was man dann sagt als Wiedervereinigungsversuch undurchdacht in die Rundablage (Papierkorb) wandert.
War es keine primäre Sockenstopfbeziehung, sondern war da echtes Interesse am anderen Menschen, als Person, waren da richtige Gefühle, weil dieses Geschöpf das man da gefunden hat einfach so
<insert Liebeserklärung hier> war, dann kann das Folgende eintreten:
Wenn man sich kennen lernt, hat man eine "Vermutung" davon, wie ein Mensch so ist, unabhängig davon wie dieses Bild zustande gekommen ist, weicht diese mal mehr, mal weniger vom Realbild ab. Das heißt im Laufe der Beziehung revidieren wir das Bild unserer Partner. Wenn dieses neue Bild (welche nicht mal der Realität entsprechen muss) nicht gefällt, kann es zur Trennung kommen.
Für ein ExBack in etwas kürzeren Beziehungen, liegt genau da, so denke ich, die eigentliche Chance. Denn unsere Exis haben sich in uns verliebt, und irgendwie hat sich deren Bild von uns geändert. Die Chance ist, dass wir uns am Anfang, als wir uns kennen lernten und die Liebe erblühte (*brrr* klingt das rosa), relativ entspannt verhalten haben, und recht nah an unserem tatsächlichen unbeeinflussten Wesen dran waren. Dann läuft irgendetwas schief, man gerät aus dem Gleichgewicht, merkt dass es holperig wird und die Beziehung gefährdet ist, versucht gegenzusteuern, gerät in den Panikmodus, und baut einfach einen Horst nach dem anderen und *krach-bumm* alles fällt zusammen, weil der Beziehungs-Kolos sozusagen auf tönernen Füßen stand. Wir waren nicht so gut gefestigt, wie wir dachten, haben vielleicht sogar noch den Schreck und Horror einer vergangenen Trennung in den Gliedern gespührt, und das eine kam dann eben zum anderen.
Findet man nun eine Möglichkeit innere Ruhe Zufriedenheit zu erlangen, ist unerschütterlich und selbstbewust, so wird man auch tatsächlich so, wie man am anfang auf den Partner wirkte. Man ist nichtmehr needy, nicht mehr "gierig", und stinkt geradezu nach Zuversicht, weil man ja nichts mehr verlieren kann - logisch, wir habe ja schon alles verlohren, wesswegen wir hier angemeldet sind, und können nur gewinnen.
Diese Ruhe, Zuversicht, Selbst-ständig-keit (man kann alleine stehen,
braucht niemanden um sich anzulehnen, wenn man es tut, dann weil man es so will und weils kuschelig ist) und dieses Selbstvertrauen, sind (für mich jedenfalls) verdammt sexy.
Und DANN, kann der Expartner sich auch wieder in einen vergucken, und die neue Beziehung kann dank der erreichten inneren Stabilität diesesmal entspannter und kräftiger wachsen.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
Du siehst also es gibt viele teils bequemere Möglichkeiten Abzweigungen zu nehmen, die nicht dazu führen, dass man sich wieder trifft, und am Ende muss man sogar noch darauf vertrauen, dass der Expartner auch weitergefahren ist, und sich nicht irgendwo verfranzt hat.
Ich habe für mich übrigens beschlossen, sollte ich mit meiner Holden nicht wieder zusammen kommen, dann lag es sicher nicht daran, dass ich mich nicht getraut habe los zu fahren.