Urban Lady
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Ihr Lieben,
ich freue mich auf frische Ideen und Input, da ich nicht gerade beziehungssicher bin und es diesmal anders & richtig machen möchte. Mein Ex ist mir wirklich wichtig.
Ich habe mich am 05.01.2020 von ihm getrennt, ich bin also die Verlasserin (TT2).
Wir hatten am 06.01. kurz miteinander gemailt, am 07.01. habe ich ihn zufällig kurz getroffen (kaum Worte gewechselt, ich bin regelrecht geflohen). Am 10.01. hatte ich ihn um eine vierwöchige KS gebeten, welche ich am 07.01. mit einem Pling aufgehoben habe.
Das Ganze ist eher planlos erfolgt, da ich im Januar dieses Forum noch nicht kannte und ich mich dann erst einmal über zwei Wochen durch den Cappu-Strang gelesen habe. Da konnte ich schon Einiges rausziehen, aber insgesamt bin ich noch recht planlos. Auch, weil ich bislang noch keinen vergleichbaren Strang gefunden habe, in dem jemand selbst als TT2 verlassen hat.
Ich finde die Kommentare von Felis sehr hilfreich und werde nun erst einmal das Forum auf ihre und Wolfgangs Kommentare durchforsten.
Falls sich Jemand die Mühe macht, meine laaaaaange Geschichte durchzulesen, freue ich mich wahnsinnig über Feedback oder auch Tipps, welche Stränge zu meiner Geschichte passen, wo ich ggf. in diesem Forum, bzw. der Internetpräsenz von Wolfgang weitere Infos finde, die passen könnten.
Zu meiner Story
Zu mir:
Ich bin 51, Großstädterin, Akademikerin. Vom Typ her bin ich unabhängig: Wohne seit über 20 Jahren im Singlehaushalt (meine Hunde sind meine Familienmitglieder, ich bin nicht einsam) und bin seit über 15 Jahren selbstständig tätig.
Vorgeschichte: Bei den beiden letzten Partnerschaften habe ich mich getrennt (eine Übung im Loslassen), war beide Male dabei der subdominante Part & TT2.
In der vorletzten "Beziehung" (sie lief 4 Monate) war mein Exex frisch getrennter Singledad von einem Dreijährigen mit bipolarer Mutter - die Beziehungschance war daher von Anfang an unrealistisch. Im Prinzip verhielt sich dieser Mann nach klassischem "Narzissten-Muster" (Liebesgeständnis nach einer Woche, direkte Urlaubsplanung, Pläne bis ins Rentenalter etc. - dann sehr schnell sexuell distanziert, aber weiterhin auf sprachlicher Ebene verbindlich, dennoch mit immer größerem Abstandsbedürfnis / ich habe mich noch niemals so einsam gefühlt in Anwesenheit eines "geliebten" Menschen). Da ich bis auf die vierjährige Pause während Krankheit/Tod meines Vaters ein sexuell aktiver Mensch bin und Nähe zum großen Teil über die körperliche Ebene auslebe, habe ich die Beziehung aufgrund der großen Fallhöhe im Vergleich zum Beginn relativ zügig beendet.
Ich erwähne diesen Hintergrund, damit meine aktuelle Geschichte ggf. besser eingeordnet werden kann.
Zu meinem Ex:
Er ist 53 und ich fühle mich mit ihm prinzipiell auf Augenhöhe.
Er ist (Mr.)Latino, ist werde ihn daher hier auch so nennen. Und im Prinzip das Gegenteil (Physiognomie, Kultur, Nationalität..) vom Exex, dennoch sehe ich Parallelen in meinem Verhalten und seinem Dominanzpart. Eigentlich spielt das keine große Rolle, aber vielleicht doch unterstützend für euer Verständnis: Er ist nur minimal größer als ich. Eine Tatsache, die mich am Anfang gestört hat. Ihn angeblich überhaupt nicht - er mag große, schlanke Frauen -, doch obwohl er hohe Absätzen (auch an mir) mag (er steht auf Weiblichkeit), lief er meistens auf der Seite des Bürgersteigs, die ihn größer erscheinen lässt und hat das Thema oft kommentiert....
Wir wohnen beide seit über 30 Jahren in unserer Stadt, nicht weit voneinander entfernt. Wir haben eine ähnliche Biographie, es gibt auch Überschneidungen in unserem Bekanntenkreis. Er ist ebenfalls selbstständig - war es immer, was ich schätze - auf einem Gebiet, dass nicht weit von meinem entfernt liegt. Allerdings hat er seinen Beruf durch Praxis erworben und aufgrund seiner frühen Vaterschaft nicht studiert, was er etwas bedauert. Sein Elternhaus gehört wie meines zur Mittelschicht.
Er ist seit dem letzten Jahr Großvater, seine Familie ist ihm sehr wichtig. Er ist dennoch ebenfalls kein "klassischer" Beziehungstyp: Wurde mit 24 Vater und trennte sich, als sein Sohn 3 Jahre alt war; zu einem Zeitpunkt, als es mit Kindesmutter noch "gut" lief - um zu vermeiden, dass die Beziehung ins "Häßliche" rutscht und dann uU nachhaltig beim weiteren Großziehen des Kindes gestört ist. Dies war auch seine längste Beziehung (fast 7 Jahre - ohne den Sohn hätte er sich wegen Inkompatibilität früher getrennt), später hatte er eine vierjährige transkontinentale Fernbeziehung (wie ich; damals noch schwierig ohne digitale Verständigungsmöglichkeiten) und dann in seinen Vierzigern eine längere (ich bin mir nicht sicher - ich glaube, es waren 2 Jahre) Beziehung zu einer Frau, die zwar ihre eigene Wohnung hatte, aber mehr oder minder bei ihm wohnte. Diese 3 Frauen hat er auch geliebt. Die anderen Beziehungen waren ohne Liebe (er ist monogam, auch in diesen Beziehungen).
Diese letzte Beziehung "nahm ihm die Luft zum Atmen". Er hatte gefühlt nur noch eine Ecke in seiner Whg, in der er sich zurück ziehen konnte. Nachts - er "kann" (O-Ton) idR nicht mit der Partnerin das Bett teilen, weswegen er in vielen "Beziehungen" nicht über Nacht geblieben ist oder in getrenntem Zimmer geschlafen hat - hat er sie aus Versehen mehrmals aus dem Bett geschubst, was wohl zu einer nachhaltigen Störung geführt hat. Diese Beziehung führte (seiner Meinung nach) vor 3 oder 4 Jahren zu einem Herzinfarkt: Er war mehrere Stunden halbseitig gelähmt, konnte mehrere Tage nicht richtig sprechen, war eine Weile im KH und bekam für ein Jahr einen Mini-EKG implantiert, um seine Herzströme zu messen, da die Mediziner den Grund für den "Infarkt" nicht finden konnten. Er hatte während dieser Zeit ein Erlebnis, bei dem er dachte, er würde sterben (Todesangst!) - nach dem Auslesen des Geräts wurde aber ersichtlich, dass sein Herz normal funktioniert hat. Er kam zum Schluß, dass die Beziehung (bzw. Beziehungen im allgemeinen, wenn sie "die Luft zum Atmen nehmen") ihn existenziell bedroht. Seine Ex war geschäftstüchtiger als er (sagt er): er hatte ihr gleich am Anfang der Beziehung eine hohe Summe geliehen, da eine Steuerrückzahlung fällig war - sie hat ihm dafür auf ihren Namen (weil sie mehr Umsatz hatte und es deswegen steuerlich besser geltend machen konnte) ein Auto geleast und einen ziemlich teuren Computer (Arbeitsgerät) gekauft. Als er sie dann ohne Ankündigung verlassen hat - längerer Aufenthalt in seiner Heimat - hat sie in der Zeit Auto und Computer mitgenommen. Da das Auto auf ihren Namen läuft, ist er seitdem an sie gebunden (er benötigt es zum arbeiten und kann sich kein neues leisten), es dauerte auch länger, bis er seinen Arbeitscomputer zurück bekommen hat.
Seitdem ist Mr. Latino nachhaltig geschädigt, würde ich sagen. Vor mir hatte er dann eine zweijährige F+ (die sich für die Dame trotzdem wie eine feste Beziehung angefühlt hat, da es Beide unterlassen hatten, den Status - es begann offiziell als F+ - im Verlauf der Beziehung wieder zu thematisieren), in der er kein einziges Mal gemeinsam mit seiner Flamme übernachtet hat. Sie hat sich dann getrennt, weil verständlicherweise ihre Bedürfnisse zu kurz kamen.
Diese beiden Geschichten baumelten schon seit dem Anfang unserer Beziehung als Damoklesschwert über unser Miteinander.
Des Weiteren ist Mr. Latino sportbesessen (aktiv und passiv).
Zu unserer Geschichte:
Während ich mich mit dem liebe-schwörendem Exex (Wortebene hui) unglaublich einsam gefühlt (Handlungsebene pfui), hat mir Mr. Latino kein Wort zuviel geschenkt (Wortebene pfui), mich aber auf der Gefühlsebene befriedigt (Handlungsebene hui).
Das Beziehungsmuster sah in beiden Fällen ähnlich aus: Zu wenig Beziehungssicherheit -> zu viel Bedürftigkeit meinerseits -> nachlassende Bedürftigkeit seinerseits -> Ablaschen und Gemeinheiten seinerseits -> noch weniger Beziehungssicherheit meinerseits = ein Teufelskreis
Wir waren insgesamt 6,5 Monate zusammen. Hatten uns letzten Sommer über ein Dating-Portal kennengelernt, bzw. schon 2 Jahre früher - zwischenzeitlich hatte er sich wegen der F+-Beziehung dort abgemeldet (unser Gespräch war damals im Sande verlaufen; ich kann mich allerdings daran gar nicht erinnern). Ich hatte das Gespräch mit ihm nur begonnen (er entsprach auf den Bildern nicht gerade meinem Typ; außerdem mag ich Südländer - das hört sich jetzt rassistisch an, entschuldigt bitte - nicht besonders, da ich mit ihnen zuviel Machohaftes verbinde), weil ich ein bisschen nach der Exex-Trennung daten wollte. Ohne Interesse an einer Beziehung oder sexueller Nähe. Ich traf ihn nur wenige Tage nach der Trennung, die ich natürlich in keinster Weise verarbeitet hatte.
Er ist charmant, lustig und sympathisch und ich mochte ihn auf Anhieb - ohne mich gleich körperlich angezogen zu fühlen. Weil er nett und verbindlich war & weil ich mich über Ablenkung freute, habe ich ihn weiterhin getroffen.
Wir haben festgestellt, dass wir uns in den letzten Jahrzehnten in ähnlichen "Szenen" bewegt hatten und Gemeinsamkeiten festgestellt (Musik- und Filmgeschmack, die Liebe zu unserer Stadt, Tag- /Nachtrhythmus: früher gerne "am Feiern", heute lieber häuslich und früher auf den Beinen, gesunder Lebensstil ohne Alkohol, und dann natürlich unsere Selbstständigkeit mit der verbundenen wiederkehrenden finanziellen Unsicherheit & Leerläufen und die resultierende professionelle Nähe). Er war meistens wunderbar mit meinen Hunden undundund..
Im Laufe des kommenden Monats haben wir uns platonisch gedatet. Er schien schüchtern, musste ja auch um mich kämpfen, bis ich eine körperliche Anziehung aufgebaut habe. Ich war da noch die Dominante, habe aber auch seine Unabhängigkeit & sein Selbstbewusstsein bewundert: obwohl ich offensichtlich weniger Interesse hatte, war er nie aufdringlich oder übertrieben interessiert. In unserer ersten gemeinsamen Nacht haben wir nur angezogen gekuschelt und ein bisschen geknutscht. Obwohl er seine Schwierigkeiten mit dem Schlafen erklärt hat, wollte er, dass ich bei ihm im Bett bleibe. Ich bin trotzdem ins Gästezimmer umgezogen (obwohl es okay für ihn war, dass die Hunde dabei sind; ich war aber zu aufgeregt, deswegen habe ich die Hunde vorgeschoben).
Er stellte überrascht fest - es sei die absolute Ausnahme -, dass er neben mir gut ein-und durchschlafen kann. Das kann er sonst nicht (normalerweise machen es ihm die Geräusche/Atmen/Geruch der Partnerin unmöglich, richtig zu schlafen; und Schlaf ist für ihn existenziell, er fürchtet ansonsten um seine (Herz-)Gesundheit).
Wir waren dann sofort fest zusammen, es folgten ein paar wunderschöne Wochen. Er war romantisch, verbindlich & verständnisvoll (meine Hunde und die Bettsituation ist generell ein schwieriges Thema). Er las mir wie auch in der platonischen Datingphase meine Wünsche von den Augen ab. Er lud mich sofort auf meine Anregung hin übers Wochenende zu einem Wochenendtrip ein - kündigte da allerdings an, dass es nur ein "Urlaub" sei, deswegen dürfte ausnahmsweise ich alles bestimmen (hab ich damals noch für einen Scherz gehalten). In den Sommerwochen baute er nachts ein Bett auf der Terrasse (wir kamen kaum zum Schlafen). Und nannte mich seine Königin oder Hexe, weil ich so viel Macht über ihn habe (eigentlich mag ich Hexen, da er aber auch seine Herzschmerz-Ex so nannte, störte es mich - er erklärte mir dann, dass es weiße und schwarze Hexen gibt - ich sei eine weiße).
Im Bett war es (immer, bis zum letzten Morgen) fantastisch. Er zeigt in der Öffentlichkeit nur ungern Gefühle (Händchenhalten/Küssen), lebte das zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht so deutlich aus. Nachts war er sehr zärtlich und ich fühlte mich geborgen (ich hatte noch nie einen Partner, der so anhänglich ist; es war jede Nacht wunderschön). Sexuell stellte er meine Wünsche fast ausschließlich über seine eigenen (er zieht seine Befriedigung daraus, seine Partnerin zu befriedigen). Er ist erfahren im Bett, meine sexuellen Vorlieben waren trotzdem neu für ihn (was er sehr genoss). Er hat mir noch eine Woche vor unserer Trennung gesagt, dass er gar nicht versteht, was ich da mit ihm mache - ich hätte die sexuelle Macht über ihn. Eigentlich kann er sich gut beherrschen und zögert sein Kommen lange heraus. Bei mir hatte er sich oft nicht unter Kontrolle. Selbst wenn er keinen Sex wollte, wenn es mal schlecht zwischen uns lief (obwohl es abends fast immer schön war, egal, wie der Tag gelaufen war) oder wenn er sein Kommen hinaus zögern wollte - er konnte mir einfach nicht widerstehen.
Nach dieser ersten Zeit also, als es sehr innig war, hat er sich plötzlich stark zurück gezogen. Das ging "von einem Tag auf den anderen" (fühlte sich zumindest so an, es gab sicherlich Vorzeichen). Er hatte einen zweiwöchigen Intensiv-Job, das passte also gut (davor hatte er einen anderen Auftrag, da konnten wir uns trotzdem - zwar weniger - sehen). Er hatte mir schon davor gesagt, dass er während seiner Jobs uU wochenlang alleine sein muss bzw. möchte (muss sich konzentrieren, hat lange Arbeitszeiten und braucht seinen Schlaf). Er sagte mir also, dass er mich während der Vorbereitungswoche kaum sehen wird und danach wahrscheinlich auch Zeit für sich braucht, um erstmal wieder "anzukommen". Ich war ziemlich verletzt, auch weil währenddessen mein Geburtstag war und er mir schon gesagt hat, dass dies keine Rolle für ihn spielen würde (ebensowenig Weihnachten oder andere Feiertage - nur Silvester sei ein Grund für ihn, zu feiern: da beginnt ein neues Jahr, das könnten wir ja dann gemeinsam tun).
Er wollte mich am Bday also eigentlich nicht treffen, nur auf mein Drängen hin kam er kurz nach der Arbeit vorbei und wir gingen zusammen essen - das ich bezahlt habe, weil er kein Bargeld dabei hatte (er hat oft bezahlt, bis zum Schluss - das war eigentlich sehr ausgewogen, tendenziell hat er etwas mehr bezahlt als ich, obwohl ich nicht wollte, dass das überhand nimmt) - das hat mich zusätzlich verletzt, auch wenn es dafür eine Erklärung gab. Kein Geschenk, keine Aufmerksamkeit, kein Nichts...
Ich habe mich daraufhin selbst stark zurückgenommen. Weil er von sich aus nach Beendigung seines Jobs nicht nach einem Treffen gefragt hat (wir texteten meistens mehrmals täglich) wollte ich auch nicht den ersten Schritt machen - zumal er angekündigt hatte, dass er Zeit zur Dekompression benötigt. Nach einer Woche habe ich aber dann vorgeschlagen, am Wochenende was Schönes zusammen zu unternehmen. Daraufhin kam, dass er nun nix Außergewöhnliches mehr machen will, sondern einfach nur noch sein Ding. Er hätte mich die ganze Woche über vermisst, aber dann auch irgendwann nicht mehr, da ich "ihn weggestoßen hätte" (Shittest?). Er hat mir dann indirekt mit dem Schluß gedroht. Daraufhin bin ich zu ihm gefahren und wir haben kräftig gestritten, uns danach aber versöhnt.
Ab da änderte sich viel: Ich war fast nur noch bei ihm zu Besuch (er hat sowieso nur 1x auf mein Drängen hin bei mir übernachtet - angeblich wegen der Hunde, da er wegen ihnen "sein Territorium" benötigte; mich aber öfters besucht), er hat dann oft stundenlang Ballsportarten geschaut oder ging zum Sport, während ich da war. Was mich anfangs gestört hat, es fehlte irgendwie eine Überleitung zum plötzlichen "Alltag". Die Treffen waren trotzdem weiterhin spontan; ohne Vorplanung, wenn ich gegangen bin.
Er hat oft Fleisch gegessen, wenn ich da war - was mich nicht störte, ganz im Gegenteil, ich habe ihn dazu von Anfang an ermutigt (ich bin Vegetarierin) - allerdings hatte er bis dahin von sich aus darauf verzichtet, weil es ihm unangenehm war vor mir. Dafür hieß es dann plötzlich, seit seiner Beziehung mit der Herzschmerz-Frau sei er "knoblauchallergisch" (sie war es wirklich, er hat aber ein paarmal in meiner Gegenwart beim Italiener Speisen mit Knoblauch gegessen, hatte also nur einen Abneigung entwickelt) und wenn ich welchen essen würde, dann würde er mich 5 Tage nicht küssen ... Alltagsunterdrückungen wie diese eben..
Und ich habe es mit mir machen lassen, habe ihn auch dadurch in die dominante Stinkstiefelecke gedrängt. Das tut mir heute leid für uns Beide.
Zu dem Zeitpunkt haben wir uns schon viel gestritten (das regelmäßige Streiten fing direkt nach unserem Wochenendtrip am Anfang an; oft wusste ich nicht einmal, worüber - bis ich dann irgendwo gelesen habe, dass das typisch sei für Männer aus seiner Heimat: Drama, Drama ...). Ein Hauptthema war über mehrere Monate die "Hundefrage", da sie mit im Bett schliefen. Das konnte ich verstehen. Doch mein Lösungsvorschlag wurde abgeschmettert: Ich wollte einen Hundezwinger mitbringent. Er wollte aber keine "Hundemöbel" in seiner Wohnung, weil das einen "Eingriff in sein Territorium" (das hat er wirklich oft betont) bedeutet hätte, sie könnten doch genauso gut auf einer alten Decke schlafen....
Ansonsten war er lieb zu den Hunden. Zu mir war er bis auf die Streitigkeiten meistens süß, hat mir z.B. immer "meine Hauskleidung" frisch gewaschen rausgelegt (ein bisschen zweischneidig, denn dadurch hat er mich seinem Territorium "einverleibt"). Ich hatte dort meine Zahnbürste (die hatte er mir gleich in der ersten Nacht hingelegt), meine Hausschuhe und die Hunde hatten ihren Wassernapf deponiert - den er allerdings in der Abwesenheit unter den Schrank schob, weil es ihn sonst zu sehr "belastet" hätte -, ansonsten aber nichts.
Das fand ich zunehmend anstrengend, da ich nach ca. 3 Monaten regelmäßig von Donnerstag Abend bis Montag Morgen da war. Wir hatten diese "Regelung" nicht "offiziell" gemacht. Er ging trotzdem stillschweigend davon aus - wenn ich mich nicht von mir aus "angemeldet" habe, schrieb er wie selbstverständlich am Do, was wir nachher machen oder kochen bzw. ging am Abend davon aus, dass ich bleibe. Deswegen habe ich oft nicht "Alles" dabeigehabt (meine Medis zB, ich habe eine chronische Krankheit, oder meine Bürste, Wechselklamotten etc).
Im Gegenzug für diese unausgesprochene Regelung hab ich mich dann bzgl. im dazwischenliegenden Kontakt zurückgenommen (auch unausgesprochen). Wir hatten zuvor öfters mal Streit, weil ich nörgelte, dass er sich nicht wie früher gemeldet hat ("weniger" qualitativ und quantitativ). Dass ihn dieser ständige Kontakt genervt hat, war auch für mich offensichtlich.
Mit diesem Rhythmus hatten wir uns dann aber gut aufeinander eingestellt. Mich störte der reduzierte Kontakt dazwischen nicht (mehr). Wir haben uns Beide gefreut, wenn wir uns wieder sahen. Ich hätte es eben nur gerne offizieller gehabt, um mich nicht blöd zu fühlen, wenn ich mit allen Sachen ankam, die ich für 3 Tage benötige (mir fehlten oft Dinge, weil ich "spontan" geblieben bin und deswegen nicht alles eingepackt habe). Es war eben unangenehm, dass wir uns über diese grundlegende Dinge nicht austauscht haben. Ich fand es dann montags auch schön, wieder zuhause im eigenen Bett zu sein. Während der 4-Tage-Bürowoche, die mein damaliger Auftrag umfasste, war ich froh, Zuhause meine Ruhe zu haben.
Er hat oft für mich gekocht, ich seltener - das ging aber eher von ihm aus - (beim Abwasch habe ich mich beteiligt, ansonsten habe ich mich nicht in seine Haushaltsführung eingemischt - bis auf, dass ich ihm ein oder zweimal angeboten habe, beim Wäscheaufhängen zu helfen - was er nicht wollte, daher bot ich weitere Hilfe nicht mehr an) und auch meistens das Frühstück ans Bett gebracht. Montags, wenn ich wegen der Arbeit früher aufgestanden bin, habe ich das Frühstück zubereitet.
Bis zum 4. Monat hat er öfters die Hunde genommen, wenn es für ihn zeitlich passte und ich zB wegen der Arbeit sie mal nicht mitnehmen konnte.
Das "Hundeproblem" hat sich dann eines Tages von selbst gelöst. Sie haben sich einen Platz in seinem Schrank gesucht und ab da freiwillig dort übernachtet. Später warf er mir vor, ich würde nur unter Druck einlenken - weil er fast deswegen die Beziehung beenden hätte. Das stimmte absolut nicht.
Von da an hatten wir aber stressfreie und schöne Nächte. Das Problem aber wurden durch andere ausgewechselt.
Er hat mir von Anfang an gesagt, er wünscht sich eine erwachsene Beziehung, benötigt - nein, wünscht sich vielmehr - keine Gefühle. Sollte er sich verlieben, würde er sich zwar nicht dagegen wehren (obwohl das anstrengend sei), er bräuchte das aber nicht, um sich in einer Beziehung glücklich zu fühlen. Er möchte seinen Partner nicht "brauchen", das sei für ihn unreif. Jeder soll glücklich alleine leben, die Beziehung ist ein "add on". Das I-Tüpfelchen. Er war 3x verliebt in seinem Leben und das würde reichen.
Im November und Dezember traf es mich immer mehr, dass er weder an meiner Familie interessiert war, noch mich an seiner teilhaben liess. Seinen Sohn wollte er mir ursprünglich schon nach einer Woche vorstellen, hat aber damals kurzfristig wieder abgesagt, weil ich ihm an meinem ersten Date von meinem Exex erzählt hatte und kritisiert hatte, dass dieser mir sein kleines Kind (!) schon in der ersten Woche vorgestellt hatte und ich das im Nachhinein unangemessen gefunden hatte. Ein erwachsener Mann ist aber etwas anderes...
Er meinte damals zur Begründung, er wolle mit mir alles richtig machen. Dafür hat er mich seinen Freunden vorgestellt (Sportkumpel und Landsmänner), da war er sichtlich stolz auf mich.
Insgesamt merkte ich ab Anfang/Mitte Dezember - er hatte dann auch einen Auftrag, weswegen er mich wieder weniger sehen konnte (wobei er diesmal, obwohl der Auftrag noch stressiger war, als der andere, mich trotzdem dazwischen sehen wollte, auch über Nacht) -, dass es bergab ging. Ich machte auf ihm zu viel Druck wegen den Feiertagen, Familie etc.
Bevor ich über Weihnachten zu meiner Mutter fuhr, beendete er an dem letzten Tag aus einer Streitsituation (da sagte er mir zum ersten Mal mehr oder weniger deutlich, dass er "keine Gefühle" für mich hat) fast die Beziehung. Ich habe das aber nicht akzeptiert. Als ich dann fuhr war offensichtlich, dass nicht richtig Schluß ist. Er hat mich sofort angetextet, ob ich gut angekommen bin bei meiner Mutter. Ich habe mich dann wenig über die Feiertage gemeldet und er hat von sich aus gefragt, wann ich zurück fahre und ob wir uns dann sehen. Bei meiner Rückkehr fiel er nach dem Zubettgehen - nach einer von meiner Seite aus etwas distanzierten Ankunft - regelrecht über mich her (da betonte er nochmal, dass ich diese große Macht über ihn hätte sexuell). Er fragte wiederholt "Was machst du nur mit mir?". Es kam mir fast wie eine Vergewaltigung vor - ich mag es hart, aber es tat schon ziemlich weh, obwohl es mich auch angemacht hat.
Am nächsten Tag war er wieder besonders kalt (dieses Auf und Ab kannte ich - er hat mich oft nach einer intensiven Zeit weggestoßen) und hat kleinere Streitigkeiten provoziert. Ich hätte sofort gehen sollen. Bin ich aber nicht. Ich hatte mich so auf unsere gemeinsamen drei Tage gefreut. Da ich ab dem 2. Januar einen Auftrag hatte und wir Weihnachten nicht gemeinsam verbracht hatten, wollte ich wenigstens die Tage zwischen den Jahren mit ihm genießen.
Am nächsten Tag, dem 30.12., eskalierte dann unser Streit über die Silvesterplanung. Obwohl er seit meinem Geburtstag gesagt hatte, dies sei der einzige Tag, den er gerne feiert und den könnten wir zusammen verbringen, wollte er nicht zusammen mit mir planen. Er wollte wie jedes Jahr mit den Sportkumpels auf seiner Terrasse feiern, weil das das Feuerwerk dort so bombastisch ist.
Nun wußte er aber auch, dass meine Hunde geräuschempfindlich sind. Und hat mir gesagt, er wird auf keinen Fall darauf Rücksicht nehmen. Er ging davon aus, dass ich deswegen bei meiner Freundin feiere (wie ich das meistens tue, wir machen es uns mit den Hunden möglichst ruhig gemütlich). Ich war unglaublich enttäuscht. Ich hatte ihm schon gesagt, dass ich mit meinen Hunde trainiere und extra beim Tierarzt Beruhigungsmittel besorgt hatte. Ich wünschte mir etwas Entgegenkommen, dass er zB sagt, seine Gäste könnten auf die Böller verzichten.
Trotzdem blieb ich dabei, dass ich mit ihm feiern will und mit den Hunden vorbei komme. Er sagte, dass ich kommen kann, aber eben keine Sonderbehandlung erwarten soll und selbst für die Hunde verantwortlich sei (als ob ich etwas anderes erwartet hätte...) ... schließlich sagte er mir nochmals deutlicher als schon vor Weihnachten, dass er keine Gefühle für mich hat, weder verliebt in mich ist, noch mich liebt. Ich bin in eine Art apathische Versteinerung gefallen (wahrscheinlich eine Schutzreaktion). Mehrere Stunden war ich unfähig, etwas zu tun. Er wurde immer wütender, dann ging er und als es nicht besser wurde, nachdem er wiedergekommen war, bekam er richtig Angst. Irgendwann löste es sich dann in mir, auch durch sein Zutun - er kann einfühlsam und sensibel sein - und danach bin ich gegangen. Wir waren an dem Abend zu einer Silvestervorfeier bei unserem gemeinsamen Freund eingeladen. Er textete mich später an, dass er mich abholt und danach wieder nach Hause bringt. Er war dann sehr nett und fürsorglich, ich war aber wegen meiner verletzten Gefühle abweisend. Ich habe kaum mit ihm gesprochen, er hatte aber ständig den Arm um meine Stuhllehne gelegt, meinen Rücken berührt und den anderen Paar erklärt, dass "wir" schon seit 30 Jahren in der Stadt wohnen und auch öfters für mich geantwortet (so ein bisschen übergriffig, aber auch, um ein "Wir"-Gefühl zu provozieren vermute ich). Trotz unserer frostigen Stimmung war es schön auf der Feier.
Auf dem Rückweg kam der nächste Eklat. Sein Freund fuhr mit und ich habe mich nicht am Gespräch beteiligt. Im Auto dann sprachen Beide über meinen Kopf hinweg. Ich vernahm dann nur den Namen seiner Ex-F+-Freundin (angeblich ein Missverständnis), da wurde ich richtig wütend und habe rumgezickt, dass es eine Unverschämtheit sei, dass sie nicht deutsch reden - das macht er sonst nicht in so einer Konstellation - und mich ignorieren und sich dann auch noch über seine Ex unterhalten. Ich hatte aus Frust Alkohol getrunken, er natürlich nicht, deswegen hatte ich mich nicht richtig im Griff. Sein Freund fand das eine Frechheit, er war auf uns Beide sauer und wollte sofort aussteigen (wir waren ca. 15 min Fussmarsch von meiner Whg entfernt). Ich bin dann wütend mit ausgestiegen. Dem Freund hinterher. Ich habe mich entschuldigt, weil er in unser Kreuzfeuer geraten ist. Wir sind zusammen nach Hause gelaufen. Er wohnt in der Nähe und hat mich dann gefragt, ob er mich noch auf einen Drink einladen darf. Dort versuchte er, mich zu küssen - hat das als "Trost" abgetan.
Am nächsten Tag hab ich Mr. Latino kontaktiert und gefragt, wann ich wegen Silvester vorbeikommen kann. Er war zwar latent wütend aber überraschend freundlich. Weil er wegen unserem Streit nicht zur Wohnungsvorbereitung für die Party gekommen war und seinen Sohn noch besuchen wollte, sollte ich nicht vor den Anderen am Abend kommen. Am späten Nachmittag wurden die Knaller so laut, dass ich Angst bekam, später in seine Wohnung zu fahren (bei uns in der Stadt ist Silvester buchstäblich Krieg). Das habe ich ihm getextet und er meinte sofort, dann komm besser gleich. Er rief mich dann auch im Auto an, ob er runter kommen und mir mit den Hunden helfen soll. Er war sehr nett und unterstützend.
Er war dann schon bevor die Gäste kamen, super heiß auf mich. Und ich auf ihn. Und wie immer stolz wie Atze auf seine tolle Freundin (es war eine Männerveranstaltung, wie die meisten Feste seiner Sportkumpel). Letztendlich hatte ich ein schönes und entspanntes Silvester. Die Hunde waren relaxt mit ihren Beruhigungstabletten, seine Kumpel boten mir zwischendrin an, nach ihnen zu schauen, damit ich mit ihm das Feuerwerk anschauen kann. Um 12 waren fast alle draußen und ich drinnen mit den Hunden. Er kam pünktlich rüber und hat mir ganz lieb ein frohes Neues Jahr gewünscht. Ich ging 2 Stunden vor ihm ins Bett und er kam mehrfach zu mir und meinte, ich kann ihn doch nicht einfach mit den ganzen Betrunkenen alleine lassen.
Wir hatten dann eine schöne Nacht und ersten Januar. Er hat die Wohnung zwischendurch schnell flott gemacht, mir Frühstück gebracht und mich verwöhnt und als ich ihm beim gemeinsamen Bad von dem Kussversuch von seinem Freund erzählt habe - ich wollte nicht, dass das zwischen uns steht - war er ganz gelassen (eigentlich ist er sehr eifersüchtig), weil er ihn kennt - der versucht es in angetrunkenen Zustand bei jeder Gelegenheit, egal, ob Aussicht besteht oder nicht - und auch mich (dass sein Freund nicht mein Fall ist, ist ihm sonnenklar). Es war sonnig, er hat mich raus auf die Terrasse geführt und sagte, das sei ein gutes Zeichen für ein schönes 2020.
Am nächsten Tag ging ich arbeiten. Wir hatten dann eine unangenehmen Nachrichtenaustausch, weil ich für meinen Auftrag gefragt hatte, ob er mich bei einer kleinen Sache unterstützen könnte. Er meinte, ich werde doch auch für meinen Auftrag bezahlt, warum er für mich was umsonst machen soll. Von dem Erfolg der Aufgabe hängt uU ein ganzer Jahresauftrag ab. Natürlich hängt der Erfolg nicht im von dieser Sache ab, aber zahlt eben darauf ein. Ein Freund von mir, der Profi ist (Mr. Latino ist da eher Amateur, aber eben besser ausgebildet als ich), hat mir sofort angeboten, mich zu unterstützen. Dummerweise habe ich ihm das bei unserem späteren Streit auch gesagt. Ich blieb aber beim Texten noch locker. Innerlich fand ich es allerdings bedenklich, dass ich schon vor meiner Frage wusste, dass er mich wahrscheinlich nicht unterstützen wird.
Nach der Arbeit fragte ich ihn dann, ob wir uns sehen. Er bot mir dann an, dass ich zu ihm komme. Es war Wochenende, "eigentlich" war das unser Rhythmus. Wir konnten sehr gut unabhängig voneinander in der Wohnung Dinge machen (gemeinsam/getrennt lesen, sich mit dem Computer beschäftigen usw). Ich hatte ihn ermuntert, Sport zu machen und am Computer gearbeitet. Weil er oft launisch ist, wenn er nicht körperlich unausgelastet ist.
Wir hatten nur einmal einen kurzen Einbruch unserer sexuellen Aktivität ungefähr zur Hälfte unserer Beziehung (als sich der Streit wegen den Hunden im Bett häufte). Damals hatte ich die körperliche Nähe zurück gefahren, weil er meiner Meinung nach weniger zärtlich/schmusig war und er mir manchmal im Bett so vorkam, als sei er meilenweit entfernt. Er meinte damals, dass unsere Beziehung hauptsächlich auf unsere sexuelle Attraktion basiert und es in der Zukunft problematisch wird, wenn diese nachlässt... ich hatte ihm darauf widersprochen. Das sehe ich auch heute noch so, denn meiner Meinung nach gab es viel Verbindendes über das Sexuelle hinaus. Nachdem die Bett-/Hundesituation gelöst war, war das nie wieder ein Problem. Er wurde ständig - so fühlt es sich an - noch anhänglicher im Bett, mit Kuscheleinheiten, Hand halten, Umarmungen etc. Es wuchs mit der Zeit.
Am Sonntag war er wie erwartet launisch. Ich schlug vor, dass wir einen Spaziergang machen, während ich kurz vor Ort die Sache erledige. Daraufhin war er sich sicher, dass ich ihn doch dazu bewegen wollte, das für mich zu machen. Der Streit eskalierte, er warf mir vor, dass ich so tue, als ob nichts passiert sei in der letzten Zeit. Dass er eine Änderung möchte: weniger sehen - mehr Qualität statt Quantität. Auf meine Nachfrage hin, wie er sich die Umsetzung konkret vorstellt, meinte er, ihm sei es lieber, sich 1-2x im Monat "wirklich schön" zu treffen, anstatt so häufig und dabei keine gute Zeit zu haben. Ich hörte nur "1-2x im Monat treffen" heraus, und meinte, so möchte ich das nicht mehr. Ich habe dann mit ihm Schluss gemacht. Er ist danach los zum Sport & seinen Sohn treffen und hat mir den Schlüssel hingelegt, "damit ich mit den Hunden raus kann oder was ich sonst so machen muss" (erwartete also, dass ich trotz Trennung dableibe). Ich habe dann meine Sachen gepackt und meine Aufgabe für den Auftrag erledigt und mich danach bei ihm an meinen Computer gesetzt, weil ich noch ein paar Stunden arbeiten musste. Ich wollte, dass wir uns nochmal in Ruhe über die Trennung unterhalten (warum sie sein muss, nicht weil ich sie rückgängig machen wollte).
Er kam später zurück und hat gewartet, bis ich meine Arbeit erledigt habe. Wir haben dann in ruhigem Ton gesprochen. Er wiederholte, dass er keine Gefühle hat. Diese aber für ihn nicht dazu gehören und er gerne mit mir zusammen ist und die Chemie zwischen uns 100%ig stimmt und er noch nie so gut mit jemanden auf Dauer übernachten konnte. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn liebe (zum ersten Mal so deutlich - ich hatte ja nichts mehr zu verlieren, die Beziehung war vorbei) und deswegen so nicht weitermachen kann. Er meinte, dass er mich gerne weiterhin sehen möchte, aber mich auch nicht verletzen möchte - weil er mir nicht geben kann, was ich brauche.
Er möchte eben diese erwachsene Beziehung, er möchte unabhängig bleiben und sich nicht gegenseitig brauchen.
Ich möchte ebenfalls eine erwachsene Beziehung, meiner Meinung nach passt das zwischen uns (das habe ich aber glaube ich in dem Moment nicht gesagt). Ich finde es aber wichtig, dass man sich liebt. Er findet das nicht - hat aber auch von Anfang an gesagt, dass er sehr langsam Gefühle aufbaut.
Er fragte mich dann, ob ich die Nacht bei ihm bleibe. Ich sagte, solange wir uns nicht mehr weiter über unsere Beziehung unterhalten und er mich nicht küsst. Wir haben dann im Bett unsere Serie angeschaut und er hat mich trotz meinem Widerstand in den Arm genommen. Und die ganze Nacht meine Hand gehalten, wenn ich mich ihm entzogen habe. Wir waren die ganze Nacht wach. Er fragte mich, ob er mich oral befriedigen darf. Ich habe es ihm erlaubt und sagte, so fing es an, so hört es auf. Als ich gekommen bin, habe ich mich weggedreht und geweint. Er hat mich in den Arm genommen, und meinte, das sei für ihn die schönste Sache auf der Welt, er liebt meinen Geschmack. Ich sollte ihm sagen, ob ich nochmals kommen will (wollte ich nicht). Dann hat er Frühstück gemacht und ans Bett gebracht. Danach habe ich mit ihm geschlafen, ihn aber von mir gestoßen, kurz bevor er kam und bin dann direkt aufgestanden. Ohne Tränen.
Ich habe ihm am Morgen gesagt, ich fühle - auch wenn er es nicht weiß - ganz deutlich, dass er mich liebt. Er hat mir angeboten, mich zum Auto zu bringen und meine Sachen runter getragen. Dann hat er mich noch zur Hunderunde begleitet. Und mich danach gefragt, ob ich einen Kaffee mit ihm trinken gehe. Obwohl ich schon spät dran war, schlug er vor, dass ich vorfahre und er mit den Hunden läuft (er wollte, glaube ich, nochmal mit ihnen zusammen sein). Ich habe mich beim Kaffeetrinken kaum mit ihm unterhalten, blieb aber ganz ruhig dabei. Dann bin schnell aufgestanden, um zu gehen. Er hat mich beim überqueren der Straße in den Arm genommen und sich an seiner Lieblingsstelle festgehalten (meinem Hüftknochen). Ich sagte dann nur "Mach's gut".
An dem Tag habe ich alle Nachrichten unwiederbringlich gelöscht und auch alle Fotos von ihm/uns. Bevor ich mein Lieblingsfoto gelöscht habe, habe ich es ihm noch geschickt, weil es es schade fand, wenn es ganz verschwindet. Er hat sofort geantwortet, dass er das traurig und doof findet, es sind doch schöne Erinnerungen. Ich habe geantwortet, dass mir das hilft und ich die Erinnerungen im Herzen trage.
Am nächsten Tag habe ich ihn zufällig auf dem Rückweg von der Arbeit beim Einkaufen getroffen. Es war keiner der Läden, in denen wir gemeinsam einkaufen gegangen sind - ich hatte mich extra, um ihm nicht zu begegnen, an dem Tag auf der anderen Seite seiner Nachbarschaft aufgehalten, die aber in Überschneidung zu meinem Umfeld liegt. Ich war - natürlich wegen ihm - so in Gedanken versunken, dass ich fast in sein Auto gefahren wäre. Wir waren Beide ganz entgeistert; er wollte mit mir reden, hat das Fenster geöffnet und gefragt, ob das Zufall sei ... ich meinte nur, ja, ich bin auf dem Rückweg und kann jetzt nicht mehr mit ihm sprechen und bin schnell gegangen. Er blieb noch kurz stehen und schaute mir nach, das habe ich gesehen, als ich in den Supermarkt reingegangen bin.
Daraufhin ging es mir tagelang sehr schlecht. 3 Tage später textete ich ihm, dass ich eine einmonatige Kontaktsperre brauche, weil mich unser Treffen völlig verwirrt hat. Falls ich mich nicht mehr melde, wünsche ich ihm alles Gute. Er antwortete, dass er das versteht, ich mir genau die Zeit nehmen soll, die ich benötige, er aber sehr traurig ist, wenn er nie wieder von mir hört. Das liess ich so stehen.
Dazwischen traf ich bei meiner Freundin unseren gemeinsamen Freund. Der meinte, er glaubt nicht, dass es das Aus zwischen uns ist. Ich solle mir aber nicht zu viel Zeit lassen, seine Landsmänner sind sehr stolz.
Ich traf ihn dann nochmals, in ihm habe ich einen Verbündeten (ich kenne ihn auch schon länger als Mr. Latino ihn kennt). Er sagte, er kann die Bedürfnisse von Mr. Latino gut verstehen, wir sind alle erwachsen, da benötigt man keine klassischen Beziehungen mehr. Der gemeinsame Freund ist homosexuell und hat ein niedriges Nähebedürfnis, muss ich dazu sagen. Er riet mir noch, weniger rigoros mit mir selbst zu sein. Allerdings riet er mir auch davon ab, die Beziehung fortzusetzen, solange ich noch verliebt bin.
Ich habe mir seine Worte zu Herzen genommen und bemühe mich, weniger rigoros mit mir umzugehen. Ich war inzwischen auf ein paar Dates. Das tut auch ganz gut, positives Feedback ist nicht schlecht. Auch mache ich seitdem wieder Yoga und habe Pilates begonnen, das hilft mir, meine Mitte wieder zu finden. Und treffe mich Freunden & meiner Schwester, gehe ins Kino & zu Konzerten. Insgesamt geht es mir inzwischen ziemlich gut.
Trotzdem vermisse ich Mr. Latino täglich. Mich interessiert kein anderer Mann, ich kann mich nicht vorstellen, mich wieder jemandem gegenüber öffnen (ist natürlich auch viel zu früh dafür; ich werde den Fehler eines fast warmen Wechsels auf keinen Fall wiederholen).
Ich möchte wieder mit ihm zusammen sein.
In zwei Wochen hat der gemeinsame Freund eine Veranstaltung, zu der er mich eingeladen hat. Meine Freundin und wahrscheinlich weitere Bekannte sind auch dort. Er gibt mir Bescheid, falls er es weiß, ob Mr. Latino auch kommt.
Am Freitag, den 7.2. habe ich die KS wie angekündigt nach 4 Wochen aufgehoben.
Urban Lady (10.54):
Hey, wie geht's dir?
Mr. Latino (12.03):
Hallo -mein Name-,
Mir geht's ganz gut (das Emoji mit dem besonders lächelnden Gesicht mit den roten Bäckchen)
Danke
Und Dir?
Urban Lady (14.04):
Freut mich, mir geht es genauso.
Ich habe bewusst so geantwortet, dass ich damit erst einmal keine Vorlage für eine weitere Unterhaltung biete (ich wollte eigentlich nicht wirklich nochmal antworten, aber da er mir eine Frage gestellt hatte, fand ich es unhöflich, gar nicht zu reagieren - dito fand dann zu kurz; "ganz gut" finde ich, trifft es auch bei mir: etwas weniger als gut halt; natürlich kann es sein, dass er als Nichtmuttersprachler damit "sehr gut" meint - aber selbst dann wäre ja spiegeln nicht verkehrt...).
Ich wollte erstmal nur signalisieren, dass die KS vorbei ist und dass ich noch mit ihm rede. Bei der Einführung der KS kannte ich das Forum noch nicht. Ich bin mir nun unsicher, wie ich als TT2-Verlasserin damit umgehen soll.
Ich habe es nicht besonders eilig mit dem weiteren Kontakt, da ich auch für mich sagen kann, dass die Distanz Klarheit schafft und insofern positiv ist.
Ich weiß nicht, ob er mir eines Tages das geben kann, was ich brauche. Aber ich kann es mir vorstellen. Zur Zeit bin ich noch nicht 100%ig sicher, wie ich zum Exback stehe. Ich weiß, dass ich weiter an ihm wachsen kann. Ich tue es schon jetzt.
Ich glaube wirklich, dass seine und meine Beziehungsvorstellungen gar nicht so weit auseinander liegen. Ich benötige mehr "Beziehungssicherheit"- weiß aber und arbeite daran, dass diese in allererster Linie aus mir selbst heraus kommen sollte.
Als nächsten Schritt möchte ich erstmal nur unseren Textkontakt über die nächsten 2 Wochen sanft ankurbeln. Es ist gut möglich, dass er zu der Veranstaltung gar nicht kommt, da er im Februar ein wichtiges Arbeitsprojekt hat (1-2 wöchig). Ein Treffen ist auch erstmal nicht so wichtig.
Sein guter Freund (der, der mich küssen wollte) wird dort sein, da er Teil der Veranstaltung ist. Der hat unserem gemeinsamen Freund erzählt, dass Mr. Latino nicht mehr mit mir zusammen ist (mehr nicht, die Herren reden nicht viel über Privates). Das kann ggf. auch wirken, denn der wird sicherlich erwähnen, dass ich da war.
Dennoch stellt sich mir die Frage, ob ich
a.) selbst das Thema aufgreifen soll, z.B. könnte ich erwähnen, dass ich hingehe - wenn sich überhaupt ein Nachrichtenfluss entwickelt und sich im Verlauf eine gute Gelegenheit ergibt, in der ich es einbauen könnte (vom Gefühl her tendieren ich eher gegen diese Variante)
b.) wie ich mich verhalten soll, falls er in weiblicher Begleitung kommt (sofern ich das über den Bekannten zuvor mitbekomme; allerdings ist es eher unwahrscheinlich, dass ich über seine Begleitung vorab erfahre)
c.) ob es hilfreich ist, ggf, einen Bekannten "mitzunehmen" (da Mr. Latino sehr eifersüchtig ist, könnte das nach hinten losgehen; ich habe schon mal präventiv bei einem angefragt)
d.) oder ob ich es weder erwähne, noch dort hin gehe (könnte ja auch ein strategischer Schachzug sein)
Vermutlich stellt er sich ähnliche Fragen wie ich vorab....
Vielen lieben Dank an Diejenigen, die sich bis hierhin vorgeackert haben.
Ich freue mich über euer Feedback - ganz egal, in welche Richtung diese abzielt.
Lieben Gruß von der
überfragten
Urban Lady
ich freue mich auf frische Ideen und Input, da ich nicht gerade beziehungssicher bin und es diesmal anders & richtig machen möchte. Mein Ex ist mir wirklich wichtig.
Ich habe mich am 05.01.2020 von ihm getrennt, ich bin also die Verlasserin (TT2).
Wir hatten am 06.01. kurz miteinander gemailt, am 07.01. habe ich ihn zufällig kurz getroffen (kaum Worte gewechselt, ich bin regelrecht geflohen). Am 10.01. hatte ich ihn um eine vierwöchige KS gebeten, welche ich am 07.01. mit einem Pling aufgehoben habe.
Das Ganze ist eher planlos erfolgt, da ich im Januar dieses Forum noch nicht kannte und ich mich dann erst einmal über zwei Wochen durch den Cappu-Strang gelesen habe. Da konnte ich schon Einiges rausziehen, aber insgesamt bin ich noch recht planlos. Auch, weil ich bislang noch keinen vergleichbaren Strang gefunden habe, in dem jemand selbst als TT2 verlassen hat.
Ich finde die Kommentare von Felis sehr hilfreich und werde nun erst einmal das Forum auf ihre und Wolfgangs Kommentare durchforsten.
Falls sich Jemand die Mühe macht, meine laaaaaange Geschichte durchzulesen, freue ich mich wahnsinnig über Feedback oder auch Tipps, welche Stränge zu meiner Geschichte passen, wo ich ggf. in diesem Forum, bzw. der Internetpräsenz von Wolfgang weitere Infos finde, die passen könnten.
Zu meiner Story
Zu mir:
Ich bin 51, Großstädterin, Akademikerin. Vom Typ her bin ich unabhängig: Wohne seit über 20 Jahren im Singlehaushalt (meine Hunde sind meine Familienmitglieder, ich bin nicht einsam) und bin seit über 15 Jahren selbstständig tätig.
Vorgeschichte: Bei den beiden letzten Partnerschaften habe ich mich getrennt (eine Übung im Loslassen), war beide Male dabei der subdominante Part & TT2.
In der vorletzten "Beziehung" (sie lief 4 Monate) war mein Exex frisch getrennter Singledad von einem Dreijährigen mit bipolarer Mutter - die Beziehungschance war daher von Anfang an unrealistisch. Im Prinzip verhielt sich dieser Mann nach klassischem "Narzissten-Muster" (Liebesgeständnis nach einer Woche, direkte Urlaubsplanung, Pläne bis ins Rentenalter etc. - dann sehr schnell sexuell distanziert, aber weiterhin auf sprachlicher Ebene verbindlich, dennoch mit immer größerem Abstandsbedürfnis / ich habe mich noch niemals so einsam gefühlt in Anwesenheit eines "geliebten" Menschen). Da ich bis auf die vierjährige Pause während Krankheit/Tod meines Vaters ein sexuell aktiver Mensch bin und Nähe zum großen Teil über die körperliche Ebene auslebe, habe ich die Beziehung aufgrund der großen Fallhöhe im Vergleich zum Beginn relativ zügig beendet.
Ich erwähne diesen Hintergrund, damit meine aktuelle Geschichte ggf. besser eingeordnet werden kann.
Zu meinem Ex:
Er ist 53 und ich fühle mich mit ihm prinzipiell auf Augenhöhe.
Er ist (Mr.)Latino, ist werde ihn daher hier auch so nennen. Und im Prinzip das Gegenteil (Physiognomie, Kultur, Nationalität..) vom Exex, dennoch sehe ich Parallelen in meinem Verhalten und seinem Dominanzpart. Eigentlich spielt das keine große Rolle, aber vielleicht doch unterstützend für euer Verständnis: Er ist nur minimal größer als ich. Eine Tatsache, die mich am Anfang gestört hat. Ihn angeblich überhaupt nicht - er mag große, schlanke Frauen -, doch obwohl er hohe Absätzen (auch an mir) mag (er steht auf Weiblichkeit), lief er meistens auf der Seite des Bürgersteigs, die ihn größer erscheinen lässt und hat das Thema oft kommentiert....
Wir wohnen beide seit über 30 Jahren in unserer Stadt, nicht weit voneinander entfernt. Wir haben eine ähnliche Biographie, es gibt auch Überschneidungen in unserem Bekanntenkreis. Er ist ebenfalls selbstständig - war es immer, was ich schätze - auf einem Gebiet, dass nicht weit von meinem entfernt liegt. Allerdings hat er seinen Beruf durch Praxis erworben und aufgrund seiner frühen Vaterschaft nicht studiert, was er etwas bedauert. Sein Elternhaus gehört wie meines zur Mittelschicht.
Er ist seit dem letzten Jahr Großvater, seine Familie ist ihm sehr wichtig. Er ist dennoch ebenfalls kein "klassischer" Beziehungstyp: Wurde mit 24 Vater und trennte sich, als sein Sohn 3 Jahre alt war; zu einem Zeitpunkt, als es mit Kindesmutter noch "gut" lief - um zu vermeiden, dass die Beziehung ins "Häßliche" rutscht und dann uU nachhaltig beim weiteren Großziehen des Kindes gestört ist. Dies war auch seine längste Beziehung (fast 7 Jahre - ohne den Sohn hätte er sich wegen Inkompatibilität früher getrennt), später hatte er eine vierjährige transkontinentale Fernbeziehung (wie ich; damals noch schwierig ohne digitale Verständigungsmöglichkeiten) und dann in seinen Vierzigern eine längere (ich bin mir nicht sicher - ich glaube, es waren 2 Jahre) Beziehung zu einer Frau, die zwar ihre eigene Wohnung hatte, aber mehr oder minder bei ihm wohnte. Diese 3 Frauen hat er auch geliebt. Die anderen Beziehungen waren ohne Liebe (er ist monogam, auch in diesen Beziehungen).
Diese letzte Beziehung "nahm ihm die Luft zum Atmen". Er hatte gefühlt nur noch eine Ecke in seiner Whg, in der er sich zurück ziehen konnte. Nachts - er "kann" (O-Ton) idR nicht mit der Partnerin das Bett teilen, weswegen er in vielen "Beziehungen" nicht über Nacht geblieben ist oder in getrenntem Zimmer geschlafen hat - hat er sie aus Versehen mehrmals aus dem Bett geschubst, was wohl zu einer nachhaltigen Störung geführt hat. Diese Beziehung führte (seiner Meinung nach) vor 3 oder 4 Jahren zu einem Herzinfarkt: Er war mehrere Stunden halbseitig gelähmt, konnte mehrere Tage nicht richtig sprechen, war eine Weile im KH und bekam für ein Jahr einen Mini-EKG implantiert, um seine Herzströme zu messen, da die Mediziner den Grund für den "Infarkt" nicht finden konnten. Er hatte während dieser Zeit ein Erlebnis, bei dem er dachte, er würde sterben (Todesangst!) - nach dem Auslesen des Geräts wurde aber ersichtlich, dass sein Herz normal funktioniert hat. Er kam zum Schluß, dass die Beziehung (bzw. Beziehungen im allgemeinen, wenn sie "die Luft zum Atmen nehmen") ihn existenziell bedroht. Seine Ex war geschäftstüchtiger als er (sagt er): er hatte ihr gleich am Anfang der Beziehung eine hohe Summe geliehen, da eine Steuerrückzahlung fällig war - sie hat ihm dafür auf ihren Namen (weil sie mehr Umsatz hatte und es deswegen steuerlich besser geltend machen konnte) ein Auto geleast und einen ziemlich teuren Computer (Arbeitsgerät) gekauft. Als er sie dann ohne Ankündigung verlassen hat - längerer Aufenthalt in seiner Heimat - hat sie in der Zeit Auto und Computer mitgenommen. Da das Auto auf ihren Namen läuft, ist er seitdem an sie gebunden (er benötigt es zum arbeiten und kann sich kein neues leisten), es dauerte auch länger, bis er seinen Arbeitscomputer zurück bekommen hat.
Seitdem ist Mr. Latino nachhaltig geschädigt, würde ich sagen. Vor mir hatte er dann eine zweijährige F+ (die sich für die Dame trotzdem wie eine feste Beziehung angefühlt hat, da es Beide unterlassen hatten, den Status - es begann offiziell als F+ - im Verlauf der Beziehung wieder zu thematisieren), in der er kein einziges Mal gemeinsam mit seiner Flamme übernachtet hat. Sie hat sich dann getrennt, weil verständlicherweise ihre Bedürfnisse zu kurz kamen.
Diese beiden Geschichten baumelten schon seit dem Anfang unserer Beziehung als Damoklesschwert über unser Miteinander.
Des Weiteren ist Mr. Latino sportbesessen (aktiv und passiv).
Zu unserer Geschichte:
Während ich mich mit dem liebe-schwörendem Exex (Wortebene hui) unglaublich einsam gefühlt (Handlungsebene pfui), hat mir Mr. Latino kein Wort zuviel geschenkt (Wortebene pfui), mich aber auf der Gefühlsebene befriedigt (Handlungsebene hui).
Das Beziehungsmuster sah in beiden Fällen ähnlich aus: Zu wenig Beziehungssicherheit -> zu viel Bedürftigkeit meinerseits -> nachlassende Bedürftigkeit seinerseits -> Ablaschen und Gemeinheiten seinerseits -> noch weniger Beziehungssicherheit meinerseits = ein Teufelskreis
Wir waren insgesamt 6,5 Monate zusammen. Hatten uns letzten Sommer über ein Dating-Portal kennengelernt, bzw. schon 2 Jahre früher - zwischenzeitlich hatte er sich wegen der F+-Beziehung dort abgemeldet (unser Gespräch war damals im Sande verlaufen; ich kann mich allerdings daran gar nicht erinnern). Ich hatte das Gespräch mit ihm nur begonnen (er entsprach auf den Bildern nicht gerade meinem Typ; außerdem mag ich Südländer - das hört sich jetzt rassistisch an, entschuldigt bitte - nicht besonders, da ich mit ihnen zuviel Machohaftes verbinde), weil ich ein bisschen nach der Exex-Trennung daten wollte. Ohne Interesse an einer Beziehung oder sexueller Nähe. Ich traf ihn nur wenige Tage nach der Trennung, die ich natürlich in keinster Weise verarbeitet hatte.
Er ist charmant, lustig und sympathisch und ich mochte ihn auf Anhieb - ohne mich gleich körperlich angezogen zu fühlen. Weil er nett und verbindlich war & weil ich mich über Ablenkung freute, habe ich ihn weiterhin getroffen.
Wir haben festgestellt, dass wir uns in den letzten Jahrzehnten in ähnlichen "Szenen" bewegt hatten und Gemeinsamkeiten festgestellt (Musik- und Filmgeschmack, die Liebe zu unserer Stadt, Tag- /Nachtrhythmus: früher gerne "am Feiern", heute lieber häuslich und früher auf den Beinen, gesunder Lebensstil ohne Alkohol, und dann natürlich unsere Selbstständigkeit mit der verbundenen wiederkehrenden finanziellen Unsicherheit & Leerläufen und die resultierende professionelle Nähe). Er war meistens wunderbar mit meinen Hunden undundund..
Im Laufe des kommenden Monats haben wir uns platonisch gedatet. Er schien schüchtern, musste ja auch um mich kämpfen, bis ich eine körperliche Anziehung aufgebaut habe. Ich war da noch die Dominante, habe aber auch seine Unabhängigkeit & sein Selbstbewusstsein bewundert: obwohl ich offensichtlich weniger Interesse hatte, war er nie aufdringlich oder übertrieben interessiert. In unserer ersten gemeinsamen Nacht haben wir nur angezogen gekuschelt und ein bisschen geknutscht. Obwohl er seine Schwierigkeiten mit dem Schlafen erklärt hat, wollte er, dass ich bei ihm im Bett bleibe. Ich bin trotzdem ins Gästezimmer umgezogen (obwohl es okay für ihn war, dass die Hunde dabei sind; ich war aber zu aufgeregt, deswegen habe ich die Hunde vorgeschoben).
Er stellte überrascht fest - es sei die absolute Ausnahme -, dass er neben mir gut ein-und durchschlafen kann. Das kann er sonst nicht (normalerweise machen es ihm die Geräusche/Atmen/Geruch der Partnerin unmöglich, richtig zu schlafen; und Schlaf ist für ihn existenziell, er fürchtet ansonsten um seine (Herz-)Gesundheit).
Wir waren dann sofort fest zusammen, es folgten ein paar wunderschöne Wochen. Er war romantisch, verbindlich & verständnisvoll (meine Hunde und die Bettsituation ist generell ein schwieriges Thema). Er las mir wie auch in der platonischen Datingphase meine Wünsche von den Augen ab. Er lud mich sofort auf meine Anregung hin übers Wochenende zu einem Wochenendtrip ein - kündigte da allerdings an, dass es nur ein "Urlaub" sei, deswegen dürfte ausnahmsweise ich alles bestimmen (hab ich damals noch für einen Scherz gehalten). In den Sommerwochen baute er nachts ein Bett auf der Terrasse (wir kamen kaum zum Schlafen). Und nannte mich seine Königin oder Hexe, weil ich so viel Macht über ihn habe (eigentlich mag ich Hexen, da er aber auch seine Herzschmerz-Ex so nannte, störte es mich - er erklärte mir dann, dass es weiße und schwarze Hexen gibt - ich sei eine weiße).
Im Bett war es (immer, bis zum letzten Morgen) fantastisch. Er zeigt in der Öffentlichkeit nur ungern Gefühle (Händchenhalten/Küssen), lebte das zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht so deutlich aus. Nachts war er sehr zärtlich und ich fühlte mich geborgen (ich hatte noch nie einen Partner, der so anhänglich ist; es war jede Nacht wunderschön). Sexuell stellte er meine Wünsche fast ausschließlich über seine eigenen (er zieht seine Befriedigung daraus, seine Partnerin zu befriedigen). Er ist erfahren im Bett, meine sexuellen Vorlieben waren trotzdem neu für ihn (was er sehr genoss). Er hat mir noch eine Woche vor unserer Trennung gesagt, dass er gar nicht versteht, was ich da mit ihm mache - ich hätte die sexuelle Macht über ihn. Eigentlich kann er sich gut beherrschen und zögert sein Kommen lange heraus. Bei mir hatte er sich oft nicht unter Kontrolle. Selbst wenn er keinen Sex wollte, wenn es mal schlecht zwischen uns lief (obwohl es abends fast immer schön war, egal, wie der Tag gelaufen war) oder wenn er sein Kommen hinaus zögern wollte - er konnte mir einfach nicht widerstehen.
Nach dieser ersten Zeit also, als es sehr innig war, hat er sich plötzlich stark zurück gezogen. Das ging "von einem Tag auf den anderen" (fühlte sich zumindest so an, es gab sicherlich Vorzeichen). Er hatte einen zweiwöchigen Intensiv-Job, das passte also gut (davor hatte er einen anderen Auftrag, da konnten wir uns trotzdem - zwar weniger - sehen). Er hatte mir schon davor gesagt, dass er während seiner Jobs uU wochenlang alleine sein muss bzw. möchte (muss sich konzentrieren, hat lange Arbeitszeiten und braucht seinen Schlaf). Er sagte mir also, dass er mich während der Vorbereitungswoche kaum sehen wird und danach wahrscheinlich auch Zeit für sich braucht, um erstmal wieder "anzukommen". Ich war ziemlich verletzt, auch weil währenddessen mein Geburtstag war und er mir schon gesagt hat, dass dies keine Rolle für ihn spielen würde (ebensowenig Weihnachten oder andere Feiertage - nur Silvester sei ein Grund für ihn, zu feiern: da beginnt ein neues Jahr, das könnten wir ja dann gemeinsam tun).
Er wollte mich am Bday also eigentlich nicht treffen, nur auf mein Drängen hin kam er kurz nach der Arbeit vorbei und wir gingen zusammen essen - das ich bezahlt habe, weil er kein Bargeld dabei hatte (er hat oft bezahlt, bis zum Schluss - das war eigentlich sehr ausgewogen, tendenziell hat er etwas mehr bezahlt als ich, obwohl ich nicht wollte, dass das überhand nimmt) - das hat mich zusätzlich verletzt, auch wenn es dafür eine Erklärung gab. Kein Geschenk, keine Aufmerksamkeit, kein Nichts...
Ich habe mich daraufhin selbst stark zurückgenommen. Weil er von sich aus nach Beendigung seines Jobs nicht nach einem Treffen gefragt hat (wir texteten meistens mehrmals täglich) wollte ich auch nicht den ersten Schritt machen - zumal er angekündigt hatte, dass er Zeit zur Dekompression benötigt. Nach einer Woche habe ich aber dann vorgeschlagen, am Wochenende was Schönes zusammen zu unternehmen. Daraufhin kam, dass er nun nix Außergewöhnliches mehr machen will, sondern einfach nur noch sein Ding. Er hätte mich die ganze Woche über vermisst, aber dann auch irgendwann nicht mehr, da ich "ihn weggestoßen hätte" (Shittest?). Er hat mir dann indirekt mit dem Schluß gedroht. Daraufhin bin ich zu ihm gefahren und wir haben kräftig gestritten, uns danach aber versöhnt.
Ab da änderte sich viel: Ich war fast nur noch bei ihm zu Besuch (er hat sowieso nur 1x auf mein Drängen hin bei mir übernachtet - angeblich wegen der Hunde, da er wegen ihnen "sein Territorium" benötigte; mich aber öfters besucht), er hat dann oft stundenlang Ballsportarten geschaut oder ging zum Sport, während ich da war. Was mich anfangs gestört hat, es fehlte irgendwie eine Überleitung zum plötzlichen "Alltag". Die Treffen waren trotzdem weiterhin spontan; ohne Vorplanung, wenn ich gegangen bin.
Er hat oft Fleisch gegessen, wenn ich da war - was mich nicht störte, ganz im Gegenteil, ich habe ihn dazu von Anfang an ermutigt (ich bin Vegetarierin) - allerdings hatte er bis dahin von sich aus darauf verzichtet, weil es ihm unangenehm war vor mir. Dafür hieß es dann plötzlich, seit seiner Beziehung mit der Herzschmerz-Frau sei er "knoblauchallergisch" (sie war es wirklich, er hat aber ein paarmal in meiner Gegenwart beim Italiener Speisen mit Knoblauch gegessen, hatte also nur einen Abneigung entwickelt) und wenn ich welchen essen würde, dann würde er mich 5 Tage nicht küssen ... Alltagsunterdrückungen wie diese eben..
Und ich habe es mit mir machen lassen, habe ihn auch dadurch in die dominante Stinkstiefelecke gedrängt. Das tut mir heute leid für uns Beide.
Zu dem Zeitpunkt haben wir uns schon viel gestritten (das regelmäßige Streiten fing direkt nach unserem Wochenendtrip am Anfang an; oft wusste ich nicht einmal, worüber - bis ich dann irgendwo gelesen habe, dass das typisch sei für Männer aus seiner Heimat: Drama, Drama ...). Ein Hauptthema war über mehrere Monate die "Hundefrage", da sie mit im Bett schliefen. Das konnte ich verstehen. Doch mein Lösungsvorschlag wurde abgeschmettert: Ich wollte einen Hundezwinger mitbringent. Er wollte aber keine "Hundemöbel" in seiner Wohnung, weil das einen "Eingriff in sein Territorium" (das hat er wirklich oft betont) bedeutet hätte, sie könnten doch genauso gut auf einer alten Decke schlafen....
Ansonsten war er lieb zu den Hunden. Zu mir war er bis auf die Streitigkeiten meistens süß, hat mir z.B. immer "meine Hauskleidung" frisch gewaschen rausgelegt (ein bisschen zweischneidig, denn dadurch hat er mich seinem Territorium "einverleibt"). Ich hatte dort meine Zahnbürste (die hatte er mir gleich in der ersten Nacht hingelegt), meine Hausschuhe und die Hunde hatten ihren Wassernapf deponiert - den er allerdings in der Abwesenheit unter den Schrank schob, weil es ihn sonst zu sehr "belastet" hätte -, ansonsten aber nichts.
Das fand ich zunehmend anstrengend, da ich nach ca. 3 Monaten regelmäßig von Donnerstag Abend bis Montag Morgen da war. Wir hatten diese "Regelung" nicht "offiziell" gemacht. Er ging trotzdem stillschweigend davon aus - wenn ich mich nicht von mir aus "angemeldet" habe, schrieb er wie selbstverständlich am Do, was wir nachher machen oder kochen bzw. ging am Abend davon aus, dass ich bleibe. Deswegen habe ich oft nicht "Alles" dabeigehabt (meine Medis zB, ich habe eine chronische Krankheit, oder meine Bürste, Wechselklamotten etc).
Im Gegenzug für diese unausgesprochene Regelung hab ich mich dann bzgl. im dazwischenliegenden Kontakt zurückgenommen (auch unausgesprochen). Wir hatten zuvor öfters mal Streit, weil ich nörgelte, dass er sich nicht wie früher gemeldet hat ("weniger" qualitativ und quantitativ). Dass ihn dieser ständige Kontakt genervt hat, war auch für mich offensichtlich.
Mit diesem Rhythmus hatten wir uns dann aber gut aufeinander eingestellt. Mich störte der reduzierte Kontakt dazwischen nicht (mehr). Wir haben uns Beide gefreut, wenn wir uns wieder sahen. Ich hätte es eben nur gerne offizieller gehabt, um mich nicht blöd zu fühlen, wenn ich mit allen Sachen ankam, die ich für 3 Tage benötige (mir fehlten oft Dinge, weil ich "spontan" geblieben bin und deswegen nicht alles eingepackt habe). Es war eben unangenehm, dass wir uns über diese grundlegende Dinge nicht austauscht haben. Ich fand es dann montags auch schön, wieder zuhause im eigenen Bett zu sein. Während der 4-Tage-Bürowoche, die mein damaliger Auftrag umfasste, war ich froh, Zuhause meine Ruhe zu haben.
Er hat oft für mich gekocht, ich seltener - das ging aber eher von ihm aus - (beim Abwasch habe ich mich beteiligt, ansonsten habe ich mich nicht in seine Haushaltsführung eingemischt - bis auf, dass ich ihm ein oder zweimal angeboten habe, beim Wäscheaufhängen zu helfen - was er nicht wollte, daher bot ich weitere Hilfe nicht mehr an) und auch meistens das Frühstück ans Bett gebracht. Montags, wenn ich wegen der Arbeit früher aufgestanden bin, habe ich das Frühstück zubereitet.
Bis zum 4. Monat hat er öfters die Hunde genommen, wenn es für ihn zeitlich passte und ich zB wegen der Arbeit sie mal nicht mitnehmen konnte.
Das "Hundeproblem" hat sich dann eines Tages von selbst gelöst. Sie haben sich einen Platz in seinem Schrank gesucht und ab da freiwillig dort übernachtet. Später warf er mir vor, ich würde nur unter Druck einlenken - weil er fast deswegen die Beziehung beenden hätte. Das stimmte absolut nicht.
Von da an hatten wir aber stressfreie und schöne Nächte. Das Problem aber wurden durch andere ausgewechselt.
Er hat mir von Anfang an gesagt, er wünscht sich eine erwachsene Beziehung, benötigt - nein, wünscht sich vielmehr - keine Gefühle. Sollte er sich verlieben, würde er sich zwar nicht dagegen wehren (obwohl das anstrengend sei), er bräuchte das aber nicht, um sich in einer Beziehung glücklich zu fühlen. Er möchte seinen Partner nicht "brauchen", das sei für ihn unreif. Jeder soll glücklich alleine leben, die Beziehung ist ein "add on". Das I-Tüpfelchen. Er war 3x verliebt in seinem Leben und das würde reichen.
Im November und Dezember traf es mich immer mehr, dass er weder an meiner Familie interessiert war, noch mich an seiner teilhaben liess. Seinen Sohn wollte er mir ursprünglich schon nach einer Woche vorstellen, hat aber damals kurzfristig wieder abgesagt, weil ich ihm an meinem ersten Date von meinem Exex erzählt hatte und kritisiert hatte, dass dieser mir sein kleines Kind (!) schon in der ersten Woche vorgestellt hatte und ich das im Nachhinein unangemessen gefunden hatte. Ein erwachsener Mann ist aber etwas anderes...
Er meinte damals zur Begründung, er wolle mit mir alles richtig machen. Dafür hat er mich seinen Freunden vorgestellt (Sportkumpel und Landsmänner), da war er sichtlich stolz auf mich.
Insgesamt merkte ich ab Anfang/Mitte Dezember - er hatte dann auch einen Auftrag, weswegen er mich wieder weniger sehen konnte (wobei er diesmal, obwohl der Auftrag noch stressiger war, als der andere, mich trotzdem dazwischen sehen wollte, auch über Nacht) -, dass es bergab ging. Ich machte auf ihm zu viel Druck wegen den Feiertagen, Familie etc.
Bevor ich über Weihnachten zu meiner Mutter fuhr, beendete er an dem letzten Tag aus einer Streitsituation (da sagte er mir zum ersten Mal mehr oder weniger deutlich, dass er "keine Gefühle" für mich hat) fast die Beziehung. Ich habe das aber nicht akzeptiert. Als ich dann fuhr war offensichtlich, dass nicht richtig Schluß ist. Er hat mich sofort angetextet, ob ich gut angekommen bin bei meiner Mutter. Ich habe mich dann wenig über die Feiertage gemeldet und er hat von sich aus gefragt, wann ich zurück fahre und ob wir uns dann sehen. Bei meiner Rückkehr fiel er nach dem Zubettgehen - nach einer von meiner Seite aus etwas distanzierten Ankunft - regelrecht über mich her (da betonte er nochmal, dass ich diese große Macht über ihn hätte sexuell). Er fragte wiederholt "Was machst du nur mit mir?". Es kam mir fast wie eine Vergewaltigung vor - ich mag es hart, aber es tat schon ziemlich weh, obwohl es mich auch angemacht hat.
Am nächsten Tag war er wieder besonders kalt (dieses Auf und Ab kannte ich - er hat mich oft nach einer intensiven Zeit weggestoßen) und hat kleinere Streitigkeiten provoziert. Ich hätte sofort gehen sollen. Bin ich aber nicht. Ich hatte mich so auf unsere gemeinsamen drei Tage gefreut. Da ich ab dem 2. Januar einen Auftrag hatte und wir Weihnachten nicht gemeinsam verbracht hatten, wollte ich wenigstens die Tage zwischen den Jahren mit ihm genießen.
Am nächsten Tag, dem 30.12., eskalierte dann unser Streit über die Silvesterplanung. Obwohl er seit meinem Geburtstag gesagt hatte, dies sei der einzige Tag, den er gerne feiert und den könnten wir zusammen verbringen, wollte er nicht zusammen mit mir planen. Er wollte wie jedes Jahr mit den Sportkumpels auf seiner Terrasse feiern, weil das das Feuerwerk dort so bombastisch ist.
Nun wußte er aber auch, dass meine Hunde geräuschempfindlich sind. Und hat mir gesagt, er wird auf keinen Fall darauf Rücksicht nehmen. Er ging davon aus, dass ich deswegen bei meiner Freundin feiere (wie ich das meistens tue, wir machen es uns mit den Hunden möglichst ruhig gemütlich). Ich war unglaublich enttäuscht. Ich hatte ihm schon gesagt, dass ich mit meinen Hunde trainiere und extra beim Tierarzt Beruhigungsmittel besorgt hatte. Ich wünschte mir etwas Entgegenkommen, dass er zB sagt, seine Gäste könnten auf die Böller verzichten.
Trotzdem blieb ich dabei, dass ich mit ihm feiern will und mit den Hunden vorbei komme. Er sagte, dass ich kommen kann, aber eben keine Sonderbehandlung erwarten soll und selbst für die Hunde verantwortlich sei (als ob ich etwas anderes erwartet hätte...) ... schließlich sagte er mir nochmals deutlicher als schon vor Weihnachten, dass er keine Gefühle für mich hat, weder verliebt in mich ist, noch mich liebt. Ich bin in eine Art apathische Versteinerung gefallen (wahrscheinlich eine Schutzreaktion). Mehrere Stunden war ich unfähig, etwas zu tun. Er wurde immer wütender, dann ging er und als es nicht besser wurde, nachdem er wiedergekommen war, bekam er richtig Angst. Irgendwann löste es sich dann in mir, auch durch sein Zutun - er kann einfühlsam und sensibel sein - und danach bin ich gegangen. Wir waren an dem Abend zu einer Silvestervorfeier bei unserem gemeinsamen Freund eingeladen. Er textete mich später an, dass er mich abholt und danach wieder nach Hause bringt. Er war dann sehr nett und fürsorglich, ich war aber wegen meiner verletzten Gefühle abweisend. Ich habe kaum mit ihm gesprochen, er hatte aber ständig den Arm um meine Stuhllehne gelegt, meinen Rücken berührt und den anderen Paar erklärt, dass "wir" schon seit 30 Jahren in der Stadt wohnen und auch öfters für mich geantwortet (so ein bisschen übergriffig, aber auch, um ein "Wir"-Gefühl zu provozieren vermute ich). Trotz unserer frostigen Stimmung war es schön auf der Feier.
Auf dem Rückweg kam der nächste Eklat. Sein Freund fuhr mit und ich habe mich nicht am Gespräch beteiligt. Im Auto dann sprachen Beide über meinen Kopf hinweg. Ich vernahm dann nur den Namen seiner Ex-F+-Freundin (angeblich ein Missverständnis), da wurde ich richtig wütend und habe rumgezickt, dass es eine Unverschämtheit sei, dass sie nicht deutsch reden - das macht er sonst nicht in so einer Konstellation - und mich ignorieren und sich dann auch noch über seine Ex unterhalten. Ich hatte aus Frust Alkohol getrunken, er natürlich nicht, deswegen hatte ich mich nicht richtig im Griff. Sein Freund fand das eine Frechheit, er war auf uns Beide sauer und wollte sofort aussteigen (wir waren ca. 15 min Fussmarsch von meiner Whg entfernt). Ich bin dann wütend mit ausgestiegen. Dem Freund hinterher. Ich habe mich entschuldigt, weil er in unser Kreuzfeuer geraten ist. Wir sind zusammen nach Hause gelaufen. Er wohnt in der Nähe und hat mich dann gefragt, ob er mich noch auf einen Drink einladen darf. Dort versuchte er, mich zu küssen - hat das als "Trost" abgetan.
Am nächsten Tag hab ich Mr. Latino kontaktiert und gefragt, wann ich wegen Silvester vorbeikommen kann. Er war zwar latent wütend aber überraschend freundlich. Weil er wegen unserem Streit nicht zur Wohnungsvorbereitung für die Party gekommen war und seinen Sohn noch besuchen wollte, sollte ich nicht vor den Anderen am Abend kommen. Am späten Nachmittag wurden die Knaller so laut, dass ich Angst bekam, später in seine Wohnung zu fahren (bei uns in der Stadt ist Silvester buchstäblich Krieg). Das habe ich ihm getextet und er meinte sofort, dann komm besser gleich. Er rief mich dann auch im Auto an, ob er runter kommen und mir mit den Hunden helfen soll. Er war sehr nett und unterstützend.
Er war dann schon bevor die Gäste kamen, super heiß auf mich. Und ich auf ihn. Und wie immer stolz wie Atze auf seine tolle Freundin (es war eine Männerveranstaltung, wie die meisten Feste seiner Sportkumpel). Letztendlich hatte ich ein schönes und entspanntes Silvester. Die Hunde waren relaxt mit ihren Beruhigungstabletten, seine Kumpel boten mir zwischendrin an, nach ihnen zu schauen, damit ich mit ihm das Feuerwerk anschauen kann. Um 12 waren fast alle draußen und ich drinnen mit den Hunden. Er kam pünktlich rüber und hat mir ganz lieb ein frohes Neues Jahr gewünscht. Ich ging 2 Stunden vor ihm ins Bett und er kam mehrfach zu mir und meinte, ich kann ihn doch nicht einfach mit den ganzen Betrunkenen alleine lassen.
Wir hatten dann eine schöne Nacht und ersten Januar. Er hat die Wohnung zwischendurch schnell flott gemacht, mir Frühstück gebracht und mich verwöhnt und als ich ihm beim gemeinsamen Bad von dem Kussversuch von seinem Freund erzählt habe - ich wollte nicht, dass das zwischen uns steht - war er ganz gelassen (eigentlich ist er sehr eifersüchtig), weil er ihn kennt - der versucht es in angetrunkenen Zustand bei jeder Gelegenheit, egal, ob Aussicht besteht oder nicht - und auch mich (dass sein Freund nicht mein Fall ist, ist ihm sonnenklar). Es war sonnig, er hat mich raus auf die Terrasse geführt und sagte, das sei ein gutes Zeichen für ein schönes 2020.
Am nächsten Tag ging ich arbeiten. Wir hatten dann eine unangenehmen Nachrichtenaustausch, weil ich für meinen Auftrag gefragt hatte, ob er mich bei einer kleinen Sache unterstützen könnte. Er meinte, ich werde doch auch für meinen Auftrag bezahlt, warum er für mich was umsonst machen soll. Von dem Erfolg der Aufgabe hängt uU ein ganzer Jahresauftrag ab. Natürlich hängt der Erfolg nicht im von dieser Sache ab, aber zahlt eben darauf ein. Ein Freund von mir, der Profi ist (Mr. Latino ist da eher Amateur, aber eben besser ausgebildet als ich), hat mir sofort angeboten, mich zu unterstützen. Dummerweise habe ich ihm das bei unserem späteren Streit auch gesagt. Ich blieb aber beim Texten noch locker. Innerlich fand ich es allerdings bedenklich, dass ich schon vor meiner Frage wusste, dass er mich wahrscheinlich nicht unterstützen wird.
Nach der Arbeit fragte ich ihn dann, ob wir uns sehen. Er bot mir dann an, dass ich zu ihm komme. Es war Wochenende, "eigentlich" war das unser Rhythmus. Wir konnten sehr gut unabhängig voneinander in der Wohnung Dinge machen (gemeinsam/getrennt lesen, sich mit dem Computer beschäftigen usw). Ich hatte ihn ermuntert, Sport zu machen und am Computer gearbeitet. Weil er oft launisch ist, wenn er nicht körperlich unausgelastet ist.
Wir hatten nur einmal einen kurzen Einbruch unserer sexuellen Aktivität ungefähr zur Hälfte unserer Beziehung (als sich der Streit wegen den Hunden im Bett häufte). Damals hatte ich die körperliche Nähe zurück gefahren, weil er meiner Meinung nach weniger zärtlich/schmusig war und er mir manchmal im Bett so vorkam, als sei er meilenweit entfernt. Er meinte damals, dass unsere Beziehung hauptsächlich auf unsere sexuelle Attraktion basiert und es in der Zukunft problematisch wird, wenn diese nachlässt... ich hatte ihm darauf widersprochen. Das sehe ich auch heute noch so, denn meiner Meinung nach gab es viel Verbindendes über das Sexuelle hinaus. Nachdem die Bett-/Hundesituation gelöst war, war das nie wieder ein Problem. Er wurde ständig - so fühlt es sich an - noch anhänglicher im Bett, mit Kuscheleinheiten, Hand halten, Umarmungen etc. Es wuchs mit der Zeit.
Am Sonntag war er wie erwartet launisch. Ich schlug vor, dass wir einen Spaziergang machen, während ich kurz vor Ort die Sache erledige. Daraufhin war er sich sicher, dass ich ihn doch dazu bewegen wollte, das für mich zu machen. Der Streit eskalierte, er warf mir vor, dass ich so tue, als ob nichts passiert sei in der letzten Zeit. Dass er eine Änderung möchte: weniger sehen - mehr Qualität statt Quantität. Auf meine Nachfrage hin, wie er sich die Umsetzung konkret vorstellt, meinte er, ihm sei es lieber, sich 1-2x im Monat "wirklich schön" zu treffen, anstatt so häufig und dabei keine gute Zeit zu haben. Ich hörte nur "1-2x im Monat treffen" heraus, und meinte, so möchte ich das nicht mehr. Ich habe dann mit ihm Schluss gemacht. Er ist danach los zum Sport & seinen Sohn treffen und hat mir den Schlüssel hingelegt, "damit ich mit den Hunden raus kann oder was ich sonst so machen muss" (erwartete also, dass ich trotz Trennung dableibe). Ich habe dann meine Sachen gepackt und meine Aufgabe für den Auftrag erledigt und mich danach bei ihm an meinen Computer gesetzt, weil ich noch ein paar Stunden arbeiten musste. Ich wollte, dass wir uns nochmal in Ruhe über die Trennung unterhalten (warum sie sein muss, nicht weil ich sie rückgängig machen wollte).
Er kam später zurück und hat gewartet, bis ich meine Arbeit erledigt habe. Wir haben dann in ruhigem Ton gesprochen. Er wiederholte, dass er keine Gefühle hat. Diese aber für ihn nicht dazu gehören und er gerne mit mir zusammen ist und die Chemie zwischen uns 100%ig stimmt und er noch nie so gut mit jemanden auf Dauer übernachten konnte. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn liebe (zum ersten Mal so deutlich - ich hatte ja nichts mehr zu verlieren, die Beziehung war vorbei) und deswegen so nicht weitermachen kann. Er meinte, dass er mich gerne weiterhin sehen möchte, aber mich auch nicht verletzen möchte - weil er mir nicht geben kann, was ich brauche.
Er möchte eben diese erwachsene Beziehung, er möchte unabhängig bleiben und sich nicht gegenseitig brauchen.
Ich möchte ebenfalls eine erwachsene Beziehung, meiner Meinung nach passt das zwischen uns (das habe ich aber glaube ich in dem Moment nicht gesagt). Ich finde es aber wichtig, dass man sich liebt. Er findet das nicht - hat aber auch von Anfang an gesagt, dass er sehr langsam Gefühle aufbaut.
Er fragte mich dann, ob ich die Nacht bei ihm bleibe. Ich sagte, solange wir uns nicht mehr weiter über unsere Beziehung unterhalten und er mich nicht küsst. Wir haben dann im Bett unsere Serie angeschaut und er hat mich trotz meinem Widerstand in den Arm genommen. Und die ganze Nacht meine Hand gehalten, wenn ich mich ihm entzogen habe. Wir waren die ganze Nacht wach. Er fragte mich, ob er mich oral befriedigen darf. Ich habe es ihm erlaubt und sagte, so fing es an, so hört es auf. Als ich gekommen bin, habe ich mich weggedreht und geweint. Er hat mich in den Arm genommen, und meinte, das sei für ihn die schönste Sache auf der Welt, er liebt meinen Geschmack. Ich sollte ihm sagen, ob ich nochmals kommen will (wollte ich nicht). Dann hat er Frühstück gemacht und ans Bett gebracht. Danach habe ich mit ihm geschlafen, ihn aber von mir gestoßen, kurz bevor er kam und bin dann direkt aufgestanden. Ohne Tränen.
Ich habe ihm am Morgen gesagt, ich fühle - auch wenn er es nicht weiß - ganz deutlich, dass er mich liebt. Er hat mir angeboten, mich zum Auto zu bringen und meine Sachen runter getragen. Dann hat er mich noch zur Hunderunde begleitet. Und mich danach gefragt, ob ich einen Kaffee mit ihm trinken gehe. Obwohl ich schon spät dran war, schlug er vor, dass ich vorfahre und er mit den Hunden läuft (er wollte, glaube ich, nochmal mit ihnen zusammen sein). Ich habe mich beim Kaffeetrinken kaum mit ihm unterhalten, blieb aber ganz ruhig dabei. Dann bin schnell aufgestanden, um zu gehen. Er hat mich beim überqueren der Straße in den Arm genommen und sich an seiner Lieblingsstelle festgehalten (meinem Hüftknochen). Ich sagte dann nur "Mach's gut".
An dem Tag habe ich alle Nachrichten unwiederbringlich gelöscht und auch alle Fotos von ihm/uns. Bevor ich mein Lieblingsfoto gelöscht habe, habe ich es ihm noch geschickt, weil es es schade fand, wenn es ganz verschwindet. Er hat sofort geantwortet, dass er das traurig und doof findet, es sind doch schöne Erinnerungen. Ich habe geantwortet, dass mir das hilft und ich die Erinnerungen im Herzen trage.
Am nächsten Tag habe ich ihn zufällig auf dem Rückweg von der Arbeit beim Einkaufen getroffen. Es war keiner der Läden, in denen wir gemeinsam einkaufen gegangen sind - ich hatte mich extra, um ihm nicht zu begegnen, an dem Tag auf der anderen Seite seiner Nachbarschaft aufgehalten, die aber in Überschneidung zu meinem Umfeld liegt. Ich war - natürlich wegen ihm - so in Gedanken versunken, dass ich fast in sein Auto gefahren wäre. Wir waren Beide ganz entgeistert; er wollte mit mir reden, hat das Fenster geöffnet und gefragt, ob das Zufall sei ... ich meinte nur, ja, ich bin auf dem Rückweg und kann jetzt nicht mehr mit ihm sprechen und bin schnell gegangen. Er blieb noch kurz stehen und schaute mir nach, das habe ich gesehen, als ich in den Supermarkt reingegangen bin.
Daraufhin ging es mir tagelang sehr schlecht. 3 Tage später textete ich ihm, dass ich eine einmonatige Kontaktsperre brauche, weil mich unser Treffen völlig verwirrt hat. Falls ich mich nicht mehr melde, wünsche ich ihm alles Gute. Er antwortete, dass er das versteht, ich mir genau die Zeit nehmen soll, die ich benötige, er aber sehr traurig ist, wenn er nie wieder von mir hört. Das liess ich so stehen.
Dazwischen traf ich bei meiner Freundin unseren gemeinsamen Freund. Der meinte, er glaubt nicht, dass es das Aus zwischen uns ist. Ich solle mir aber nicht zu viel Zeit lassen, seine Landsmänner sind sehr stolz.
Ich traf ihn dann nochmals, in ihm habe ich einen Verbündeten (ich kenne ihn auch schon länger als Mr. Latino ihn kennt). Er sagte, er kann die Bedürfnisse von Mr. Latino gut verstehen, wir sind alle erwachsen, da benötigt man keine klassischen Beziehungen mehr. Der gemeinsame Freund ist homosexuell und hat ein niedriges Nähebedürfnis, muss ich dazu sagen. Er riet mir noch, weniger rigoros mit mir selbst zu sein. Allerdings riet er mir auch davon ab, die Beziehung fortzusetzen, solange ich noch verliebt bin.
Ich habe mir seine Worte zu Herzen genommen und bemühe mich, weniger rigoros mit mir umzugehen. Ich war inzwischen auf ein paar Dates. Das tut auch ganz gut, positives Feedback ist nicht schlecht. Auch mache ich seitdem wieder Yoga und habe Pilates begonnen, das hilft mir, meine Mitte wieder zu finden. Und treffe mich Freunden & meiner Schwester, gehe ins Kino & zu Konzerten. Insgesamt geht es mir inzwischen ziemlich gut.
Trotzdem vermisse ich Mr. Latino täglich. Mich interessiert kein anderer Mann, ich kann mich nicht vorstellen, mich wieder jemandem gegenüber öffnen (ist natürlich auch viel zu früh dafür; ich werde den Fehler eines fast warmen Wechsels auf keinen Fall wiederholen).
Ich möchte wieder mit ihm zusammen sein.
In zwei Wochen hat der gemeinsame Freund eine Veranstaltung, zu der er mich eingeladen hat. Meine Freundin und wahrscheinlich weitere Bekannte sind auch dort. Er gibt mir Bescheid, falls er es weiß, ob Mr. Latino auch kommt.
Am Freitag, den 7.2. habe ich die KS wie angekündigt nach 4 Wochen aufgehoben.
Urban Lady (10.54):
Hey, wie geht's dir?
Mr. Latino (12.03):
Hallo -mein Name-,
Mir geht's ganz gut (das Emoji mit dem besonders lächelnden Gesicht mit den roten Bäckchen)
Danke
Und Dir?
Urban Lady (14.04):
Freut mich, mir geht es genauso.
Ich habe bewusst so geantwortet, dass ich damit erst einmal keine Vorlage für eine weitere Unterhaltung biete (ich wollte eigentlich nicht wirklich nochmal antworten, aber da er mir eine Frage gestellt hatte, fand ich es unhöflich, gar nicht zu reagieren - dito fand dann zu kurz; "ganz gut" finde ich, trifft es auch bei mir: etwas weniger als gut halt; natürlich kann es sein, dass er als Nichtmuttersprachler damit "sehr gut" meint - aber selbst dann wäre ja spiegeln nicht verkehrt...).
Ich wollte erstmal nur signalisieren, dass die KS vorbei ist und dass ich noch mit ihm rede. Bei der Einführung der KS kannte ich das Forum noch nicht. Ich bin mir nun unsicher, wie ich als TT2-Verlasserin damit umgehen soll.
Ich habe es nicht besonders eilig mit dem weiteren Kontakt, da ich auch für mich sagen kann, dass die Distanz Klarheit schafft und insofern positiv ist.
Ich weiß nicht, ob er mir eines Tages das geben kann, was ich brauche. Aber ich kann es mir vorstellen. Zur Zeit bin ich noch nicht 100%ig sicher, wie ich zum Exback stehe. Ich weiß, dass ich weiter an ihm wachsen kann. Ich tue es schon jetzt.
Ich glaube wirklich, dass seine und meine Beziehungsvorstellungen gar nicht so weit auseinander liegen. Ich benötige mehr "Beziehungssicherheit"- weiß aber und arbeite daran, dass diese in allererster Linie aus mir selbst heraus kommen sollte.
Als nächsten Schritt möchte ich erstmal nur unseren Textkontakt über die nächsten 2 Wochen sanft ankurbeln. Es ist gut möglich, dass er zu der Veranstaltung gar nicht kommt, da er im Februar ein wichtiges Arbeitsprojekt hat (1-2 wöchig). Ein Treffen ist auch erstmal nicht so wichtig.
Sein guter Freund (der, der mich küssen wollte) wird dort sein, da er Teil der Veranstaltung ist. Der hat unserem gemeinsamen Freund erzählt, dass Mr. Latino nicht mehr mit mir zusammen ist (mehr nicht, die Herren reden nicht viel über Privates). Das kann ggf. auch wirken, denn der wird sicherlich erwähnen, dass ich da war.
Dennoch stellt sich mir die Frage, ob ich
a.) selbst das Thema aufgreifen soll, z.B. könnte ich erwähnen, dass ich hingehe - wenn sich überhaupt ein Nachrichtenfluss entwickelt und sich im Verlauf eine gute Gelegenheit ergibt, in der ich es einbauen könnte (vom Gefühl her tendieren ich eher gegen diese Variante)
b.) wie ich mich verhalten soll, falls er in weiblicher Begleitung kommt (sofern ich das über den Bekannten zuvor mitbekomme; allerdings ist es eher unwahrscheinlich, dass ich über seine Begleitung vorab erfahre)
c.) ob es hilfreich ist, ggf, einen Bekannten "mitzunehmen" (da Mr. Latino sehr eifersüchtig ist, könnte das nach hinten losgehen; ich habe schon mal präventiv bei einem angefragt)
d.) oder ob ich es weder erwähne, noch dort hin gehe (könnte ja auch ein strategischer Schachzug sein)
Vermutlich stellt er sich ähnliche Fragen wie ich vorab....
Vielen lieben Dank an Diejenigen, die sich bis hierhin vorgeackert haben.
Ich freue mich über euer Feedback - ganz egal, in welche Richtung diese abzielt.
Lieben Gruß von der
überfragten
Urban Lady
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