Hallo meine liebe Mohnblume,
ich kenne die Situation nur zu gut, in der Du momentan steckst.
Ich war vor meiner letzten Beziehung genau so: viel zu schnell verkopfen, viel zu schnell binden, viel zu schnell "Ansprüche" stellen.
Inzwischen weiß ich auch warum ich so war und warum es damals nie wirklich klappen wollte, obwohl ich einige sehr gute real-life OdBs (also keine SB-Dates) hatte. Ich habe mich viel zu sehr selbst über eine Beziehung definiert. Grade wenn man in ein gewisses Alter kommt oder es im Freundes-/Bekanntenkreis viele Paare gibt, neigt man meiner Meinung nach dazu, sich als Single "schlechter" zu fühlen und versucht dann mit Gewalt das zu ändern.
Jedes Ende eines Kennenlernen war damals für mich wie ein Schlag ins Gesicht. Ich bin nicht gut genug. Ich kann das nicht. Mich mag eh keine...
Aber das ist totaler Bullshit.
In allererster Linie zählt man einmal selber. Alles andere ist egal. Ich habe damals den Tipp bekommen, zwei Bücher zu lesen: Das eine war "Models: How to attract women through honesty", das zweite weiß ich nicht mehr genau. Das hört sich erstmal nach totaler Pick-Up Strategie in der Disse an, war es aber überhaupt nicht. Beide Bücher haben im Grunde eine zentrale Aussage: Erst wenn Du Dich selbst liebst, kann dich auch ein anderer lieben".
Das hat mir total die Augen geöffnet.
Ich habe auf mich geschaut, meine Zeit wieder nem neuen Hobby gewidmet, war viel mehr mit Freunden unterwegs (auch wenn es Päärchenausflüge waren)... Und siehe da, nach ein paar Monaten hat sich meine Einstellung zum Thema Beziehung, Partnerschaft und dem "Müssen" total geändert. Es kommt wie es kommt, und plötzlich hat es funktioniert. Stressfrei, locker, easy...
Denk mal darüber nach. Bist Du wirklich glücklich in Deinem Leben ohne Partner? Oder definierst Du Glück über eine Partnerschaft? Denn was Du bisher so geschrieben hast in Deinem Strang deutet für mich ein wenig darauf hin, dass Du gewissermaßen, wenn auch nur unterbewusst, eine Art Torschlußpanik hast. Es MUSS jetzt schnellstmöglich und unter allen Umständen klappen.
Das wird leider zu 90% in die Hose gehen.
Gerade am Anfang einer Beziehung, das Kennenlernen, die ersten Schmetterlinge, das absolut Unbeschwerte... das ist die schönste und gleichzeitig einfachste Zeit einer Beziehung. Wenn da schon rumgezickt wird, weil irgendwas nicht ganz so läuft wie man sich das vorstellt... wie soll das dann erst aussehen, wenn es mal zu "richtigen" Beziehungsproblemen und Streitigkeiten kommt?
Wenn Du jetzt, in dieser Phase, schon ganz klare Regeln und Schranken aufzeigen musst oder willst... Ist es dann überhaupt der Richtige? Klammerst Du Dich vielleicht an etwas, nur um ETWAS zu haben? Sollte es gerade JETZT nicht toll und unbeschwert sein?
Ich persönlich fände es befremdlich, wenn ich in den ersten paar Wochen schon klare Grenzen ziehen müsste. Da würde ich mir schon Gedanken machen ob das grundsätzlich passt.
Gleiches gilt auch andersrum. Wenn mich mein OdB, warum auch immer, anfangs immer wieder maßregeln würde, dann wäre das für mich nichts was ich verfolgen würde. Ich bin halt so wie ich bin. Manchmal total verrückt, manchmal aber auch ein wenig ruhiger und zurückgezogener. Entweder eine Sie kommt damit klar - oder eben nicht. Denn wenn es da schon Spannung gibt kannste an einer Hand abzählen nach wie vielen echten Streitereien die Beziehung zu Ende wäre...
Und das Wichtigste: Wenn es nicht klappt, ob nach 2 Tagen oder 6 Wochen... Ist das natürlich schade, aber definitiv kein Weltuntergang. Da draussen laufen so viele Singles rum, irgendwo ist der/die Richtige.
Kopf hoch, geh raus, such dir ein Hobby/Sport/etc, mach was für DICH! Alle anderen sind erstmal zweitrangig