DrKelso
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- 1 Sep. 2019
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Hallo liebe Community,
Meine Freundin hat sich von mir getrennt - quasi über Nacht. Dies wird ein längerer Beitrag, aber ich will mir alles von der Seele schreiben.
Zu meiner Freundin (38 Jahre alt):
Meine Freundin ist diagnostiziert depressiv und auch eingestellt durch entsprechende Medikamente. Vier Jahre vor unserer Beziehung war sie lange verheiratet, hat sich dann allerdings scheiden lassen und während der Scheidung schlimm gelitten - sie wollte sich sogar das Leben nehmen. Anschließend hatte sie noch ein paar Affairen, allerdings ebenfalls mit psychisch kranken oder körperlich sehr kranken Menschen. Ich war ihre erste stabile Beziehung seit langer Zeit.
Zu mir (37 Jahre alt):
Ich bin eigentlich ein recht normaler Typ. Keine Krankheiten oder sonstige Einschränkungen. Ich habe einen sehr guten Job und einen großen Freundeskreis. Allerdings war ich wa Sex und Beziehung anbelangt ein Spätzünder. Die Beziehung mit meiner Freundin war meine erste, richtige Beziehung. Vielleicht messe ich ihr daher auch einen so großen Stellenwert bei.
Unsere Bezihung:
Wir haben uns über tinder kennengelernt. Schon beim ersten Date fanden wir uns sympathisch. Allerdings war es mir unangenehm, wie schnell meine Freundin „Gas“ geben wollte. Wir hatten bereits beim zweiten Date Sex und sie bombadierte mich mit WhatsApp Nachrichten. Es waren wunderschöne Nachrichten, aber das alles ging sehr, sehr stürmisch los und ich versuchte, alles in geordnete Bahnen zu lenken.
Irgendwann waren wir dann zusammen. Wir zogen nach einem halbem Jahr zusammen und hatten 2,5 wirklich wundervolle Jahre. Meine Partnerin war für mich eine Mischung aus bester Freundin und Beziehung. Die Zeit war geprägt von tollen Urlauben, sehr guten Sex und einer direkten Ehrlichkeit von beiden Seiten, die ich sonst so noch nie erlebt habe. Meine Freundin sagte immer zu mir, ich sei ihr großes Glück und der perfekte Mensch für sie. Es gab nie einen großen Streit, wir haben alles ausdiskutiert und auch der Sex war regelmäßig und gut.
Überschattet wurde die Beziehung manchmal von ihrer Depression. Es gab Tage, an denen sie nur im Bett lag und weinte. Generell war sie ab und an auch ein recht selbstsüchtiger Mensch und hin und wieder sehr hilflos (ihre Eltern behandeln sie wie ein Kleinkind - fragen sie zu jeder Sache fast schon inquisitorisch aus, nehmen ihr hingegen aber auch alle Verantwortungen ab - sie bekommt mit 38 sogar noch Taschengeld). Zum Thema Egoismus habe ich ein Beispiel, dass bei mir gerade wieder aufkommt. Letztes Jahr wurden meine Weisheitszähne chirurgisch entfernt - inkl. Abschleifen des Kiefers. Anstatt mir zu helfen, verabredete sich meine Freundin jeden Tag nach der OP. Letztenendes blieb sie zwar bei mir, um mich zu pflegen, aber ich musste darum bitten.
Im Laufe diesen Jahres hatte meine Freundin eine Hochphase. Sie unternahm andere Sachen, veränderte sich auch vom Typ her (neue Klamotten, neue Frisur), war mit ihrem Job zufrieden und traute sich neue Sachen - wie beispielsweise durch einen tiefen See schwimmen. Da sagte sie mir (und hier hätten die Alarmglocken schreien sollen): „Ich bin so stolz! Ich bin heute durch einen richtig tiefen See geschwommen. Das habe ich mich noch nie getraut! Aber ich hoffe, dass das nichts an unserer Beziehung ändert.“ Ich habe das ganze als „Unsinn“ abgetan. Meine Freundin ist generell sehr ängstlich und vermutet überall Probleme (wenn sie mal ein Glas Wein zu viel trinkt, hat sie Angst, dass sie alkoholsüchtig ist, wenn sie zu viel einkaufen geht, hat sie Angst, dasss sie Shopping-Süchtig ist).
Also, sie war auf ihrem Zenit. Und in dieser Zeit trat ein neuer Mann in ihr (oder besser: unser) Leben. Sie war auf dem Geburtstag ihrer Chefin und es wurde ein Weingut besucht. Bei der Besichtigung fing ein Vertriebler heftig an mit ihr zu flirten und er ließ ihr seine Nummer zu stecken (Wow). Leider stieg meine Freundin darauf ein und es folgte ein dreitägiger WhatsApp-Flirt. Nach diesen drei Tagen beichtete sie mir davon (ein Zeichen ihrer Ehrlichkeit). Allerdings sagte sie mir, dass sie sich schwer „verguckt“ hat in ihn und für mich keine Verliebtheit mehr fühlt. Ich fragte sie, was sie fühlt und sie sagte darauf hin: Eine sehr tiefe Verbundenheit, sie fühle sich bei mir geborgen und so glücklich. Unsere Beziehung wäre die tiefste Freundschaft, die sie empfunden hat und auch körperlich fühlt sie sich zu mir angezogen.“ Ich sagte dann zu ihr, dass das Liebe sei. Verliebtheit ist etwas ganz anderes.
Aber das wollte sie nicht hören. Sie meinte, dass sie nur an den Dritten denken kann und er ihr im Kopf rumspukt.
Ich fragte sie auch, ob es in unserer Beziehung etwas gegeben hätte, was sie unglücklich gemacht hat. Ob wir uns im Laufe der Jahre „entliebt“ hätten. Das verneinte sie. Sie sagte, sie sagte, sie war glücklich bis zu dem Tag, als sie den anderen Typen kennenlernte. Leider hatte ich auch mal auf ihr Handy geschaut (das ist würdelos und ich bin alles andere als stolz darauf). Er schrieb ihr bereits nach drei Tagen, wie verliebt er in sie sei und nannte sie „seine Königin der Aphrodisierung“. SO EIN BLÖDSINN. Und sie stieg voll drauf ein. Viele Nachrichten erkannte ich wieder. Ähnliche schrieb sie mir in unserer heißen Phase beim Kennenlernen.
Die Beziehung ist jedenfalls beendet. Sie hat schon eine neue Wohnung und wird demnächst ausziehen. Sie sagte, dass wir beide erstmal auf Distanz gehen sollten, sie sich aber gut vorstellen kann, dass wir uns in acht Wochen wieder annähern.
Ich sitze jetzt hier und schwanke zwischen tiefster Traurigkeit und überraschtheit. Meine schöne, heile Welt ist innerhalb von einem Jahr zusammen gebrochen. Und das ohne Grund. Wenn sie jetzt sagen würde, dass sie mich zurück will, ich würde sofort darauf einsteigen. Ich liebe sie immer noch so unendlich. Allerdings weiß ich nicht, ob die og. Schilderung ein Ausdruck ihrer Krankheit ist oder ob sie einfach ein blödes A****loch ist, das unsere Beziehung über Nacht auslöscht, nur um sich in etwas Neues zu stürzen.
Was würdet ihr machen? Habt ihr Tipps, wie ich mich verhalten soll? Ich bin gerade so verwirrt und einsam.
Meine Freundin hat sich von mir getrennt - quasi über Nacht. Dies wird ein längerer Beitrag, aber ich will mir alles von der Seele schreiben.
Zu meiner Freundin (38 Jahre alt):
Meine Freundin ist diagnostiziert depressiv und auch eingestellt durch entsprechende Medikamente. Vier Jahre vor unserer Beziehung war sie lange verheiratet, hat sich dann allerdings scheiden lassen und während der Scheidung schlimm gelitten - sie wollte sich sogar das Leben nehmen. Anschließend hatte sie noch ein paar Affairen, allerdings ebenfalls mit psychisch kranken oder körperlich sehr kranken Menschen. Ich war ihre erste stabile Beziehung seit langer Zeit.
Zu mir (37 Jahre alt):
Ich bin eigentlich ein recht normaler Typ. Keine Krankheiten oder sonstige Einschränkungen. Ich habe einen sehr guten Job und einen großen Freundeskreis. Allerdings war ich wa Sex und Beziehung anbelangt ein Spätzünder. Die Beziehung mit meiner Freundin war meine erste, richtige Beziehung. Vielleicht messe ich ihr daher auch einen so großen Stellenwert bei.
Unsere Bezihung:
Wir haben uns über tinder kennengelernt. Schon beim ersten Date fanden wir uns sympathisch. Allerdings war es mir unangenehm, wie schnell meine Freundin „Gas“ geben wollte. Wir hatten bereits beim zweiten Date Sex und sie bombadierte mich mit WhatsApp Nachrichten. Es waren wunderschöne Nachrichten, aber das alles ging sehr, sehr stürmisch los und ich versuchte, alles in geordnete Bahnen zu lenken.
Irgendwann waren wir dann zusammen. Wir zogen nach einem halbem Jahr zusammen und hatten 2,5 wirklich wundervolle Jahre. Meine Partnerin war für mich eine Mischung aus bester Freundin und Beziehung. Die Zeit war geprägt von tollen Urlauben, sehr guten Sex und einer direkten Ehrlichkeit von beiden Seiten, die ich sonst so noch nie erlebt habe. Meine Freundin sagte immer zu mir, ich sei ihr großes Glück und der perfekte Mensch für sie. Es gab nie einen großen Streit, wir haben alles ausdiskutiert und auch der Sex war regelmäßig und gut.
Überschattet wurde die Beziehung manchmal von ihrer Depression. Es gab Tage, an denen sie nur im Bett lag und weinte. Generell war sie ab und an auch ein recht selbstsüchtiger Mensch und hin und wieder sehr hilflos (ihre Eltern behandeln sie wie ein Kleinkind - fragen sie zu jeder Sache fast schon inquisitorisch aus, nehmen ihr hingegen aber auch alle Verantwortungen ab - sie bekommt mit 38 sogar noch Taschengeld). Zum Thema Egoismus habe ich ein Beispiel, dass bei mir gerade wieder aufkommt. Letztes Jahr wurden meine Weisheitszähne chirurgisch entfernt - inkl. Abschleifen des Kiefers. Anstatt mir zu helfen, verabredete sich meine Freundin jeden Tag nach der OP. Letztenendes blieb sie zwar bei mir, um mich zu pflegen, aber ich musste darum bitten.
Im Laufe diesen Jahres hatte meine Freundin eine Hochphase. Sie unternahm andere Sachen, veränderte sich auch vom Typ her (neue Klamotten, neue Frisur), war mit ihrem Job zufrieden und traute sich neue Sachen - wie beispielsweise durch einen tiefen See schwimmen. Da sagte sie mir (und hier hätten die Alarmglocken schreien sollen): „Ich bin so stolz! Ich bin heute durch einen richtig tiefen See geschwommen. Das habe ich mich noch nie getraut! Aber ich hoffe, dass das nichts an unserer Beziehung ändert.“ Ich habe das ganze als „Unsinn“ abgetan. Meine Freundin ist generell sehr ängstlich und vermutet überall Probleme (wenn sie mal ein Glas Wein zu viel trinkt, hat sie Angst, dass sie alkoholsüchtig ist, wenn sie zu viel einkaufen geht, hat sie Angst, dasss sie Shopping-Süchtig ist).
Also, sie war auf ihrem Zenit. Und in dieser Zeit trat ein neuer Mann in ihr (oder besser: unser) Leben. Sie war auf dem Geburtstag ihrer Chefin und es wurde ein Weingut besucht. Bei der Besichtigung fing ein Vertriebler heftig an mit ihr zu flirten und er ließ ihr seine Nummer zu stecken (Wow). Leider stieg meine Freundin darauf ein und es folgte ein dreitägiger WhatsApp-Flirt. Nach diesen drei Tagen beichtete sie mir davon (ein Zeichen ihrer Ehrlichkeit). Allerdings sagte sie mir, dass sie sich schwer „verguckt“ hat in ihn und für mich keine Verliebtheit mehr fühlt. Ich fragte sie, was sie fühlt und sie sagte darauf hin: Eine sehr tiefe Verbundenheit, sie fühle sich bei mir geborgen und so glücklich. Unsere Beziehung wäre die tiefste Freundschaft, die sie empfunden hat und auch körperlich fühlt sie sich zu mir angezogen.“ Ich sagte dann zu ihr, dass das Liebe sei. Verliebtheit ist etwas ganz anderes.
Aber das wollte sie nicht hören. Sie meinte, dass sie nur an den Dritten denken kann und er ihr im Kopf rumspukt.
Ich fragte sie auch, ob es in unserer Beziehung etwas gegeben hätte, was sie unglücklich gemacht hat. Ob wir uns im Laufe der Jahre „entliebt“ hätten. Das verneinte sie. Sie sagte, sie sagte, sie war glücklich bis zu dem Tag, als sie den anderen Typen kennenlernte. Leider hatte ich auch mal auf ihr Handy geschaut (das ist würdelos und ich bin alles andere als stolz darauf). Er schrieb ihr bereits nach drei Tagen, wie verliebt er in sie sei und nannte sie „seine Königin der Aphrodisierung“. SO EIN BLÖDSINN. Und sie stieg voll drauf ein. Viele Nachrichten erkannte ich wieder. Ähnliche schrieb sie mir in unserer heißen Phase beim Kennenlernen.
Die Beziehung ist jedenfalls beendet. Sie hat schon eine neue Wohnung und wird demnächst ausziehen. Sie sagte, dass wir beide erstmal auf Distanz gehen sollten, sie sich aber gut vorstellen kann, dass wir uns in acht Wochen wieder annähern.
Ich sitze jetzt hier und schwanke zwischen tiefster Traurigkeit und überraschtheit. Meine schöne, heile Welt ist innerhalb von einem Jahr zusammen gebrochen. Und das ohne Grund. Wenn sie jetzt sagen würde, dass sie mich zurück will, ich würde sofort darauf einsteigen. Ich liebe sie immer noch so unendlich. Allerdings weiß ich nicht, ob die og. Schilderung ein Ausdruck ihrer Krankheit ist oder ob sie einfach ein blödes A****loch ist, das unsere Beziehung über Nacht auslöscht, nur um sich in etwas Neues zu stürzen.
Was würdet ihr machen? Habt ihr Tipps, wie ich mich verhalten soll? Ich bin gerade so verwirrt und einsam.