Hallo Neverland
Keine Ahnung ob mein AM ein spezieller Fall ist, aber ich weiß, das er auf Distanz mit Distanz reagiert und auf Gefühle mit Gefühlen.
Mein Spezi ist genauso. Deswegen verfängt bei ihm die Strategie auch nur sehr eingeschränkt.
Es liegt gerade alles in meiner Hand, aber es scheint nicht das zu sein was ich möchte.
Vielleicht kennt jemand diese Situation und kann mir helfen mich selbst besser zu reflektieren.
Ich kenne die Situation so nicht, aber wir können ja mal schauen.
AM gerade immer auf meiner Höhe zu bleiben, während ich versuche immer hinter ihm zu bleiben. Manchmal ist es lustig, manchmal nervt es ,aber irgendwo stumpft es auch ein bisschen ab.
Mir geht es gut, es tut nichts mehr weh und die Wut und die Traurigkeit sind auch weg.
ich vermisse so sehr das Gefühl berührt zu werden, mein Herz klopfen zu hören und einfach mal wieder bei einer Nachricht von ihm vor mich hin Lächeln zu können
Ich liebe dich was mittlerweile ein hab dich lieb von meiner Seite geworden ist.
Ich könnte mir vorstellen, dass sich eure Verbindung auf einem sehr unbefriedigenden Level einpendelt. Eben einem, das nicht mehr wehtut, aber auf der anderen Seite vermissen lässt, was man an einer Affäre ja zumindest eine zeitlang auch sehr nett findet: das prickeln, die Aufregung, die aufwühlenden Gefühle eben, ein Stück weit auch die Unsicherheit, die grundsätzlicher Wegbegleiter ist.
Bei euch gerät es "langweilig"; es sind ruhige Fahrwasser, die Wogen sind geglättet. Ein bisschen wie bei eiem alten Ehepaar; der Vergleich hinkt natürlich total, aber das Gefühlsgemenge könnte vergleichbar sein. Dadurch, dass es kein "Auf", kein "Ab", sondern nur noch ein "Gleich" oder "Gemäßigt" gibt, keine Entwicklung mehr, kein Ziel, eher Stagnation, läuft sich der Sinn der Affäre irgendwie tot - wenn es so etwas gibt wie einen Sinn der Affäre. Es ist die Frage, ob man sie dann noch braucht. Ob man AM noch braucht. Oder ob eine Freundschaft reichen würde. Oder ob man das hier macht:
Eigentlich ist es der beste Zeitpunkt um langsam loslassen zu können.
Meine Absage das er sich jetzt erstmal um sich und sein Chaos zu Hause kümmern soll, hat er einfach ignoriert und schreibt jetzt wieder wie vorher.
Das halte ich für nicht gut. Wenn du der Bestimmer bist und du zu dem Schluss kommst, dass du die Affäre und ihn behalten möchtest. könnte es sinnvoll sein, das zu unterbrechen. Vielleicht braucht es eine (deutlichere) Zäsur, um euch zu beleben und dir Aufschluss darüber zu geben, was du brauchst, was dir fehlt, was und wohin du willst.
Lass es vielleicht nicht zu, dass deine Ansage "einfach ignoriert" wird, denn sie hatte ja einen Sinn. Wenn er es nicht macht, dann brich eben du aus. Und sei es auch kurzzeitig, um möglicherweise/hoffentlich näher an das zu kommen, was du gerade gedanklich und emotional nicht greifen zu können scheinst.
Im Moment habe ich das Gefühl, das er mir die ganze Entscheidung wie wir miteinander umgehen und wieviel Nähe es gibt überlässt.
Du ziehst den Karren. Ich mag dieses Bild nicht, man liest es hier oft. Aber er überlässt (fast) alles dir, geht zurück, nur nicht so weit, wie eigentlich von dir gewünscht. Vielleicht ist er vorsichtig geworden, will keinen Fehler machen. Nur ist es nicht das, was wir eigentlich wollen, oder? Es ist langweilig fast, anstrengend, alles bleibt stecken, nichts passiert. Es plätschert vor sich hin.
Was wollen wir denn dann aber eigentlich. Tja, genau das ist die Frage. Und, ich wiederhole mich, ich glaube, das findet man nicht heraus, wenn man da und so steckt, wo und wie ihr steckt.
Die wünscht sich wieder Emotionen und fühlt sich gerade von mir ausgebremst weil ich von meiner Seite aus alles vermeide was diese Gefühle wieder auslösen könnte.
Auch hier liegt eine mögliche Antwort. Wenn ihr beide vermeidet, beide vorsichtig seid, bleibt die Tiefe auf der Strecke. Es ist ein herumgehen um Probleme. Es ist Angst, das vermeiden von Verletzung und Gefahr. Das ist etwas eigentlich Gesundes, nur bekommt es der Verbindung manchmal nicht. Denn wo keine Tiefe mehr zugelassen wird, bleibt man eben an der Oberfläche...
Das ist vielleicht ebensowenig deins, wie es meins wäre.