Ich weiß nicht, was in letzter Zeit mit mir los ist...
Habe gerade schon wieder so einen sentimentalen Anflug.
Ich hab bis vor einigen Tagen echt ne lange Zeit am Stück nicht wirklich an Ex gedacht. War ja auch gut abgelenkt, mit allem, was in der Zwischenzeit so los war. Ich habe inzwischen auch einen gewissen Abstand zur Trennung und sehe viele Dinge viel viel klarer. Zum Beispiel schrieb ich im Eröffnungspost, dass das Ganze sehr aus dem Nichts kam. Das stimmt so aber nicht, es gab Anzeichen. Ich war nur zu unerfahren, um sie zu Interpretieren und sie hat nie wirklich etwas gesagt.
Was mich allerdings in letzter Zeit so richtig traurig macht, ist die Tatsache, dass ich einfach schade finde, wie es zu Ende ging. Es wäre in meinen Augen Potential zu einer Rettung dagewesen, sie hat sich allerdings dazu entschieden, alles abzublocken, solange bis sie mich betrogen hat und den Ausweg nehmen musste. Dieses WIE ist die einzige Sache, die ich ihr stark ankreide. Mir ist auch klar geworden, dass sie auch nur ein Mensch mit Fehlern wie jeder andere auch ist und es gab vor ein paar Wochen eine Phase, in der ich wegen dieser Fehler extrem wütend auf sie war und sie gerne angerufen und angebrüllt hätte. Allerdings weiß ich auch, dass mehr Fehler von mir selbst ausgingen, das muss man einfach auch ehrlich sagen. Ich habe nichts, was ich getan habe böse gemeint, aber es ging mir körperlich wie mental einfach nicht gut, weshalb ich fast ausschließlich auf mich konzentriert war und sie und die Beziehung für über ein halbes Jahr fast komplett vernachlässigt habe.
Das alleetraurigste dabei ist aber, dass sie das alles genauso sieht. Sie ist auch wie ich der Ansicht, dass wir eigentlich super Partner füreinander sind und die besten waren die wir jeweils bisher hatten. Ich bin mir sogar relativ sicher, dass sie jetzt in der Trennungsphase von ihrem Neuen öfter an die Zeit von uns beiden zurückdenkt und dabei merkt, wie gut alles war. Es könnte alles perfekt sein, wäre da nicht die dumme Sache mit ihren Gefühlen. Schon bei der Trennung habe ich gemerkt, dass sie eigentlich mit mir zusammenbleiben wollte, die Gefühle aber einfach nicht mehr gereicht haben. Und das hab ich meiner persönlichen mentalen Krise zu verdanken, in die ich mich zu stark reingesteigert habe. Ja, es gibt immer schlechte Phasen, aber ich weiß heute, dass ich hätte besser und souveräner handeln können.
Das habe ich als großen Lerneffekt aus allem mitgenommen. Mir wird so etwas in einer künftigen Beziehung nicht mehr passieren (gibt ja auch noch genug andere Möglichkeiten, eine Beziehung kaputt zu machen
). Was bleibt ist die Trauer über zwei Menschen, die wissen, dass sie jeweils einen ganz ganz tollen Partner hatten, der sogar zu den jeweiligen Lebenszielen und -vorstellungen perfekt gepasst hätte, die aber wohl nicht mehr zusammenfinden können. Sei es durch zerbrochenes Vertrauen oder durch mangelnde Gefühle. Ich weiß, ihr denkt wahrscheinlich sie sieht es anders, aber ich bin mir auch durch so Sachen, wie ihren ständigen Versuch, Kontakt mit mir aufzunehmen bzw. zu halten, sehr sehr sicher, dass sie ähnlich denkt und mich als Menschen wirklich nicht verlieren will (in dem Fall also nicht das "typische Exengelaber"). Aktuell kann ich das aber nicht und muss erstmal komplett offen für neue Gefühle, egal zu wem werden. Ich denke, dass auch sie das tun sollte, im Hinblick auf mich, aber auch vor allem im Hinblick auf ihren Neuen-Ex, der aus meiner Sicht einer Freundschaft mit ihr für immer im Wege stehen würde...
Sorry für den langen Text und die verdrehten Gedanken, aber das musste gerade raus. Vielleicht hat ja jemand was zu sagen oder zum aufmuntern parat.
Liebe Grüße an alle Mitleser!