Liebe Alle,
nochmals vielen, vielen Dank für Euer Mitfiebern! Leider ist das Treffen ganz anders verlaufen, als irgendwie gedacht. Es hat nur knappe 40 Minuten gedauert.
Aber der Reihe nach:
Ex ist kurz nach 18:00 Uhr vor der Türe gestanden. Sie im Business-Outfit direkt vom Büro. Sie hat wunderschön ausgesehen, auch wenn ich mich an ihre roten Haare erst gewöhnen muss. Cider und die Rammstein-Bücher hatte sie in einer Tasche mit.
Wir haben uns aus Distanz begrüßt, kein Küsschen oder so. Sie ist reingekommen und meinte gleich: „Tut mir leid, aber ich kann nicht bleiben. Schwester hat wieder mal ihr Bandscheiben-Problem und hat mich vorher auf Arbeit weinend angerufen, dass sie so Schmerzen hat. Ich muss weiter zu ihr.“
Zur Erklärung: ich dachte ja, Schwester ist auf Urlaub in Kroatien, habe mich da aber um eine Woche geirrt. Schwester hat immer wieder Bandscheiben-Probleme mit heftigen (psychosomatischen?) Schmerzen und Panik, dass sie im Rollstuhl endet.
Ich habe dann zu ihr gemeint: Führst Du sie da heute noch ins Spital? Sie: Nein, sie war ja erst am Montag, die konnten nichts Akutes feststellen. Sie hat mal wieder ihre Panik-Attacken… Aber ich muss zu ihr, wollte aber wirklich mit Dir zocken.
Sie hat dann einen Wohnungsrundgang gemacht. Über die Orchidee hat sie sich ehrlich gefreut. Im Badezimmer (wo ja der Zahnbürstenaufsatz der Regisseurin lag) war sie nicht. Sie: Du hast ja gestern wirklich toll geputzt. Oh Gott hast Du es schön! Ich: Na ja, weißt Du ja. Hast die Wohnung ja mitausgesucht! (Grinser). Sie: Oh ja, verdammt, habe ich guten Geschmack. Na, wenn ich schon da bin, trinke ich halt ein Glas Cider mit Dir!
Wir haben uns am Balkon gesetzt und small talk geführt. Ich: Also ich mag Dich jetzt nicht unnötig aufhalten. Sie: Nein, nein, gehe eh gleich wieder. Hätte nur gerne die Fotos von B’s Hochzeit, meine Strand-Mütze und den Schmink-Koffer. Ich: ah ja, das habe ich schon mal irgendwo hergerichtet.
Wir haben dann über Schwesters Bandscheiben-Problem gesprochen. Sie: Kann ich Schwester sagen, sie kann Dich kontaktieren, wenn sie Hilfe benötigt? Da habe ich mich gewundert, da ich ja die ganze Zeit hin und wieder mit Schwester WA-Kontakt habe. Sie: Na, ich habe mir gedacht, sie war mal Deine Schwägerin und jetzt habt ihr ja keine Beziehung mehr zu einander..? Ich: Moment mal. Wir sind Nachbarn. Und Freunde! Klar kann sie mich kontaktieren…
Ich habe sie dann gefragt: Und wie geht es Dir so? Sie: Es geht. Ich habe akute Schlafprobleme und meine Phantom-Schmerzen sind auch in den vergangenen Monaten deutlich schlimmer geworden. Habe mir nur gedacht: interessant, bei der Trennung meinte sie ja, dass ihre Probleme nun rasch besser werden, wenn sie mich nicht mehr in ihrer Nähe weiß.. Sie: Aber habe jetzt einen neuen Neurologen und auch eine neue Medikamenten-Mischung. Zumindest ist die Trauer verschwunden und ich bin die meiste Zeit gut drauf. Bei meiner Therapie geht auch sehr viel weiter.
Sie geht ja alle 2 Monate zu einem Trauma-Therapeuten. Für ihre dauerhafte Behandlung absolut unpassend, da sie ihr Kindheitstrauma ja schon lange weiß. In der Trennungsphase hat sie mir auch immer wieder berichtet, dass sie in der Therapie erarbeitet hat, dass die Trennung dringend notwendig ist, damit es ihr bezüglich Phantom-Schmerzen besser geht ..
Beim Gehen hat sie dann die Theater-Gutscheine gesehen, die am Tisch lagen: „Oh in der Saison ist ja Peymann verpflichtet“. Ich: ja, ist unfair, dass die da alle bei mir sind. Habe sie Dir ja geschenkt. Sie: Dann lass sie uns einfach teilen. Sie hat die Hälfte genommen, mir noch die Rammstein-Bücher auf die Garderobe gelegt und ist mit einem „Ciao“ gegangen. Kein Küsschen oder ähnliches …
Tja, das wars.
Pling kann ich nun keinen mehr setzen. Die Theater-Gutscheine sind nun auch weg. Mir bleibt wiederum nur warten. Wobei ich nicht glaube, dass von ihr in nächster Zeit etwas kommt …
Eure Meinungen sind selbstverständlich herzlich willkommen.